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Old/New Testament

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Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Jeremia 24-26

Zwei Körbe mit Feigen - Sinnbild für die Zukunft des Volkes

24 Der Herr ließ mich schauen, und siehe, da standen zwei Körbe mit Feigen vor dem Tempel des Herrn (nachdem der babylonische König Nebukadnezar den Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, gefangen weggeführt und ihn samt den Fürsten Judas und den Schmieden und den Schlossern gen Babel gebracht hatte): der eine Korb enthielt sehr gute Feigen, wie die Frühfeigen sind; im andern Korb aber waren sehr schlechte Feigen, die man vor Schlechtigkeit nicht genießen konnte.

Da sprach der Herr zu mir: Jeremia, was siehst du? - Feigen, antwortete ich; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten Feigen sind sehr schlecht, daß man sie vor Schlechtigkeit nicht genießen kann.

Da erging das Wort des Herrn an mich also: So spricht der Herr, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen hier, so will ich die Gefangenen Judas, welche ich von diesem Orte weg ins Land der Chaldäer geschickt habe, für gut erkennen, und ich will mein Auge auf sie richten zum Guten und will sie wieder in dieses Land zurückbringen und will sie bauen und nicht niederreißen, pflanzen und nicht ausreuten; und ich will ihnen ein Herz geben, daß sie mich erkennen sollen, daß ich der Herr bin, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren.

Aber wie die schlechten Feigen so schlecht sind, daß man sie nicht genießen kann, so will ich, spricht der Herr, Zedekia, den König von Juda, behandeln und seine Fürsten und den Überrest von Jerusalem, sowohl die, welche in diesem Lande übriggeblieben sind, als auch die, welche in Ägyptenland wohnen. Und ich will sie zum abschreckenden Beispiel des Unglücks machen für alle Königreiche der Erde, zum Schimpfwort und zum Sprichwort, zum Stichelwort und zum Fluch an allen Orten, dahin ich sie verstoßen werde; 10 und will gegen sie das Schwert, die Hungersnot und die Pest loslassen, bis sie gänzlich aus dem Lande vertilgt sind, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe!

Die siebzigjährige Gefangenschaft

25 Das Wort, welches an Jeremia über das ganze Volk Juda erging im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, - das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel-, das der Prophet Jeremia an das ganze jüdische Volk und an alle Einwohner von Jerusalem richtete, indem er sprach:

Seit dem dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis zum heutigen Tage, diese dreiundzwanzig Jahre hindurch ist das Wort des Herrn an mich ergangen, und ich habe zu euch geredet, frühe und fleißig habe ich geredet, aber ihr habt nicht gehört.

Dazu hat der Herr alle seine Knechte, die Propheten, immer wieder zu euch gesandt, aber ihr wolltet nicht hören und neigtet eure Ohren nicht, auf das zu hören, was sie sagten: Kehrt doch um ein jeder von seinem bösen Wege und von euren schlimmen Taten, damit ihr bleiben könnt in dem Lande, welches der Herr euch und euren Vätern gegeben hat, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und wandelt nicht fremden Göttern nach, dienet ihnen nicht, verehret sie nicht und reizet mich nicht zum Zorn mit dem Werk eurer Hände, so will ich euch nichts Böses tun!

Aber ihr habt mir nicht gehorcht, spricht der Herr, sondern habt mich erzürnt durch eurer Hände Werk, euch selbst zum Schaden.

Darum spricht der Herr der Heerscharen also: Weil ihr meinen Worten nicht gehorcht habt, siehe, so sende ich nach allen Geschlechtern des Nordens und hole sie herbei, auch nach meinem Knecht Nebukadnezar, dem König zu Babel, und lasse sie kommen über dieses Land und über alle seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum, und ich will sie dem Bann preisgeben und sie zum Entsetzen und zum Gespött und zu ewigen Wüsteneien machen 10 und will daselbst verstummen lassen das Jubel- und Freudengeschrei, die Stimme des Bräutigams und der Braut; keine Mühle soll mehr klappern und die Lampe nicht mehr leuchten; 11 und dieses ganze Land soll zur Wüste und zum Entsetzen werden, und diese Völker sollen dem babylonischen König dienen, siebzig Jahre lang.

12 Wenn dann die siebzig Jahre vollendet sind, so will ich am babylonischen König und an jenem Volk ihre Schuld heimsuchen, spricht der Herr, auch am Lande der Chaldäer, und will es zur ewigen Wüste machen. 13 Und ich will über jenes Land alle meine Worte bringen, welche ich wider dasselbe geredet habe, alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was der Prophet Jeremia über alle Heiden geweissagt hat. 14 Denn auch sie werden in die Knechtschaft großer Völker und mächtiger Könige geraten, und ich will ihnen nach ihren Taten und nach den Werken ihrer Hände vergelten.

Gericht über Babylon und alle Nationen

15 Denn also sprach der Herr, der Gott Israels, zu mir:

Nimm diesen Kelch voll Glutwein aus meiner Hand
und tränke damit alle Völker, zu welchen ich dich sende,
16 daß sie trinken und taumeln und voll werden
vor dem Schwert, das ich unter sie sende!
17 Da nahm ich den Kelch aus der Hand des Herrn
und tränkte damit alle Völker,
zu welchen der Herr mich sandte,
18 nämlich Jerusalem und die Städte Judas,
ihre Könige und ihre Fürsten,
um sie zur Einöde,
zum Entsetzen, zum Gespött und zum Fluch zu machen,
wie sie es heute sind;
19 auch den Pharao, den König von Ägypten,
samt seinen Knechten, seinen Fürsten und seinem ganzen Volk,
20 dazu das ganze Völkergemisch[a] und alle Könige des Landes Uz
und alle Könige des Philisterlandes,
Askalon und Gaza, Ekron und den Überrest von Asdod;
21 Edom und Moab und die Kinder Ammon;
22 auch die Könige von Tyrus und alle Könige von Zidon,
und die Könige der Inseln jenseits des Meeres;
23 Dedan, Thema und Bus
und alle, die den Bart stutzen,
24 alle Könige Arabiens
und alle Könige des Völkergemisches, die in der Wüste wohnen;
25 alle Könige von Simri
und alle Könige von Elam
samt allen Königen von Medien;
26 dazu alle Könige des Nordens,
die nahen und die fernen,
einen wie den andern,
kurz, alle Könige der Erde, die auf dem Erdboden wohnen, -
und der König von Sesach[b] soll nach ihnen trinken!

27 Und du sollst zu ihnen sagen:

So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
Trinket und werdet trunken und speiet aus
und fallet also hin, ohne wieder aufzustehen
vor dem Schwert, das ich unter euch senden werde!
28 Sollten sie sich aber weigern, den Kelch aus deiner Hand zu nehmen und daraus zu trinken,
so sollst du zu ihnen sagen:
So spricht der Herr der Heerscharen: Ihr müßt dennoch trinken!
29 Denn seht, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist,
fange ich an, Übles zu tun,
und ihr solltet ungestraft bleiben?
Ihr sollt nicht ungestraft bleiben,
sondern ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde,
spricht der Herr der Heerscharen.
30 Und du sollst ihnen alle diese Worte weissagen
und zu ihnen sagen: Der Herr wird von der Höhe herab brüllen
und von seiner heiligen Wohnung her seine Stimme erschallen lassen;
er wird laut brüllen über seine Aue hin,
ein Lied wie die Keltertreter wird er anstimmen
über alle Bewohner der Erde.
31 Es dringt ein Lärm bis an die Enden der Erde;
denn der Herr hat einen Rechtsstreit mit den Heiden,
er hält Gericht mit allem Fleisch,
die Gottlosen übergibt er dem Schwert, spricht der Herr.

32 So spricht der Herr der Heerscharen:

Siehe, es geht Unglück aus von einem Volk zum andern,
und ein gewaltiger Sturm erhebt sich von den Enden der Erde her,
33 und es werden an jenem Tage die Erschlagenen des Herrn daliegen
von einem Ende der Erde bis zum andern;
sie werden nicht beklagt, nicht gesammelt und nicht begraben werden;
zu Dünger auf dem Lande sollen sie werden.
34 Heulet, ihr Hirten, und schreiet,
wälzet euch in Asche, ihr Beherrscher der Herde!
Denn nun ist eure Zeit da, daß man euch schlachte,
und ihr sollt zerschmettert und hingeworfen werden wie kostbares Geschirr.
35 Da gibt es keine Zuflucht mehr für die Hirten
und kein Entrinnen für die Beherrscher der Herde.
36 Man hört die Hirten schreien
und die Beherrscher der Herde heulen,
weil der Herr ihre Weide verwüstet hat,
37 und weil die Auen des Friedens verwüstet sind
von der Zornglut des Herrn.
38 Er hat wie ein Löwe sein Dickicht verlassen,
also, daß ihr Land zur Wüste geworden ist
vor seinem grausamen Schwert
und vor der Glut seines Zornes.

Prophezeiung der Zerstörung Jerusalems, Todesdrohung gegen Jeremia

26 Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging dieses Wort vom Herrn:

So spricht der Herr: Stelle dich auf im Vorhof des Hauses des Herrn und rede zu allen Städten Judas, die da kommen, um anzubeten im Hause des Herrn, alle Worte, welche ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen; tue kein Wort davon! Vielleicht werden sie hören und sich abwenden, ein jeder von seinem bösen Wege, so will ich mich des Übels gereuen lassen, das ich ihnen zu tun gedenke um ihrer bösen Taten willen. Und zwar sollst du zu ihnen sagen: So spricht der Herr: Wenn ihr mir nicht gehorcht, daß ihr nach dem Gesetze wandelt, welches ich euch vorgelegt habe, und nicht hört auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich zu euch sende, frühe und fleißig, auf die ihr aber nicht gehört habt, so will ich's mit diesem Hause wie mit dem zu Silo machen und diese Stadt zum Fluche allen Völkern der Erde!

Es hörten aber die Priester und die Propheten und das ganze Volk, wie Jeremia diese Worte redete im Hause des Herrn. Als nun Jeremia alles gesagt hatte, was ihm der Herr zum ganzen Volk zu reden befohlen hatte, griffen ihn die Priester, die Propheten und alles Volk und sprachen: Du mußt des Todes sterben! Warum weissagst du im Namen des Herrn und sagst, es werde diesem Hause gehen wie Silo und diese Stadt werde wüste werden, ohne Bewohner? Und das ganze Volk sammelte sich um Jeremia im Hause des Herrn.

10 Als aber die Fürsten von Juda diese Worte vernahmen, kamen sie vom königlichen Palast herauf zum Hause des Herrn und setzten sich nieder beim Eingang des neuen Tores des Herrn. 11 Da sprachen die Priester und die Propheten zu den Fürsten und zum ganzen Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig, weil er wider diese Stadt geweissagt hat, wie ihr es mit eigenen Ohren gehört habt!

12 Da sprach Jeremia zu den Fürsten und zum ganzen Volk: Der Herr hat mich gesandt, wider dieses Haus und wider diese Stadt alles das zu weissagen, was ihr gehört habt. 13 Und nun bessert eure Wege und eure Taten und gehorcht der Stimme des Herrn, eures Gottes, so wird sich der Herr das Übel gereuen lassen, das er euch angedroht hat! 14 Doch seht, ich bin in euren Händen; tut mir, wie es euch gut und recht dünkt! 15 Nur sollt ihr wissen, daß, wenn ihr mich tötet, ihr unschuldiges Blut auf euch und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner ladet; denn wahrhaftig, der Herr hat mich zu euch gesandt, um vor euren Ohren alle diese Worte zu reden!

16 Da sprachen die Fürsten und alles Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann ist nicht des Todes schuldig; denn er hat im Namen des Herrn, unsres Gottes, zu uns geredet!

17 Und es standen auch etliche Männer von den Ältesten des Landes auf und sprachen zur ganzen Gemeinde des Volkes: 18 Micha, der Moraschite, hat in den Tagen des Königs Hiskia von Juda geweissagt und zu dem ganzen jüdischen Volk gesagt: So spricht der Herr der Heerscharen:

Man wird Zion wie einen Acker pflügen,
und Jerusalem soll zum Steinhaufen werden
und der Berg des Hauses des Herrn zu einem bewaldeten Hügel!

19 Haben ihn auch Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda deshalb getötet? Hat man nicht den Herrn gefürchtet und das Angesicht des Herrn angefleht, so daß sich der Herr das Übel gereuen ließ, das er ihnen angedroht hatte? Wir aber sollten ein so großes Unrecht wider unsere Seelen begehen?

20 Es war aber auch ein anderer Mann, der im Namen des Herrn weissagte, Urija, der Sohn Semajas von Kirjat-Jearim; der weissagte wider diese Stadt und wider dieses Land, ganz wie Jeremia. 21 Als aber der König Jojakim und alle seine Gewaltigen und alle seine Fürsten seine Worte vernahmen, suchte der König ihn zu töten; doch als es Urija hörte, fürchtete er sich und entfloh und entkam nach Ägypten.

22 Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, Elnatan, den Sohn Achbors, und mit ihm noch andere; 23 die holten Urija aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim; der erschlug ihn mit dem Schwert und warf seinen Leichnam in die Gräber des gemeinen Volkes.

24 Doch war die Hand Achikams, des Sohnes Saphans, mit Jeremia, so daß er dem Volke nicht preisgegeben und nicht getötet wurde.

Titus 2

Titus berufen, im Umgang mit älteren und jüngeren Menschen ein Vorbild zu sein, Ermahnung an Knechte

Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht: daß alte Männer nüchtern seien, ehrbar, verständig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld.

Ebenfalls lehre, daß alte Frauen sich benehmen, wie es Heiligen geziemt, daß sie nicht verleumderisch seien, nicht vielem Weingenuß frönen, sondern Lehrerinnen des Guten seien, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, verständig, keusch, haushälterisch, gütig, ihren Männern untertan zu sein, damit nicht das Wort Gottes verlästert werde.

Gleicherweise ermahne die jungen Männer, daß sie verständig seien, wobei du dich selbst in allem zum Vorbild guter Werke machen mußt; im Unterrichten zeige Unverfälschtheit, Würde, gesunde, untadelige Rede, damit der Widersacher beschämt werde, weil er nichts Schlechtes von uns zu sagen weiß.

Die Knechte [ermahne], daß sie ihren eigenen Herren untertan seien, in allem gern gefällig, nicht widersprechen, 10 nichts entwenden, sondern gute Treue beweisen, damit sie die Lehre Gottes, unsres Retters, in allen Stücken zieren.

Die geoffenbarte Gnade Gottes

11 Denn es ist erschienen die Gnade Gottes, heilsam allen Menschen; 12 sie nimmt uns in Zucht, damit wir unter Verleugnung des ungöttlichen Wesens und der weltlichen Lüste vernünftig und gerecht und gottselig leben in der jetzigen Weltzeit, 13 in Erwartung der seligen Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsres Retters Jesus Christus, 14 der sich selbst für uns dahingegeben hat, um uns von aller Ungerechtigkeit[a] zu erlösen und für ihn selbst ein Volk zu reinigen zum Eigentum[b], das fleißig sei zu guten Werken.

15 Solches rede und schärfe ein mit allem Ernst. Niemand verachte dich!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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