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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Hohelied 4-5

Vorzüge der Freundin

Salomo:

Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön;
deine Augen sind wie Tauben hinter deinem Schleier;
dein Haar gleicht der Ziegenherde,
die sich am Berge Gilead lagert.
Deine Zähne gleichen einer Herde frischgeschorener Schafe,
die von der Schwemme kommen,
die allzumal Zwillinge tragen
und deren keines unfruchtbar ist.
Deine Lippen sind wie eine Purpurschnur,
und dein Mund ist lieblich;
wie Granatäpfelhälften sind deine Wangen
hinter deinem Schleier.
Dein Hals gleicht dem Davidsturm,
zum Arsenal erbaut,
mit tausend Schildern behängt,
allen Tartschen der Helden.
Deine beiden Brüste gleichen zwei Rehkälbchen,
Gazellenzwillingen, die zwischen den Lilien weiden.
Bis der Tag kühl wird
und die Schatten fliehen,
will ich auf den Myrrhenberg gehen
und auf den Weihrauchhügel!
Ganz schön bist du, meine Freundin,
und kein Makel ist an dir!
Komm mit mir vom Libanon, [meine] Braut,
komm mit mir vom Libanon!
Steig herab vom Gipfel des Amana,
vom Gipfel des Schenir und des Hermon,
von den Wohnungen der Löwen,
von den Bergen der Leoparden!
Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester,
[meine]Braut, mit einem einzigen deiner Blicke,
mit einem einzigen Kettchen von deinem Hals!
10 Wie schön sind deine Liebkosungen, meine Schwester, [meine] Braut;
wie viel besser sind deine Liebkosungen als Wein,
und der Duft deiner Salben als alle Wohlgerüche!
11 Honigseim träufeln deine Lippen, o Braut,
Honig und Milch sind unter deiner Zunge,
und der Geruch deiner Kleider
ist wie der Geruch des Libanon!
12 Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, [meine] Braut;
ein verschlossener Born, ein versiegelter Quell.
13 Deine Schößlinge sind ein Granatenpark
mit herrlicher Frucht,
Cyperblumen mit Narden;
14 Narden und Krokus, Kalmus und Zimt,
samt allerlei Weihrauchbäumen,
Myrrhen und Aloe
und den vornehmsten Balsamstauden;
15 ein Gartenquell,
ein Brunnen lebendigen Wassers,
wie es vom Libanon rinnt!

Sulamit:

16 Erwache, Nordwind; Südwind, komm,
durchwehe meinen Garten, daß sein Balsam träufle!
Mein Freund komme in seinen Garten
und esse seine herrliche Frucht!

Die Freundin hört die Stimme des Freundes, beklagt die Trennung von ihm und rühmt seine Schönheit

Salomo:

Ich komme zu meinem Garten, meine Schwester, [meine] Braut;
ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam;
ich esse meine Wabe samt meinem Honig,
ich trinke meinen Wein samt meiner Milch.

Sulamit:

Esset, meine Freunde, trinkt und werdet trunken, ihr Geliebten!

Ich schlafe, aber mein Herz wacht.
Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft! -
„Tue mir auf, meine Schwester, meine Freundin,
meine Taube, meine Makellose;
denn mein Haupt ist voll Tau,
meine Locken voll nächtlicher Tropfen!“ -
„Ich habe mein Kleid ausgezogen, wie soll ich es anziehen?
Ich habe meine Füße gewaschen, wie soll ich sie besudeln?“
Aber mein Freund streckte seine Hand durch die Luke;
da geriet mein Herz in Wallung seinetwegen.
Ich stand auf, meinem Freunde zu öffnen,
während meine Hände von Myrrhen troffen
und meine Finger von feinster Myrrhe
auf die Griffe des Riegels.
Ich tat meinem Freunde auf;
aber mein Freund war verschwunden, vorbeigegangen.
Meine Seele ging hinaus, auf sein Wort;
ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht;
ich rief ihm, aber er antwortete mir nicht.
Es fanden mich die Wächter, welche die Runde machen in der Stadt;
die schlugen mich wund,
nahmen mir den Schleier weg, die Wächter auf der Mauer.
Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems,
wenn ihr meinen Freund findet,
was wollt ihr ihm melden?
Daß ich krank bin vor Liebe!

Die Töchter Jerusalems:

Was ist dein Freund vor andern Freunden,
o du Schönste unter den Weibern?
Was ist dein Freund vor andern Freunden,
daß du uns also beschwörst? -

Sulamit:

10 Mein Freund ist weiß und rot,
hervorragend unter Zehntausenden!
11 Sein Haupt ist reines Gold,
seine Locken sind wallend,
rabenschwarz.
12 Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen,
sich badend in Milch,
sitzend in einem vollen Gesicht.
13 Seine Wangen sind wie Balsambeete,
in denen würzige Pflanzen wachsen;
seine Lippen wie Lilien,
aus denen feinste Myrrhe fließt.
14 Seine Arme[a] sind goldene Walzen,
mit Tarsisstein besetzt;
sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein,
mit Saphiren übersät.
15 Seine Schenkel sind Marmorsäulen,
gegründet auf goldene Sockel;
seine Gestalt wie der Libanon,
auserlesen wie Zedern.
16 Sein Gaumen ist süß,
und er selbst lauter Lieblichkeit.
So ist mein Geliebter, und so ist mein Freund,
ihr Töchter Jerusalems!

Galater 3

Glaubensgerechtigkeit oder Gesetzeswerke

O ihr unverständigen Galater, wer hat euch bezaubert, der Wahrheit nicht zu gehorchen, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden war? Das allein will ich von euch lernen: Habt ihr den Geist durch Gesetzeswerke empfangen oder durch die Predigt vom Glauben? Seid ihr so unverständig? Im Geiste habt ihr angefangen und wollt nun im Fleisch vollenden? So viel habt ihr umsonst erlitten? Wenn es wirklich umsonst ist! Der euch nun den Geist darreicht und Kräfte in euch wirken läßt, [tut er es] durch Gesetzeswerke oder durch die Predigt vom Glauben?

Gleichwie „Abraham Gott geglaubt hat und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde“, so erkennet auch, daß die aus dem Glauben [Gerechten] Abrahams Kinder sind. Da es nun die Schrift voraussah, daß Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham zum voraus das Evangelium verkündigt: “In dir sollen alle Völker gesegnet werden.“ So werden nun die, welche aus dem Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham.

10 Denn alle, die aus Gesetzeswerken[a] sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben steht, es zu tun.“ 11 Daß aber im Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn „der Gerechte wird aus Glauben leben.“ 12 Das Gesetz aber lautet nicht: „Aus Glauben“, sondern: „wer es tut, wird dadurch leben“. 13 Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns wurde; denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holze hängt“, 14 damit der Segen Abrahams zu den Heiden käme in Christus Jesus, auf daß wir durch den Glauben den Geist empfingen, der verheißen worden war.

Gesetz oder Verheißung

15 Brüder, ich rede nach Menschenweise: Sogar eines Menschen Testament, wenn es bestätigt ist, hebt niemand auf oder verordnet etwas dazu. 16 Nun aber sind die Verheißungen dem Abraham und seinem Samen zugesprochen worden. Es heißt nicht:“und den Samen“, als von vielen, sondern als von einem:“und deinem Samen“, welcher ist Christus. 17 Das aber sage ich: Ein von Gott auf Christus hin zuvor bestätigtes Testament wird durch das 430 Jahre hernach entstandene Gesetz nicht ungültig gemacht, so daß die Verheißung aufgehoben würde. 18 Denn käme das Erbe durchs Gesetz, so käme es nicht mehr durch Verheißung; dem Abraham aber hat es Gott durch Verheißung geschenkt.

19 Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt, bis der Same käme, dem die Verheißung gilt, und es ist durch Engel übermittelt worden in die Hand eines Mittlers. 20 Ein Mittler aber ist nicht nur [Mittler] von einem; Gott aber ist einer.

21 Ist nun das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das Leben schaffen könnte, so käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. 22 Aber die Schrift hat alles unter die Sünde zusammengeschlossen, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus denen gegeben würde, die da glauben.

23 Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. 24 So ist also das Gesetz unser Zuchtmeister geworden auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerechtfertigt würden. 25 Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister; 26 denn ihr alle seid Gottes Kinder durch den Glauben, in Christus Jesus; 27 denn so viele von euch in Christus getauft sind, die haben Christus angezogen. 28 Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Weib; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. 29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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