Print Page Options
Previous Prev Day Next DayNext

Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Hiob 32-33

Die Reden Elihus

32 Da hörten jene drei Männer auf, Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.

Es entbrannte aber der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters[a], vom Geschlechte Ram; über Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich selbst für gerechter hielt als Gott; über seine drei Freunde aber entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort fanden und Hiob doch verurteilten. Elihu aber hatte mit seiner Rede an Hiob gewartet; denn jene waren älter als er. Als aber Elihu sah, daß im Munde jener drei Männer keine Antwort mehr war, entbrannte sein Zorn.

Und Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, hob an und sprach:

Jung bin ich an Jahren, ihr aber seid grau;
darum habe ich mich gefürchtet,
euch meinen Befund zu verkünden.
Ich dachte: Die Betagten sollen reden
und die Bejahrten ihre Weisheit kundtun.
Aber der Geist ist es im Menschen
und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.
Nicht alle Lehrer sind weise,
und nicht alle Greise verstehen sich aufs Recht.
10 Darum sage ich: Höret auf mich,
so will ich mein Urteil verkünden, ja, auch ich.
11 Siehe, ich habe eure Reden abgewartet,
habe zugehört bis zu eurem Entscheid,
bis ihr die rechten Worte gefunden hättet;
12 und ich habe auf euch gewartet, bis ihr fertig waret;
aber siehe, da ist keiner unter euch, der Hiob widerlegt,
der seine Rede beantwortet hätte.
13 Saget nur ja nicht: „Wir haben die Weisheit gefunden:
Gott wird ihn schlagen, nicht ein Mensch.“
14 Er hat seine Worte nicht an mich gerichtet,
so will ich ihm auch nicht antworten wie ihr.
15 Sie sind geschlagen, sie geben keine Antwort mehr,
die Worte sind ihnen ausgegangen!
16 Ich habe gewartet; weil sie aber nichts sagen,
weil sie dastehen und nicht mehr antworten,
17 so will auch ich nun meinen Teil erwidern
und mein Urteil abgeben, ja, auch ich;
18 denn ich bin voll von Worten,
und der Geist, der in mir ist, drängt mich dazu.
19 Siehe, mein Leib ist wie ein Weinschlauch, der keine Öffnung hat;
wie Schläuche voll Most will er bersten.
20 Darum will ich reden, so wird es mir leichter,
ich will meine Lippen auftun und antworten.
21 Ich will aber keine Person ansehen
und keinem Menschen schmeicheln;
22 denn ich kann nicht schmeicheln,
leicht möchte mein Schöpfer mich sonst wegraffen!

Elihu verkündet das Heilswerk Gottes

33 Doch höre nun, Hiob, meine Rede,
und fasse alle meine Worte!
Siehe doch, ich öffne meinen Mund,
es redet die Zunge an meinem Gaumen;
Meine Reden kommen aus aufrichtigem Herzen,
und meine Lippen sprechen lautere Wahrheit aus.
Der Geist Gottes hat mich gemacht,
und der Odem des Allmächtigen belebt mich.
Kannst du es, so widerlege mich;
rüste dich, tritt vor mich hin!
Siehe, ich stehe zu Gott, gleich wie du;
auch ich bin vom Lehm genommen.
Siehe, Furcht vor mir soll dich nicht schrecken,
und ich will dir nicht lästig sein.
Nun hast du vor meinen Ohren gesagt,
und ich habe deine eigenen Worte gehört:
„Rein bin ich, ohne Vergehen,
unbefleckt und ohne Schuld!
10 Siehe, er erfindet Beschuldigungen gegen mich,
er hält mich für seinen Feind;
11 er legt meine Füße in den Stock
und lauert auf alle meine Schritte.“
12 Siehe, das sagst du nicht mit Recht, darauf muß ich dir antworten;
denn Gott ist größer als der Mensch.
13 Warum haderst du denn mit ihm,
da er doch keine seiner Taten zu verantworten hat?

14 Sondern Gott redet einmal
und zum zweitenmal, aber man beachtet es nicht.
15 Im Traum, im Nachtgesicht,
wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt
und sie in ihren Betten schlafen,
16 da öffnet er das Ohr der Menschen
und besiegelt seine Warnung an sie,
17 damit der Mensch von seinem Tun abstehe
und er den Mann vor Übermut beschütze,
18 daß er seine Seele von der Grube zurückhalte,
und sein Leben, daß er nicht renne ins Geschoß.

19 Er züchtigt ihn mit Schmerzen auf seinem Lager,
ein hartes Gericht geht über seinen Leib,
20 daß ihm das Brot zum Ekel wird,
seiner Seele die Lieblingsspeise;
21 sein Fleisch schwindet dahin, man sieht es nicht mehr,
und seine Gebeine, die man sonst nicht sah, werden bloß;
22 seine Seele naht sich der Grube
und sein Leben den Todesmächten.
23 Wenn es dann für ihn einen Engel gibt, einen Mittler,
einen aus Tausenden,
der dem Menschen verkündigt seine Gerechtigkeit;
24 wenn er sich über ihn erbarmt und spricht:
„Erlöse ihn, daß er nicht zur Grube hinabfahre;
ich habe ein Lösegeld gefunden!“
25 Alsdann wird sein Fleisch wieder grünen von Jugendfrische,
er wird wiederkehren zu den Tagen seiner Jugend;
26 er wird zu Gott bitten, der wird ihm gnädig sein,
ihn sein Angesicht mit Jauchzen sehen lassen
und dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben.
27 Er wird singen vor den Menschen und sagen:
Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt;
aber er hat mir nicht vergolten nach Verdienst;
28 er hat meine Seele erlöst, daß sie nicht in die Grube gefahren ist,
so daß mein Leben das Licht wieder sieht!
29 Siehe, dies alles tut Gott
zwei- oder dreimal mit dem Menschen,
30 daß er seine Seele vom Verderben herumhole
und ihn erleuchte mit dem Lichte der Lebendigen.
31 Merke auf, Hiob, höre mir zu,
schweige, und ich will reden!
32 Hast du aber Worte, so antworte mir,
sage her, denn ich wünsche deine Rechtfertigung;
33 wo aber nicht, so höre mir zu, schweige,
und ich will dich Weisheit lehren!

Apostelgeschichte 14

Erfolge und Leiden in Ikonium

14 Es geschah aber in Ikonium, daß sie miteinander in die Synagoge der Juden gingen und derart redeten, daß eine große Menge von Juden und Griechen[a] gläubig wurde. Die ungläubig gebliebenen Juden aber erregten und erbitterten die Gemüter der Heiden gegen die Brüder. Doch blieben sie längere Zeit daselbst und lehrten freimütig im Vertrauen auf den Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab und Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen ließ. Aber die Menge der Stadt teilte sich, und die einen hielten es mit den Juden, die andern mit den Aposteln. Als sich aber ein Ansturm der Heiden und Juden samt ihren Obersten erhob, um sie zu mißhandeln und zu steinigen, und sie dessen inne wurden, entflohen sie in die Städte Lykaoniens, Lystra und Derbe, und in die umliegende Landschaft und predigten dort das Evangelium.

Dienst in Lystra und Derbe - Heilung eines Lahmen

Und zu Lystra saß ein Mann mit gebrechlichen Füßen, lahm von Geburt, der niemals hatte gehen können. Der hörte Paulus reden; und als dieser ihn anblickte und sah, daß er Glauben hatte, ihm könnte geholfen werden, 10 sprach er mit lauter Stimme: Steh aufrecht auf deine Füße! Und er sprang auf und ging umher.

11 Als aber die Volksmenge sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und sprachen auf lykaonisch: Die Götter sind Menschen gleichgeworden und zu uns herabgekommen! 12 Und sie nannten den Barnabas Jupiter, den Paulus aber Merkur, weil er das Wort führte. 13 Der Priester Jupiters aber, dessen Tempel vor ihrer Stadt war, brachte Ochsen und Kränze an die Tore und wollte samt dem Volke opfern.

14 Als aber die Apostel Barnabas und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen heraus unter das Volk, riefen und sprachen: 15 Ihr Männer, was macht ihr da? Auch wir sind Menschen, von gleicher Beschaffenheit wie ihr, und predigen euch das Evangelium, daß ihr euch von diesen eitlen Göttern bekehret zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde, das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat; 16 der in den vergangenen Zeitaltern alle Heiden ihre eigenen Wege gehen ließ; 17 und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat uns viel Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsre Herzen erfüllt mit Speise und Freude.

18 Obschon sie solches sagten, konnten sie die Menge kaum beruhigen, daß sie ihnen nicht opferte.

Paulus in Lystra gesteinigt

19 Es kamen aber aus Antiochia und Ikonium Juden herbei; die überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn vor die Stadt hinaus, da sie meinten, er sei gestorben. 20 Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Und am folgenden Tage zog er mit Barnabas fort nach Derbe.

Rückkehr nach Antiochia

21 Und nachdem sie in dieser Stadt das Evangelium gepredigt und eine schöne Zahl Jünger gemacht hatten, kehrten sie wieder nach Lystra und Ikonium und Antiochia zurück, 22 stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und [sagten ihnen,] daß wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen. 23 Nachdem sie ihnen aber in jeder Gemeinde Älteste erwählt hatten, übergaben sie diese unter Gebet und Fasten dem Herrn, an welchen sie gläubig geworden waren. 24 Und sie durchzogen Pisidien und kamen nach Pamphylien. 25 Und nachdem sie in Perge das Wort gepredigt hatten, zogen sie nach Attalia[b] hinab.

26 Und von da schifften sie nach Antiochia, von wo aus sie der Gnade Gottes übergeben worden waren zu dem Werke, das sie [nun] vollbracht hatten. 27 Als sie aber angekommen waren, versammelten sie die Gemeinde und erzählten, wie viel Gott mit ihnen getan und daß er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan habe. 28 Sie verbrachten aber nicht geringe Zeit mit den Jüngern.

Schlachter 1951 (SCH1951)

Copyright © 1951 by Société Biblique de Genève