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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Prediger 7-9

Prüfungen, Weisheit und Bescheidenheit

Ein guter Name ist besser als Wohlgeruch[a],
und der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt.
Besser, man gehe ins Trauerhaus als ins Trinkhaus;
denn dort ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt es zu Herzen.
Verdruß ist besser als Lachen;
denn wenn das Angesicht traurig ist, so wird das Herz gebessert.
Das Herz der Weisen ist im Trauerhaus;
aber das Herz der Narren im Haus der Freude.
Es ist besser, man höre auf das Schelten des Weisen,
als daß man lausche dem Gesang der Narren!
Denn das Lachen des Narren ist wie das Knistern der Dornen unter dem Topf;
es ist ebenso eitel!
Denn Gewalttätigkeit betört den Weisen,
und Bestechung verderbt das Herz.
Besser ist der Ausgang einer Sache als ihr Anfang,
besser ein Langmütiger als ein Hochmütiger.
Laß dich nicht schnell zum Zorn und Ärger reizen;
denn der Ärger wohnt im Busen der Toren.
10 Sprich nicht: Wie kommt es, daß die frühern Tage besser waren als diese?
Denn nicht aus Weisheit fragst du so!

11 Weisheit ist so gut wie ein Erbe
und ein Vorteil für die, welche die Sonne sehen.
12 Denn die Weisheit gewährt Schutz, und auch das Geld gewährt Schutz;
aber der Vorzug der Erkenntnis ist der,
daß die Weisheit ihrem Besitzer das Leben erhält.
13 Betrachte das Werk Gottes!
Wer kann gerade machen, was er krümmt?
14 Am guten Tage sei guter Dinge, und am bösen Tage bedenke:
auch diesen hat Gott gemacht gleich wie jenen,
wie ja der Mensch auch gar nicht erraten kann, was nach demselben kommt.

15 Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit:

Da ist ein Gerechter, welcher umkommt in seiner Gerechtigkeit,
und dort ist ein Gottloser, welcher lange lebt in seiner Bosheit.
16 Sei nicht allzu gerecht
und erzeige dich nicht übermäßig weise!
Warum willst du dich selbst verderben?
17 Werde aber auch nicht allzu verwegen und sei kein Narr!
Warum willst du vor der Zeit sterben?
18 Es ist am besten, du hältst das eine fest und lässest auch das andere nicht aus der Hand;
denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allem. -
19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Gewaltige,
die in der Stadt sind.
20 Weil kein Mensch auf Erden so gerecht ist,
daß er Gutes tut, ohne zu sündigen,
21 so höre auch nicht auf alle Worte, die man dir hinterbringt,
und nimm sie nicht zu Herzen, damit du nicht deinen eigenen Knecht dir fluchen hörest!
22 Denn wie oftmals das weiß dein Herz
hast auch du andern geflucht!

Die Weisheit ist hienieden nicht zu finden

23 Dies alles habe ich der Weisheit zur Prüfung vorgelegt.
Ich sprach: Ich will weise werden!
Aber sie blieb fern von mir.
24 Wie weit entfernt ist das, was geschehen ist, und tief, ja, tief verborgen! Wer will es ausfindig machen?
25 Ich ging herum, und mein Herz war dabei, zu erkennen und zu erforschen und zu fragen nach Weisheit und dem Endergebnis,
aber auch kennen zu lernen, wie dumm die Gottlosigkeit und wie toll die Narrheit ist;
26 und nun finde ich, bitterer als der Tod ist die Frau,
deren Herz ein Fangnetz ist und deren Hände Fesseln sind;
wer Gott gefällt, wird ihr entrinnen,
wer aber sündigt, wird von ihr gefangen.
27 Siehe, das habe ich gefunden, sprach der Prediger,
indem ich eins ums andere prüfte, um zum Endergebnis zu kommen.
28 Was aber meine Seele noch immer sucht, habe ich nicht gefunden;
einen Mann habe ich unter Tausenden gefunden;
aber ein Weib habe ich unter diesen allen nicht gefunden!
29 Nur allein, siehe, das habe ich gefunden,
daß Gott den Menschen aufrichtig gemacht hat; sie aber suchen viele Künste.

Verschiedene Überlegungen

Wer ist wie der Weise,
und wer versteht die Deutung der Worte?
Die Weisheit eines Menschen erleuchtet sein Angesicht,
und die Kraft seiner Augen wird verdoppelt[b].

Gehorsam dem König

Bewahre mein königliches Wort wie einen göttlichen Schwur! Laß dich nicht von des Königs Angesicht verscheuchen und vertritt keine schlechte Sache; denn er tut alles, was er will. Denn des Königs Wort ist mächtig, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du?

Wer das Gebot bewahrt, berücksichtigt keine böse Sache;
aber das Herz des Weisen nimmt Rücksicht auf Zeit und Gericht.
Denn für jegliches Vornehmen gibt es eine Zeit und ein Gericht;
denn das Böse des Menschen lastet schwer auf ihm.
Denn er weiß nicht, was geschehen wird;
und wer zeigt ihm an, wie es geschehen wird?
Kein Mensch hat Macht über den Wind, daß er den Wind zurückhalten könnte;
so gebietet auch keiner über den Tag des Todes,
und im Kriege gibt es keine Entlassung,
und der Frevel rettet den nicht, welcher ihn verübt.

Dies alles habe ich gesehen und mein Herz all dem Treiben gewidmet, das unter der Sonne geschieht, in einer Zeit, da ein Mensch über den andern herrscht zu seinem Schaden. 10 Ich sah auch, wie Gottlose begraben wurden und [zur Ruhe] eingingen, während solche, die ordentlich gelebt hatten, den heiligen Ort verlassen mußten und vergessen wurden in der Stadt; auch das ist eitel!

11 Weil der Richterspruch nicht eilends vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder voll, Böses zu tun. 12 Wenn auch ein Sünder hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, daß es denen gut gehen wird, die Gott fürchten, die sich scheuen vor ihm. 13 Aber dem Gottlosen wird es nicht wohl ergehen, und er wird seine Tage nicht wie ein Schatten verlängern, da er sich vor Gott nicht fürchtet!

14 Es ist eine Eitelkeit, die auf Erden geschieht, daß es Gerechte gibt, welche gleichsam das Schicksal der Gottlosen trifft, und Gottlose, denen es ergeht nach dem Werk der Gerechten. Ich habe gesagt, daß auch das eitel sei. 15 Darum habe ich die Freude gepriesen, da es nichts Besseres gibt für den Menschen unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein, daß ihn das begleiten soll bei seiner Mühe alle Tage seines Lebens, welche Gott ihm gibt unter der Sonne.

16 Als ich mein Herz darauf richtete, die Weisheit zu erkennen und die Mühe zu betrachten, die man sich auf Erden gibt, daß man auch Tag und Nacht keinen Schlaf in ihren Augen sieht, 17 da sah ich bezüglich des ganzen Werkes Gottes, daß der Mensch das Werk nicht ergründen kann, welches unter der Sonne getan wird. Wiewohl der Mensch sich Mühe gibt, es zu erforschen, so kann er es nicht ergründen; und wenn auch der Weise behauptet, er verstehe es, so kann er es nicht

Allen begegnet dasselbe Geschick

Dies alles habe ich mir zu Herzen genommen, und dies habe ich zu erkennen gesucht, daß die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind. Der Mensch merkt weder Liebe noch Haß; es steht ihnen alles bevor, den einen wie den andern. Es kann dem Gerechten dasselbe begegnen wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen, dem, der opfert, wie dem, der nicht opfert; dem Guten wie dem Sünder, dem, welcher schwört, wie dem, welcher sich vor dem Eide fürchtet.

Das ist das Schlimme bei allem, was unter der Sonne geschieht, daß allen dasselbe begegnet; daher wird auch das Herz der Menschen voll Bosheit, und Übermut ist in ihren Herzen ihr Leben lang, und darnach müssen sie sterben! Denn für jeden Lebendigen, wer er auch sei, ist noch Hoffnung denn ein lebendiger Hund ist besser als ein toter Löwe -;

denn die Lebendigen wissen, daß sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts,
und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie.
Ihre Liebe und ihr Haß wie auch ihr Eifer sind längst vergangen,
und sie haben auf ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.

So gehe nun hin, iß mit Freuden dein Brot und trinke deinen Wein mit gutem Gewissen; denn Gott hat dein Tun längst gebilligt! Deine Kleider seien jederzeit weiß, und laß auf deinem Haupte das Öl nie fehlen. Genieße das Leben mit der Gattin, die du liebst, alle Tage des eitlen Lebens, welches er dir unter der Sonne gibt in dieser vergänglichen Zeit; denn das ist dein Teil am Leben und an der Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne. 10 Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft; denn im Totenreich, dahin du gehst, ist kein Wirken mehr und kein Planen, keine Wissenschaft und keine Weisheit!

11 Und wiederum sah ich unter der Sonne,
daß nicht die Schnellen den Wettlauf gewinnen, noch die Starken die Schlacht,
daß nicht die Weisen das Brot, auch nicht die Verständigen den Reichtum, noch die Erfahrenen Gunst erlangen,
sondern daß alles auf Zeit und Umstände ankommt.
12 Denn auch seine Zeit kennt der Mensch nicht,
so wenig wie die Fische, welche mit dem bösen Netze gefangen werden, und wie die Vögel, welche man mit der Schlinge fängt;
gleich diesen werden auch die Menschenkinder gefangen zur Zeit des Unglücks, wenn es plötzlich über sie kommt.

Weisheit ist besser als Macht

13 Auch das habe ich als Weisheit angesehen unter der Sonne, und sie schien mir groß: 14 Gegen eine kleine Stadt, in welcher wenig Männer waren, kam ein großer König und belagerte sie und baute große Belagerungstürme wider sie. 15 Da fand sich in derselben Stadt ein armer, aber weiser Mann, der rettete die Stadt durch seine Weisheit, und kein Mensch hatte an diesen armen Mann gedacht. 16 Da sprach ich: Weisheit ist besser als Stärke! Aber die Weisheit des Armen ist verachtet, und man hört nicht auf ihn.

17 Die Worte der Weisen, die man in der Stille vernimmt,
sind besser als das Schreien eines Herrschers unter den Narren.
18 Weisheit ist besser als Kriegsgerät;
aber ein einziger Sünder verdirbt viel Gutes.

2 Korinther 13

Letzte Ermahnungen. Grüße

13 Dies ist das drittemal, daß ich zu euch komme. Durch zweier und dreier Zeugen Mund soll jede Aussage festgestellt werden! Ich habe es zum voraus gesagt und sage es zum voraus, wie bei meiner zweiten Anwesenheit, so auch jetzt in meiner Abwesenheit, denen, die zuvor gesündigt haben und den übrigen allen, daß, wenn ich abermals komme, ich nicht schonen werde; weil ihr ja eine Probe verlangt, daß Christus durch mich redet, welcher nicht schwach ist gegen euch, sondern mächtig unter euch. Denn ob er auch aus Schwachheit gekreuzigt wurde, so lebt er doch aus der Kraft Gottes; so sind auch wir zwar schwach in ihm, doch werden wir mit ihm leben aus der Kraft Gottes für euch.

Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret! Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, daß wir nicht unecht sind. Ich bete aber zu Gott, daß ihr nichts Böses tut; nicht damit wir bewährt erscheinen, sondern damit ihr das Gute tut, wir aber wie Unechte seien. Denn wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern [nur] für die Wahrheit. Denn wir freuen uns, wenn wir schwach sind, ihr aber stark seid; das aber wünschen wir auch, euer Zurechtkommen. 10 Darum schreibe ich dieses abwesend, damit ich anwesend nicht Strenge gebrauchen müsse nach der Vollmacht, die mir der Herr gegeben hat zum Erbauen und nicht zum Zerstören.

Letzte Ratschläge

11 Übrigens, ihr Brüder, freuet euch, lasset euch zurechtbringen, lasset euch ermahnen, sinnet auf dasselbe, haltet Frieden, so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein! 12 Grüßet einander mit dem heiligen Kuß! Es grüßen euch die Heiligen alle.

13 Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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