Old/New Testament
Die Opfer am Neujahrsfest und am Versöhnungstag (3. Mose 23,23‒32)
29 »Auch der 1. Tag des 7. Monats soll ein Feiertag sein, an dem ihr nicht wie gewöhnlich arbeitet, sondern euch versammelt, um mir zu dienen. An diesem Tag sollt ihr die Hörner blasen 2 und zu meiner Ehre einen jungen Stier, einen Schafbock und sieben einjährige Lämmer auf dem Altar verbrennen. Nehmt dafür nur fehlerlose Tiere. Solche wohlriechenden Opfer habe ich gern. 3 Bringt zusätzlich zum Stier 4 Kilogramm feines Weizenmehl dar, das mit Öl vermengt ist, zum Schafbock zweieinhalb 4 und zu jedem Lamm eineinhalb Kilogramm. 5 Opfert einen Ziegenbock als Sündopfer, damit ich euch eure Schuld vergebe. 6 Vergesst auch nicht das tägliche und das monatliche Brandopfer mit den dazugehörigen Gaben an Mehl und Wein, wie ich sie euch aufgetragen habe. Denn diese Opfer gefallen mir.
7 Der 10. Tag des 7. Monats ist der große Versöhnungstag. Dann sollt ihr euch wieder versammeln, um mir zu dienen. Verrichtet an diesem Tag keinerlei Arbeit, sondern fastet und beugt euch vor mir! 8-11 Erfreut mich mit derselben Menge an wohlriechenden Brand-, Speise- und Trankopfern wie zum Neujahrsfest. Ihr sollt jedoch nicht nur einen Ziegenbock als Sündopfer darbringen, sondern noch einen zweiten Bock schlachten, der euch mit mir versöhnt. Dazu kommt das tägliche Brandopfer mit den vorgeschriebenen Gaben an Mehl und Wein.«
Die Opfer am Laubhüttenfest (3. Mose 23,33‒43)
12 »Auch am 15. Tag des 7. Monats sollt ihr nicht eurer alltäglichen Arbeit nachgehen, sondern euch versammeln und mir dienen. Feiert mir zu Ehren eine Woche lang ein Fest! 13 Erfreut mich am ersten Tag mit einem wohlriechenden Brandopfer von dreizehn jungen Stieren, zwei Schafböcken und vierzehn einjährigen Lämmern. Alle Tiere sollen fehlerlos sein 14-15 und mit der jeweiligen Menge an Speise- und Trankopfern dargebracht werden, die dazugehören. 16 Außerdem müsst ihr wieder einen Ziegenbock als Sündopfer schlachten; und auch die täglichen Brandopfer mit den vorgeschriebenen Gaben an Mehl und Wein dürft ihr nicht vergessen. 17-34 Bringt an den anderen sechs Festtagen die gleichen Opfer dar. Verbrennt aber an jedem Tag einen Stier weniger, also am zweiten Tag zwölf, am dritten elf, am vierten zehn, am fünften neun, am sechsten acht und am siebten sieben Stiere. Vergesst nicht die Sündopfer und die täglichen Opfer! 35 Am achten Tag sollt ihr euch wieder zum Feiern versammeln und nicht wie sonst arbeiten. 36 Sucht fehlerlose Tiere aus und verbrennt sie mir zu Ehren als wohlriechende Brandopfer, und zwar einen jungen Stier, einen Schafbock und sieben einjährige Lämmer, 37 begleitet von den vorgeschriebenen Gaben an Mehl und Wein. 38 Bringt außerdem einen Ziegenbock als Sündopfer dar, und vergesst nicht, jeden Tag ein Lamm am Morgen und eines am Abend zu opfern und die Speise- und Trankopfer dazuzugeben. 39 Diese Gaben sollt ihr mir, dem Herrn, an euren Festen darbringen, und zwar zusätzlich zu allen Brand-, Speise-, Trank- oder Friedensopfern, die ihr mir freiwillig oder wegen eines Gelübdes gebt.«
30 Alle diese Bestimmungen teilte Mose den Israeliten mit.
Wann sind Gelübde von Frauen gültig?
2 Danach gab Mose den Oberhäuptern der Stämme Israels erneut eine Weisung vom Herrn weiter:
3 »Wenn jemand dem Herrn etwas verspricht oder sich mit einem Eid verpflichtet, auf irgendetwas zu verzichten, darf er sein Wort nicht brechen. Er muss alles tun, was er gesagt hat.
4 Gibt eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern lebt, dem Herrn ein Versprechen 5 und ihr Vater lässt sie gewähren, so hat sie sich daran zu halten. 6 Erhebt aber ihr Vater am selben Tag, an dem er davon hört, Einwände gegen ihr Gelübde, wird es ungültig. Dann wird der Herr ihr verzeihen, dass sie es nicht einhält.
7 Wenn eine Frau sich vor ihrer Heirat durch ein Gelübde oder ein leichtfertiges Versprechen zu irgendetwas verpflichtet hat 8 und ihr Mann dazu schweigt, muss sie ihr Wort halten. 9 Erhebt er jedoch am selben Tag Einspruch, an dem er davon erfährt, ist sie nicht mehr an ihr Versprechen gebunden. Der Herr wird ihr vergeben, wenn sie in diesem Fall ihr Wort nicht hält. 10 Ist aber die Frau, die dem Herrn ein Versprechen gibt, verwitwet oder geschieden, so muss sie es erfüllen.
11 Legt eine verheiratete Frau ein Gelübde ab 12 und ihr Mann sagt nichts dagegen, muss sie tun, was sie versprochen hat. 13 Der Mann kann das Gelübde jedoch am selben Tag aufheben, an dem er davon hört. Der Herr wird der Frau verzeihen, dass sie es nicht einhält. 14 Der Mann hat das Recht, alles für ungültig zu erklären oder zu bestätigen, was seine Frau versprochen hat, ganz gleich ob sie etwas tun oder auf etwas verzichten wollte. 15 Wenn er sich am Tag, an dem er davon erfährt, nicht dazu äußert, bestätigt er ihr Gelübde. Durch sein Schweigen wird es verbindlich. 16 Hebt er das Gelübde nach dem ersten Tag auf, trifft ihn allein die Schuld, wenn es gebrochen wird.«
17 Diese Weisungen erhielt Mose vom Herrn. Sie regeln den Umgang mit Gelübden von verheirateten und unverheirateten Frauen und bestimmen, welchen Einfluss Väter und Ehemänner auf die Gelübde haben.
Die Eroberung des Ostjordanlandes (Kapitel 31–36)
Rache an den Midianitern
31 Der Herr sprach zu Mose: 2 »Räche dich an den Midianitern für das, was sie euch Israeliten angetan haben! Danach wirst du sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint.«
3 Mose rief das Volk zusammen und sagte: »Rüstet eure Truppen zum Kampf! Wir greifen die Midianiter an! Jetzt bekommen sie vom Herrn, was sie verdienen. 4 Jeder Stamm soll 1000 Soldaten bereitstellen.«
5 Da wählten die israelitischen Stämme insgesamt 12.000 Männer aus. 6 Mose sandte sie unter der Führung von Pinhas los, dem Sohn des Priesters Eleasar. Er hatte Gegenstände aus dem Heiligtum und die Signaltrompeten bei sich. 7 Wie der Herr es befohlen hatte, kämpften die Israeliten gegen die Midianiter und töteten alle Männer, 8 darunter auch die fünf midianitischen Könige Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba. Außerdem brachten sie Bileam, den Sohn von Beor, mit dem Schwert um.
9 Die Frauen und Kinder nahmen sie gefangen, dazu erbeuteten sie die Viehherden und den ganzen Besitz der Midianiter. 10 Sie verbrannten die Städte und Zeltdörfer 11 und brachten alle Menschen, Tiere und den erbeuteten Besitz 12-13 zum Lager Israels in der moabitischen Steppe am Jordan, gegenüber von Jericho. Mose, der Priester Eleasar und die führenden Männer des Volkes kamen ihnen aus dem Lager entgegen.
14 Mose ärgerte sich über die Heerführer, die den Befehl über 100 oder 1000 Mann hatten. 15 Er fragte sie: »Habt ihr etwa die Frauen am Leben gelassen? 16 Dabei sind sie es doch gewesen, die unser Volk mit ihrem Götzen Peor vom Herrn weggelockt haben! Sie waren es, die Bileams bösen Plan in die Tat umgesetzt haben! Sie sind schuld daran, dass der Herr unser Volk so hart gestraft hat!
17 Tötet sie! Tötet auch alle männlichen Kinder! 18 Lasst nur die Mädchen am Leben, die noch unberührt sind. Sie sollen euch gehören. 19 Jeder von euch, der einen Menschen getötet oder eine Leiche berührt hat, muss sieben Tage lang draußen vor dem Lager bleiben. Er soll sich am dritten und siebten Tag mit geweihtem Wasser von seiner Sünde reinigen. Das gilt sowohl für euch als auch für die Gefangenen. 20 Reinigt auch eure Kleidung und alles, was aus Fell, Ziegenhaut oder Holz ist!«
21 Dann erklärte der Priester Eleasar den heimgekehrten Männern noch einmal die Reinigungsvorschriften, die Mose vom Herrn empfangen hatte. Er sagte: 22 »Alles, was aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Zinn oder Blei ist 23 und deshalb nicht verbrennen kann, müsst ihr ins Feuer halten, damit es rein wird. Besprengt es danach mit Reinigungswasser. Alles andere, das im Feuer verbrennen würde, sollt ihr in Wasser tauchen. 24 Wascht am letzten Tag der Woche auch eure Kleidung. Dann seid ihr wieder rein und dürft ins Lager zurückkommen.«
Die Beute wird verteilt
25 Der Herr sprach zu Mose: 26 »Zähl die Gefangenen und die Tiere, die ihr erbeutet habt. Der Priester Eleasar und die Stammesoberhäupter sollen dir dabei helfen. 27 Gib die Hälfte der Beute den Männern, die gekämpft haben, die andere Hälfte dem übrigen Volk. 28 Von beiden Hälften sollst du je einen Anteil für mich zurückbehalten. Ich möchte von dem, was die Soldaten erhalten, je einen von fünfhundert Menschen und je ein Tier von fünfhundert Rindern, Eseln, Schafen und Ziegen bekommen. 29 Dieser Anteil an der Beute soll ein Opfer für mich sein und den Priestern gehören; übergib ihn Eleasar! 30 Von der anderen Hälfte, die das übrige Volk bekommt, soll je einer von fünfzig Menschen und je eins von fünfzig Tieren für mich zurückbehalten werden. Gib sie den Leviten, die den Dienst im heiligen Zelt verrichten.«
31 Mose und der Priester Eleasar taten, was der Herr gesagt hatte. 32-34 Sie zählten insgesamt 675.000 Schafe und Ziegen, 72.000 Rinder und 61.000 Esel. 35 Außerdem waren 32.000 Mädchen, die noch unberührt waren, gefangen genommen worden. 36-40 Die Soldaten erhielten von allem die Hälfte, also 337.500 Schafe oder Ziegen, 36.000 Rinder und 30.500 Esel; von den Mädchen bekamen sie 16.000. Dem Herrn überließen sie 675 Schafe und Ziegen, 72 Rinder, 61 Esel, dazu 32 Mädchen. 41 Diesen Anteil gab Mose dem Priester Eleasar, wie der Herr es befohlen hatte. 42-47 Die andere Hälfte der Beute bekam das übrige Volk, das nicht gekämpft hatte. Mose gab je eins von fünfzig Mädchen und Tieren den Leviten, die den Dienst im Heiligtum verrichteten. So hatte es der Herr angeordnet.
Die Heerführer bringen ein Opfer dar
48 Die Heerführer, die den Befehl über 100 oder 1000 Soldaten hatten, kamen zu Mose 49 und berichteten ihm: »Herr, wir haben unsere Leute durchgezählt und festgestellt, dass nicht ein einziger Mann fehlt. 50 Wir wollen dem Herrn dafür mit einem Opfer danken und ihm alles geben, was uns an Goldschmuck in die Hände gefallen ist: Armbänder, Armreife, Siegelringe, Ohrringe und Halsschmuck. Wir hoffen, dass der Herr uns dann unsere Schuld vergibt.«
51 Mose und der Priester Eleasar nahmen das ganze Gold entgegen. Es waren kunstvoll gearbeitete Schmuckstücke, 52 die insgesamt rund 200 Kilogramm wogen. Die Heerführer hatten sie selbst erbeutet. 53 Auch die anderen Soldaten hatten Gold aus dem Krieg mitgebracht, sie behielten es jedoch für sich. 54 Mose und Eleasar brachten das Gold, das die Heerführer opfern wollten, ins Heiligtum. Es sollte ein Zeichen dafür sein, dass der Herr sich an sein Volk erinnerte.[a]
9 Dann sagte Jesus zu seinen Zuhörern: »Ich versichere euch: Einige von euch, die hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie gesehen haben, wie sich Gottes Reich in seiner Kraft durchsetzt.«
Die Jünger erleben die Herrlichkeit von Jesus (Matthäus 17,1‒13; Lukas 9,28‒36)
2 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein. Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: 3 Seine Kleider wurden so strahlend weiß, wie kein Mensch auf der Erde sie bleichen könnte. 4 Dann erschienen Elia und Mose und redeten mit Jesus.
5 Petrus rief: »Rabbi, wie gut, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.« 6 Er wusste aber nicht, was er da sagte, denn die drei Jünger waren vor Schreck ganz durcheinander. 7 Da kam eine Wolke und hüllte sie ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Dies ist mein geliebter Sohn! Auf ihn sollt ihr hören!« 8 Als sich die Jünger umschauten, sahen sie plötzlich niemanden mehr. Nur Jesus war noch bei ihnen.
9 Während sie den Berg hinabstiegen, befahl Jesus ihnen: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!« 10 So behielten sie es für sich. Aber als sie allein waren, sprachen sie darüber, was Jesus wohl mit den Worten »von den Toten auferstehen« meinte. 11 Deshalb fragten sie Jesus: »Warum behaupten die Schriftgelehrten, dass vor dem Ende erst noch Elia wiederkommen muss?«
12 Jesus antwortete ihnen: »Sie haben recht! Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten. Und doch heißt es in der Heiligen Schrift über den Menschensohn, dass er viel leiden muss und von allen verachtet wird. 13 Das eine will ich euch sagen: Elia ist bereits gekommen. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Genau das steht schon in der Schrift.«
Die Ohnmacht der Jünger und die Vollmacht von Jesus (Matthäus 17,14‒21; Lukas 9,37‒43)
14 Bei ihrer Rückkehr fanden sie die anderen Jünger zusammen mit einigen Schriftgelehrten mitten in einer großen Volksmenge. Die Schriftgelehrten hatten die Jünger in ein Streitgespräch verwickelt. 15 Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie ihm aufgeregt entgegen und begrüßten ihn. 16 »Worüber streitet ihr euch mit meinen Jüngern?«, fragte er sie.
17 Einer aus der Menge antwortete: »Lehrer, ich habe meinen Sohn hergebracht, damit du ihn heilst. Er kann nicht sprechen, weil er von einem bösen Geist beherrscht wird.[a] 18 Wenn dieser Geist Gewalt über ihn gewinnt, wirft er ihn zu Boden. Dann tritt dem Jungen Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen, und sein Körper wird ganz starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den bösen Geist auszutreiben, aber sie waren machtlos.«
19 Da rief Jesus: »Was seid ihr nur für eine ungläubige Generation! Wie lange soll ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt den Jungen her zu mir!« 20 Sie brachten ihn, und sobald der böse Geist Jesus erblickte, zerrte er den Jungen hin und her. Der stürzte zu Boden, wälzte sich umher, und der Schaum stand ihm vor dem Mund.
21 »Wie lange leidet er schon darunter?«, fragte Jesus den Vater. Der antwortete: »Von Kindheit an. 22 Schon oft hat ihn der böse Geist in ein Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Hab doch Mitleid mit uns! Hilf uns, wenn du kannst!« 23 »Wenn ich kann?«, fragte Jesus zurück. »Alles ist möglich, wenn du mir vertraust.« 24 Verzweifelt rief der Mann: »Ich vertraue dir ja – hilf mir doch, meinen Unglauben zu überwinden!«
25 Als Jesus sah, dass immer mehr Leute zusammenliefen, bedrohte er den bösen Geist: »Du stummer und tauber Geist, ich befehle dir: Verlass diesen Jungen und kehre nie wieder zu ihm zurück!«
26 Da stieß der Dämon einen Schrei aus, zerrte den Jungen heftig hin und her und verließ ihn. Der Junge lag regungslos da, so dass die meisten sagten: »Er ist tot!« 27 Aber Jesus nahm seine Hand und half ihm aufzustehen.
28 Als Jesus ins Haus gegangen war und seine Jünger mit ihm allein waren, fragten sie ihn: »Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?« 29 Jesus antwortete: »Solche Dämonen können nur durch Gebet[b] ausgetrieben werden.«
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