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Old/New Testament

Each day includes a passage from both the Old Testament and New Testament.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
1 Mose 18-19

Die Verheißung von Isaaks Geburt bestätigt

18 Und der Herr erschien Abraham bei den Eichen Mamres, da er an der Tür seiner Hütte saß, als der Tag am heißesten war. Als er nämlich seine Augen aufhob und sich umsah, siehe, da standen drei Männer ihm gegenüber. Und als er sie sah, eilte er ihnen entgegen von der Tür seiner Hütte, bückte sich zur Erde nieder.

Und er sprach: Mein Herr, habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe doch nicht an deinem Knecht vorüber! Man soll ein wenig Wasser bringen, daß ihr eure Füße wascht; und lagert euch unter dem Baum, so will ich einen Bissen Brot bringen, daß ihr euer Herz stärkt; darnach mögt ihr weiterziehen, denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie sprachen: Tue so, wie du gesagt hast!

Und Abraham eilte in die Hütte zu Sarah und sprach: Nimm eilends drei Maß Semmelmehl, knete sie und backe Kuchen! Er aber eilte zu den Rindern und holte ein zartes und gutes Kalb und gab es dem Knaben, der eilte und rüstete es zu. Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalb, das er gerüstet hatte, und setzte es ihnen vor. Und er stand bei ihnen unter dem Baum; und sie aßen.

Da sprachen sie zu ihm: Wo ist deine Frau Sarah? Er antwortete: Drinnen in der Hütte. 10 Da sprach jener[a]: Gewiß will ich um diese Zeit im künftigen Jahr wieder zu dir kommen, und siehe, deine Frau Sarah soll einen Sohn haben!

Sarah aber horchte unter der Tür der Hütte, welche hinter ihm war. 11 Und Abraham und Sarah waren alt und wohlbetagt, so daß es Sarah nicht mehr nach der Frauen Weise ging. 12 Darum lachte sie in ihrem Herzen und sprach: Nachdem ich verblüht bin, soll mir noch Wonne zuteil werden! Dazu ist mein Herr ein alter Mann!

13 Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sarah und spricht:“ Sollte ich wirklich noch gebären, so alt ich bin?“ 14 Sollte denn dem Herrn etwas zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit will ich wieder zu dir kommen im künftigen Jahr, und Sarah soll einen Sohn haben! 15 Da leugnete Sarah und sprach: Ich habe nicht gelacht! denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: Doch, du hast gelacht!

Abrahams Fürbitte für Sodom

16 Da brachen die Männer auf und wandten sich gegen Sodom. Und Abraham ging mit ihnen, um sie zu begleiten. 17 Da sprach der Herr: Sollte ich Abraham verbergen, was ich tun will, 18 da Abraham gewiß ein großes und starkes Volk werden soll, und alle Völker auf Erden in ihm sollen gesegnet werden? 19 Denn ich habe ihn dafür erkoren, daß er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befehle, des Herrn Weg zu halten und zu tun, was recht und billig ist, damit der Herr auf Abraham bringe, was er ihm verheißen hat.

20 Und der Herr sprach: Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß, und ihre Sünde ist sehr schwer. 21 Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie wirklich ganz nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, getan haben; wo aber nicht, daß ich es wisse.

22 Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen gegen Sodom; aber Abraham blieb noch stehen vor dem Herrn. 23 Und Abraham trat näher und sprach: Willst du auch den Gerechten mit dem Gottlosen wegraffen? 24 Vielleicht möchten fünfzig Gerechte in der Stadt sein, willst du die wegraffen und den Ort nicht verschonen um fünfzig Gerechter willen, die darinnen wären? 25 Das sei fern von dir, daß du eine solche Sache tuest und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sei wie der Gottlose. Das sei fern von dir! Der aller Welt Richter ist, sollte der nicht recht richten? 26 Der Herr sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen den ganzen Ort verschonen!

27 Und Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich nur Staub und Asche bin! 28 Vielleicht möchten fünf weniger als fünfzig Gerechte darinnen sein, willst du denn die ganze Stadt verderben um der fünfe willen? Er sprach: Finde ich fünfundvierzig darinnen, so will ich sie nicht verderben!

29 Und er fuhr weiter fort mit ihm zu reden und sprach: Man möchte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun, um der vierzig willen.

30 Und Abraham sprach: Möge es meinen Herrn nicht erzürnen, wenn ich noch weiter rede! Man möchte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darinnen, so will ich ihnen nichts tun.

31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit meinem Herrn zu reden: Man möchte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben, um der zwanzig willen!

32 Und er sprach: Ach, zürne nicht, mein Herr, daß ich nur noch diesmal rede: Man möchte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben, um der zehn willen!

33 Und der Herr ging hin, da er mit Abraham ausgeredet hatte; Abraham aber kehrte wieder an seinen Ort zurück.

Untergang von Sodom und Gomorra

19 Und die zwei Engel kamen am Abend nach Sodom. Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor; und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und verneigte sich, das Angesicht zur Erde gewandt, und sprach: Siehe da, meine Herren! Kehrt ein in das Haus eures Knechtes und bleibt über Nacht und lasst euch die Füße waschen; so steht ihr am Morgen früh auf und zieht euren Weg! Sie aber sprachen: Nein, sondern wir wollen auf der Gasse übernachten! Er aber nötigte sie ernstlich. Da kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er bereitete ihnen ein Mahl und machte ungesäuerte Kuchen; und sie aßen.

Aber ehe sie sich legten, umringten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden, und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Bringe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen! Da ging Lot zu ihnen hinaus und schloß die Tür hinter sich zu, und sprach: Ach, meine Brüder, tut doch nicht so übel! Siehe, ich habe zwei Töchter, die haben noch keinen Mann erkannt, die will ich zu euch hinausführen, dass ihr mit ihnen tut, was euch gut dünkt; nur diesen Männern tut nichts, weil sie doch unter den Schatten meines Daches gekommen sind! Sie aber sprachen: Mach, daß du fortkommst! Darnach sprachen sie: Der ist der einzige Fremdling hier und will den Richter spielen! Nun wollen wir dir's noch ärger machen als ihnen! Und sie drangen hart auf den Mann, auf Lot ein und machten sich daran, die Tür aufzubrechen. 10 Da streckten die Männer ihre Hände hinaus und zogen Lot zu sich hinein und schlossen die Tür zu 11 und schlugen die Männer vor der Haustür mit Blindheit, beide klein und groß, daß sie müde wurden, die Tür zu suchen.

12 Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch jemand hier, einen Schwiegersohn oder Söhne oder Töchter? Wer dir in der Stadt zugehört, den führe hinaus von diesem Ort! 13 Denn wir werden diesen Ort verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem Herrn; und der Herr hat uns gesandt, sie zu verderben. 14 Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sprach: Macht euch auf, geht aus von diesem Ort; denn der Herr wird diese Stadt verderben! Aber es kam seinen Schwiegersöhnen vor, als scherze er.

15 Als nun die Morgenröte aufging, hießen die Engel Lot eilen und sprachen: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die vorhanden sind, damit du nicht in der Missetat dieser Stadt umkommst! 16 Als er aber verzog, ergriffen die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Herr ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn draußen vor der Stadt.

17 Und als sie dieselben hinausgeführt hatten, sprach er: Errette deine Seele und sieh nicht hinter dich; steh auch nicht still in dieser ganzen Umgegend! Auf den Berg rette dich, daß du nicht weggerafft werdest! 18 Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, mein Herr! 19 Siehe doch, dein Knecht hat vor deinen Augen Gnade gefunden, und du hast mir große Barmherzigkeit erwiesen, daß du meine Seele am Leben erhieltest. Aber auf den Berg kann ich mich nicht retten; das Unglück könnte mich ereilen, daß ich stürbe! 20 Siehe, jene Stadt ist so nahe, daß ich dahin fliehen könnte; und sie ist klein. Ach, laß mich dahin fliehen! Ist sie nicht eine kleine Stadt? Nur daß meine Seele lebendig bleibe! 21 Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe dich auch in diesem Stück erhört, daß ich die Stadt nicht umkehre, von welcher du geredet hast 22 Eile, rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du hineingekommen bist! Daher wird die Stadt Zoar[b] genannt.

23 Und die Sonne war auf Erden aufgegangen, als Lot nach Zoar kam. 24 Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen auf Sodom und Gomorra, vom Herrn, vom Himmel herab, 25 und kehrte die Städte um und die ganze Umgebung und alle Einwohner der Städte und was auf dem Land gewachsen war. 26 Und seine Frau sah hinter sich und wurde zur Salzsäule.

27 Abraham aber machte sich am Morgen früh auf an den Ort, da er vor dem Herrn gestanden hatte. 28 Und er wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und gegen das ganze Land jener Gegend und sah sich um, und siehe, ein Rauch ging auf von dem Land, wie ein Rauch vom Kalkofen.

29 Und als Gott die Städte in jener Ebene verderbte, da gedachte Gott an Abraham, und er führte Lot mitten aus dem Verderben, als er die Städte umkehrte, darinnen Lot gewohnt hatte.

Lots Nachkommen: Moabiter und Ammoniter

30 Und Lot ging von Zoar hinauf und blieb mit seinen beiden Töchtern auf dem Berg; denn er fürchtete sich in Zoar zu bleiben; und er wohnte mit seinen Töchtern in einer Höhle. 31 Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und es ist kein Mann mehr auf Erden, der zu uns kommen möge nach aller Welt Weise. 32 So komm, wir wollen unseren Vater mit Wein tränken und bei ihm liegen, um durch unseren Vater eine Nachkommenschaft zu erhalten. 33 So tränkten sie ihren Vater mit Wein in derselben Nacht. Und die ältere ging und legte sich zu ihrem Vater, und er gewahrte es nicht, weder als sie sich legte, noch als sie aufstand. 34 Am Morgen sprach die ältere zu der jüngern: Siehe, ich bin gestern bei meinem Vater gelegen; wir wollen ihn auch diese Nacht mit Wein tränken, daß du hingehest und dich zu ihm legest, daß wir Nachkommen von unserm Vater erhalten. 35 Also tränkten sie ihren Vater dieselbe Nacht mit Wein. Und die jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm, und er merkte es nicht, weder als sie sich legte, noch als sie aufstand. 36 Also wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. 37 Und die ältere gebar einen Sohn, den hieß sie Moab[c]; der wurde der Vater der Moabiter von heutzutage. 38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie Ben-Ammi[d] ; der wurde der Vater der Kinder Ammon von heutzutage.

Matthäus 6:1-18

Die Bergpredigt (Fortsetzung)

Vom Almosengeben

Habt aber acht, daß ihr eure

Almosen[a] nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.

Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen sei. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich.

Vom Beten

Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie beten gern in den Synagogen und an den Straßenecken, um von den Leuten bemerkt zu werden. Wahrlich[b], ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin[c]. Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten .

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet. Deshalb sollt ihr nun so beten:

Unser Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name. 10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden[d]. 11 Gib uns heute unser tägliches[e] Brot. 12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. 13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Vom Fasten

16 Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt werde, daß sie fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 17 Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, 18 damit es nicht von den Leuten bemerkt werde, daß du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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