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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Sprüche 22-24

Erwerb oder Verlust des guten Namens

22 Ein guter Name ist wertvoller als großer Reichtum,
und Anmut ist besser als Silber und Gold.
Reiche und Arme begegnen einander;
der Herr hat sie alle gemacht.
Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich;
aber die Einfältigen tappen hinein und müssen es büßen.
Der Lohn der Demut und der Furcht des Herrn
ist Reichtum, Ehre und Leben.
Dornen und Schlingen sind auf dem Wege des Verkehrten;
wer seine Seele bewahren will, bleibe fern davon!
Gewöhnt man einen Knaben an den Weg, den er gehen soll,
so läßt er nicht davon, wenn er alt wird!
Der Reiche herrscht über die Armen,
und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht.
Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten,
und die Rute seines Übermuts liegt bereit.
Gesegnet wird der Mitleidige;
denn er gibt dem Armen von seinem Brot.
10 Vertreibe den Spötter, so nimmt der Streit ein Ende,
und das Zanken und Schmähen hört auf.
11 Wer Herzensreinheit liebt und anmutige Lippen hat,
dessen Freund ist der König.
12 Die Augen des Herrn behüten die Erkenntnis,
aber er verwirrt die Reden des Betrügers.
13 Der Faule spricht: „Es ist ein Löwe draußen;
der könnte mich auf offener Straße zerreißen!“
14 Ein Hurenmaul ist eine tiefe Grube;
wen der Herr strafen will, der fällt hinein.
15 Torheit steckt dem Knaben im Herzen;
aber die Rute der Zucht wird sie ihm austreiben.
16 Wer einen Armen drückt, bereichert ihn;
wer einem Reichen gibt, schadet ihm nur.


17 Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen,
und dein Herz merke auf meine Lehre!
18 Denn das ist lieblich, wenn du sie in deinem Innern bewahrst,
wenn sie allzumal bereitstehen auf deinen Lippen.
19 Damit du dein Vertrauen auf den Herrn setzest,
lehre ich dich heute, ja, dich!
20 Habe ich dir nicht Vortreffliches[a] geschrieben
mit Ratschlägen und Lehren,
21 daß ich dir kundtäte die zuverlässigen Worte der Wahrheit,
damit du wahrheitsgetreuen Bescheid gebest denen, die dich senden?
22 Beraube den Schwachen nicht, weil er schwach ist,
und unterdrücke den Elenden nicht im Tor!
23 Denn der Herr wird ihre Sache führen
und wird denen, die sie berauben, das Leben rauben.
24 Geselle dich nicht zu einem Zornmütigen
und begib dich zu keinem Hitzkopf,
25 damit du dir nicht seinen Wandel angewöhnest
und er dir nicht zum Fallstrick deiner Seele werde.
26 Sei nicht unter denen, welche in die Hand geloben,
die sich für Schulden verbürgen;
27 denn wenn du nicht bezahlen kannst,
warum soll man dir dein Bett wegnehmen?
28 Verrücke die ewige Grenze nicht,
welche deine Väter gemacht haben.
29 Siehst du jemand emsig in seinem Geschäft,
der darf sich vor Könige stellen;
er wird nicht bei unbedeutenden Leuten dienen.

Lebensweisheiten und Gott wohlgefäl-liger Wandel

23 Wenn du zu Tische sitzest mit einem Herrscher,
so bedenke, wen du vor dir hast!
Setze ein Messer an deine Kehle,
wenn du allzu gierig bist!
Laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen;
denn das ist ein trügerisches Brot!
Bemühe dich nicht, reich zu werden;
aus eigener Einsicht laß davon!
Kaum hast du dein Auge darauf geworfen, so ist er nicht mehr da;
denn sicherlich schafft er sich Flügel
wie ein Adler, der gen Himmel fliegt. -
Iß kein Brot bei einem Mißgünstigen
und sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen!
Denn so sehr es ihm auch in der Seele zuwider ist,
so spricht er doch zu dir: „Iß und trink!“
aber er gönnt es dir nicht.
Den Bissen, den du gegessen hast, mußt du wieder ausspeien,
und deine freundlichen Worte hast du verschwendet. -
Sprich keinem Toren zu;
denn er wird deine weisen Reden nur verachten! -
10 Verrücke die Grenze der Witwe nicht
und betritt nicht das Feld der Waisen!
11 Denn ihr Erlöser ist stark; der wird ihre Sache wider dich führen.
12 Ergib dein Herz der Zucht und
neige deine Ohren zu den Lehren der Erfahrung.
13 Erspare dem Knaben die Züchtigung nicht;
wenn du ihn mit der Rute schlägst, stirbt er nicht.
14 Indem du ihn mit der Rute schlägst,
rettest du seine Seele vom Tode. -
15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise wird,
so ist das auch für mein Herz eine Freude!
16 Und meine Nieren frohlocken,
wenn deine Lippen reden, was richtig ist.
17 Dein Herz ereifere sich nicht für die Sünder,
sondern für die Furcht des Herrn den ganzen Tag!
18 Denn sicherlich gibt es eine Zukunft,
und deine Hoffnung soll nicht vernichtet werden.
19 Höre, mein Sohn, sei weise,
und dein Herz wandle den richtigen Weg!
20 Geselle dich nicht zu den Weinsäufern
und zu denen, die sich übermäßigem Fleischgenuß ergeben;
21 denn Säufer und Schlemmer verarmen,
und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
22 Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat,
und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.
23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht,
Weisheit und Zucht und Vernunft!
24 Ein Vater frohlockt über einen rechtschaffenen Sohn,
und wer einen Weisen gezeugt hat, freut sich über ihn.
25 So mögen sich denn Vater und Mutter deiner freuen
und frohlocken, die dich geboren hat!
26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz,
und laß deinen Augen meine Wege wohlgefallen!
27 Denn die Hure ist eine tiefe Grube,
und die Fremde ist ein gefährliches Loch.
28 Dazu lauert sie wie ein Räuber
und vermehrt die Abtrünnigen unter den Menschen.
29 Wo ist Ach? Wo ist Weh?
Wo sind Streitigkeiten? Wo ist Klage?
Wo sind Wunden ohne Ursache? Wo sind trübe Augen?
30 Bei denen, die sich beim Wein verspäten,
die kommen, um Getränke zu versuchen!
31 Siehe nicht darauf, wie der Wein rötlich schillert,
wie er im Becher perlt!
32 Er gleitet leicht hinunter;
aber hernach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter!
33 Deine Augen werden seltsame Dinge sehen,
und dein Herz wird verworrenes Zeug reden;
34 du wirst sein wie einer, der auf dem Meere schläft
und wie einer, der im Mastkorb oben liegt.
35 „Man schlug mich, aber es tat mir nicht weh;
man prügelte mich, aber ich merkte es nicht!
Wenn ich ausgeschlafen habe, so will ich ihn wieder aufsuchen!“

Von Geduld und Verträglichkeit

24 Beneide böse Menschen nicht
und begehre nicht, es mit ihnen zu halten;
denn ihr Herz trachtet nach Schaden,
und ihre Lippen reden Unheil!
Durch Weisheit wird ein Haus gebaut,
und durch Verstand wird es sich behaupten;
auch werden durch Einsicht seine Kammern
mit allerlei köstlichem und lieblichem Gut gefüllt.
Ein weiser Mann ist stark,
und ein verständiger Mensch stählt seine Kraft.
Denn durch kluge Maßregeln gewinnst du die Schlacht
und durch die Menge der Ratgeber den Sieg.
Die Weisheit ist dem Narren zu hoch;
er tut seinen Mund nicht auf im Tor!
Wer vorsätzlich Böses tut,
den nenne man einen Bösewicht!
Dummheiten ersinnen ist Sünde,
und ein Spötter ist ein abscheulicher Mensch!
10 Zeigst du dich schwach am Tage der Not,
so ist deine Kraft beschränkt!
11 Errette, die zum Tode geschleppt werden,
und die zur Schlachtbank wanken, halte zurück!
12 Wenn du sagen wolltest: „Siehe, wir haben das nicht gewußt!“
wird nicht der, welcher die Herzen prüft, es merken,
und der deine Seele beobachtet, es wahrnehmen
und dem Menschen vergelten nach seinem Tun?
13 Iß Honig, mein Sohn, denn er ist gut,
und Honigseim ist süß für deinen Gaumen!
14 So erkenne auch, daß die Weisheit gut ist für deine Seele;
wenn du sie gefunden hast, so hast du eine Zukunft,
und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden.
15 Du Gottloser, laure nicht auf die Wohnung des Gerechten
und störe seine Ruhe nicht!
16 Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf;
aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück.
17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes,
und wenn er strauchelt, so frohlocke nicht! -
18 daß nicht der Herr es sehe und es ihm mißfalle
und er seinen Zorn abwende von ihm.
19 Erzürne dich nicht über die Bösen,
sei nicht neidisch auf die Übeltäter!
20 Denn der Böse hat keine Zukunft,
und die Leuchte der Gottlosen wird erlöschen.
21 Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König,
und laß dich nicht mit Neuerungssüchtigen ein!
22 Denn ihr Unglück wird plötzlich kommen
und ihrer beider Verderben; wer kennt es?


23 Auch diese Sprüche kommen von den Weisen:
die Person ansehen im Gericht, ist nicht gut.
24 Wer zum Gottlosen spricht: „Du bist gerecht!“
dem fluchen die Völker, und die Leute verwünschen ihn;
25 aber an denen, die recht richten, hat man Wohlgefallen,
und über sie kommt der Segen des Guten.
26 Eine rechte Antwort
ist wie ein Kuß auf die Lippen.
27 Verrichte zuerst draußen dein Geschäft und besorge deine Feldarbeit,
darnach baue dein Haus.
28 Tritt nicht ohne Ursache als Zeuge auf wider deinen Nächsten!
Was willst du irreführen mit deinen Lippen?
29 Sage nicht: „Wie er mir getan, so will ich ihm tun;
ich will dem Mann vergelten nach seinem Werk!“
30 Ich ging vorüber an dem Acker des Faulen
und an dem Weinberge des Unverständigen
31 und siehe, er ging ganz in Disteln auf,
und Nesseln überwucherten ihn,
und seine Mauer war eingestürzt.
32 Das sah ich und nahm es zu Herzen;
ich betrachtete es und zog eine Lehre daraus:
33 „Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern,
die Hände ein wenig ineinanderlegen, um zu ruhen“;
34 so kommt deine Armut wie ein Landstreicher dahergeschritten
und dein Mangel wie ein gewappneter Mann!

2 Korinther 8

Gebefreudigkeit der armen Gemeinden von Mazedonien

Wir tun euch aber, ihr Brüder, die Gnade Gottes kund, welche den Gemeinden Mazedoniens gegeben worden ist. Denn trotz vieler Trübsalsproben hat ihre überfließende Freude und ihre so tiefe Armut den Reichtum ihrer Gebefreudigkeit zutage gefördert. Denn nach Vermögen, ja ich bezeuge es, über ihr Vermögen waren sie bereitwillig und baten uns mit vielem Zureden um die Gnade, an dem Dienste für die Heiligen teilnehmen zu dürfen, und nicht nur, wie wir es erhofften, sondern sich selbst gaben sie hin, zuerst dem Herrn und dann uns, durch den Willen Gottes, so daß wir Titus zusprachen, dieses Liebeswerk, wie er es angefangen hatte, nun auch bei euch zu Ende zu führen. Aber wie ihr in allen Stücken reich seid, an Glauben, am Wort, an Erkenntnis und an allem Eifer und der Liebe, die ihr zu uns habt, so möge auch dieses Liebeswerk reichlich bei euch ausfallen!

Nicht als Gebot sage ich das, sondern um durch den Eifer anderer auch die Echtheit eurer Liebe zu erproben. Denn ihr kennet die Gnade unsres Herrn Jesus Christus, daß er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet!

10 Und ich gebe meine Meinung hierüber ab: Es ist geziemend für euch, weil ihr nicht nur das Tun, sondern auch das Wollen seit vorigem Jahre angefangen habt, 11 daß ihr nun auch das Tun vollendet, damit der Geneigtheit des Willens auch das Vollenden entspreche, nach Maßgabe dessen, was ihr habt. 12 Denn wo der gute Wille vorhanden ist, da ist einer angenehm nach dem, was er hat, nicht nach dem, was er nicht hat.

13 Dieses sage ich aber nicht, damit andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis; sondern nach dem Grundsatz der Gleichheit soll in der jetzigen Zeit euer Überfluß dem Mangel jener abhelfen, 14 auf daß auch ihr Überfluß eurem Mangel abhelfe, damit ein Ausgleich stattfinde, 15 wie geschrieben steht: „Wer viel sammelte, hatte nicht Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte nicht Mangel.“

Sendung des Titus

16 Gott aber sei Dank, der denselben Eifer für euch dem Titus ins Herz gegeben hat. 17 Denn er nahm nicht nur den Zuspruch an, sondern reiste, weil er so großen Eifer hatte, freiwillig zu euch ab. 18 Wir sandten aber den Bruder mit ihm, dessen Lob wegen des Evangeliums bei allen Gemeinden [bekannt geworden] ist. 19 Und nicht nur das, sondern er ist auch von den Gemeinden zu unserm Reisegefährten erwählt worden für dieses Liebeswerk, das von uns zur Ehre des Herrn selbst und zum Beweise unsres guten Willens besorgt wird, 20 indem wir das verhüten wollen, daß uns jemand dieser reichen Steuer halben, die durch uns besorgt wird, übel nachrede. 21 Denn wir sind auf das bedacht, was recht ist, nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen.

22 Wir sandten aber mit ihnen unsern Bruder, den wir oft und in vielen Stücken als eifrig erfunden haben, der jetzt aber im großen Vertrauen zu euch noch viel eifriger ist. 23 Was Titus betrifft, so ist er mein Genosse und Mitarbeiter für euch; unsre Brüder aber sind Apostel der Gemeinden, eine Ehre Christi. 24 So liefert nun den Beweis eurer Liebe und unsres Rühmens von euch ihnen gegenüber öffentlich vor den Gemeinden!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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