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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Psalmen 77-78

PSALM 77

Gottes große Taten in früheren Tagen

77 Dem Vorsänger. Nach Jedutun. Ein Psalm Asaphs.

Ich rufe zu Gott und will schreien,
zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören!
Zur Zeit meiner Not suchte ich den Herrn;
meine Hand war des Nachts unablässig ausgestreckt,
meine Seele wollte sich nicht trösten lassen.
Dachte ich an Gott, so mußte ich seufzen,
sann ich nach, so ward mein Geist bekümmert. - (Pause.)
Du hieltest meine Augenlider offen;
ich warf mich hin und her und konnte nicht reden.
Da gedachte ich der alten Zeit,
der vorigen Jahre;
ich erinnerte mich wieder an mein Saitenspiel,
betete in meinem Herzen,
und mein Geist fing an zu forschen:
Wird denn der Herr auf ewig verstoßen
und fortan nicht mehr gnädig sein?
Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Gnade,
und hat sein Reden für immer aufgehört?
10 Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein,
und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen? - (Pause.)
11 Und ich sprach: Ich will das leiden,
die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat[a].
12 Ich will rühmen die Taten des Herrn;
denn ich gedenke deiner vorigen Wunder
13 und besinne mich aller deiner Werke
und ziehe deine großen Taten in Betracht:
14 O Gott, dein Weg ist heilig!
Wer ist ein so großer Gott wie du?
15 Du bist der Gott, der Wunder tut;
du hast deine Macht bewiesen an den Völkern!
16 Du hast dein Volk erlöst mit deinem Arm,
die Kinder Jakobs und Josephs. - (Pause.)
17 Als dich, o Gott, die Wasser sahen,
als dich die Wasser sahen, da brausten sie
und das Meer ward aufgeregt;
18 die Wolken gossen Wasser,
es donnerte in den Lüften,
und deine Pfeile fuhren daher;
19 deine Donnerstimme erschallte im Wirbelwind,
die Blitze beleuchteten den Erdkreis,
daß die Erde in Zittern und Beben geriet;
20 dein Weg war im Meer
und deine Bahn in großen Wassern,
und deine Fußstapfen waren nicht zu erkennen;
21 du führtest dein Volk wie eine Herde
durch Mose und Aaron.

PSALM 78

Gottes Treue im Verlauf von Israels Geschichte

78 Eine Unterweisung; von Asaph.

Höre, mein Volk, meine Lehre,
neiget eure Ohren zu den Reden meines Mundes!
Ich will meinen Mund zu einem Spruche öffnen,
will Rätsel vortragen aus alter Zeit,
was wir gehört und gelernt
und was unsre Väter uns erzählt haben.
Es wurde ihren Söhnen nicht vorenthalten,
sondern sie haben dem spätern Geschlecht den Ruhm des Herrn erzählt,
seine Macht und seine Wunder, die er getan,
nämlich, daß er ein Zeugnis aufstellte in Jakob
und ein Gesetz gab in Israel,
von welchem er unsern Vätern befahl, es ihren Kindern kundzutun,
damit das spätere Geschlecht es wisse,
die Kinder, die noch sollten geboren werden,
und damit auch sie, wenn sie aufgewachsen wären, es ihren Kindern erzählten;
daß diese auf Gott ihr Vertrauen setzten
und nicht vergäßen die Taten Gottes
und seine Gebote befolgten
und nicht würden wie ihre Väter,
ein abtrünniges und widerspenstiges Geschlecht,
ein Geschlecht, das kein festes Herz hatte,
und dessen Geist nicht treu war gegen Gott.
Die Kinder Ephraims, geübte Bogenschützen,
wandten um am Tage der Schlacht.
10 Sie bewahrten den Bund Gottes nicht
und wollten nicht nach seinem Gesetze wandeln.
11 Und sie vergaßen seine Taten
und seine Wunder, die er ihnen erzeigt.
12 Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan
im Lande Ägypten, im Gefilde Zoan.
13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch
und türmte die Wasser auf wie einen Damm,
14 und leitete sie bei Tag mit einer Wolke
und während der ganzen Nacht mit einem hellen Feuer.
15 Er spaltete Felsen in der Wüste
und tränkte sie wie mit großen Fluten,
16 und ließ Bäche aus dem Felsen hervorspringen
und Wasser herabfließen in Strömen.
17 Dennoch fuhren sie fort, wider ihn zu sündigen
und den Höchsten zu erzürnen in der Wüste.
18 Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen,
indem sie Speise forderten nach ihrem Gelüste.
19 Und sie redeten wider Gott und sprachen:
„Kann Gott einen Tisch bereiten in der Wüste?
20 Siehe, er hat den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen
und Bäche sich ergossen.
Kann er aber auch Brot geben?
Wird er seinem Volke Fleisch verschaffen?“
21 Darum, als der Herr das hörte, ward er entrüstet,
und Feuer entbrannte wider Jakob,
ja, Zorn stieg auf über Israel,
22 weil sie Gott nicht glaubten
und nicht auf seine Hilfe vertrauten.
23 Und er gebot den Wolken droben
und öffnete die Türen des Himmels;
24 und er ließ Manna auf sie regnen zum Essen
und gab ihnen Himmelskorn.
25 Der Mensch aß Engelsbrot;
er sandte ihnen Speise genug.
26 Er erregte den Ostwind am Himmel
und führte durch seine Kraft den Südwind herbei,
27 ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub
und beschwingte Vögel wie Sand am Meer,
28 und ließ sie fallen mitten in ihr Lager,
rings um ihre Wohnung her.
29 Da aßen sie und wurden allzu satt;
was sie gewünscht hatten, gewährte er ihnen.
30 Sie hatten sich ihres Gelüstes noch nicht entschlagen,
und ihre Speise war noch in ihrem Munde,
31 als der Zorn Gottes sich wider sie erhob
und die Fetten unter ihnen erwürgte
und die Jungmannschaft Israels darniederstürzte.
32 Trotz alledem sündigten sie weiter
und glaubten nicht an seine Wunder.
33 Darum ließ er ihre Tage wie einen Hauch vergehen
und ihre Jahre durch plötzlichen Untergang.
34 Wenn er sie tötete, so suchten sie ihn
und kehrten sich wieder zu Gott
35 und dachten daran, daß Gott ihr Fels sei,
und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Aber sie heuchelten ihm mit ihrem Munde
und logen mit ihren Zungen;
37 denn ihr Herz war nicht aufrichtig gegen ihn,
und sie hielten nicht treu an seinem Bund.
38 Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht
und hat oftmals seinen Zorn abgewandt und nicht allen seinen Grimm erweckt;
39 denn er dachte daran, daß sie Fleisch seien,
ein Wind, der hinfährt und nicht wiederkehrt.
40 Wie oft empörten sie sich wider ihn in der Wüste
und betrübten ihn in der Einöde!
41 Und sie versuchten Gott immer wieder
und kränkten den Heiligen Israels.
42 Sie sind seiner Hand nicht eingedenk gewesen,
des Tages, da er sie vom Feinde erlöste;
43 da er seine Zeichen tat in Ägypten
und seine Wunder im Gefilde Zoan;
44 als er ihre Ströme in Blut verwandelte und ihre Bäche,
so daß man nicht trinken konnte;
45 da er Ungeziefer unter sie sandte, das sie fraß,
und Frösche, die sie verderbten;
46 da er den Fressern[b] ihre Früchte gab
und den Heuschrecken ihre Erzeugnisse;
47 da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug
und ihre Maulbeerbäume mit Schlossen
48 und ihr Vieh dem Hagel preisgab
und ihre Herden den Wetterstrahlen;
49 da er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte,
Grimm und Ungnade und Drangsal,
Scharen von Unglücksengeln;
50 da er seinem Zorn den Lauf ließ,
ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte,
sondern ihr Leben der Pest preisgab;
51 da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug,
die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams.
52 Und er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe
und leitete sie wie eine Herde in der Wüste
53 und führte sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten;
ihre Feinde aber bedeckte das Meer.
54 Und er brachte sie in die Grenzen seines Heiligtums;
zu diesem Berg, den seine Rechte erworben.
55 Und er vertrieb vor ihnen her die Heiden
und teilte ihnen das Erbe aus mit der Meßschnur
und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.
56 Aber sie versuchten und erzürnten den höchsten Gott
und hielten seine Zeugnisse nicht,
57 sondern wichen zurück und fielen ab wie ihre Väter;
sie gingen fehl wie ein trügerischer Bogen.
58 Und sie reizten ihn zum Zorn
durch ihre Höhen und zur Eifersucht durch ihre Götzen.
59 Gott hörte es und entrüstete sich
und verabscheute Israel sehr.
60 Und er verließ seine Wohnung zu Silo,
das Zelt, wo er unter den Menschen wohnte,
61 und gab seine Macht in Gefangenschaft
und seine Herrlichkeit in Feindeshand,
62 und überlieferte sein Volk dem Schwert
und war entrüstet über sein Erbe.
63 Seine Jünglinge hat das Feuer verzehrt,
und seine Jungfrauen mußten ohne Brautlied bleiben.
64 Seine Priester sind durchs Schwert gefallen,
und seine Witwen konnten nicht weinen.
65 Da erwachte der Herr wie ein Schlafender,
wie ein Starker, der sich Mut zugetrunken.
66 Und er schlug seine Feinde zurück,
ewige Schande fügte er ihnen zu.
67 Und er verwarf das Zelt Josephs
und erwählte nicht den Stamm Ephraim,
68 sondern erwählte den Stamm Juda,
den Berg Zion, welchen er liebt.
69 Und er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen,
gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat.
70 Und er erwählte seinen Knecht David
und nahm ihn von den Schafhürden weg.
71 Da er den tragenden Schafen nachging, holte er ihn,
daß er weiden sollte Jakob, sein Volk,
und Israel, sein Erbe.
72 Und er weidete sie mit aller Treue seines Herzens
und leitete sie mit geschickter Hand.

Römer 10

Des Apostels Wunsch und Gebet für Israel

10 Brüder, meines Herzens Wunsch und mein Flehen zu Gott für Israel ist auf ihr Heil gerichtet. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie eifern um Gott, aber mit Unverstand. Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, sind sie der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. Denn Christus ist des Gesetzes Ende zur Gerechtigkeit für einen jeden, der da glaubt.

Mose beschreibt nämlich die Gerechtigkeit, die durch das Gesetz kommt, also: „Der Mensch, welcher sie tut, wird dadurch leben.“ Aber die Gerechtigkeit durch den Glauben redet so: „Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will in den Himmel hinaufsteigen?“ nämlich um Christus herabzuholen oder: „wer will in den Abgrund hinuntersteigen?“ nämlich um Christus von den Toten zu holen! Sondern was sagt sie? „Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen!“ nämlich das Wort des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet; 10 denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht, und mit dem Munde bekennt man, um gerettet zu werden; 11 denn die Schrift spricht:

„Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!“

12 Denn es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen; 13 denn:“wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.“

14 Wie sollen sie ihn aber anrufen, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie aber glauben, wenn sie nichts von ihm gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? 15 Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht:

„Wie lieblich sind die Füße derer, die das Evangelium des Friedens, die das Evangelium des Guten verkündigen!“

16 Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht; denn Jesaja spricht:

„Herr,wer hat unsrer Predigt geglaubt?“

17 Demnach kommt der Glaube aus der Predigt, die Predigt aber durch Gottes Wort.

18 Aber ich frage: Haben sie etwa nicht gehört? Doch ja,

„es ist in alle Lande ausgegangen ihr Schall und bis an die Enden der Erde ihre Worte.“

19 Aber ich frage: Hat es Israel nicht gewußt? Schon Mose sagt: „Ich will euch zur Eifersucht reizen durch das, was kein Volk ist, durch ein unverständiges Volk will ich euch erzürnen.“ 20 Jesaja aber wagt sogar zu sagen: „Ich bin von denen gefunden worden, welche mich nicht suchten, bin denen offenbar geworden, die nicht nach mir fragten.“

21 In bezug auf Israel aber spricht er:

„Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk!“

Schlachter 1951 (SCH1951)

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