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Old/New Testament

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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Jeremia 37-39

Abzug und siegreiche Rückkehr der Chaldäer verkändigt

37 Und Zedekia, der Sohn Josias, regierte, denn der babylonische König Nebukadnezar hatte ihn zum Könige über das Land Juda gemacht, an Stelle Jechonjas[a], des Sohnes Jojakims. Aber weder er, noch seine Knechte, noch das Volk im Lande waren den Worten des Herrn gehorsam, die er durch den Propheten Jeremia redete.

Und der König Zedekia sandte Jehuchal, den Sohn Selemjas, und den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, zu dem Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bete doch für uns zum Herrn, unserm Gott!

Damals ging Jeremia noch ein und aus unter dem Volke, denn sie hatten ihn noch nicht ins Gefängnis gelegt. Auch war das Heer des Pharao aus Ägypten aufgebrochen. Da die Chaldäer, welche Jerusalem belagerten, solches erfuhren, zogen sie von Jerusalem ab.

Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia, dieses Inhalts: So spricht der Herr, der Gott Israels: Also sollt ihr dem König von Juda antworten, der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, welches heraufgezogen ist, um euch zu helfen, wird wieder in sein Land, nach Ägypten zurückkehren. Die Chaldäer aber werden wiederkommen und wider diese Stadt streiten, sie gewinnen und mit Feuer verbrennen.

So spricht der Herr: Sehet zu, daß ihr eure Seelen nicht betrüget, indem ihr denket: Die Chaldäer ziehen jetzt gewiß von uns ab. Nein, sie werden nicht abziehen! 10 Denn wenn ihr gleich das ganze Heer der Chaldäer, welche euch belagern, schlüget, und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig, so würden sie dennoch, ein jeder in seinem Zelte, aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen.

Jeremia im Gefängnis

11 Als nun das Heer der Chaldäer wegen des Heeres des Pharao von Jerusalem abgezogen war, 12 verließ Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort unter dem Volke einen Besitzanteil in Empfang zu nehmen. 13 Da er aber zum Tore Benjamin kam, war daselbst einer namens Jerija, ein Sohn Selemjas, des Sohnes Hananjas, zur Aufsicht bestellt; der ergriff den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen!

14 Da sprach Jeremia: Du lügst, ich will nicht zu den Chaldäern übergehen! Aber Jerija wollte ihm nicht glauben, sondern nahm Jeremia fest und führte ihn vor die Fürsten. 15 Und die Fürsten ergrimmten über Jeremia und schlugen ihn und legten ihn ins Gefängnis im Hause des Schreibers Jonatan; denn dieses hatte man zum Kerker gemacht.

16 Also kam Jeremia ins Gefängnis und unter die Gewölbe und blieb daselbst lange Zeit.

17 Aber der König Zedekia sandte nach ihm und ließ ihn holen; und der König fragte ihn heimlich in seinem Hause und sprach: Hast du ein Wort von dem Herrn? Jeremia antwortete: Ja! und sprach: Du wirst in die Gewalt des Königs von Babel gegeben werden!

18 Auch sprach Jeremia zu dem König Zedekia: Was habe ich wider dich, wider deine Diener und wider das Volk gesündigt, daß ihr mich ins Gefängnis gelegt habt? 19 Wo sind eure Propheten, die euch geweissagt und gesagt haben: „Der König von Babel wird nicht über euch und über dieses Land kommen“? 20 Und nun, höre doch, mein Herr und König! Laß doch meine Bitte etwas vor dir gelten und schicke mich nicht wieder in das Haus Jonatans, des Schreibers, zurück, damit ich nicht dort sterbe!

21 Da befahl der König Zedekia, daß man Jeremia in den Wachthof des Gefängnisses versetze und ihm täglich einen Laib Brot aus der Bäckergasse gebe, bis alles Brot in der Stadt aufgegessen sei. Also blieb Jeremia im Wachthofe des Gefängnisses.

Jeremia in eine Zisterne geworfen -

38 Sephatja aber, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal, der Sohn Selemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte, welche Jeremia zu dem ganzen Volke redete, indem er sprach: So spricht der Herr: Wer in dieser Stadt bleibt, der muß sterben durch Schwert, Hungersnot oder Pest; wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der soll am Leben bleiben, seine Seele als Beute davontragen und leben! So spricht der Herr: Diese Stadt wird ganz gewiß in die Hand des Heeres des babylonischen Königs gegeben werden, und er wird sie einnehmen!

Da sprachen die Fürsten zum König: Diesen Mann sollte man doch töten; denn damit bewirkt er nur, daß die in der Stadt noch übriggebliebenen Kriegsleute und alles Volk die Hände sinken lassen, weil er solche Worte an sie richtet; denn dieser Mensch sucht nicht das Wohl dieses Volkes, sondern sein Unglück! Da antwortete der König Zedekia: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts wider euch!

Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohnes Malkija, welche sich im Wachthofe befand; und sie ließen ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern nur Schlamm; und Jeremia sank in den Schlamm.

- und durch Ebed-Melech befreit

Als aber Ebed-Melech, der Mohr, ein Kämmerer am Königshofe, vernahm, daß man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte - der König saß gerade im Tore Benjamin -, verließ Ebed-Melech den königlichen Palast und redete mit dem König und sprach: Mein Herr und König, jene Männer haben unrecht getan, daß sie den Propheten Jeremia in die Zisterne geworfen haben, so daß er dort unten Hungers sterben muß; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt!

10 Da befahl der König dem Mohren Ebed-Melech: Nimm dir von hier dreißig Männer zu Hilfe und ziehe den Propheten Jeremia aus der Zisterne, bevor er stirbt!

11 Da nahm Ebed-Melech die Männer mit sich und ging zum Palast und nahm aus dem Raum unter der Schatzkammer alte Lumpen und abgetragene, zerrissene Kleider und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter. 12 Und Ebed-Melech, der Mohr, sprach zu Jeremia: Lege doch die alten Lumpen und Kleider zwischen deine Achselhöhlen und die Stricke! Und Jeremia tat also. 13 Da zogen sie Jeremia an den Stricken aus der Zisterne herauf, und Jeremia blieb im Wachthofe.

Der König Zedekia spricht mit Jeremia

14 Der König Zedekia aber sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen in den dritten Eingang am Hause des Herrn; und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verhehle mir nichts! 15 Jeremia antwortete dem Zedekia: Sage ich dir etwas, so tötest du mich; rate ich dir aber, so folgst du mir nicht!

16 Da schwur der König Zedekia dem Jeremia insgeheim und sprach: So wahr der Herr lebt, der uns diese Seele erschaffen hat, ich werde dich nicht töten, noch dich in die Hände der Männer geben, die nach deinem Leben trachten!

17 Da sprach Jeremia zu Zedekia: So spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du freiwillig zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgehst, so sollst du am Leben bleiben, dann soll auch diese Stadt nicht mit Feuer verbrannt werden, und du sollst samt deinem Hause am Leben bleiben; 18 wenn du aber nicht zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgehst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben und mit Feuer verbrannt werden, und du wirst ihren Händen nicht entrinnen!

19 Da antwortete der König Zedekia dem Jeremia: Ich fürchte die Juden, die zu den Chaldäern übergelaufen sind: man könnte mich ihnen ausliefern, daß sie mich verspotten!“

20 Jeremia antwortete: Man wird dich ihnen nicht ausliefern! Gehorche doch der Stimme des Herrn in dem, was ich dir sage, so wird es dir wohl ergehen und du wirst am Leben bleiben! 21 Weigerst du dich aber hinauszugehen, so hat mir der Herr für diesen Fall das Wort geoffenbart: 22 Siehe, alle Frauen, die noch im Palast des Königs von Juda übriggeblieben sind, sollen zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgeführt werden, und sie werden jammern:

„Deine guten Freunde haben dich verführt und überwältigt;
als dein Fuß im Schlamm versank,
haben sie sich zurückgezogen!“

23 Alsdann müssen alle deine Frauen und alle deine Kinder zu den Chaldäern hinausgehen, und auch du wirst ihren Händen nicht entrinnen, sondern von der Hand des babylonischen Königs erfaßt werden, und diese Stadt wird man mit Feuer verbrennen.

24 Da sprach Zedekia zu Jeremia: Niemand darf etwas von diesen Worten erfahren, sonst mußt du sterben! 25 Sollten aber die Fürsten erfahren, daß ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und dir sagen: „Tue uns kund, was du mit dem König geredet hast, verhehle uns nichts, so werden wir dich nicht töten, und was hat der König zu dir gesagt?“ so antworte ihnen: 26 Ich habe den König angefleht, mich nicht wieder in das Haus Jonatans bringen zu lassen, damit ich nicht daselbst sterbe.

27 Als nun die Fürsten zu Jeremia kamen und ihn fragten, gab er ihnen Bescheid, wie der König ihm befohlen hatte; da ließen sie ihn in Ruhe; denn es hatte niemand etwas gehört.

28 Jeremia aber blieb im Hofe des Gefängnisses bis zu dem Tage, an dem Jerusalem eingenommen wurde.

Einnahme Jerusalems; Zedekia nach Babylon deportiert

39 Und es geschah, daß Jerusalem eingenommen wurde. Im neunten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war der babylonische König Nebukadnezar mit seinem ganzen Heer gen Jerusalem gekommen und hatte die Belagerung begonnen; und im elften Jahre Zedekias, am neunten Tage des vierten Monats, brach man in die Stadt ein. Da kamen alle Fürsten des Königs von Babel und setzten sich beim mittlern Tore fest, nämlich Nergal-Sarezer, Samgar-Nebo, Sarsekim, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Obermagier[b], samt allen übrigen Fürsten des babylonischen Königs. Als aber Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, flohen sie und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Wege nach dem Königsgarten, durch das Tor zwischen den beiden Mauern, und wandten sich der Jordanebene zu.

Aber das Heer der Chaldäer jagte ihnen nach und holte Zedekia in der Ebene von Jericho ein; und sie ergriffen ihn und führten ihn zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Lande Hamat; der sprach das Urteil über ihn. Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen Augen niedermetzeln, dazu den ganzen jüdischen Adel; Zedekia aber ließ er die Augen blenden und ihn mit zwei ehernen Ketten binden, um ihn nach Babel zu bringen.

Und die Chaldäer verbrannten den königlichen Palast und die Häuser des Volkes mit Feuer und rissen die Mauern Jerusalems nieder. Den des Volkes aber, sowohl die, welche in der Stadt übriggeblieben, als auch die Überläufer, welche zu den Chaldäern übergegangen waren, den Rest des übrigen Volkes, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen nach Babel. 10 Von dem geringen Volk aber, das gar nichts besaß, ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurück und gab ihnen Weinberge und Äcker zu jener Zeit.

Befehl Nebukadnezars in betreff Jeremias

11 Und Nebukadnezar, der König von Babel, erließ in betreff Jeremias einen Befehl zu Handen Nebusaradans, des Obersten der Leibwache, und sprach: 12 Nimm ihn und trage Sorge für ihn und tue ihm ja nichts zuleide, sondern verfahre mit ihm so, wie er dir sagen wird. 13 Da ließen Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Oberkämmerer, und Nergal-Sarezer, der Obermagier, und alle Obersten des babylonischen Königs 14 den Jeremia aus dem Wachthofe holen; und sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Saphans, damit er ihn nach Hause bringe; und er wohnte unter dem Volk.

15 Zu Jeremia aber war das Wort des Herrn ergangen, als er noch im Wachthof eingeschlossen war: 16 Gehe und sage zu dem Mohren Ebed-Melech: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich lasse meine Worte über diese Stadt kommen zum Unglück und nicht zum Guten, und sie werden an jenem Tage vor deinen Augen in Erfüllung gehen; 17 aber dich will ich an jenem Tage erretten, spricht der Herr, und du sollst nicht den Leuten in die Hände fallen, vor welchen du dich fürchtest, 18 sondern ich will dich entrinnen lassen, und du sollst nicht durchs Schwert fallen, sondern deine Seele als Beute davontragen, weil du mir vertraut hast, spricht der Herr!

Hebräer 3

Christus ist größer als Mose

Daher, ihr heiligen Brüder, Genossen einer himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unsres Bekenntnisses, Jesus, welcher treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose, in seinem ganzen Hause[a]. Denn dieser ist größerer Ehre wertgeachtet worden als Mose, wie ja doch der, welcher ein Haus bereitet hat, mehr Ehre verdient als das Haus selbst. Denn jedes Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, ist Gott. Auch Mose zwar ist treu gewesen in seinem (Gottes) ganzen Hause als Diener, zum Zeugnis dessen, was gesagt werden sollte, Christus aber als Sohn über sein eigenes Haus; sein Haus sind wir, wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende fest behalten.

Warnung vor dem Unglauben der das „Heute“ missachtet und die Ruhe in Gott verfehlt

Darum, wie der heilige Geist spricht:

"Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet,

so verstocket eure Herzen nicht, wie in der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste[b], da mich eure Väter versuchten;

sie prüften mich und sahen meine Werke vierzig Jahre lang.

10 Darum ward ich entrüstet über dieses Geschlecht und sprach:
Immerdar irren sie mit ihrem Herzen!
11 Sie aber erkannten meine Wege nicht, so daß ich schwur in meinem Zorn:
Sie sollen nicht eingehen in meine Ruhe!"

12 Sehet zu, ihr Brüder, daß nicht jemand von euch ein böses, ungläubiges Herz habe, im Abfall begriffen von dem lebendigen Gott; 13 sondern ermahnet einander jeden Tag, solange es "heute" heißt, damit nicht jemand unter euch verstockt werde durch Betrug der Sünde! 14 Denn wir sind Christi Genossen geworden, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis ans Ende festbehalten, 15 solange gesagt wird:

"Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht, wie in der Verbitterungb."

16 Welche wurden denn verbittert, als sie es hörten? Waren es denn nicht alle, die unter Mose aus Ägypten ausgezogen waren? 17 Welchen zürnte er aber vierzig Jahre lang? Waren es nicht die, welche gesündigt hatten, deren Leiber in der Wüste fielen? 18 Welchen schwur er aber, daß sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, als nur denen, die ungehorsam gewesen waren? 19 Und wir sehen, daß sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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