Old/New Testament
Ein Born wider Sünde und Ungerechtigkeit
13 An jenem Tage wird dem Hause David und den Einwohnern von Jerusalem
ein Born eröffnet sein wider Sünde und Unreinigkeit.
2 Und es soll geschehen, an jenem Tage,
spricht der Herr der Heerscharen,
da will ich die Namen der Götzen aus dem Lande ausrotten,
daß man ihrer nicht mehr gedenken soll,
auch die Propheten und den unreinen Geist will ich aus dem Lande treiben.
3 Und es wird vorkommen, daß, wenn einer noch weissagen wird,
sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, zu ihm sagen werden:
«Du sollst nicht am Leben bleiben; denn du hast Lügen geredet im Namen des Herrn!»
Und sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, werden ihn durchbohren
wegen seines Weissagens.
4 Und es wird an jenem Tage dazu kommen, daß sich die Propheten alle schämen werden ihrer Gesichte,
wenn sie weissagen,
so daß sie keinen härenen Mantel mehr anziehen werden, um zu täuschen;
5 sondern sie werden sagen: «Ich bin kein Prophet,
ich bin ein Erdarbeiter;
denn ein Mensch hat mich erkauft von meiner Jugend an!»
6 Wird man ihn aber fragen:
«Was sind das für Wunden in deinen Händen?» -
so wird er antworten:
«Die hat man mir geschlagen im Hause meiner Lieben!»
Der Hirt geschlagen, die Schafe zerstreut
7 Schwert, mache dich auf über meinen Hirten,
über den Mann, der mein Nächster ist,
spricht der Herr der Heerscharen;
schlage den Hirten, so werden die Schafe sich zerstreuen[a],
und ich will meine Hand zu den Kleinen wenden!
8 Und es soll geschehen, spricht der Herr,
daß im ganzen Lande zwei Drittel ausgerottet werden und umkommen,
ein Drittel aber soll darin übrigbleiben.
9 Aber dieses letzte Drittel will ich ins Feuer bringen
und es läutern, wie man Silber läutert,
und will es prüfen, wie man Gold prüft.
Es wird meinen Namen anrufen, und ich will ihm antworten;
ich will sagen: «Das ist mein Volk!»
und es wird sagen: «Der Herr ist mein Gott!»
Der Herr kommt und herrscht
14 Siehe, es kommt ein Tag des Herrn,
da man deine Beute in deiner Mitte verteilen wird!
2 Da werde ich alle Nationen bei Jerusalem zum Kriege versammeln;
und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden;
und die Hälfte der Stadt muß in die Gefangenschaft wandern,
der Rest aber soll nicht aus der Stadt ausgerottet werden.
3 Aber der Herr wird ausziehen und streiten wieder jene Nationen,
wie dereinst am Tage seines Kampfes, am Tage der Schlacht.
4 Und seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberg stehen,
der vor Jerusalem gegen Morgen liegt;
da wird sich der Ölberg in der Mitte spalten,
daß es von Sonnenaufgang nach dem Meere hin ein sehr großes Tal geben
und die eine Hälfte des Berges nach Norden,
die andere nach Süden zurückweichen wird.
5 Da werdet ihr in das Tal meiner Berge fliehen;
denn das Tal zwischen den Bergen wird bis nach Azel reichen;
und ihr werdet fliehen, wie ihr geflohen seid vor dem Erdbeben
in den Tagen Ussias, des Königs von Juda.
Dann wird der Herr, mein Gott, kommen und alle Heiligen mit dir!
6 An jenem Tage wird kein Licht sein;
die glänzenden [Gestirne] werden gerinnen.
7 Und es wird ein einziger Tag sein - er ist dem Herrn bekannt -,
weder Tag noch Nacht;
und es wird geschehen: zur Abendzeit wird es licht werden.
8 An jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausfließen,
die eine Hälfte in das östliche,
die andere in das westliche Meer;
Sommer und Winter wird es so bleiben.
9 Und der Herr wird über die ganze Erde König werden.
An jenem Tage wird nur ein Herr sein und sein Name nur einer.
10 Das ganze Land von Geba bis Rimmon, südlich von Jerusalem,
wird in eine Ebene verwandelt werden.
Jerusalem aber wird erhöht sein und an seiner Stätte bewohnt werden,
vom Tore Benjamin bis an die Stelle des ersten Tors,
bis an das Ecktor,
und vom Turm Hananeel bis zu den Keltern des Königs.
11 Und sie werden darin wohnen; und es wird kein Bannfluch mehr sein,
und Jerusalem wird sicher wohnen.
12 Das aber wird die Plage sein, mit welcher der Herr alle Völker schlagen wird,
die wider Jerusalem zu Felde gezogen sind:
ihr Fleisch wird verfaulen, während sie noch auf ihren Füßen stehen;
ihre Augen werden verfaulen in ihren Höhlen,
und ihre Zunge wird verfaulen in ihrem Munde.
13 Auch wird an jenem Tage eine große Verwirrung vom Herrn über sie kommen,
daß einer des andern Hand packen
und einer gegen den andern die Hand erheben wird.
14 Aber auch Juda wird kämpfen bei Jerusalem,
und es wird der Reichtum aller Heiden[b] ringsum zusammengerafft werden,
Gold und Silber und Kleider in großer Menge.
15 Die gleiche Plage wird auch den Rossen,
Maultieren, Kamelen und Eseln,
ja, allem Vieh widerfahren, das in jenen Lagern sein wird.
16 Und es wird dazu kommen, daß alle Übriggebliebenen von all den Nationen,
die gegen Jerusalem gezogen sind,
Jahr für Jahr heraufkommen werden,
um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten
und das Laubhüttenfest zu feiern.
17 Welche aber von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen werden,
um anzubeten den König, den Herrn der Heerscharen,
über die wird kein Regen fallen.
18 Und wenn das Geschlecht der Ägypter nicht heraufkommen will,
dann wird auch über sie kein Regen fallen
und die Plage kommen, mit welcher der Herr die Heiden schlagen wird,
die nicht heraufkommen wollen, das Laubhüttenfest zu feiern.
19 Das wird die Strafe der Ägypter und die Strafe aller Heiden sein, welche nicht hinaufziehen wollen, das Laubhüttenfest zu feiern.
20 An jenem Tage wird auf den Schellen der Rosse stehen:
«Heilig dem Herrn»;
und die Töpfe im Hause des Herrn
werden sein wie die Sprengbecken vor dem Altar.
21 Es wird auch jeder Topf in Jerusalem und in Juda
dem Herrn der Heerscharen heilig sein,
so daß alle, die da opfern wollen, kommen werden
und davon nehmen und darin kochen.
An jenem Tage wird kein Kanaaniter mehr im Hause des Herrn der Heerscharen sein.
Der neue Himmel und die neue Erde
21 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. 3 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. 4 Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
5 Und der auf dem Throne saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind gewiß und wahrhaft! 6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! 7 Wer überwindet, wird solches ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. 8 Den Feiglingen aber und Ungläubigen und Greulichen und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.
Das neue Jerusalem
9 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen voll der sieben letzten Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Weib, die Braut des Lammes zeigen!
10 Und er brachte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die Stadt, das heilige Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam, 11 welche die Herrlichkeit Gottes hat. Und ihr Lichtglanz ist gleich dem köstlichsten Edelstein, wie ein kristallheller Jaspis. 12 Und sie hat eine große und hohe Mauer und zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen angeschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Kinder Israel. 13 Von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. 14 Und die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.
15 Und der mit mir redete, hatte ein goldenes Meßrohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu messen. 16 Und die Stadt bildet ein Viereck, und ihre Länge ist so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr, auf zwölftausend Stadien; die Länge und die Breite und die Höhe derselben sind gleich. 17 Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, welches der Engel hat.
18 Und der Baustoff ihrer Mauer ist Jaspis, und die Stadt ist reines Gold, wie reines Glas. 19 Und die Grundsteine der Stadtmauer sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolit, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. 21 Und die zwölf Tore sind zwölf Perlen, jedes der Tore aus einer Perle, und die Straßen der Stadt sind reines Gold, wie durchsichtiges Glas.
22 Und einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm.
23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. 24 Und die Völker werden in ihrem Lichte wandeln und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit in sie bringen. 25 Und ihre Tore sollen nicht geschlossen werden am Tage; denn dort wird keine Nacht sein. 26 Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen. 27 Und es wird durchaus nichts Unreines in sie eingehen, noch wer Greuel und Lüge übt, sondern nur die, welche im Lebensbuch des Lammes geschrieben stehen.
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