Old/New Testament
Zion, die Geburtsstadt von Menschen aus allen Völkern
87 Von den Korachitern[a]. Ein Psalm. Ein Lied.
Auf heiligen Berghöhen hat er sie gegründet –
2 der
mehr als alle anderen Wohnstätten Jakobs[b].
3 Herrliches ist über dich verheißen, du Stadt Gottes![c]
4 ´Gott sagt zu dir`:
Ich erkläre feierlich, dass Ägypten[d] und Babel einmal zu denen gehören werden, die sich zu mir bekennen;
das gilt auch für das Philisterland, Tyrus und Äthiopien.
´In all diesen Ländern wird es Menschen geben, von denen es heißen wird`:
Diese sind dort, ´in Zion`, geboren.[e]
5 Und von der Stadt Zion selbst wird man einst sagen:
Ein Mensch nach dem anderen wurde dort geboren.[f]
Er, der Höchste, verleiht ihr sicheren Bestand.
6 Wenn der
»Diese wurden in Zion geboren.«
7 Sie alle werden tanzen und singen:
»Alle Quellen, von denen ich lebe[h], sind in dir!«
Ein Schrei zu Gott in schwerer Krankheit
88 Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter[i]. Für den Dirigenten[j]. Mit gedämpfter Instrumentalbegleitung[k]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[l]. Von Heman, dem Esrachiter.
2
Tag und Nacht komme ich vor dich und schreie zu dir.
3 Lass mein Gebet zu dir dringen!
Schenk meinem Flehen ein offenes Ohr!
4 Denn meine Seele hat schon mehr als genug Leid erfahren.
Ich bin an der Schwelle des Todes angelangt.[n]
5 Man hält mich für einen, der dem Grab schon nahe ist[o],
ich bin ein Mensch ohne jede Lebenskraft.
6 Dem Tod bin ich ausgeliefert [p]
wie einer der Gefallenen, die im Grab liegen,
an die du schon nicht mehr denkst.
Deine helfende Hand ist nicht mehr für sie da.[q]
7 Du hast mich in eine abgrundtiefe Grube gelegt,
in die tiefsten Tiefen des Meeres, wo finstere Nacht herrscht.
8 Dein Zorn lastet schwer auf mir,
mit all deinen Wellen und Wogen drückst du mich nieder.[r]
9 Meinen vertrauten Freunden hast du mich entfremdet,
du hast mich zu jemandem gemacht, den sie verabscheuen.
Ich bin gefangen und weiß keinen Ausweg mehr.
10 Vor lauter Elend werden meine Augen schwächer,
tagtäglich rufe ich zu dir,
und strecke meine Hände zu dir aus.
11 Willst du denn an den Toten Wunder tun?
Oder werden die Gestorbenen aufstehen, um dich zu preisen?
12 Erzählt man sich etwa im Grab von deiner Gnade,
in der Totenwelt von deiner Treue?
13 Werden im Reich der Finsternis deine Wunder bekannt gemacht
und deine Gerechtigkeit in jenem Land, wo alles vergessen ist?
14 Ich aber – ich schreie zu dir,
und schon am Morgen kommt mein Gebet vor dich.
15 Warum,
Warum verbirgst du dein Angesicht vor mir?
16 Von Jugend auf bin ich vom Leid gebeugt und dem Tode nah.
Ich trage schwer an den Schrecken, die du über mich kommen lässt;
ich bin völlig verzweifelt.
17 Dein Zorn überrollte mich wie ein Flammenmeer,
deine schrecklichen Angriffe haben mich vernichtet.
18 Wie gefährliche Wellen schlagen sie über mir zusammen – den ganzen Tag,
sie bedrängen mich von allen Seiten.
19 Meinen Freunden und Nachbarn hast du mich entfremdet,
mein einziger Vertrauter ist die Finsternis.
Der Auftrag des Staates. Unsere Aufgaben gegenüber dem Staat
13 Jeder soll sich der Regierung des Staates, in dem er lebt, unterordnen. Denn alle staatliche Autorität kommt von Gott, und jede Regierung ist[a] von Gott eingesetzt. 2 Dem Staat[b] den Gehorsam zu verweigern heißt also, sich der von Gott eingesetzten Ordnung zu widersetzen. Wer darum ´dem Staat` den Gehorsam verweigert, wird zu Recht bestraft werden.[c] 3 Wer hingegen tut, was gut ist, braucht von denen, die regieren, nichts zu befürchten; fürchten muss sie nur der, der Böses tut. Du möchtest doch leben, ohne dich vor der Regierung[d] fürchten zu müssen? Dann tu, was gut ist, und du wirst ´sogar noch` Anerkennung von ihr bekommen. 4 Denn die Regierung ist Gottes Dienerin, und du sollst durch sie Gutes empfangen[e]. Wenn du jedoch Böses tust, hast du allen Grund, sie zu fürchten. Schließlich ist sie nicht umsonst Trägerin der richterlichen Gewalt. Auch darin ist sie Gottes Dienerin. Indem sie den Schuldigen zur Verantwortung zieht, vollstreckt sie an ihm das Urteil des göttlichen Zorns.[f] 5 Es ist also notwendig, sich ´dem Staat` unterzuordnen, und das nicht nur aus Angst vor der Strafe[g], sondern auch, weil das Gewissen es fordert.
6 Darum ´ist es auch richtig, dass` ihr Steuern zahlt. Denn die Beamten sind Diener Gottes, die ihre Pflicht tun, damit der Staat seine Aufgaben erfüllen kann.[h] 7 Gebt jedem das, was ihr ihm schuldet: Zahlt dem, der Steuern einzieht, die Steuern, zahlt dem Zollbeamten den Zoll, erweist dem Respekt, dem Respekt zusteht, und erweist dem Ehre, dem Ehre zusteht.
Liebe, das grundlegende Gebot
8 Bleibt niemand etwas schuldig! Was ihr einander jedoch immer schuldet, ist Liebe.[i] Denn wer den anderen liebt, hat damit das Gesetz erfüllt. 9 Wenn nämlich das Gesetz sagt: »Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst keinen Mord begehen, du sollst nicht stehlen, du sollst der Begierde keinen Raum geben!«[j], dann sind diese und alle anderen Gebote in dem einen Wort zusammengefasst: »Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!«[k] 10 Die Liebe tut dem Mitmenschen nichts Böses an. Darum ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
Leben im Licht – das Gebot der Stunde
11 Bei dem allem seid euch bewusst[l], in was für einer entscheidenden Zeit wir leben. Unsere Rettung ist jetzt noch näher als damals, als wir zum Glauben kamen, und es ist höchste Zeit, dass ihr[m] aus dem Schlaf aufwacht. 12 Die Nacht geht zu Ende, bald bricht der Tag an. Darum wollen wir uns von allem trennen, was man im Dunkeln tut, und die Waffen des Lichts ergreifen.[n] 13 Lasst uns ein einwandfreies Leben führen, mit dem wir im Licht des Tages bestehen können[o], ein Leben ohne Schlemmen und Saufen, ohne sexuelle Ausschweifung und ohne Streit und Rechthaberei[p]. 14 Legt das alles ab, und zieht ein neues Gewand an: Jesus Christus, den Herrn. Beschäftigt euch nicht länger damit, wie ihr die Begierden eurer eigenen Natur zufrieden stellen könnt.[q]
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