Old/New Testament
Ankündigung des nahenden Gerichtes...
1 Das Wort des Herrn, welches an Zephanja, den Sohn Kuschis, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskias, erging, in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda:
2 Ich will alles vom Erdboden wegraffen,
spricht der Herr.
3 Ich will wegraffen Menschen und Vieh,
die Vögel des Himmels und die Fische im Meer
und die Ärgernisse mitsamt den Gottlosen,
und will den Menschen vom Erdboden vertilgen,
spricht der Herr.
... Über Juda
4 Und ich will meine Hand ausstrecken wider Juda
und wider alle Bewohner von Jerusalem
und will von diesem Orte ausrotten den Überrest des Baalsdienstes,
den Namen der Götzendiener samt den Priestern;
5 auch die, welche auf den Dächern das Heer des Himmels anbeten,
samt denen, welche den Herrn anbeten und bei ihm schwören,
zugleich aber auch bei Malkom schwören;
6 und die, welche abweichen von der Nachfolge des Herrn
und weder den Herrn suchen,
noch nach ihm fragen.
7 Seid stille vor dem Angesicht Gottes, des Herrn!
Denn nahe ist der Tag des Herrn;
denn der Herr hat ein Schlachtopfer zugerichtet,
er hat seine Geladenen geheiligt.
8 Und es wird geschehen am Tage des Schlachtopfers des Herrn,
daß ich strafen werde die Fürsten und des Königs Söhne
und alle, die sich in ausländische Gewänder hüllen;
9 auch werde ich an jenem Tage alle diejenigen strafen, welche über die Schwelle hüpfen,
die das Haus ihres Herrn mit gewalttätig und betrügerisch erworbenem Gute füllen.
10 An jenem Tage, spricht der Herr,
wird ein Geschrei vom Fischtor her erschallen
und ein Geheul vom andern Stadtteil her
und ein großes Krachen von den Hügeln her.
11 Heulet, die ihr im Mühlental[a] wohnet!
Denn das ganze Krämervolk[b] ist vernichtet,
alle Geldabwäger werden ausgerottet.
12 Und es wird geschehen, daß ich zu jener Zeit Jerusalem mit Laternen durchsuchen
und darin alle die Leute heimsuchen werde,
die auf ihren Hefen erstarrt sind,
indem sie in ihrem Herzen sagen: «Der Herr wird weder Gutes noch Böses tun!»
13 Ihr Vermögen soll der Plünderung
und ihre Häuser der Verwüstung anheimfallen;
sie werden Häuser bauen und nicht darin wohnen,
Weinberge pflanzen und keinen Wein davon trinken.
Der große Tag des Herrn
14 Nahe ist der große Tag des Herrn;
nahe ist er und eilend kommt er herbei!
Die Stimme des Tages des Herrn!
Bitter schreit auf auch der Held.
15 Ein Tag des Zorns ist dieser Tag,
ein Tag der Angst und der Bedrängnis,
ein Tag des Ruins und der Zerstörung,
ein Tag der Finsternis und des Dunkels,
ein bewölkter und finsterer Tag,
16 ein Tag des Posaunen- und Trompetenklangs
wider die festen Städte und die hohen Zinnen.
17 Da will ich die Menschen ängstigen,
daß sie herumtappen wie die Blinden;
denn am Herrn haben sie sich versündigt;
darum soll ihr Blut hingeschüttet werden wie Staub
und ihr Fleisch wie Mist!
18 Weder ihr Silber noch ihr Gold wird sie zu retten vermögen
am Tage des Zornes des Herrn,
sondern durch das Feuer seines Eifers soll die ganze Erde verzehrt werden;
denn einen plötzlichen Untergang wird er allen Bewohnern der Erde bereiten.
Gerichtsandrohung wider die Nachbarvölker
2 Tut euch zusammen, sammelt euch,
Volk ohne Scham,
2 ehe der Ratschluß sich erfüllt -
wie Spreu geht der Tag vorüber! -,
ehe der grimmige Zorn des Herrn über euch kommt,
ehe der Tag des Zornes des Herrn euch ereilt!
3 Suchet den Herrn, alle ihr Demütigen im Lande,
die ihr sein Recht übet!
Suchet Gerechtigkeit, befleißiget euch der Demut;
vielleicht werdet ihr Bergung finden am Tage des Zornes des Herrn!
Wider Kanaan und Philisterland
4 Denn Gaza wird verlassen
und Askalon verödet werden,
Asdod soll am hellen Mittag fortgetrieben
und Ekron ausgerottet werden.
5 Wehe den Bewohnern der Meeresküste, dem Kretervolk!
Das Wort des Herrn ergeht wider dich, Kanaan, du Philisterland:
Ich will dich also zu Grunde richten, daß niemand mehr da wohnen soll!
6 Und es soll der Landstrich am Meere zu Hirtenwohnungen und Schafhürden werden;
7 und dieser Landstrich soll den Übriggebliebenen vom Hause Juda als Erbteil zufallen,
daß sie darauf weiden
und sich des Abends in den Häusern von Askalon lagern sollen,
denn der Herr, ihr Gott, wird sie heimsuchen
und ihr Gefängnis wenden.
Wider Moab und Ammon
8 Ich habe die Beschimpfung Moabs gehört
und die Lästerungen der Kinder Ammon,
womit sie mein Volk geschmäht
und sich wider ihr Gebiet gerühmt haben.
9 Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels,
soll Moab wie Sodom und die Kinder Ammon wie Gomorra werden,
nämlich ein Besitz der Nesseln und eine Salzgrube und eine ewige Wüstenei;
die Übriggebliebenen meines Volkes sollen sie berauben
und der Rest meiner Nation sie beerben.
10 Solches soll ihnen widerfahren für ihren Stolz,
daß sie gelästert
und wider das Volk des Herrn der Heerscharen großgetan haben.
11 Furchtbar wird der Herr über ihnen sein;
denn er wird allen Göttern auf Erden ein Ende machen,
und es werden ihn anbeten alle Inseln der Heiden,
jedermann von seinem Orte aus;
Wider Kusch (Äthiopien) und Assur
12 auch ihr Kuschiten, -
die mein Schwert verwundet hat.
13 Er wird auch seine Hand nach Norden ausstrecken
und wird Assur vernichten
und Ninive zur Wüste machen,
dürr wie eine Steppe;
14 daß sich mitten darin Herden lagern werden,
Tiere aller Art;
Pelikan und Rohrdommel
werden auf ihren Säulenknäufen übernachten,
[Vogel-]geschrei wird in den Fenstern ertönen,
auf der Schwelle wird ein Schutthaufen liegen,
da das Zedernwerk bloßgelegt ist.
15 Das ist die lustige Stadt,
die so sicher wohnte,
die in ihrem Herzen sprach:
«Ich und keine sonst!»
Wie ist sie zur Wildnis geworden,
zum Lagerplatz der Tiere!
Wer vorübergeht,
zischt über sie und schwenkt seine Hand.
Gericht über Jerusalem
3 Wehe der widerspenstigen und befleckten,
der grausamen Stadt!
2 Sie hat der Warnung nicht gehorcht,
die Züchtigung nicht angenommen,
nicht auf den Herrn vertraut,
sich nicht zu ihrem Gott genaht!
3 Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind brüllende Löwen,
ihre Richter Wölfe am Abend, die nichts übriglassen für den Morgen.
4 Ihre Propheten sind leichtfertige, unzuverlässige Menschen;
ihre Priester entweihen das Heiligtum, mißbrauchen das Gesetz.
5 Der Herr ist gerecht in ihrer Mitte;
er tut kein Unrecht,
jeden Morgen stellt er sein Recht ins Licht,
unfehlbar;
aber der Verkehrte weiß nichts von Scham!
6 Ich habe Nationen ausgerottet, ihre Zinnen zerstört,
ihre Straßen öde gemacht, daß niemand mehr darauf vorübergeht;
ihre Städte wurden gänzlich entvölkert, bis auf den letzten Mann, daß niemand mehr darin wohnt.
7 Ich sprach: «Fürchte doch nur mich,
ja, mich; nimm Züchtigung an!»
so soll ihre Wohnung nicht vertilgt werden,
so sehr ich sie auch heimgesucht habe;
aber sie haben trotzdem beharrlich alles Böse getan.
8 Darum wartet nur, spricht der Herr
bis zu dem Tag, da ich als Zeuge auftrete;
denn mein Ratschluß ist es, Nationen zu versammeln,
Königreiche zusammenzubringen,
um über sie meinen Grimm auszugießen,
die ganze Glut meines Zorns;
denn durch das Feuer meines Eifers soll die ganze Erde verzehrt werden.
Verheißung der Wende
9 Denn alsdann will ich den Völkern die Sprache ändern, daß sie rein werde,
daß sie alle des Herrn Namen anrufen und ihm einträchtig dienen[c].
10 Von jenseits der Ströme Äthiopiens
werden meine Anbeter, die Tochter meiner Zerstreuten, mir Speisopfer bringen.
11 An jenem Tage brauchst du dich nicht mehr zu schämen wegen aller deiner Taten,
mit welchen du dich wider mich vergangen hast;
denn alsdann will ich die stolzen Prahler aus deiner Mitte tun,
und du wirst dich forthin nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berge.
12 Und ich will in dir übriglassen ein demütiges und geringes Volk,
das auf des Herrn Namen vertrauen wird.
13 Die Übriggebliebenen von Israel werden kein Unrecht tun
und keine Lüge reden;
man wird auch in ihrem Munde keine trügerische Zunge finden;
ja, sie werden weiden und ruhen, ohne daß sie jemand schreckt.
14 Jauchze, du Tochter Zion,
juble, Israel!
Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem!
15 Denn der Herr hat die Gerichte von dir abgewendet,
er hat deinen Feind weggeräumt!
Der Herr, der König Israels, ist in deiner Mitte;
du brauchst kein Übel mehr zu fürchten!
16 In jenen Tagen wird man zu Jerusalem sagen:
Fürchte dich nicht!
Zion, laß deine Hände nicht sinken!
17 Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der helfen kann;
er wird sich über dich freuen mit Wonne,
er wird schweigen in seiner Liebe,
er wird über dir jubelnd frohlocken.
18 Die Bekümmerten, die der Versammlungen entbehren mußten, will ich sammeln;
sie waren von dir,
[aber] eine Last auf dir, ein Vorwurf.
19 Siehe, ich will zu jener Zeit alle deine Peiniger unterdrücken
und will dem Hinkenden helfen und das Verstoßene sammeln
und will sie zu Lob und Ehren machen
in allen Ländern, wo sie jetzt verachtet sind.
20 Zu jener Zeit will ich euch hereinbringen,
zur Zeit, da ich euch sammeln werde;
denn ich will euch zu Lob und Ehren machen
unter allen Völkern der Erde,
wenn ich euer Gefängnis vor euren Augen wenden werde,
spricht der Herr.
Die sieben Zornschalen Gottes
16 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Zornes Gottes aus auf die Erde!
2 Und der erste ging hin und goß seine Schale aus auf die Erde; da entstand ein böses und schmerzhaftes Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten.
3 Und der zweite goß seine Schale aus in das Meer, und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben.
4 Und der dritte goß seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und sie wurden zu Blut. 5 Und ich hörte den Engel der Gewässer sagen: Gerecht bist du, Herr, der du bist und der du warst, du Heiliger, daß du so gerichtet hast! 6 Denn das Blut der Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie verdienen es! 7 Und ich hörte vom Altar her sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaft und gerecht sind deine Gerichte!
8 Und der vierte goß seine Schale aus auf die Sonne; und ihr wurde gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuerglut. 9 Und die Menschen wurden versengt von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.
10 Und der fünfte goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz 11 und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße von ihren Werken.
12 Und der sechste goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, damit den Königen vom Aufgang der Sonne der Weg bereitet würde. 13 Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen. 14 Es sind nämlich Geister von Dämonen, welche Zeichen tun und zu den Königen des ganzen Erdkreises ausziehen, um sie zum Kampf an jenem großen Tage Gottes, des Allmächtigen, zu versammeln. -
15 Siehe, ich komme wie ein Dieb! Selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht bloß einhergehe und man nicht seine Schande sehe! 16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.
17 Und der siebente goß seine Schale aus in die Luft; da kam eine laute Stimme aus dem Tempel des Himmels, vom Throne her, die sprach: Es ist geschehen! 18 Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner, und ein großes Erdbeben entstand, wie dergleichen noch nie gewesen ist, seit es Menschen gab auf Erden, ein solches Erdbeben, so groß.
19 Und die große Stadt wurde in drei Teile [zerrissen], und die Städte der Heiden fielen, und Babylon, der Großen, wurde vor Gott gedacht, ihr den Becher des Glutweines seines Zornes zu geben. 20 Und alle Inseln flohen, und Berge wurden nicht mehr gefunden. 21 Und ein großer, zentnerschwerer Hagel kam vom Himmel auf die Menschen herab, und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage sehr groß war.
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