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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Hesekiel 5-7

Gericht und Zerstreuung Israels

Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert als Schermesser! Nimm es und fahre damit über dein Haupt und über deinen Bart; darnach nimm eine Waage und teile die Haare ab. Ein Drittel verbrenne im Feuer, mitten in der Stadt, wenn die Tage der Belagerung vollendet sind; ein Drittel nimm und zerhaue es mit dem Schwert rings um sie her; ein Drittel aber zerstreue in den Wind; denn ich will das Schwert zücken hinter ihnen her. Doch nimm davon eine geringe Zahl [Haare] und binde sie in deinen Rockzipfel. Darnach nimm von denselben abermals und wirf sie mitten ins Feuer und verbrenne sie im Feuer. Von denen soll ein Feuer ausgehen über das ganze Haus Israel.

So spricht Gott, der Herr: Das ist Jerusalem! Ich habe sie mitten unter die Heiden gesetzt und Länder rings um sie her. Aber sie hat meinen Rechten frevelhaft widerstanden, mehr als die Heiden, und meinen Satzungen, mehr als die Länder, welche rings um sie her liegen; denn sie haben meine Rechte verachtet und nicht in meinen Satzungen gewandelt.

Darum spricht Gott, der Herr, also: Weil ihr es ärger gemacht habt als die Heiden um euch her; weil ihr nicht in meinen Satzungen gewandelt und meine Rechte nicht gehalten habt, ja, weil ihr nicht einmal getan habt nach den Rechten der Heiden um euch her, so spricht Gott, der Herr, also:

Siehe, auch ich will über dich kommen und will mitten unter dir Gericht halten vor den Augen der Heiden und mit dir handeln, wie ich niemals getan habe und forthin auch nimmermehr tun werde, und solches um aller deiner Greuel willen. 10 Darum werden in deiner Mitte Väter ihre Söhne essen, und Söhne werden ihre Väter essen; und ich will Gericht in dir halten und alle deine Übriggebliebenen nach allen Winden zerstreuen. 11 Darum, so wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr, weil du mein Heiligtum mit allen deinen Greueln und mit allen deinen schändlichen Taten verunreinigt hast, will auch Ich mich abwenden; mein Auge soll deiner nicht schonen; und auch Ich will mich nicht erbarmen. 12 Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch Hunger aufgerieben werden; ein Drittel soll durch das Schwert fallen rings um dich her; das letzte Drittel aber will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen her zücken.

13 Also soll mein Zorn sich erschöpfen, und ich will meinen Grimm an ihnen stillen und mich rächen, daß sie erfahren sollen, daß ich, der Herr, in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen kühle.

14 Und ich will dich zu einer Wüstenei und zur Schmach machen unter den Heiden um dich her, vor den Augen aller, die vorübergehen; 15 und du sollst zur Schmach und zum Hohn, zur Warnung und zum Entsetzen werden den Heiden, die um dich her sind, wenn ich an dir das Urteil vollziehe im Zorn und Grimm und mit grimmigen Strafen. 16 Ich, der Herr, habe es gesagt - wenn ich die bösen Pfeile des Hungers wider sie abschieße zu ihrem Verderben -, und ich werde sie abschießen, um euch umzubringen -, und ich will noch mehr Hunger über euch bringen und werde euch den Stab des Brotes brechen. 17 Und ich will nicht nur Hunger, sondern auch wilde Tiere gegen euch senden, daß sie dich der Kinder berauben sollen. Pest und Blutvergießen sollen über dich kommen; ich will auch das Schwert über dich bringen. Ich, der Herr, habe es gesagt!

Strafandrohung wegen Israels Götzendienst

Und das Wort des Herrn erging an mich also:

Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels
und weissage wider sie und sprich:
Ihr Berge Israels, höret das Wort Gottes, des Herrn!
So spricht Gott, der Herr, zu den Bergen und Hügeln, zu den Gründen und Tälern:
Seht, ich will ein Schwert über euch bringen
und eure Höhen verderben.
Eure Altäre sollen verwüstet
und eure Sonnensäulen zerbrochen werden,
und ich will eure Erschlagenen vor eure Altäre hinlegen
Und ich will die Leichname der Kinder Israel vor ihre Götzen werfen
und will eure Gebeine rings um eure Altäre zerstreuen.
An allen euren Wohnsitzen sollen die Städte öde
und die Höhen verwüstet werden,
daß eure Altäre verlassen und zerstört,
eure Götzen zerbrochen und abgetan,
eure Sonnensäulen umgestürzt
und eure Machwerke vernichtet werden.
Und Erschlagene sollen mitten unter euch fallen,
so werdet ihr erfahren, daß ich der Herr bin!
Ich will aber etliche von euch übriglassen,
die dem Schwert entrinnen sollen unter den Heiden,
wenn ihr in die Länder zerstreut werdet.
Diejenigen aber von euch, welche entrinnen,
werden meiner gedenken bei den Heiden, wohin sie gefangen geführt worden sind,
wenn ich ihr buhlerisches Herz, das von mir abgewichen ist,
und ihre Augen, die ihren Götzen nachbuhlten, gebrochen habe.
Alsdann werden sie an sich selbst Mißfallen haben
wegen der Bosheit, welche sie mit allen ihren Greueln verübt haben,
10 und sie werden erfahren, dass ich, der Herr,
nicht umsonst gesagt habe,
daß ich solches Unglück über sie bringen werde.

11 Gott, der Herr, hat also gesprochen:

Schlage deine Hände zusammen und stampfe mit deinem Fuß
und rufe ein Wehe aus
über alle schändlichen Greuel des Hauses Israel!
Durchs Schwert, durch Hunger und Pest soll es umkommen!
12 Wer in der Ferne sein wird, der wird an der Pest sterben,
und wer in der Nähe sein wird, soll durch das Schwert umkommen;
wer aber übrigbleibt und erhalten wird, soll Hungers sterben.
Also will ich meinen grimmigen Zorn an ihnen stillen.
13 Alsdann werdet ihr erfahren, daß ich der Herr bin,
wenn ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen
um ihre Altäre her liegen werden,
auf allen hohen Hügeln, auf allen Berghöhen,
unter allen grünen Bäumen und unter allen dichtbelaubten Eichen,
an den Stätten, wo sie allen ihren Götzen
süßen Opferduft bereitet haben.
14 Und ich will meine Hand über sie ausstrecken
und das Land zur Wüste und Einöde machen
von der Steppe an bis nach Diblat hin,
an allen ihren Wohnorten,
und so sollen sie erfahren, daß ich der Herr bin!

Das Ende kommt

Und das Wort des Herrn erging also an mich:

Du, Menschensohn! So spricht Gott, der Herr,
von dem Lande Israel: Das Ende kommt,
ja, das Ende über alle vier Landesgegenden!
Nun wird das Ende über dich kommen,
und ich will meinen Zorn über dich entfesseln
und dich nach deinem Wandel richten
und dir alle deine Greuel vergelten.
Mein Auge soll deiner nicht schonen,
und ich will mich deiner nicht erbarmen,
sondern dir vergelten nach deinen Wegen
und nach deinen Greueln, die in deiner Mitte vorgekommen sind,
und so sollt ihr erfahren, daß ich der Herr bin!

So spricht Gott, der Herr:

Es kommt ein einzigartiges Unglück,
siehe, das Unglück kommt!
Das Ende kommt, es kommt das Ende; es erwacht gegen dich,
siehe, es ist schon da!
Das Verhängnis kommt über dich, du Bewohner des Landes;
die Zeit ist da; der Tag der Bestürzung ist nahe
und nicht des Jauchzens auf den Bergen.
Jetzt gieße ich gar bald meinen Grimm über dich aus
und kühle meinen Zorn an dir!
Ich will dich nach deinem Wandel richten
und dir alle deine Greuel vergelten.
Mein Auge soll deiner nicht schonen,
und ich will mich nicht erbarmen,
sondern dir vergelten nach deinem Wandel
und nach deinen Greueln, die in deiner Mitte geschehen sind,
und so sollt ihr erfahren, daß ich, der Herr, es bin, welcher schlägt.
10 Siehe, da ist der Tag, siehe, er kommt!
Das Verhängnis bricht an;
die Rute blüht;
es grünt der Übermut!
11 Die Gewalttätigkeit erhebt sich als Rute der Gottlosigkeit.
Es wird nichts von ihnen übrigbleiben, weder von ihrer Menge, noch von ihrem Reichtum,
und niemand wird sie beklagen.
12 Die Zeit kommt, der Tag naht!
Wer etwas kauft, der freue sich nicht;
wer verkauft, der traure nicht,
denn Zornglut ist entbrannt über ihren ganzen Haufen.
13 Denn der Verkäufer wird nicht wieder zu dem verkauften Gut gelangen,
auch wenn er noch unter den Lebendigen am Leben ist;
denn die Weissagung wider ihre ganze Menge wird nicht umkehren,
und niemand wird sich durch seine Missetat am Leben erhalten.
14 Stoßet nur ins Horn und rüstet alles zu,
es wird doch niemand in die Schlacht ziehen;
denn mein Zorn kommt über ihren ganzen Haufen.

15 Draußen wird das Schwert wüten, drinnen aber Pest und Hunger;
wer aber auf dem Felde ist, der soll durchs Schwert umkommen;
wer aber in der Stadt ist, den sollen Hunger und Pest verzehren!
16 Welche von ihnen aber entrinnen,
die werden auf den Bergen sein wie die Tauben in den Schluchten.
Sie werden alle seufzen,
ein jeder um seiner Missetat willen.
17 Aller Hände werden erschlaffen
und aller Knie wie Wasser zerfließen.
18 Sie werden Säcke umgürten;
Schrecken wird sie bedecken.
Alle Angesichter werden schamrot
und alle ihre Häupter kahl sein.
19 Sie werden ihr Silber auf die Gassen werfen,
und ihr Gold wird zu Unrat werden.
Ihr Silber und Gold vermag sie nicht zu retten
am Tage des grimmigen Zorns des Herrn.
Es wird ihre Seelen nicht sättigen
und ihren Leib nicht füllen;
denn es ist ihnen ein Anstoß zur Sünde geworden.
20 Seinen zierlichen Schmuck haben sie zur Hoffart verwendet,
und sie haben ihre greulichen und scheußlichen Bilder daraus gemacht.
Darum habe ich es ihnen in Unrat verwandelt
21 und will es den Fremden zum Raub
und den Gottlosen auf Erden zur Beute geben,
daß sie es entweihen.
22 Und ich will mein Angesicht von ihnen wenden,
daß man meinen verborgenen Schatz entheilige;
denn es werden Räuber dahinter kommen und ihn entweihen.
23 Mache Ketten,
denn das Land ist ganz mit Blutschulden erfüllt,
und die Stadt ist voller Frevel!
24 Ich aber will die schlimmsten Heidenvölker herbringen,
daß sie deren Häuser einnehmen;
und ich will dem Hochmut der Starken ein Ende machen,
und ihre Heiligtümer sollen entheiligt werden.
25 Die Angst kommt!
Sie werden Frieden suchen und ihn nicht finden.
26 Ein Unglück nach dem andern kommt
und eine Kunde um die andere;
alsdann werden sie vom Propheten eine Offenbarung verlangen;
aber die Priester haben die Lehre verloren
und die Ältesten den Rat.
27 Der König wird trauern, der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden,
und die Hände des gemeinen Volkes werden zittern.
Ich will sie behandeln nach ihrem Wandel
und sie richten, wie es ihnen gebührt,
so werden sie erfahren, daß ich der Herr bin!

Hebräer 12

Standhaftigkeit inmitten der Prüfungen

12 Darum auch wir, weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns jede Last und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer die Rennbahn durchlaufen, welche vor uns liegt, im Aufblick auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete, die Schande nicht achtete und sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat. Achtet auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert!

Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf wider die Sünde und habt das Trostwort vergessen, womit ihr als Söhne angeredet werdet:

"Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst!
Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er geißelt einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt[a]."

Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Seid ihr aber ohne Züchtigung, derer sie alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr ja unecht und keine Söhne! Sodann hatten wir auch unsere leiblichen Väter zu Zuchtmeistern und scheuten sie; sollten wir jetzt nicht vielmehr dem Vater der Geister untertan sein und leben? 10 Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, nach ihrem Gutdünken; er aber zu unsrem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. 11 Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; hernach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind.

12 Darum "recket wieder aus die schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie"

13 und "tut gerade Tritte mit euren Füßen", damit das Lahme nicht abweiche, sondern vielmehr geheilt werde!

14 Jaget nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne welche niemand den Herrn sehen wird! 15 Und sehet darauf, daß nicht jemand die Gnade Gottes versäume, daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Störungen verursache und viele dadurch befleckt werden, 16 daß nicht jemand ein Unzüchtiger oder ein gemeiner Mensch sei wie Esau, der um einer Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. 17 Denn ihr wisset, daß er nachher, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obschon er den Segen mit Tränen suchte.

18 Denn ihr seid nicht zu dem Berg gekommen, den man anrühren konnte, und zu dem glühenden Feuer, noch zu dem Dunkel, der Finsternis und dem Ungewitter, 19 noch zu dem Schall der Posaune und der Stimme der Worte, bei der die Zuhörer sich erbaten, daß nicht weiter zu ihnen geredet werde; denn sie ertrugen nicht, was befohlen war: 20 "Und wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden!" 21 und so schrecklich war die Erscheinung, daß Mose sprach: "Ich bin erschrocken und zittere!" -

22 Ihr aber seid gekommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln, 23 zur Festversammlung und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten 24 und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als Abels Blut.

25 Sehet zu, daß ihr den nicht abweiset, der da redet! Denn wenn jene nicht entflohen sind, die es sich verbaten, als er auf Erden redete, wieviel weniger wir, wenn wir uns von dem abwenden, der es vom Himmel herab tut, 26 dessen Stimme damals die Erde bewegte; nun aber hat er verheißen: "Noch einmal will ich bewegen, nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel!" 27 Dieses "noch einmal" deutet hin auf die Veränderung des Beweglichen, weil Erschaffenen, damit das Unbewegliche bleibe.

28 Darum, weil wir ein unbewegliches Reich empfangen, lasset uns Dank beweisen, durch welchen wir Gott wohlgefällig dienen wollen mit Scheu und Furcht! 29 Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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