Revised Common Lectionary (Complementary)
PSALM 110
Der Messias, König und Priester
110 Ein Psalm Davids.
Der Herr sprach zu meinem Herrn:
Setze dich zu meiner Rechten,
bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße[a]!
2 Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion:
Herrsche inmitten deiner Feinde!
3 Dein Volk kommt freiwillig am Tage deines Kriegszuges;
in heiligem Schmuck, aus dem Schoß der Morgenröte,
tritt der Tau deiner Jungmannschaft hervor.
4 Der Herr hat geschworen und wird es nicht bereuen:
Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!
5 Der Herr, zu deiner Rechten,
hat Könige zerschmettert am Tage seines Zorns.
6 Er wird richten unter den Nationen, es wird viele Leichname geben,
er zerschmettert das Haupt über ein großes Land.
7 Er wird trinken vom Bach am Wege;
darum wird er das Haupt erheben.
Die Weisheit ruft zur Besinnung auf
20 Die Weisheit ruft draußen laut,
öffentlich läßt sie ihre Stimme hören;
21 im ärgsten Straßenlärm schreit sie,
an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden:
22 Wie lange wollt ihr Einfältigen die Einfalt lieben
und ihr Spötter Lust am Spotten haben
und ihr Toren Erkenntnis hassen?
23 Kehret um zu meiner Zurechtweisung!
Siehe, ich will euch meinen Geist sprudeln lassen,
euch meine Worte kundtun!
24 Darum, weil ich rufe und ihr mich abweiset,
weil ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet,
25 weil ihr vielmehr allen meinen Rat verwerfet
und meine Zurechtweisung nicht begehret,
26 so werde auch ich eures Unglücks lachen
und euer spotten,
27 wenn das, was ihr fürchtet, wie ein Wetter über euch kommt
und euer Schicksal euch wie ein Wirbelsturm überraschen wird,
wenn euch Angst und Not überfällt.
28 Dann werden sie mich anrufen, aber ich werde nicht antworten;
sie werden mich eifrig suchen und nicht finden,
29 darum, daß sie die Erkenntnis gehaßt
und die Furcht des Herrn nicht erwählt haben,
30 daß sie meinen Rat nicht begehrt
und alle meine Zurechtweisung verschmäht haben.
31 Darum sollen sie von der Frucht ihres eigenen Weges essen
und von ihren eigenen Ratschlägen genug bekommen!
32 Denn ihre Verirrung bringt die Einfältigen um,
und ihre Sorglosigkeit stürzt die Toren ins Verderben.
33 Wer aber mir gehorcht, wird sicher wohnen
und kein Unheil fürchten müssen.
Gott oder die Welt
4 Woher kommen Kriege, und woher kommen Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? 2 Ihr seid begehrlich und habet nicht, ihr mordet und eifert und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und krieget. 3 Ihr erlanget es nicht, weil ihr nicht bittet;ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr übel bittet, um es mit euren Wohllüsten zu verzehren.
4 Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer immer der Welt Freund sein will, macht sich zum Feinde Gottes! 5 Oder meinet ihr, die Schrift sage umsonst: Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt? 6 Größer aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht sie:
„Gott widersteht den Hoffärtigen,
aber den Demütigen gibt er Gnade.“
7 So unterwerfet euch nun Gott! Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch; 8 nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, die ihr geteilten Herzens seid! 9 Fühlet euer Elend, trauert und heulet! Euer Lachen verkehre sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit! 10 Demütiget euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
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