Print Page Options
Previous Prev Day Next DayNext

Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Hiob 38-40

Der Herr selbst antwortet Hiob und beschreibt seine Werke

38 Da antwortete der Herr dem Hiob aus dem Gewittersturm und sprach:

Wer verfinstert da Gottes Rat
mit seinen unverständigen Reden?
Gürte doch deine Lenden wie ein Mann!
Ich will dich fragen, lehre mich!
Wo warst du, als ich den Grund der Erde legte?
Sage an, wenn du es weißt!
Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du das?
Oder wer hat die Meßschnur über sie ausgespannt?
Worauf wurden ihre Grundpfeiler gestellt,
oder wer hat ihren Eckstein gelegt,
als die Morgensterne miteinander jauchzten
und alle Söhne Gottes jubelten?
Wer hat das Meer mit Dämmen umgeben,
als es hervorbrach wie aus Mutterleib,
da ich es in Wolken kleidete
und es in dicke Nebel, wie in Windeln band;
10 da ich ihm seine Grenze zog
und ihm Damm und Riegel gab und zu ihm sprach:
11 „Bis hieher sollst du kommen und nicht weiter,
hier soll sich legen deiner Wellen Stolz!“?
12 Hast du zu deiner Zeit den Sonnenaufgang angeordnet
und dem Morgenrot seinen Platz angewiesen,
13 daß es die Enden der Erde ergreife,
damit die Frevler von ihr abgeschüttelt werden?
14 Sie[a] wandelt sich wie Ton unter dem Siegel
und alles steht da wie ein [Pracht-] Gewand;
15 den Gottlosen wird ihr Licht entzogen
und der Frevler Arm zerbricht.
16 Bist du auch bis zu den Meeresquellen gekommen,
oder hast du die Meerestiefe ausgeforscht?
17 Sind dir die Tore des Todes geöffnet worden,
oder hast du die Tore des Todesschattens gesehen?
18 Hast du die Breiten der Erde überschaut?
Weißt du das alles, so sage es mir!
19 Welches ist der Weg zu den Wohnungen des Lichts,
und wo hat die Finsternis ihren Ort,
20 daß du bis zu ihrer Grenze gelangen
und den Pfad zu ihrem Hause finden könntest?
21 Du weißt es, denn zu der Zeit[b] warst du geboren,
und die Zahl deiner Tage ist groß!
22 Bist du auch bis zu den Vorratskammern des Schnees gekommen,
und hast du die Speicher des Hagels gesehen,
23 die ich aufbehalten habe für die Zeit der Not,
für den Tag des Krieges und des Streits?
24 Auf welche Weise verteilt sich das Licht,
und wie verbreitet sich der Ostwind über die Erde?
25 Wer hat dem Regenstrom sein Bett gegraben
und dem Donnerstrahl einen Weg gebahnt,
26 damit es regne auf unbewohntes Land,
auf die Wüste, wo kein Mensch ist,
27 um zu sättigen die Einöde und Wildnis,
damit das junge Grün gedeihen kann?
28 Hat der Regen auch einen Vater,
und wer hat die Tropfen des Taues erzeugt?
29 Aus wessen Leibe ist das Eis hervorgegangen,
und wer hat des Himmels Reif geboren?
30 Wie zu Stein erstarren die Gewässer,
und der Wasserspiegel schließt sich fest zusammen.
31 Hast du die Bande des Siebengestirns geknüpft,
oder kannst du die Fesseln des Orion lösen?
32 Kannst du die Zeichen des Tierkreises zu ihrer Zeit herausführen,
und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen?
33 Kennst du die Gesetze des Himmels,
oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?
34 Kannst du deine Stimme zu den Wolken erheben
[und befehlen], daß dich Regengüsse bedecken?
35 Kannst du Blitze entsenden, daß sie hinfahren
und zu dir sagen: Siehe, hier sind wir?
36 Wer hat Weisheit in die Nieren[c] gelegt,
oder wer hat dem Herzen Verstand verliehen?
37 Wer zählt die Wolken mit Weisheit,
und wer schüttet die Schläuche des Himmels aus,
38 daß der Staub zu Klumpen wird
und die Schollen aneinander kleben?
39 (39:1) Jagst du der Löwin ihre Beute
und stillst die Begierde der jungen Löwen,
40 (39:2) wenn sie in ihren Höhlen kauern,
im Dickicht auf der Lauer liegen?
41 (39:3) Wer bereitet den Raben ihre Speise,
wenn ihre Jungen zu Gott schreien und aus Mangel an Nahrung herumflattern?

Gott und die Tierwelt

39 (4) Kennst du die Zeit, da die Steinböcke gebären,
oder hast du beobachtet, wann die Hindinnen werfen?
(5) Zählst du die Monde, die sie erfüllen sollen,
und weißt du die Zeit ihres Gebärens?
(6) Sie legen sich nieder,
werfen ihre Jungen und sind ihrer Wehen los.
(7) Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien auf,
verlassen sie und kommen nicht mehr zurück.
(8) Wer hat den Wildesel frei laufen lassen,
und wer hat die Bande des Wildlings aufgelöst,
(9) dem ich die Steppe zur Wohnung angewiesen habe,
das salzige Land zum Aufenthalt?
(10) Er lacht der lärmenden Stadt,
und das Geschrei des Treibers hört er nicht;
(11) er ersieht die Berge zu seiner Weide
und läuft allen grünen Kräutern nach.
(12) Wird der Büffel willig sein, dir zu dienen?
Bleibt er an deiner Krippe über Nacht?
10 (13) Kannst du den Büffel mit einem Stricke binden,
daß er dir Furchen mache oder hinter dir her den Talgrund egge?
11 (14) Vertraust du ihm wegen seiner großen Kraft
und überlässest du ihm deine Arbeit?
12 (15) Rechnest du auf ihn, daß er dir deine Ernte einbringe
oder deine Tenne fülle?
13 (16) Die Straußin schwingt fröhlich ihre Flügel;
sind es aber fromme[d] Schwingen und Federn?
14 (17) Nein, sie überläßt ihre Eier der Erde
und läßt sie im Sande ausbrüten.
15 (18) Sie vergißt, daß ein Fuß sie zertreten
und ein wildes Tier sie verderben kann.
16 (19) Sie ist hart gegen ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht;
es macht ihr keinen Kummer, wenn sie sich umsonst abgemüht hat;
17 (20) denn Gott hat ihr die Weisheit versagt
und ihr keinen Verstand zugeteilt.
18 (21) Zur Zeit, da sie ihre Flügel in die Höhe schlägt,
verlacht sie Roß und Reiter.
19 (22) Hast du dem Roß Stärke verliehen
und seinen Hals mit der flatternden Mähne umhüllt?
20 (23) Lehrst du es springen wie eine Heuschrecke,
daß sein stolzes Schnauben furchtbar klingt?
21 (24) Es scharrt den Boden, freut sich seiner Stärke
und läuft den Waffen entgegen;
22 (25) es lacht der Furcht, ist unverzagt
und weicht vor dem Schwerte nicht zurück;
23 (26) über ihm klirrt der Köcher,
blitzen Speer und Wurfspieß.
24 (27) Es scharrt den Boden mit Ungestüm
und bleibt nicht stehen, wenn die Posaune ertönt;
25 (28) sobald die Posaune erklingt, spricht es: Hui!
Von ferne wittert es die Schlacht,
die Donnerstimme der Führer und das Feldgeschrei.
26 (29) Macht es dein Verstand, daß der Habicht fliegt
und seine Flügel gen Süden ausbreitet?
27 (30) Schwingt sich auf dein Geheiß der Adler empor
und legt sein Nest in der Höhe an?
28 (31) Er wohnt in Felsspalten
und horstet auf Klippen und Bergesspitzen. -
29 (32) Von dort aus erspäht er sich Beute,
seine Augen schweifen weit umher;
30 (33) seine Jungen schlürfen Blut,
und wo ein Aas ist, da ist er[e].

Hiob bekennt seine Unwürdigkeit

40 [f] (39:34) Also antwortete der Herr dem Hiob und sprach:

(35) Will der Tadler mit dem Allmächtigen hadern?
Wer Gott zurechtweisen will, antworte nun!
(36) Da antwortete Hiob dem Herrn und sprach:
(37) Siehe, ich bin zu gering; was soll ich Dir antworten?
Ich will meine Hand auf meinen Mund legen!
(38) Ich habe einmal geredet und kann es nicht verantworten,
und zum zweitenmal will ich es nicht mehr tun!

Das Flußpferd und das Krokodil

(40:1) Und der Herr antwortete dem Hiob aus dem Wetter und sprach:

(2) Gürte doch deine Lenden wie ein Mann;
ich will dich fragen; sage her!
(3) Willst du mir mein Recht absprechen,
mir Ungerechtigkeit nachweisen, damit du gerecht seiest?
(4) Ist denn dein Arm dem Arme Gottes gleich,
oder sprichst du mit Donnerstimme wie er?
10 (5) Bekleide dich doch mit Macht und Majestät
und umgib dich mit Herrlichkeit und Glanz!
11 (6) Ergieße deines Zornes Fluten,
siehe an jeden Stolzen und demütige ihn!
12 (7) Siehe an jeden Stolzen, erniedrige ihn
und reiß die Gottlosen herunter!
13 (8) Begrabe sie miteinander im Staub,
umhülle ihre Angesichter mit Finsternis!
14 (9) Dann will auch ich dich preisen,
daß deine Rechte dir geholfen hat.

15 (10) Siehe doch das Flußpferd[g], das ich gemacht habe wie dich:
Gras frißt es wie ein Ochs!
16 (11) Siehe doch, welche Kraft in seinen Lenden liegt
und welche Stärke in den Sehnen seines Bauches!
17 (12) Es biegt seinen Schweif wie eine Zeder;
die Sehnen seiner Lenden sind fest verschlungen.
18 (13) Seine Knochen sind wie eiserne Röhren,
seine Schenkel wie geschmiedete Stäbe.
19 (14) Es ist der Erstling der Wege Gottes;
der es gemacht hat, reichte ihm sein Schwert[h].
20 (15) Denn Futter tragen ihm die Berge,
wo alle Tiere des Feldes spielen.
21 (16) Unter Lotosgebüschen liegt es,
versteckt im Rohr und Sumpf.
22 (17) Lotosgebüsche decken es mit ihrem Schatten,
die Weiden des Baches umgeben es.
23 (18) Siehe, der Strom tritt über seine Ufer! - Es fürchtet sich nicht;
es bleibe wohl ruhig, wenn ein Jordan sich in seinen Mund ergöße!
24 (19) Fängt man es wohl vor seinen Augen?
Kann man mit Stricken seine Nase durchbohren?

25 (20) Ziehst du das Krokodil[i] mit der Angel heraus,
legst du ihm einen Zaum ins Maul?
26 (21) Kannst du einen Ring an seine Nase legen
und einen Haken durch seine Kinnbacken stoßen?
27 (22) Wird es dich lange bitten
oder dir Zärtlichkeiten sagen?
28 (23) Wird es einen Bund mit dir schließen,
daß du es zum ewigen Knechte machest?
29 (24) Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vögelein,
oder es anbinden für deine Mädchen?
30 (25) Verkaufen es die Genossen untereinander,
oder teilen es die Händler unter sich?
31 (26) Kannst du seine Haut mit Pfeilen spicken
und mit Fischerhaken seinen Kopf?
32 (27) Lege deine Hand daran, - du wirst des Kampfes nicht vergessen,
wirst es nicht zum zweitenmal tun!

[Vers 28 Segond = 41:1 bei FES, 41:9 bei KJV)

Apostelgeschichte 16:1-21

Paulus beruft Timotheus zur Mitarbeit

16 Er kam aber auch nach Derbe und nach Lystra. Und siehe, dort war ein Jünger namens den Brüdern in Lystra und Ikonium. Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters. Der hatte ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen. Und er nahm ihn und ließ ihn beschneiden um der Juden willen, die an jenem Orte waren; denn sie wußten alle, daß sein Vater ein Grieche war. Indem sie aber die Städte durchzogen, übergaben sie ihnen zur Befolgung die von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem gefaßten Beschlüsse. Da wurden die Gemeinden im Glauben gestärkt und nahmen an Zahl täglich zu.

Die Erscheinung in Troas

Als sie aber Phrygien[a] und die Landschaft Galatien[b] durchzogen, wurde ihnen vom heiligen Geist gewehrt, das Wort in Asien zu verkünden. Und sie kamen gen Mysien[c] und versuchten nach Bithynien[d] zu reisen; und der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu. Da reisten sie an Mysien vorbei und kamen hinab nach Troas. Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein mazedonischer Mann stand vor ihm, bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! 10 Als er aber dieses Gesicht gesehen hatte, trachteten wir alsbald nach Mazedonien zu ziehen, indem wir daraus schlossen, daß uns der Herr berufen habe, ihnen das Evangelium zu predigen.

Paulus in Philippi: Lydia, die Purpurhändlering

11 So fuhren wir denn von Troas ab und kamen in gerader Fahrt nach Samothrace[e] und am folgenden Tage nach Neapolis[f]; 12 und von da nach Philippi, welches die erste Stadt jenes Teils von Mazedonien ist, eine Kolonie[g]. Wir hielten uns aber in dieser Stadt etliche Tage auf.

13 Und am Sabbattage gingen wir zum Tor hinaus an den Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten; und wir setzten uns und redeten zu den Frauen, die da zusammengekommen waren. 14 Und eine gottesfürchtige Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; und der Herr tat ihr das Herz auf, daß sie achthatte auf das, was von Paulus geredet wurde. 15 Als sie aber samt ihrem Hause getauft worden war, bat sie und sprach: Wenn ihr davon überzeugt seid, daß ich an den Herrn gläubig bin, so kommet in mein Haus und bleibet daselbst! Und sie nötigte uns.

Paulus und Silas im Gefängnisi

16 Es begab sich aber, als wir zur Gebetsstätte gingen, daß uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte und ihren Herren durch ihr Wahrsagen großen Gewinn verschaffte. 17 Diese folgte Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Männer sind Diener des höchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen! 18 Und solches tat sie viele Tage. Paulus aber, den das bemühte, wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zur selben Stunde.

19 Als aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung auf ihren Gewinn entschwunden[h] war, ergriffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Markt vor die Obersten, 20 führten sie den Hauptleuten zu und sprachen: Diese Männer, die Juden sind, verwirren unsere Stadt 21 und verkündigen Gebräuche, welche anzunehmen oder auszuüben uns nicht erlaubt ist, da wir Römer sind!

Schlachter 1951 (SCH1951)

Copyright © 1951 by Société Biblique de Genève