Old/New Testament
Die Stämme Ruben und Gad wollen im Ostjordanland bleiben (5. Mose 3,18‒20)
32 Die Stämme Ruben und Gad besaßen große Viehherden. Als sie das gute Weideland der Gebiete Jaser und Gilead östlich des Jordan sahen, 2 kamen sie zu Mose, zum Priester Eleasar und zu den führenden Männern des Volkes und sagten: 3-4 »Das Land, das der Herr uns erobern ließ, hat gute Weidegebiete: Atarot, Dibon, Jaser, Nimra, Heschbon, Elale, Sibma, Nebo und Beon. Wir können es gut gebrauchen, denn wir haben viel Vieh. 5 Wenn ihr es erlaubt, würden wir dieses Land gern in Besitz nehmen und nicht mit über den Jordan ziehen.«
6 Mose erwiderte: »Ihr wollt hierbleiben und eure Brüder allein kämpfen lassen? 7 Wenn ihr das tut, wird bald kein Israelit mehr in das Land wollen, das der Herr ihnen versprochen hat! 8 Ihr benehmt euch wie eure Väter: Als ich sie von Kadesch-Barnea losschickte, um das Land auszukundschaften, 9 drangen sie bis zum Eschkol-Tal vor und sahen sich alles an. Dann kamen sie zurück und hielten die Israeliten davon ab, das Land zu betreten, das der Herr ihnen geben wollte. 10 Darüber wurde der Herr zornig, und er schwor ihnen: 11 ›Keiner von euch, die ich aus Ägypten befreit habe, wird dieses Land jemals betreten! Keiner, der jetzt 20 Jahre oder älter ist, wird das Land sehen, das ich euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe. Ich habe genug von eurer Untreue! 12 Nur Kaleb, der Sohn von Jefunne aus der Sippe Kenas, und Josua, der Sohn von Nun, werden das Land in Besitz nehmen, denn sie haben mir die Treue gehalten.‹ 13 Ja, der Herr war voller Zorn über die Israeliten. Er ließ sie vierzig Jahre lang in der Wüste umherirren, bis alle tot waren, die sich ihm widersetzt hatten. 14 Und nun folgt ihr dem schlechten Vorbild eurer Väter! Ihr lehnt euch wie sie gegen den Herrn auf, ja, ihr macht seinen Zorn nur noch schlimmer! 15 Wenn ihr ihm den Rücken kehrt, wird er unser Volk so lange in der Wüste festhalten, bis alle tot sind. Und ihr seid schuld daran!«
16 Die Männer von Ruben und Gad wandten sich erneut an Mose und sagten: »Wir wollen doch nur Zäune für unsere Herden aufstellen und einige der zerstörten Orte wieder aufbauen, in denen wir unsere Familien zurücklassen können. 17 Das wird schnell gehen. Dann werden wir Männer uns zum Kampf rüsten. Wir werden an der Spitze des Heeres in den Krieg ziehen und die Israeliten in ihr Land bringen. Aber unsere Familien möchten wir in befestigten Städten zurücklassen, die vor den Bewohnern des Landes Schutz bieten. 18 Wir versprechen, dass wir nicht eher hierher zurückkehren, bis jeder Israelit seinen Grundbesitz erhalten hat. 19 Wir selbst aber wollen nicht wie die anderen Stämme westlich des Jordan Land bekommen, sondern hier im Osten unseren Anteil erhalten.«
20 Mose antwortete: »Ich bin damit einverstanden, wenn ihr das tut, was ihr sagt. Rüstet euch zum Kampf und stellt euch an die Spitze des Heeres! 21 Eure Soldaten sollen unter der Führung des Herrn den Jordan überqueren und nicht eher zurückkehren, bis er seine Feinde vertrieben hat 22 und das Land für ihn erobert ist. Danach könnt ihr hierher zurückkommen, ohne dass ihr euch am Herrn oder am Volk Israel schuldig macht. Der Herr wird euch dann dieses Land hier zum Eigentum geben. 23 Wenn ihr aber euer Wort brecht, sündigt ihr gegen den Herrn, und das wird euch teuer zu stehen kommen. Darauf könnt ihr euch verlassen! 24 Baut nun einige Orte für eure Familien wieder auf, und errichtet Zäune für euer Kleinvieh! Aber haltet euch an euer Versprechen!«
25 Die Leute von Gad und Ruben antworteten Mose: »Wir gehorchen dir und werden tun, was du befiehlst. 26 Wir bringen unsere Kinder, unsere Frauen und all unser Vieh in den Städten von Gilead in Sicherheit. 27 Dann nehmen wir unsere Waffen und ziehen unter der Führung des Herrn in den Kampf, ganz wie du wünschst.«
28 Daraufhin wies Mose den Priester Eleasar, Josua und die Oberhäupter der Stämme Israels an: 29 »Wenn die Soldaten von Gad und Ruben euch unter der Führung des Herrn geholfen haben, das Land westlich des Jordan zu erobern, sollt ihr ihnen das Gebiet von Gilead zum Eigentum geben. 30 Wenn sie euch aber nicht im Kampf unterstützen, sollen sie zusammen mit euch im Land Kanaan wohnen.«
31 Die Leute von Gad und Ruben versicherten: »Wir werden tun, was der Herr uns befohlen hat. 32 Wir werden uns bereitmachen und unter der Führung des Herrn mit nach Kanaan ziehen. Nur möchten wir hier östlich des Jordan unsere Stammesgebiete bekommen.«
33 Da erklärte Mose das ganze Land, in dem vorher der amoritische König Sihon und König Og von Baschan geherrscht hatten, zum Eigentum der Stämme Gad und Ruben und des halben Stammes Manasse. Alle Städte und Ländereien der beiden früheren Königreiche gehörten nun ihnen.
Das Ostjordanland wird in Besitz genommen (5. Mose 3,12‒17)
34 Die Männer vom Stamm Gad bauten einige der zerstörten Städte wieder auf: Dibon, Atarot, Aroër, 35 Atrot-Schofan, Jaser, Jogboha, 36 Bet-Nimra und Bet-Haram. Sie errichteten Häuser, zogen Mauern hoch und stellten Zäune für ihre Herden auf. 37 Die Männer vom Stamm Ruben taten das Gleiche in den Städten Heschbon, Elale und Kirjatajim, 38 in Nebo und Baal-Meon, denen sie neue Namen gaben,[a] und in Sibma. Manche Namen änderten sie, andere behielten sie bei.
39 Die Männer der Sippe Machir vom Stamm Manasse zogen nach Gilead, eroberten es und vertrieben die Amoriter, die dort lebten. 40 Mose erklärte das Land, das sie eingenommen hatten, zu ihrem Eigentum, und sie ließen sich dort nieder. 41 Jaïr, ein Mann aus dem Stamm Manasse, eroberte in diesem Gebiet einige Ortschaften und nannte sie »Dörfer Jaïrs«. 42 Ein anderer Mann namens Nobach nahm Kenat und die umliegenden Orte ein. Auch er benannte die Stadt nach seinem Namen.
Die Lagerplätze Israels beim Zug durch die Wüste
33 1-2 Mose hatte auf Anweisung des Herrn alle Lagerplätze der Israeliten aufgeschrieben, seit sie unter seiner und Aarons Führung von Ägypten aufgebrochen waren. An folgenden Orten hatten sie, nach Heeresverbänden geordnet, das Lager aufgeschlagen:
3 Am 15. Tag des 1. Monats, am Morgen nach der Passahfeier, zogen die Israeliten von Ramses los. Die Ägypter mussten zusehen, wie das Volk voller Zuversicht das Land verließ. 4 Der Herr hatte sein Urteil an den ägyptischen Göttern vollstreckt und die erstgeborenen Söhne der Ägypter umgebracht. Während man die Toten begrub, 5 zogen die Israeliten von Ramses nach Sukkot. Hier schlugen sie ihr erstes Lager auf. 6 Dann ging es weiter nach Etam am Rand der Wüste. 7 Dort bogen sie nach Pi-Hahirot bei Baal-Zefon ab und lagerten vor Migdol. 8 Von hier aus zogen sie mitten durchs Meer. Auf der anderen Seite führte ihr Weg drei Tagereisen lang durch die Wüste Etam bis nach Mara, dem nächsten Lagerplatz. 9 Von dort ging es weiter nach Elim, einer Oase mit zwölf Quellen und siebzig Palmen. Nachdem sie hier gelagert hatten, 10 brachen sie zum Ufer des Roten Meers auf. 11 Danach kamen sie in die Wüste Sin.
12 Ihre nächsten Haltepunkte waren: Dofka, 13 Alusch, 14 Refidim, wo sie kein Trinkwasser hatten, 15 dann die Wüste Sinai, 16 Kibrot-Taawa, 17 Hazerot, 18 Ritma, 19 Rimmon-Perez, 20 Libna, 21 Rissa, 22 Kehelata, 23 der Berg Schefer, 24 Harada, 25 Makhelot, 26 Tahat, 27 Tarach, 28 Mitka, 29 Haschmona, 30 Moserot, 31 Bene-Jaakan, 32 Hor-Gidgad, 33 Jotbata, 34 Abrona, 35 Ezjon-Geber, 36 Kadesch in der Wüste Zin 37 und der Berg Hor an der Grenze des Landes Edom.
38 Der Herr befahl dem Priester Aaron, auf den Berg Hor zu steigen. Dort starb Aaron am 1. Tag des 5. Monats, vierzig Jahre nachdem die Israeliten Ägypten verlassen hatten. 39 Er wurde 123 Jahre alt.
40 Um diese Zeit erfuhr der Kanaaniterkönig, der in Arad im Süden von Kanaan regierte, dass die Israeliten auf sein Land zukamen.
41 Vom Berg Hor zogen sie nach Zalmona weiter. 42 Ihre nächsten Lagerplätze waren Punon, 43 Obot, 44 Ije-Abarim im Gebiet von Moab, 45 Dibon-Gad, 46 Almon-Diblatajim 47 und das Gebirge Abarim nahe der Stadt Nebo. 48 Von hier aus stiegen sie ins Jordantal hinab und schlugen in der moabitischen Steppe gegenüber von Jericho ihr Lager auf. 49 Es erstreckte sich von Bet-Jeschimot bis nach Abel-Schittim.
Alle Bewohner von Kanaan sollen vertrieben werden
50 Dort sprach der Herr zu Mose: 51 »Sag den Israeliten: Wenn ihr über den Jordan zieht und ins Land Kanaan eindringt, 52 sollt ihr alle Bewohner vertreiben. Zerstört ihre Götterfiguren aus Stein und Metall! Reißt die Opferstätten ab, die sie auf den Bergen und Hügeln gebaut haben! 53 Nehmt das ganze Land in Besitz und lasst euch dort nieder, denn es ist mein Geschenk an euch. 54 Teilt die einzelnen Gebiete durch das Los unter euch auf! Dabei sollt ihr den großen Stämmen mehr Land geben als den kleinen. 55 Wenn ihr aber nicht alle Bewohner des Landes vertreibt, werden euch die Zurückgebliebenen das Leben schwer machen. Sie werden euch quälen wie Splitter im Auge und Dornen unter den Füßen. 56 Dann werde ich mit euch tun, was ich mit ihnen vorhatte.«
Die Grenzen des Landes Kanaan
34 Der Herr sprach zu Mose: 2 »Erkläre den Israeliten, wie die Grenzen des Landes Kanaan verlaufen sollen, das ich ihnen geben will.
3-4 Die Südgrenze beginnt am Toten Meer und führt zunächst am Gebiet Edoms entlang. Südlich des Skorpionensteigs wendet sie sich nach Westen zur Wüste Zin. Hier verläuft sie südlich von Kadesch-Barnea nach Hazar-Addar und weiter nach Azmon. 5 Sie erreicht den ägyptischen Grenzfluss und folgt ihm bis zum Mittelmeer. 6 Die Mittelmeerküste bildet die Westgrenze. 7 Die Nordgrenze führt vom Meer zum Berg Hor, 8 kreuzt die Straße von Hamat und geht durch Zedad 9 und Sifron nach Hazar-Enan. 10 Hier beginnt die Ostgrenze. Sie verläuft über Schefam 11 nach Ribla, das im Osten von Ajin liegt. Dann führt sie an den Berghängen östlich vom See Genezareth entlang, 12 geht hinab zum Jordan und folgt ihm bis zum Toten Meer. Das ganze Land, das in diesen Grenzen liegt, soll euch gehören.«
13 Mose sagte dies den Israeliten und fuhr fort: »Der Herr will, dass ihr dieses Land durch das Los unter den neuneinhalb Stämmen aufteilt, die noch keine Gebiete haben. 14-15 Denn die Stämme Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse haben schon hier, östlich des Jordan gegenüber von Jericho, Land bekommen.«
16 Dann sprach der Herr zu Mose: 17 »Folgende Männer sollen das Land verteilen:
der Priester Eleasar, Josua, der Sohn von Nun,
18 dazu je ein führender Mann aus jedem Stamm,
19 nämlich Kaleb, der Sohn von Jefunne aus dem Stamm Juda,
20 Schemuël, der Sohn von Ammihud aus dem Stamm Simeon,
21 Elidad, der Sohn von Kislon aus dem Stamm Benjamin,
22 Bukki, der Sohn von Jogli aus dem Stamm Dan,
23 Hanniël, der Sohn von Efod aus dem Stamm Manasse,
24 Kemuël, der Sohn von Schiftan aus dem Stamm Ephraim,
25 Elizafan, der Sohn von Parnach aus dem Stamm Sebulon,
26 Paltiël, der Sohn von Asan aus dem Stamm Issachar,
27 Ahihud, der Sohn von Schelomi aus dem Stamm Asser,
28 und Pedahel, der Sohn von Ammihud aus dem Stamm Naftali.«
29 Diesen Männern gab der Herr den Auftrag, das Land Kanaan unter den Israeliten aufzuteilen.
Jesus kündigt wieder seinen Tod und seine Auferstehung an (Matthäus 17,22‒23; Lukas 9,43‒45)
30 Jesus verließ mit seinen Jüngern diese Gegend und zog durch Galiläa. Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr, 31 denn er hatte seinen Jüngern noch viel zu erklären. »Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein«, sagte Jesus. »Sie werden ihn töten. Aber wenn sie ihn umgebracht haben, wird er nach drei Tagen auferstehen.«
32 Doch die Jünger verstanden nicht, was er da sagte, und trauten sich auch nicht, ihn zu fragen.
Gott hat andere Maßstäbe (Matthäus 18,1‒9; Lukas 9,46‒48)
33 Sie kamen nach Kapernaum. Als sie im Haus waren, fragte Jesus die Jünger: »Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?« 34 Doch sie schwiegen verlegen; denn sie hatten sich darüber gestritten, wer von ihnen der Wichtigste sei. 35 Jesus setzte sich, rief die zwölf Jünger zu sich und sagte: »Wer der Erste sein will, der soll sich allen unterordnen und ihnen dienen.«
36 Er rief ein kleines Kind, stellte es in ihre Mitte und schloss es in die Arme. 37 Dann sagte er: »Wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt damit Gott selbst auf, der mich gesandt hat.«
Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns (Matthäus 10,42; Lukas 9,49‒50)
38 Johannes sagte zu Jesus: »Lehrer, wir haben gesehen, wie jemand deinen Namen dazu benutzte, um Dämonen auszutreiben. Wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er ja gar nicht mit uns geht.« 39 »Haltet ihn nicht davon ab!«, erwiderte Jesus. »Wer in meinem Namen Wunder vollbringt, kann nicht gleichzeitig schlecht von mir reden. 40 Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. 41 Erfrischt euch ein Mensch auch nur mit einem Schluck Wasser, weil ihr zu Christus gehört, so wird er seinen Lohn auf jeden Fall erhalten. Das versichere ich euch!«
Lasst euch nicht zum Bösen verleiten! (Matthäus 18,6‒9; Lukas 17,1‒2)
42 »Wer einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, zu Fall bringt, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein[a] um den Hals ins Meer geworfen zu werden.
43 Selbst wenn dich deine Hand zur Sünde verführen will, hack sie ab! Es ist besser, du gehst verstümmelt ins ewige Leben, als dass du mit beiden Händen ins unauslöschliche Feuer der Hölle kommst.[b]
45 Und wenn dein Fuß dich auf Abwege führen will, dann hack ihn ab! Es ist besser für dich, mit nur einem Fuß ins ewige Leben einzugehen, als mit beiden Füßen geradewegs in die Hölle zu marschieren.
47 Auch wenn dich dein Auge zu Fall bringen will, dann reiß es heraus. Es ist besser für dich, einäugig in Gottes Reich zu gelangen, als mit zwei gesunden Augen in die Hölle geworfen zu werden. 48 Dort wird die Qual nicht enden und das Feuer nicht verlöschen.
49 Niemand kann sich dem Feuer der Prüfung Gottes entziehen. Es gehört zum Leben so wie das Salz zum Opfer.[c]
50 Salz ist gut und notwendig, solange es wirkt. Wenn es aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen? Deshalb achtet darauf, dass man an euch die Wirkung des Salzes sieht, und haltet Frieden untereinander.«
Hoffnung für Alle® (Hope for All) Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.®