M’Cheyne Bible Reading Plan
Das Lied von der Untreue Israels und der Treue Gottes
32 Der Himmel höre, was ich sage,
die Erde achte auf mein Lied!
2 Wie Regen soll es Leben spenden,
erfrischen soll es wie der Tau
und Wachstum bringen wie ein Schauer,
der auf Gras und Kräuter fällt.
3 Ich rufe laut den Namen des Herrn!
Gebt unserem großen Gott die Ehre!
4 Vollkommen und gerecht ist alles, was er tut.
Er ist ein Fels – auf ihn ist stets Verlass.
Er hält, was er verspricht;
er ist gerecht und treu.
5 Und was seid ihr?
Ein falsches Volk, das keine Treue kennt!
Ist es nicht eine Schande, wie ihr Gott beleidigt?
Und ihr wollt seine Kinder sein?
Nein, nie und nimmer seid ihr das!
6 Soll das der Dank sein
für all das Gute, das er für euch tat?
Wie dumm und blind ihr seid!
Ist er nicht euer Vater?
Hat er euch nicht geschaffen?
Ja, er ist euer Schöpfer,
euer Leben kommt aus seiner Hand.
7 Denkt zurück an ferne Zeiten,
an Jahre, die längst vergangen sind!
Fragt eure Eltern, was damals geschah!
Die alten Leute werden es euch sagen.
8 Der höchste Gott gab jedem Volk ein Land
und teilte die Erde unter ihnen auf.
Er zog die Grenzen dabei so,
dass Israel genügend Land bekam.[a]
9 Denn dieses Volk, die Nachkommen von Jakob,
sind Eigentum des Herrn.
Er selbst hat sie dazu erwählt.
10 Er fand sie in der öden Wüste,
wo nachts die wilden Tiere heulen.
Er schloss sie fest in seine Arme,
bewahrte sie wie seinen Augapfel.
11 Er ging mit ihnen um wie ein Adler,
der seine Jungen fliegen lehrt:
Der scheucht sie aus dem Nest,
begleitet ihren Flug,
und wenn sie fallen, ist er da,
er breitet seine Schwingen unter ihnen aus
und fängt sie auf.
12 So hat der Herr sein Volk geführt,
der Herr allein, kein anderer Gott.
13 Er machte sie zu Herrschern
eines weiten, guten Landes
und schenkte ihnen reiche Ernten.
Wo sie zuerst nur Felsen sahen,
entdeckten sie bald wilden Honig,
und wo bisher nur Steine lagen,
da wuchsen nun Olivenbäume.
14 Die Israeliten hatten Sahne, Butter,
sie tranken Milch von ihren Herden
und aßen gutes Fleisch vom Lamm.
Aus Baschan kamen Schafböcke;
sie hatten Ziegen, besten Weizen,
dazu noch edlen roten Wein.
15 Da wurden diese ehrenwerten Leute rund und dick.
Ja, das von Gott geliebte Volk[b], es fraß sich fett
und meinte, ihn nicht mehr zu brauchen.
Sie wandten sich von ihrem Schöpfer ab
und lachten über ihren Retter,
der doch ihr Halt gewesen war.
16 Sie reizten ihn zur Eifersucht mit fremden Göttern,
abscheulich war ihr Götzendienst,
beleidigend für ihren Gott.
17 Sie brachten den Dämonen Opfer dar,
den Göttern, die doch keine sind.
Den Eltern waren sie noch völlig unbekannt,
weil man sie gerade erst erfand.
18 Ihr habt den Fels verlassen,
der von Anfang an euch trug.
Ja, ihr habt den Gott vergessen,
der euch doch ins Leben rief.
19 Obwohl ihr seine Kinder seid,
habt ihr ihn so gekränkt.
Als er das sah, verstieß er euch
20 und sprach: »Ich werde mich
vor ihnen jetzt verbergen
und sehen, was aus ihnen wird.
Denn sie sind durch und durch verdorben.
Sie kennen keine Treue.
21 Sie haben mich herausgefordert
mit Göttern, die doch keine sind.
Sie haben mich zum Zorn gereizt
mit diesen toten Götzen.
So werde nun auch ich sie eifersüchtig machen
auf ein Volk, das keines ist.
Ich will sie zornig machen
auf Menschen, die nichts von mir wissen.
22 Der helle Zorn hat mich gepackt.
Er ist ein Feuer, das die Erde frisst
und alles abbrennt, was dort wächst.
Es lodert bis hinab ins Totenreich
und setzt das Fundament der Berge in Brand.
23 Ich werde Israel ins Unglück stürzen
und alle meine Pfeile auf sie schießen.
24 Ich lasse sie verhungern,
ich töte sie durch Fieber und durch Pest.
Raubtiere hetze ich auf sie
und schicke ihnen Schlangen
mit mörderischem Gift.
25 Wer auf die Straße geht,
wird mit dem Schwert getötet.
Und wer zu Hause bleibt, stirbt dort vor Angst,
ob Mann, ob Frau, ob Säugling oder Greis.
26 Ich bin nah daran,
sie völlig zu vernichten
und jede Spur von ihnen auszulöschen.
27 Ich tue es nur deshalb nicht,
weil ihre Feinde es falsch deuten
und stolz auf ihren Sieg sein könnten.
Von ihnen würde keiner sagen:
›Das ist allein das Werk von Gott!‹
28 Israel ist ein Volk, das keine Einsicht hat,
sie besitzen keinen Funken Verstand.
29 Wenn sie auch nur ein bisschen weise wären,
dann würden sie bedenken,
dass dies ein schlimmes Ende nimmt.
Auch müssten sie sich fragen:
30 ›Wie kann ein Einziger unserer Feinde
eintausend Israeliten verjagen?
Wie können zwei von ihnen
zehntausend Mann von uns vertreiben?
Das ist nur möglich,
weil der Herr uns, sein Volk,
in ihre Hände gibt,
weil er uns jetzt nicht mehr beschützt.‹
31 Die Feinde wissen ganz genau, dass ihre Götter
bei weitem nicht so mächtig sind
wie euer Gott, der starke Fels.
32 Sie sind ein Weinstock,
der aus Sodom und Gomorra stammt –
er trägt nur bittere, giftige Früchte.
33 Der Wein aus diesen Trauben
ist das reinste Schlangengift.
34 Ich vergesse nichts von dem, was sie euch antun;
alles will ich im Gedächtnis behalten.
35 Wartet nur ab: Es ist meine Sache, Rache zu üben.
Ich, der Herr, werde ihnen alles vergelten.
Es dauert nicht mehr lange,
dann bringe ich sie ins Wanken
und lasse sie ins Unglück stürzen.
Ihr Schicksal ist bereits besiegelt.«
36 Mit allen aber, die ihm dienen,
wird der Herr Erbarmen haben.
Er wird ihnen zum Recht verhelfen, wenn er sieht,
dass sein Volk am Ende seiner Kraft ist
und weder freier Mensch noch Sklave überlebt.
37 Er wird sie fragen: »Wo sind nun eure Götter,
auf die ihr euch so felsenfest verlassen habt?
38 Die besten Opfertiere habt ihr ihnen dargebracht
und guten Wein vor ihnen ausgegossen.
Wo bleiben sie denn bloß?
Ja, warum helfen und beschützen sie euch nicht?
39 Begreift doch endlich: Ich allein bin Gott,
und es gibt keinen außer mir.
Ich ganz allein bestimme über Tod und Leben,
über Krankheit und Gesundheit.
Niemand kann euch meiner Macht entreißen.
40 Ich hebe meine Hand zum Schwur
und sage euch, so wahr ich lebe:
41 Ich werde mich an meinen Feinden rächen.
Ich zahle es allen heim, die mich hassen!
Sobald mein blankes Schwert geschärft ist,
bekommen sie, was sie verdienen.
42 Ich nehme meine Feinde gefangen
und töte sie und ihre Führer.
Mein Schwert wird sie verschlingen,
bis es satt geworden ist,
meine Pfeile werden ihr Blut trinken,
bis ihr Durst gestillt ist.«
43 Ihr Völker, jubelt Israel zu!
Der Herr nimmt Rache für den Tod
der Menschen, die ihm dienten.
Er zahlt es ihren Feinden heim.
Und seinem eigenen Volk vergibt er alle Sünden.
Er nimmt die Schuld von ihrem Land.
44 Dieses Lied trugen Mose und Josua, der Sohn von Nun, den Israeliten vor. 45-46 Danach sagte Mose: »Nehmt euch alles zu Herzen, was ich euch heute weitergesagt habe! Lehrt auch eure Kinder alle Gebote aus diesem Gesetz, damit sie sich genau daran halten. 47 Denn es sind keine leeren Worte, sondern sie sind euer Leben. Richtet euch danach, und ihr werdet lange in dem neuen Land jenseits des Jordan bleiben, das ihr jetzt in Besitz nehmt.«
Mose soll auf dem Berg Nebo sterben
48 Am selben Tag sprach der Herr zu Mose: 49 »Steig auf den Berg Nebo im Gebirge Abarim! Er liegt gegenüber von Jericho auf dieser Seite des Jordan, im Land der Moabiter. Sieh dir von dort aus das Land Kanaan an, das ich den Israeliten schenke. 50 Danach wirst du dort oben sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint, genau wie dein Bruder Aaron, der auf dem Berg Hor gestorben ist. 51 Denn ihr beide habt mir die Treue gebrochen. An der Quelle Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin habt ihr mir nicht die Gelegenheit gegeben, mich vor dem Volk als der heilige und mächtige Gott zu erweisen.[c] 52 Deshalb sollst du das Land, das ich den Israeliten schenke, nur von weitem sehen und nicht selbst hineinkommen.«
16.
121 Herr, ich habe getan, was richtig und gut ist,
darum überlass mich nicht der Willkür meiner Feinde!
122 Versprich mir, dass alles wieder gut wird, und lass nicht zu,
dass mich diese selbstherrlichen Menschen unterdrücken!
123 Gerechter Gott, ich sehne mich danach, dass du mich befreist
und das Versprechen erfüllst, das du mir gegeben hast.
124 Herr, du bist gnädig, darum hilf mir doch!
Lehre mich, deine Ordnungen zu verstehen!
125 Dir will ich dienen; nun schenke mir auch die nötige Einsicht,
damit ich erkenne, was dein Wort befiehlt!
126 Es ist höchste Zeit, dass du eingreifst, Herr,
denn die Menschen missachten dein Gesetz.
127 Ich aber liebe deine Gebote –
sie bedeuten mir mehr als reines Gold.
128 Jede Art von Falschheit ist mir verhasst.
Nur deine Gebote garantieren einen geraden Weg,
darum will ich mich genau an sie halten.
17.
129 Herr, deine Gebote sind wunderbar,
deshalb befolge ich sie gern.
130 Im Leben eines Menschen wird es hell,
wenn er anfängt, dein Wort zu verstehen.
Wer bisher gedankenlos durchs Leben ging, der wird jetzt klug.
131 Mein Verlangen nach deinen Geboten
ist wie der Durst eines Menschen,
der in der Hitze nach Wasser lechzt.
132 Herr, wende dich mir zu und sei mir gnädig,
so wie du es gegenüber allen bist, die dich lieben.
133 Lenke meine Schritte durch dein Wort
und lass nicht zu, dass das Böse über mich Macht gewinnt!
134 Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen, die mich unterdrücken;
dann kann ich nach deinen Vorschriften leben!
135 Blicke mich freundlich an, ich gehöre doch zu dir!
Lehre mich, deine Ordnungen zu verstehen!
136 Ich weine hemmungslos, wenn ich sehe,
wie andere dein Gesetz missachten.
18.
137 Du, Herr, bist ein gerechter Gott,
und was du beschließt, ist richtig und gut.
138 Auf deine Weisungen kann man sich verlassen,
sie alle bezeugen deine große Treue.
139 Ich bin außer mir vor Zorn, weil ich sehe,
wie meine Feinde deine Worte übergehen.
140 Was du sagst, ist vollkommen zuverlässig,[a]
darum liebe ich es und will dir dienen.
141 Obwohl ich klein und verachtet bin,
vergesse ich deine Ordnungen nicht.
142 Deine Gerechtigkeit bleibt für immer bestehen;
dein Gesetz ist die reine Wahrheit.
143 Selbst wenn ich vor Angst keinen Ausweg mehr weiß,
freue ich mich noch über deine Gebote;
144 sie sind gerecht, und daran wird sich nie etwas ändern.
Hilf mir, sie zu verstehen, denn nur so kann ich leben!
Eure Schuld trennt euch von eurem Gott
59 Ihr meint wohl, der Herr sei zu schwach, um euch zu helfen, und dazu noch taub, so dass er eure Hilferufe gar nicht hört. O nein! 2 Eure Schuld – sie steht wie eine Mauer zwischen euch und eurem Gott! Eure Sünden verdecken ihn, darum hört er euch nicht. 3 An euren Händen klebt Blut, sie sind besudelt von all dem Unrecht, das ihr tut. Ihr lügt und betrügt bei jeder Gelegenheit. 4 Ihr zieht vor Gericht, aber es geht euch nicht um Gerechtigkeit; in der Verhandlung sagt keiner die Wahrheit. Lieber erhebt ihr falsche Anschuldigungen, um andere zu täuschen. Ja, ihr brütet immer neues Unheil aus! 5-6 Was immer ihr ausheckt – es ist, als ob ihr Schlangeneier ausbrütet: Wer davon isst, stirbt, und wenn jemand darauf tritt, schießt eine Viper hervor. Ihr gleicht Spinnen, die ihr Netz weben. Bekleiden kann man sich damit nicht, und man kann auch keine warme Decke daraus machen. Die Fäden, die ihr spinnt, sind Fäden des Unrechts. Gewaltsam wickelt ihr eure Opfer darin ein. 7 Ihr seid sofort zur Stelle, wenn es darum geht, unschuldiges Blut zu vergießen oder andere Verbrechen zu begehen. Ihr denkt nur an Unrecht, und wo ihr auch geht, hinterlasst ihr eine Spur der Verwüstung. 8 Den Weg zum Frieden kennt ihr nicht, und Aufrichtigkeit ist euch fremd! Lieber schlagt ihr krumme Wege ein. Keiner, der so lebt, weiß, was Friede ist.
Ein Bußgebet
9 Darum verhilft Gott uns nicht zu unserem Recht, darum erreicht uns seine Hilfe nicht. Wir hoffen auf den Tagesanbruch, doch es bleibt finster. Wir sehnen uns nach einem Lichtstrahl, doch wir müssen im Dunkeln bleiben. 10 Wir tasten uns wie Blinde an der Wand entlang; wir tappen umher, als hätten wir keine Augen im Kopf. Am hellen Mittag stolpern wir, als wäre es schon dunkel. Wir gehören mitten im Leben schon zu den Toten! 11 Wir brummen wie hungrige Bären, unser Klagen klingt wie das Gurren von Tauben. Wir warten darauf, dass Gott uns Recht verschafft, aber nichts geschieht. Wir sehnen uns nach seiner Hilfe, doch weit und breit ist keine Rettung in Sicht.
12 Denn wir haben dir, o Gott, den Rücken gekehrt. Unsere Schuld ist groß, und unsere Sünden klagen uns an. Wir sehen ein, dass wir dir untreu waren, unsere Vergehen stehen uns vor Augen. 13 Herr, wir wollten nichts mehr mit dir zu tun haben; wir haben dich verleugnet und uns von dir, unserem Gott, abgewandt. Mit harten Worten haben wir unsere Mitmenschen unterdrückt und uns von dir losgesagt. Unsere Lügen haben wir uns gut überlegt, um sie dann im passenden Moment auszusprechen. 14 So wurde das Recht mit Füßen getreten und die Gerechtigkeit verdrängt. Die Wahrheit hat im Alltag nichts mehr zu suchen, Ehrlichkeit ist unerwünscht. 15 Und Treue – die gibt es nicht mehr! Und wer mit all dem Unrecht nichts zu tun haben will, wird angegriffen und ausgeplündert.
Der Herr schreitet ein
Der Herr hat gesehen, was sein Volk treibt, und die Rechtlosigkeit missfällt ihm. 16 Er wundert sich, dass kein Mensch einschreitet und etwas dagegen unternimmt. Nun greift er selbst ein, machtvoll und gerecht. 17 Er zieht die Gerechtigkeit an wie einen Brustpanzer, die rettende Macht ist sein Helm. Mit Rache kleidet er sich, Entschlossenheit umgibt ihn wie ein Mantel. 18 Seine Feinde werden seinen Zorn zu spüren bekommen, er wird ihnen alles Unrecht heimzahlen. Jeder erhält seinen gerechten Lohn, selbst die fernen Küstenländer müssen mit seiner Vergeltung rechnen. 19 Alle Völker werden dann große Ehrfurcht vor dem Herrn haben, vom Osten bis zum Westen wird man sich seiner Macht beugen. Denn er kommt wie ein reißender Strom, den der Atem des Herrn antreibt. 20 Für Zion aber kommt er als Erlöser, als ein Befreier für alle Nachkommen von Jakob, die sich von ihrem gottlosen Leben lossagen.
21 So spricht der Herr: »Ich will einen Bund mit euch schließen: Mein Heiliger Geist, der auf euch ruht, wird bei euch bleiben, und die Worte, die ihr von mir empfangen habt, werden von Mund zu Mund gehen. Auch eure Kinder, Enkel und Urenkel werden sie noch kennen. Das bleibt für alle Zeiten so, denn mein Wort gilt!«
Verurteilt niemanden! (Lukas 6,37‒38.41‒42)
7 »Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. 2 Denn so wie ihr jetzt andere richtet, werdet auch ihr gerichtet werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.
3 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? 4 Wie kannst du zu ihm sagen: ›Komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹, und dabei hast du selbst einen Balken im Auge! 5 Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Mitmenschen zu ziehen.
6 Werft, was heilig ist, nicht den Hunden hin! Sie werden euch angreifen und in Stücke reißen. Und werft eure Perlen nicht vor die Säue! Sie werden die Perlen nur zertreten.«
Gott erhört Gebete (Lukas 11,5‒13)
7 »Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! 8 Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.
9 Würde etwa jemand von euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es um ein Stück Brot bittet? 10 Oder eine Schlange, wenn es um einen Fisch bittet? 11 Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes schenken, die ihn darum bitten!«
Ein einfacher Grundsatz (Lukas 6,31)
12 »Behandelt die Menschen stets so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten.«
Zwei Wege (Lukas 13,24)
13 »Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und der Weg dorthin bequem. Viele Menschen gehen ihn. 14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal! Deshalb finden ihn nur wenige.«
Eine Warnung vor falschen Propheten (Lukas 6,43‒45)
15 »Nehmt euch in Acht vor denen, die in Gottes Namen auftreten und falsche Lehren verbreiten! Sie kommen zu euch, getarnt als Schafe, aber in Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe. 16 Wie man einen Baum an seiner Frucht erkennt, so erkennt ihr sie an dem, was sie tun. Kann man etwa Weintrauben von Dornbüschen oder Feigen von Disteln pflücken? Natürlich nicht!
17 Ein guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte. 18 Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen und ein kranker Baum keine guten. 19 Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt. 20 Ebenso werdet ihr diese falschen Propheten an ihren Taten erkennen.«
(Lukas 6,46; 13,26‒27)
21 »Nicht wer mich dauernd ›Herr‹ nennt, wird in Gottes himmlisches Reich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. 22 Am Tag des Gerichts[a] werden viele zu mir sagen: ›Aber Herr, wir haben doch in deinem Auftrag prophetisch geredet! Herr, wir haben doch in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und viele Wunder vollbracht!‹ 23 Aber ich werde ihnen entgegnen: ›Ich habe euch nie gekannt. Ihr habt meine Gebote mit Füßen getreten, darum geht mir aus den Augen!‹«
Ein festes Fundament (Lukas 6,47‒49)
24 »Wer nun auf das hört, was ich gesagt habe, und danach handelt, der ist klug. Man kann ihn mit einem Mann vergleichen, der sein Haus auf felsigen Grund baut. 25 Wenn ein Wolkenbruch niedergeht, das Hochwasser steigt und der Sturm am Haus rüttelt, wird es trotzdem nicht einstürzen, weil es auf Felsengrund gebaut ist. 26 Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut. 27 Denn wenn ein Wolkenbruch kommt, die Flüsse über ihre Ufer treten und der Sturm um das Haus tobt, wird es einstürzen; kein Stein wird auf dem anderen bleiben.«
Die Wirkung der Bergpredigt
28 Als Jesus dies alles gesagt hatte, waren die Zuhörer von seinen Worten tief beeindruckt. 29 Denn Jesus lehrte sie mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte – ganz anders als ihre Schriftgelehrten.
Hoffnung für Alle® (Hope for All) Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.®