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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Psalmen 107-109

Fünftes Buch

PSALM 107

Gottes Gnade für die Erlösten

107 „Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
denn seine Gnade währt ewig!“
So sollen sagen die Erlösten des Herrn,
die er aus der Hand des Feindes erlöst
und die er aus den Ländern zusammengebracht hat,
vom Aufgang und vom Niedergang, von Mitternacht und vom Meer,
die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Weg
und keine Stadt fanden, wo sie wohnen konnten,
hungrig und durstig,
daß ihre Seele in ihnen verschmachtete.
Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten
und führte sie auf den rechten Weg,
daß sie zu einer bewohnten Stadt gelangten, -
die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern,
daß er die durstige Seele getränkt
und die hungernde Seele mit Gutem gesättigt hat!
10 Die in Finsternis und Todesschatten saßen,
gebunden in Elend und Eisen,
11 weil sie den Geboten Gottes widerstrebt
und den Rat des Höchsten verachtet hatten,
12 so daß er ihr Herz durch Strafe beugte,
daß sie dalagen und ihnen niemand half.
13 Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten,
14 und führte sie aus Finsternis und Todesschatten heraus
und zerriß ihre Bande, -
15 die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern,
16 daß er eherne Türen zerbricht
und eiserne Riegel zerschlägt!
17 Die Toren, die wegen ihrer Übertretung
und um ihrer Missetaten willen geplagt wurden,
18 daß ihrer Seele vor aller Nahrung ekelte
und sie nahe waren den Pforten des Todes.
19 Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten.
20 Er sandte sein Wort und machte sie gesund
und ließ sie ihren Gräbern entrinnen, -
21 die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern,
22 sollen ihm Dankopfer bringen
und seine Taten jubelnd erzählen!
23 Die in Schiffen sich aufs Meer begaben
und Handel trieben auf großen Wassern,
24 die des Herrn Werke sahen
und seine Wunder auf hoher See,
25 wenn er sprach und einen Sturmwind erregte,
der die Wellen in die Höhe warf,
26 daß sie emporfuhren gen Himmel und hinabfuhren zur Tiefe
und ihre Seele vor Angst verging;
27 daß sie wirbelten und schwankten wie Trunkene,
und alle ihre Weisheit dahin war.
28 Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er führte sie heraus aus ihren Ängsten;
29 er stillte den Sturm, daß er schwieg
und die Wellen sich beruhigten;
30 und jene wurden froh, daß sie sich legten;
und er führte sie an das erwünschte Gestade, -
31 die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern
32 und sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes
und im Kreise der Ältesten ihn rühmen!
33 Er machte Ströme zur Wüste
und ließ Wasserquellen vertrocknen;
34 fruchtbares Land wurde zur Salzwüste
wegen der Bosheit derer, die es bewohnten.
35 Er machte aber auch die Wüste zum Wasserteich
und dürres Land zu Wasserquellen.
36 Und er ließ Hungrige daselbst wohnen,
und sie gründeten eine bewohnte Stadt;
37 und sie säten Äcker an und pflanzten Weinberge
und hatten von den Früchten einen schönen Ertrag;
38 und er segnete sie, daß sie sich stark mehrten,
und auch ihres Viehs machte er nicht wenig,
39 nachdem sie vermindert worden waren und gedemütigt
durch den Druck des Unglücks und Kummers,
40 als er Verachtung auf die Fürsten goß
und sie irregehen ließ in unwegsamer Wildnis;
41 aber er erhob den Armen aus dem Elend
und machte die Geschlechter wie Schafherden.
42 Die Redlichen sollen es sehen und sich freuen,
und alle Bosheit soll ihr Maul verschließen!
43 Wer weise ist, der beobachte solches
und merke sich die Gnadenerweisungen des Herrn!

PSALM 108

Gebet und Danksagung

108 Ein Psalmlied. Von David.

O Gott, mein Herz ist bereit[a]:
ich will singen und spielen; wach auf, meine Seele[b]!
Psalter und Harfe, wacht auf!
Ich will die Morgenröte wecken.
Herr, ich will dir danken unter den Völkern
und dir singen unter den Nationen;
denn groß bis über den Himmel ist deine Gnade,
und bis an die Wolken reicht deine Treue.
Erhebe dich über die Himmel, o Gott,
und über die ganze Erde deine Herrlichkeit!
Auf daß deine Geliebten errettet werden,
laß siegen deine Rechte und erhöre uns!
Gott hat gesprochen in seinem Heiligtum:
„Ich will frohlocken!
Ich will Sichem verteilen und das Tal Suchot ausmessen
Gilead ist mein, Manasse ist mein,
Ephraim ist meines Hauptes Wehr,
Juda mein Herrscherstab;
10 Moab ist mein Waschbecken,
über Edom werfe ich meinen Schuh,
über Philistäa jauchze[c] ich!“
11 Wer führt mich in eine feste Stadt,
wer geleitet mich bis nach Edom?
12 Hast du, o Gott, uns nicht verstoßen
und willst nicht ausziehen, o Gott, mit unserm Heer?
13 Schaffe uns Hilfe in der Not,
denn eitel ist Menschenhilfe!
14 Mit Gott wollen wir Taten tun;
er wird unsre Feinde untertreten.

PSALM 109

Ruf nach Vergeltung an den Gottlosen

109 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.

Gott, den ich rühme, schweige nicht!
Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul wider mich aufgetan;
sie sagen mir Lügen ins Gesicht,
sie bieten gehässige Worte über mich herum
und bekämpfen mich ohne Grund.
Dafür, daß ich sie liebe, sind sie mir feind;
ich aber bete.
Sie beweisen mir Böses für Gutes
und Haß für Liebe.
Bestelle einen Gesetzlosen über ihn,
und ein Ankläger stehe zu seiner Rechten!
Wenn er gerichtet wird, so möge er schuldig gesprochen werden,
und sein Gebet werde ihm zur Sünde!
Seiner Tage seien wenige,
und sein Amt empfange ein anderer!
Seine Kinder sollen Waisen werden
und sein Weib eine Witwe!
10 Seine Kinder müssen umherwanken und betteln,
hilfesuchend aus ihren Ruinen hervorkommen!
11 Der Gläubiger nehme ihm alles weg,
und Fremde sollen plündern, was er sich erworben.
12 Niemand gebe ihm Gnadenfrist,
und keiner erbarme sich seiner Waisen!
13 Seine Nachkommenschaft falle der Ausrottung anheim,
ihr Name erlösche im zweiten Geschlecht!
14 Seiner Väter Missetat müsse gedacht werden vor dem Herrn,
und seiner Mutter Sünde werde nicht ausgetilgt!
15 Der Herr habe sie beständig vor Augen,
daß ihr Gedächtnis von der Erde vertilgt werde,
16 weil er nicht daran dachte, Barmherzigkeit zu üben,
sondern den Elenden und Armen verfolgte
und den Niedergeschlagenen, um ihn in den Tod zu treiben.
17 Da er den Fluch liebte, so komme er über ihn;
und da er den Segen nicht begehrte, so sei er fern von ihm!
18 Er zog den Fluch an wie sein Gewand;
so dringe er in sein Inneres wie Wasser
und wie Öl in seine Gebeine;
19 er sei ihm wie das Kleid, das er anzieht,
und wie der Gurt, damit er sich ständig umgürtet!
20 Das sei der Lohn meiner Ankläger vonseiten des Herrn,
derer, welche Arges wider meine Seele reden!
21 Du aber, o Herr, mein Herr, handle mit mir um deines Namens willen;
denn deine Gnade ist gut; darum errette mich!
22 Denn ich bin elend und arm,
und mein Herz ist verwundet in meiner Brust.
23 Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, schleiche ich dahin;
ich werde verscheucht wie eine Heuschrecke.
24 Meine Knie wanken vom Fasten,
mein Fleisch magert gänzlich ab;
25 und ich bin ihnen zum Gespött geworden;
wer mich sieht, schüttelt den Kopf.
26 Hilf mir, o Herr, mein Gott!
Rette mich nach deiner Gnade,
27 so wird man erkennen, daß dies deine Hand ist,
daß du, Herr, solches getan hast.
28 Fluchen sie, so segne du;
setzen sie sich wider mich, so müssen sie zuschanden werden;
aber dein Knecht müsse sich freuen.
29 Meine Ankläger müssen Schmach anziehen
und in ihre Schande sich hüllen wie in einen Mantel.
30 Ich will den Herrn laut preisen mit meinem Munde
und inmitten vieler ihn rühmen,
31 weil er dem Armen zur Seite steht,
ihn zu retten von denen, die ihn[d] verurteilen.

1 Korinther 4

Verwalter göttlicher Geheimnisse

So soll man uns betrachten: als Christi Diener und Verwalter göttlicher Geheimnisse. Im übrigen wird von Verwaltern nur verlangt, daß einer treu erfunden werde. Mir aber ist es das Geringste, daß ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstage beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst. Denn ich bin mir nichts bewußt; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt. Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und den Rat der Herzen offenbaren wird; und dann wird einem jeden das Lob von Gott zuteil werden.

Überheblichkeit der Korinther; Bescheidenheit der Apostel

Das aber, meine Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen, damit ihr an uns lernet, nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht, damit ihr euch nicht für den einen auf Kosten des andern aufblähet. Denn wer gibt dir den Vorzug? Was besitzest du aber, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, wie wenn du es nicht empfangen hättest?

Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr herrschet ohne uns! Möchtet ihr wenigstens so herrschen, daß auch wir mit euch herrschen könnten! Es dünkt mich nämlich, Gott habe uns Apostel als die Letzten hingestellt, gleichsam zum Tode bestimmt; denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt, sowohl Engeln als Menschen. 10 Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr in Ehren, wir aber verachtet. 11 Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger, Durst und Blöße, werden geschlagen und haben keine Bleibe und arbeiten mühsam mit unsern eigenen Händen. 12 Wir werden geschmäht und segnen, wir leiden Verfolgung und halten stand; wir werden gelästert und spenden Trost; 13 zum Auswurf der Welt sind wir geworden, zum Abschaum aller bis jetzt.

14 Nicht zu eurer Beschämung schreibe ich das, sondern ich ermahne euch als meine geliebten Kinder. 15 Denn wenn ihr auch zehntausend Erzieher hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch in Christus Jesus durch das Evangelium gezeugt. 16 So ermahne ich euch nun: Werdet meine Nachahmer! 17 Deshalb habe ich Timotheus zu euch gesandt, der mein geliebter und treuer Sohn im Herrn ist; der wird euch an meine Wege in Christus erinnern, wie ich allenthalben in jeder Gemeinde lehre.

18 Weil ich aber nicht selbst zu euch komme, haben sich etliche aufgebläht; 19 ich werde aber bald zu euch kommen, so der Herr will, und Kenntnis nehmen, nicht von den Worten der Aufgeblähten, sondern von der Kraft. 20 Denn das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft! 21 Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen, oder mit Liebe und dem Geiste der Sanftmut?

Schlachter 1951 (SCH1951)

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