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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Psalmen 57-59

PSALM 57

Geborgenheit in der Anfechtung

57 Dem Vorsänger. „Verdirb nicht.“ Eine Denkschrift Davids; als er vor Saul in die Höhle floh.

Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig;
denn bei dir birgt sich meine Seele,
und unter dem Schatten deiner Flügel nehme ich Zuflucht,
bis das Unglück vorüber ist.
Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,
zu Gott, der wohltut an mir.
Er wird mir vom Himmel Rettung senden,
zum Hohn machen den, der wider mich schnaubt. - (Pause.)
Gott wird seine Gnade und Wahrheit senden.
Meine Seele ist mitten unter Löwen,
ich liege zwischen Feuerbränden,
wohne unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile
und deren Zungen scharfe Schwerter sind.
Erhebe dich, o Gott, über den Himmel,
über die ganze Erde deine Herrlichkeit!
Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt,
meine Seele niedergebeugt;
sie höhlten eine Grube aus,
fielen aber selbst hinein! - (Pause.)
Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit,
ich will singen und spielen.
Wache auf, meine Ehre, Psalter und Harfe, wacht auf!
Ich will mit dem Morgenrot erwachen.
10 Herr, ich will dich preisen unter den Völkern,
ich will dir lobsingen unter den Leuten;
11 denn deine Gnade ist groß; sie reicht bis zum Himmel,
und deine Wahrheit bis zu den Wolken!
12 Erhebe dich, o Gott, über den Himmel,
über die ganze Erde deine Herrlichkeit!

PSALM 58

Gegen Mißhandlung und Unrecht durch gottlose Richter

58 Dem Vorsänger. Eine Denkschrift von David.

Seid ihr denn wirklich stumm, wo ihr Recht sprechen,
wo ihr ein richtiges Urteil fällen solltet, ihr Menschenkinder?
Statt dessen schmiedet ihr Unrecht im Herzen,
im Lande teilen eure Hände Mißhandlungen aus.
Die Gottlosen sind von Mutterleib an auf falscher Bahn,
die Lügner gehn von Geburt an auf dem Irrweg.
Sie haben Gift wie Schlangengift,
wie eine taube Otter, die ihr Ohr verstopft,
die nicht hören will auf die Stimme des Schlangenbeschwörers,
des Zauberers, der den Bann sprechen kann.
O Gott, reiße ihnen die Zähne aus dem Maul;
Herr, zerschmettere den jungen Löwen das Gebiß!
Laß sie zerrinnen wie Wasser, das sich verläuft!
Legt er seinen Pfeil an, so seien sie wie abgeschnitten!
Sie sollen sein wie eine Schnecke, die dahingeht und vergeht,
wie eine Fehlgeburt, welche niemals die Sonne sah!
10 Ehe noch eure Hecken[a] die Dornen bemerken,
erfasse sie, wenn sie noch frisch sind, die Feuerglut!
11 Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht,
und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut.
12 Und die Leute werden sagen: Es gibt doch einen Lohn für den Gerechten;
es gibt doch einen Gott, der richtet auf Erden!

PSALM 59

Hilferuf in der Bedrängnis

59 Dem Vorsänger. „Verdirb nicht.“ Eine Denkschrift von David; als Saul das Haus bewachen ließ, um ihn zu töten.

Mein Gott, errette mich von meinen Feinden,
befreie mich von meinen Widersachern!
Errette mich von den Übeltätern
und hilf mir von den Blutgierigen!
Denn siehe, sie lauern auf mein Leben,
Starke sammeln sich wider mich, o Herr,
ohne mein Verschulden und ohne daß ich gefehlt.
Gegen einen Unschuldigen laufen und rüsten sie sich;
mache dich auf, komm mir entgegen und siehe darein!
Ja, du, Herr, Gott der Heerscharen, Gott Israels,
mache dich auf, alle Heiden heimzusuchen,
schone keinen der ruchlosen Verräter! - (Pause.)
Sie kommen jeden Abend, heulen wie die Hunde
und laufen in der Stadt herum.
Siehe, ihr Mund sprudelt [Böses],
Schwerter sind auf ihren Lippen;
denn [sie denken:]“Wer hört es?“
Aber du, Herr, lachst ihrer,
du spottest aller Heiden.
10 Meine Stärke, auf dich gebe ich acht;
denn Gott ist meine hohe Burg.
11 Mein Gott wird mir entgegenkommen mit seiner Gnade;
Gott wird mich meine Lust sehen lassen an meinen Feinden.
12 Töte sie nicht, sonst hat es mein Volk bald wieder vergessen;
vertreibe sie durch deine Macht und stürze sie,
Herr, unser Schild!
13 Das Wort ihres Mundes ist nichts als Sünde,
sie verstricken sich in ihrem Übermut,
in den Flüchen, die sie ausstoßen, und in den Lügen, die sie erzählen.
14 Vertilge sie im Zorn, vertilge sie gänzlich,
damit man innewerde, daß Gott in Jakob herrscht
bis an die Enden der Erde! - (Pause.)
15 Dann sollen sie am Abend wiederkommen, heulen wie die Hunde
und umherlaufen in der Stadt;
16 sie sollen umherirren nach Speise,
wenn sie keine Nahrung und kein Obdach finden!
17 Ich aber will deine Macht besingen
und alle Morgen deine Gnade rühmen,
daß du mir zur Zuflucht geworden bist,
zum Schutz am Tage der Not.
18 Ich will dir singen, meine Stärke;
denn du bist meine Zuflucht, mein gnädiger Gott!

Römer 4

Die Rechtfertigung durch den Glauben entspricht dem Zeugnis der Schrift. Das Beispiel von Abraham und David

Was wollen wir nun von dem sagen, was unser Vater Abraham erlangt hat nach dem Fleisch? Wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? „Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet.“

Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht als Gnade angerechnet, sondern nach Schuldigkeit; wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.

Ebenso spricht auch David die Seligpreisung des Menschen aus, welchem Gott Gerechtigkeit anrechnet ohne Werke:

Selig sind die, welchen die Übertretungen vergeben und deren Sünden zugedeckt sind;
selig ist der Mann, welchem der Herr die Sünde nicht zurechnet!“

Gilt nun diese Seligpreisung den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, daß dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden sei. 10 Wie wurde er ihm nun angerechnet? Als er beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war! 11 Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, welchen er schon vor der Beschneidung hatte; auf daß er ein Vater aller unbeschnittenen Gläubigen sei, damit auch ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet werde; 12 und auch ein Vater der Beschnittenen, die nicht nur aus der Beschneidung sind, sondern auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war.

13 Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. 14 Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung entkräftet. 15 Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.

16 Darum geschah es durch den Glauben, damit es aus Gnaden sei, auf daß die Verheißung dem ganzen Samen gesichert sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, welcher unser aller Vater ist; 17 wie geschrieben steht: „Ich habe dich zum Vater vieler Völker gesetzt“ vor dem Gott, dem er glaubte, welcher die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da.

18 Er hat gegen alle Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt, daß er ein Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt worden war: „Also soll dein Same sein!“ 19 Und er wurde nicht schwach im Glauben, so daß er seinen schon erstorbenen Leib in Betracht gezogen hätte, weil er schon hundertjährig war; auch nicht den erstorbenen Mutterleib der Sara. 20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab 21 und völlig überzeugt war, daß Gott das, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge. 22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.

23 Es ist aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden ist, 24 sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der unsren Herrn Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, 25 welcher um unserer Übertretungen willen dahingegeben und zu unserer Rechtfertigung auferweckt worden ist.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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