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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Hoffnung für Alle (HOF)
Version
Sacharja 1-4

Sacharjas Visionen (Kapitel 1–6)

Kehrt um!

Im 2. Regierungsjahr des persischen Königs Darius, im 8. Monat, empfing der Prophet Sacharja, der Sohn von Berechja und Enkel von Iddo, eine Botschaft vom Herrn. Gott sprach zu ihm:

»Ich, der Herr, war voller Zorn über eure Vorfahren und musste sie hart bestrafen. Darum richte dem Volk von mir, dem allmächtigen Gott, aus: Kehrt um, kommt zu mir zurück! Dann wende auch ich mich euch wieder zu. Denn ich bin der Herr, und mein Wort gilt! Seid nicht wie eure Vorfahren, die nicht auf mich hören wollten, als ich ihnen durch die Propheten zurufen ließ: ›So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Kehrt um von euren falschen Wegen; hört endlich auf, Böses zu tun!‹ Sie schenkten meinen Worten keine Beachtung. Und wo sind sie nun? Eure Vorfahren sind längst gestorben, und auch die Propheten leben nicht mehr. Doch was ich durch meine Diener, die Propheten, ankündigen ließ, das hat sich an euren Vorfahren erfüllt. Da kehrten sie von ihren falschen Wegen um und gaben zu: ›Der Herr, der allmächtige Gott, hat uns für unsere Taten bestraft, genau wie er es angedroht hatte.‹«

Die erste Vision: Reiter

Im 2. Regierungsjahr des Königs Darius, am 24. Tag des 11. Monats, des Monats Schebat, empfing der Prophet Sacharja, der Sohn von Berechja und Enkel von Iddo, wieder eine Botschaft vom Herrn. Er berichtet:

In jener Nacht hatte ich eine Vision. Ich sah einen Mann auf einem rotbraunen Pferd, der zwischen den Myrtensträuchern im Tal Halt machte. Hinter ihm waren noch andere Reiter auf rotbraunen, fuchsroten und weißen Pferden. »Mein Herr, wer sind diese Reiter?«, fragte ich den Engel, der mir alles erklären sollte. Er antwortete: »Das wirst du gleich erfahren.« 10 Da sagte der Mann, der zwischen den Myrtensträuchern gehalten hatte: »Diese Reiter hat Gott, der Herr, ausgesandt, um durch alle Länder der Welt zu ziehen.« 11 Nun wandten sich die Reiter an den Engel des Herrn, der zwischen den Myrtensträuchern stand, und berichteten: »Wir haben die ganze Erde durchstreift, und überall herrscht Ruhe.« 12 Da rief der Engel des Herrn: »Herr, du allmächtiger Gott, wie lange soll das noch so weitergehen? Wann endlich hast du Erbarmen mit den Menschen in Jerusalem und in den anderen Städten Judas? Schon siebzig Jahre lang lastet dein Zorn auf ihnen!«

13 Der Herr antwortete dem Engel, mit dem ich geredet hatte. Er tröstete ihn und machte ihm Mut. 14 Dann wandte sich der Engel wieder an mich und befahl:

»Verkünde den Menschen: ›So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Meine Liebe zu Jerusalem und zum Berg Zion ist ungebrochen; voller Leidenschaft werde ich mich wieder für sie einsetzen. 15 Doch die Völker, die sich jetzt noch so sicher fühlen, werden meinen gewaltigen Zorn zu spüren bekommen. Ich wollte mein Volk bloß eine kurze Zeit lang bestrafen, doch sie haben es ganz ins Unglück gestürzt. 16 Darum will ich Erbarmen haben und mich Jerusalem aufs Neue zuwenden. Mein Tempel soll wieder aufgebaut werden, ja, die ganze Stadt soll neu erstehen[a]. Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott!‹ 17 Und auch das sollst du verkünden: ›Mit lauter Gutem werde ich mein Volk beschenken; in ihren Städten soll es an nichts fehlen. Zion werde ich trösten, und Jerusalem wird wieder meine auserwählte Stadt sein. Mein Wort gilt, denn ich bin der Herr, der allmächtige Gott!‹«

Die zweite Vision: Hörner und Schmiede

Als ich aufschaute, sah ich vier Hörner. Ich fragte den Engel, der mit mir gesprochen hatte: »Was bedeuten diese Hörner?« Er antwortete: »Das sind die Mächte, die Juda, Israel und Jerusalem besiegt und die Bevölkerung in fremde Länder verschleppt haben.«

Dann ließ mich der Herr vier Schmiede sehen. »Was haben diese Männer vor?«, fragte ich. Der Engel erwiderte: »Sie sollen die Hörner abschlagen, denn diese haben Juda unterworfen und seine Bewohner in die Verbannung geführt. Ja, die Völker, die Juda überfallen haben, werden nun selbst in Furcht und Schrecken versetzt, und ihre Macht wird zerschlagen.«

Die dritte Vision: Der Mann mit der Messschnur

Als Nächstes sah ich einen Mann mit einer Messschnur in der Hand. »Wohin gehst du?«, fragte ich ihn. Er antwortete: »Ich gehe nach Jerusalem, um auszumessen, wie lang und breit die Stadt werden soll.« Da trat der Engel vor, der bis jetzt mit mir gesprochen hatte. Ein anderer Engel kam ihm entgegen und gab ihm den Auftrag: »Lauf und sag dem jungen Mann mit der Messschnur[b]: Jerusalem soll keine Mauer mehr haben, damit der Platz für die vielen Menschen und Tiere ausreicht. Der Herr verspricht: ›Ich selbst werde die Stadt ringsum wie eine Mauer aus Feuer beschützen. Mit meiner ganzen Macht und Herrlichkeit will ich wieder mitten in Jerusalem wohnen.‹«

10 Der Herr sagt: »Los, schnell! Flieht aus dem Land im Norden! Ich, der Herr, hatte euch in alle Himmelsrichtungen zerstreut. 11 Doch jetzt rettet euch, ihr Israeliten, die ihr noch in Babylonien seid!« 12 Um seine Macht und Herrlichkeit zu zeigen, hat mich der Herr, der allmächtige Gott, zu den Völkern gesandt, die euch ausgeplündert haben. Er sagt: »Wer sich an euch Israeliten vergreift, der verletzt, was mir am kostbarsten ist[c]. 13 Darum erhebe ich jetzt meine Hand und schlage eure Feinde nieder. Bisher musstet ihr ihnen als Sklaven dienen, doch dann werdet ihr sie ausplündern.«

Wenn das eintrifft, werdet ihr erkennen, dass der Herr, der allmächtige Gott, mich gesandt hat. 14 Er ruft: »Freut euch und jubelt, ihr Einwohner von Zion! Denn ich werde kommen und mitten unter euch wohnen! 15 An jenem Tag werden sich viele Völker mir zuwenden. Dann gehören auch sie zu meinem Volk, und ich wohne in eurer Mitte.« Wenn das geschieht, werdet ihr erkennen, dass der Herr, der allmächtige Gott, mich zu euch gesandt hat.

16 In seinem Heiligen Land gehört Juda dann in besonderer Weise dem Herrn, und Jerusalem wird wieder seine auserwählte Stadt sein. 17 Seid still vor dem Herrn, all ihr Bewohner der Erde! Denn er hat sich aufgemacht und kommt aus seiner heiligen Wohnung!

Die vierte Vision: Der Hohepriester Jeschua

Als Nächstes ließ Gott mich den Hohenpriester Jeschua sehen. Er stand vor dem Engel des Herrn, und rechts von ihm stand der Satan und wollte ihn anklagen. Aber der Engel[d] sagte zu ihm: »Schweig, Satan! Der Herr verbietet dir das Wort. Er steht zu Jerusalem, seiner auserwählten Stadt, und zu Jeschua, den er wie ein brennendes Holzscheit aus dem Feuer gerettet hat.«

Jeschuas Kleider stanken vor Dreck, als er vor dem Engel stand. »Zieht ihm die verschmutzten Kleider aus!«, befahl der Engel den anderen Engeln, die ihm zu Diensten waren. Zu Jeschua sagte er: »Sieh, ich nehme alle Schuld von dir und lasse dir festliche Kleider anziehen.« Dann bat ich[e]: »Setzt ihm auch einen sauberen[f] Turban auf!« Die Engel folgten meiner Bitte und zogen Jeschua frische Kleider und einen sauberen Turban an. Der Engel des Herrn sah dabei zu und sagte dann feierlich zum Hohenpriester Jeschua:

»So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Wenn du so lebst, wie es mir gefällt, und wenn du dich an meine Weisungen hältst, dann wirst du als oberster Priester die Dienste in meinem Tempel und in den Vorhöfen beaufsichtigen. Ich gewähre dir zusammen mit den Engeln, die mir dienen, freien Zutritt zu meinem Thron.

Höre, Jeschua, Hoherpriester! Du und die anderen Priester, die mit dir zusammen den Dienst tun, ihr seid ein Zeichen für das, was ich vorhabe: Ich werde einen Mann[g] aus der Nachkommenschaft von David hervorgehen lassen, der mir in besonderer Weise dienen wird. Seht, vor Jeschua habe ich einen Stein hingelegt. Auf diesem einen Stein sind sieben Augen. Ich, der Herr, der allmächtige Gott, werde auf ihm eine Inschrift einmeißeln. Durch sie bürge ich dafür, dass ich an einem einzigen Tag die Menschen dieses Landes von ihrer Schuld befreien werde. 10 Wenn diese Zeit gekommen ist, werdet ihr euch gegenseitig einladen, ihr werdet in Frieden und Sicherheit unter den Zweigen eurer Feigenbäume und Weinstöcke beieinandersitzen. Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott!«

Die fünfte Vision: Der goldene Leuchter und die Ölbäume

Der Engel, der mir alles erklärte, kam wieder zu mir. Er rüttelte mich auf, als ob er mich aus dem Schlaf wecken wollte. Dann fragte er: »Was siehst du?« Ich antwortete: »Einen Leuchter aus reinem Gold, darauf eine Ölschale und ringsum sieben Lampen mit jeweils sieben Röhrchen für die Dochte. Rechts und links von dem Leuchter steht je ein Ölbaum. Aber was soll dies alles bedeuten, mein Herr?«

Der Engel erwiderte: »Das weißt du nicht?« Ich verneinte, und er sagte:[h] 10b »Die sieben Lampen sind die Augen des Herrn, die unermüdlich umherschweifen und alles sehen, was in der Welt geschieht.«

11 Ich fragte weiter: »Was bedeuten denn die zwei Ölbäume rechts und links vom Leuchter? 12 Und was hat es mit den beiden Zweigen neben den zwei goldenen Röhren auf sich, die das kostbare Öl von den Bäumen herableiten?«

13 Der Engel entgegnete: »Weißt du es nicht?« Als ich wieder verneinte, 14 erklärte er mir: »Das sind die beiden Männer, die der Herr der ganzen Welt mit Öl gesalbt hat. Er hat sie dazu erwählt, ihm zu dienen.«

Eine Botschaft für Serubbabel

Dann gab mir der Herr folgende Botschaft für Serubbabel:

»Was du vorhast[i], wird dir nicht durch die Macht eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen: Nein, mein Geist wird es bewirken! Das verspreche ich, der Herr, der allmächtige Gott. Ein Berg von Hindernissen wird sich vor dir auftürmen, aber ich räume sie aus dem Weg. Wenn der Tempel wieder aufgebaut ist, wirst du den Schlussstein einsetzen – unter dem Jubel des Volkes[j]

Weiter sprach der Herr zu mir: 9-10a »Serubbabel hat den Grundstein zu diesem Tempel gelegt, und er wird den Bau auch vollenden! Wer über die kleinen Anfänge enttäuscht war, der wird sich noch von Herzen freuen, wenn er den Schlussstein in Serubbabels Hand sieht!«

Wenn dies eintrifft, werdet ihr erkennen, dass der Herr, der allmächtige Gott, mich zu euch gesandt hat.

Offenbarung 18

Babylons Ende

18 Danach sah ich, wie ein anderer Engel vom Himmel herabkam. Er hatte besondere Macht, und von seinem Glanz erstrahlte die ganze Erde. Mit gewaltiger Stimme rief er: »Gefallen ist Babylon, die große Stadt! Ja, sie ist gefallen! Dämonen hausen jetzt dort. In ihren Ruinen tummeln sich alle Arten von bösen Geistern, und sie sind ein Schlupfwinkel von allerlei abscheulichen Vögeln, die als unrein gelten. Alle Völker haben sich mit ihrem Wein der Verführung betrunken. Sie konnten gar nicht genug bekommen![a] Auch die Herrscher dieser Erde haben sich mit ihr eingelassen. Und durch ihren ausschweifenden Lebensstil sind die Händler auf der ganzen Welt reich geworden.«

Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: »Verlass diese Stadt, du mein Volk! Sonst wirst du mit hineingezogen in ihre Sünden, und dann wird Gottes Gericht auch dich treffen. Denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel. Aber Gott hat nicht eine einzige ihrer Schandtaten vergessen. Gebt ihr zurück, was sie euch[b] angetan hat. Ja, zahlt es ihr doppelt heim! Gab sie euch einen Kelch ihres Weins zu trinken, so schenkt ihr doppelt ein! So wie sie einst in Saus und Braus gelebt hat, soll sie jetzt Qual und Leid erfahren. Insgeheim denkt sie noch: ›Ich bin Königin und werde weiter herrschen. Ich bin keine hilflose Witwe; Not und Trauer werde ich niemals erleben. Ich doch nicht!‹ Aber gerade deshalb wird alles an einem einzigen Tag über sie hereinbrechen: eine tödliche Krankheit, Trauer und Hunger. Im Feuer wird sie verbrennen. Denn Gott, der Herr, der mit ihr abrechnet, ist stark und mächtig.

All die Mächtigen der Erde, die es mit ihr getrieben und in Saus und Braus mit ihr gelebt haben, werden jammern und klagen, wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen. 10 Voller Angst und erschrocken über ihr qualvolles Ende werden sie aus großer Entfernung alles mit ansehen und laut schreien: ›Ach, Babylon! Du großes, du starkes Babylon! Von einem Augenblick zum anderen ist das Gericht über dich hereingebrochen!‹

11 Auch die Kaufleute der Erde werden weinen und trauern; denn niemand kauft dann mehr ihre Waren: 12 all das Gold und Silber, die Edelsteine und Perlen, feinstes Leinen, Seide, purpur- und scharlachrote Stoffe; edle Hölzer, die verschiedensten Gegenstände aus Elfenbein, aus Edelholz, Bronze, Eisen und Marmor; 13 Zimt und andere Gewürze, Räucherwerk, Myrrhe und Weihrauch, Wein und Olivenöl, feinstes Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen, ja, sogar Menschen. 14 All diese Dinge, die du so sehr liebtest, wurden dir genommen. Aller Glanz und alle Pracht sind dahin. Nie mehr wird dieser Reichtum wiederkehren.

15 So werden die Kaufleute, die durch ihren Handel mit Babylon reich geworden sind, alles von ferne mit ansehen, weil sie Angst haben vor den Qualen dieser Stadt. Weinend und jammernd 16 werden sie rufen: ›Welch ein Elend hat dich getroffen, du mächtige Stadt! Mit feinstem Leinen, Purpur- und Scharlachstoffen warst du bekleidet. Du strahltest doch in goldenem Glanz und warst geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen! 17 Und von einem Augenblick zum anderen ist alles vernichtet!‹

Auch Kapitäne und Steuermänner mit ihren Matrosen und Schiffsbesatzungen schauten von weitem zu. 18 Als sie den Rauch der brennenden Stadt sahen, riefen sie: ›Was auf der Welt konnte man mit dieser Stadt vergleichen?‹ 19 In ihrer Trauer streuten sie sich Staub auf den Kopf und klagten laut weinend: ›Welch ein Jammer um diese mächtige Stadt! Durch ihre Schätze sind alle reich geworden, die Schiffe auf dem Meer haben. Und so schnell ist sie nun zerstört worden!‹

20 Doch du, Himmel, freu dich darüber! Freut euch, die ihr zu Gott gehört! Freut euch, ihr Apostel und Propheten! Gott hat sein Urteil an ihr vollstreckt für alles Unrecht, das sie euch angetan hat.«

21 Dann hob ein mächtiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein. Den warf er ins Meer und rief: »So wie dieser Stein wird auch das große Babylon gewaltsam in die Tiefe gestürzt werden und untergehen. Nichts wird davon übrig bleiben. 22 Ja, Babylon, nie wieder wird innerhalb deiner Mauern Musik erklingen: keine Harfen, keine Sänger, weder Flöten noch Trompeten. Nie mehr wird ein Handwerker dort arbeiten, und deine Getreidemühlen werden für immer stillstehen. 23 Alle Lichter werden verlöschen, und die fröhlichen Hochzeitsfeste sind für alle Zeiten vorbei.

Du hattest die erfolgreichsten Kaufleute, sie beherrschten die ganze Erde. Durch deine Zauberei hast du alle Völker verführt. 24 In dir wurde das Blut der Propheten und der Menschen vergossen, die zu Gott gehören. Ja, du bist verantwortlich für den Tod aller Menschen, die auf der Erde umgebracht wurden.«

Hoffnung für Alle (HOF)

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