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Bible in 90 Days

An intensive Bible reading plan that walks through the entire Bible in 90 days.
Duration: 88 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
1 Thessalonicher 1 - Philemon

Zuschrift und Gruß

Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

Aufnahme des Evangeliums in Thessalonich - Die dortige Gemeinde

Wir danken Gott allezeit für euch alle, wenn wir euch erwähnen in unsren Gebeten, da wir uns unablässig erinnern an euer Glaubenswerk und eure Liebesarbeit und euer Beharren in der Hoffnung auf unsren Herrn Jesus Christus, vor unsrem Gott und Vater.

Denn wir wissen, von Gott geliebte Brüder, um eure Erwählung: daß unser Evangelium nicht nur im Wort zu euch kam, sondern auch in Kraft und im heiligen Geist und in großer Gewißheit, wie ihr ja wisset, wie wir unter euch gewesen sind um euretwillen.

Und ihr seid unsere und des Herrn Nachfolger geworden, indem ihr das Wort unter viel Trübsal aufnahmet mit Freude des heiligen Geistes, so daß ihr Vorbilder geworden seid für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja. Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht nur in Mazedonien und Achaja; sondern allerorten ist es kund geworden, wie ihr an Gott glaubet, so daß wir nicht nötig haben, davon zu reden; denn sie selbst erzählen von uns, wie wir bei euch Eingang gefunden und wie ihr euch von den Abgöttern zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen 10 und seinen Sohn vom Himmel zu erwarten, welchen er von den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns vor dem zukünftigen Zorn errettet.

Erinnerung an die Wirksamkeit des Apostels unter den Thessalonichern

Denn ihr wisset selbst, Brüder, daß unser Eingang bei euch nicht vergeblich war; sondern, wiewohl wir zuvor gelitten hatten und mißhandelt worden waren zu Philippi, wie ihr wisset, gewannen wir dennoch Freudigkeit in unsrem Gott, bei euch das Evangelium Gottes zu verkünden unter viel Kampf. Denn unsre Predigt entspringt nicht dem Irrtum, noch unreinen Absichten, auch keinem Betrug; sondern gleichwie wir von Gott geprüft und mit dem Evangelium betraut worden sind, so reden wir, nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsre Herzen prüft.

Denn wir sind nie mit Schmeichelworten gekommen, wie ihr wisset, noch mit verblümter Habsucht Gott ist Zeuge -; wir haben auch nicht Ehre von Menschen gesucht, weder von euch noch von andern, da wir doch als Apostel Christi würdevoll hätten auftreten können, sondern wir benahmen uns liebevoll in eurer Mitte, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt. Und wir sehnten uns so sehr nach euch, daß wir willig waren, euch nicht nur das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondern auch unsre Seelen, weil ihr uns lieb geworden waret. Denn ihr erinnert euch, ihr Brüder, unsrer Arbeit und Mühe; wir arbeiteten Tag und Nacht, um niemand von euch beschwerlich zu fallen, und predigten euch dabei das Evangelium Gottes.

10 Ihr selbst seid Zeugen, und Gott, wie heilig, gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind, 11 wie ihr ja wisset, daß wir jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine Kinder, ermahnt und ermutigt und beschworen haben, 12 würdig zu wandeln des Gottes, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.

Die treue Haltung der Thessalonicher

13 Darum danken wir auch Gott unablässig, daß ihr das von uns empfangene Wort der Predigt Gottes aufnahmet, nicht als Menschenwort, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, welches auch in euch, den Gläubigen, wirkt. 14 Denn ihr, Brüder, seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa in Christus Jesus sind, weil ihr von euren eigenen Volksgenossen dasselbe erlitten habt, wie sie von den Juden, 15 welche auch den Herrn Jesus getötet und die Propheten und uns verfolgt haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen zuwider sind; 16 sie wehren uns, zu den Heiden zu reden, damit diese gerettet werden, womit sie das Maß ihrer Sünden allezeit voll machen; das Zorngericht setzte ihnen nun aber schnell ein Ziel!

Des Paulus Wunsch, die Thessalonicher wiederzusehen

17 Wir aber, Brüder, nachdem wir euer für eine kleine Weile beraubt waren, dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben uns vor großem Verlangen um so mehr bemüht, euer Angesicht zu sehen. 18 Darum wollten wir auch zu euch kommen, ich Paulus einmal, sogar zweimal, und Satan hat uns verhindert. 19 Denn wer ist unsre Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es vor unsrem Herrn Jesus Christus bei seiner Wiederkunft? 20 Ja, ihr seid unsre Ehre und Freude!

Freude über den Bericht von Timotheus

Darum, weil wir es nicht länger aushielten, zogen wir vor, allein in Athen zu bleiben; und sandten Timotheus, unsren Bruder, der Gottes Diener und unser Mitarbeiter am Evangelium ist, daß er euch stärke und ermahne in betreff eures Glaubens, damit niemand wankend werde in diesen Trübsalen; denn ihr wisset selbst, daß wir dazu bestimmt sind. Denn als wir bei euch waren, sagten wir euch voraus, daß wir Trübsale würden leiden müssen, wie es auch gekommen ist und ihr wisset. Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern ließ mich nach eurem Glauben erkundigen, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsre Arbeit umsonst gewesen sei.

Nun aber, da Timotheus von euch zu uns zurückgekehrt ist und uns gute Nachricht gebracht hat von eurem Glauben und eurer Liebe, und daß ihr uns allezeit in gutem Andenken habet und darnach verlanget, uns zu sehen, gleichwie wir euch, da sind wir deshalb, ihr Brüder, eurethalben bei all unserer Not und Trübsal getröstet worden, durch euren Glauben! Denn nun leben wir, wenn ihr feststehet im Herrn. Denn was können wir Gott für einen Dank abstatten für euch ob all der Freude, die wir euretwegen genießen vor unserm Gott? 10 Tag und Nacht flehen wir aufs allerdringendste, euer Angesicht sehen und die Mängel eures Glaubens ergänzen zu dürfen.

11 Er selbst aber, Gott unser Vater und unser Herr Jesus, lenke unsren Weg zu euch! 12 Euch aber möge der Herr voll und überströmend machen in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie haben zu euch, 13 auf daß eure Herzen gestärkt und untadelig erfunden werden in Heiligkeit vor unsrem Gott und Vater bei der Wiederkunft unsres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.

Ermahnung zu einem Gott gefälligen Wandel

Weiter nun, ihr Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, daß ihr in dem, was ihr von uns gelernt habt, nämlich wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt, noch mehr zunehmet. Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus.

Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, daß ihr euch der Unzucht enthaltet; daß jeder von euch wisse, sein eigenes Gefäß[a] in Heiligung und Ehre zu besitzen, nicht mit leidenschaftlicher Gier wie die Heiden, die Gott nicht kennen; daß niemand zuweit greife und seinen Bruder im Handel übervorteile; denn der Herr ist ein Rächer für das alles, wie wir euch zuvor gesagt und bezeugt haben. Denn Gott hat uns nicht zur Unreinigkeit berufen, sondern zur Heiligung. Darum also, wer sich darüber hinwegsetzt, der verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der auch seinen heiligen Geist in uns gegeben hat.

Ermahnung zur Bruderliebe und zur ehrlichen Arbeit

Über die Bruderliebe aber habt ihr nicht nötig, daß man euch schreibe; denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben, 10 und das tut ihr auch an allen Brüdern, die in ganz Mazedonien sind.

Wir ermahnen euch aber, ihr Brüder, darin noch mehr zuzunehmen 11 und eure Ehre darein zu setzen, ein ruhiges Leben zu führen, eure eigenen Angelegenheiten zu besorgen und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, ganz wie wir euch befohlen haben, 12 damit ihr ehrbar wandelt vor denen draußen und niemandes [Hilfe] bedürfet.

Belehrung über die Auferstehung der Toten und die Wiederkunft des Herrn

13 Wir wollen euch aber, ihr Brüder, nicht in Unwissenheit lassen in betreff der Entschlafenen[b], damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen. 15 Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden; 16 denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. 17 Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet nun einander mit diesen Worten!

Aufforderung zu Wachsamkeit und Nüchternheit

Von den Zeiten und Stunden aber braucht man euch Brüdern nicht zu schreiben. Denn ihr wisset ja genau, daß der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: „Friede und Sicherheit“, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.

Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte; ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis. So lasset uns auch nicht schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein! Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die Betrunkenen sind des Nachts betrunken; wir aber, die wir dem Tage angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung des Heils. Denn Gott hat uns nicht zum Zorn[-gericht] bestimmt, sondern zum Besitze des Heils durch unsren Herrn Jesus Christus, 10 der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben sollen. 11 Darum ermahnet[c] einander und erbauet einer den andern, wie ihr auch tut.

Letzte Ermahnungen

12 Wir bitten euch aber, ihr Brüder, anerkennet diejenigen, welche an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch ermahnen; 13 haltet sie um ihres Werkes willen desto größerer Liebe wert; lebet im Frieden mit ihnen!

14 Wir ermahnen euch aber, Brüder: Verwarnet die Unordentlichen, tröstet die Kleinmütigen, nehmet euch der Schwachen an, seid geduldig gegen jedermann!

15 Sehet zu, daß niemand Böses mit Bösem vergelte, sondern trachtet allezeit darnach, Gutes zu tun, aneinander und an jedermann!

16 Seid allezeit fröhlich!

17 Betet ohne Unterlaß! 18 Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

19 Den Geist dämpfet nicht, 20 die Weissagung[d] verachtet nicht; 21 prüfet aber alles. Das Gute behaltet, 22 enthaltet euch des Bösen in jeglicher Gestalt!

Wünsche und Grüße

23 Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib, werde unsträflich bewahrt bei der Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus! 24 Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.

25 Brüder, betet für uns! 26 Grüßet die Brüder alle mit dem heiligen Kuß! 27 Ich beschwöre euch bei dem Herrn, daß dieser Brief allen heiligen Brüdern gelesen werde.

28 Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

Zuschrift und Gruß

Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus:

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

Glaube und Liebe der Thessalonicher wachsen trotz aller Verfolgungen

Wir sind Gott allezeit zu danken schuldig für euch, Brüder, wie es sich geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst und die Liebe eines jeden einzelnen von euch zunimmt allen gegenüber, so daß wir selbst uns euer rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eurer Standhaftigkeit und Glaubenstreue in allen euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr zu ertragen habt.((Neuer Satzanfang GW))

Es ist ein Beweis des gerechten Gerichtes Gottes, daß ihr gewürdigt werdet des Königreiches Gottes, für das ihr leidet, wie es denn gerecht ist vor Gott, denen, die euch bedrücken, mit Bedrückung zu vergelten, euch aber, die ihr bedrückt werdet, mit Erquickung samt uns, bei der Offenbarung unsres Herrn Jesus Christus vom Himmel her, samt den Engeln seiner Kraft, wenn er mit Feuerflammen Rache nehmen wird an denen, die Gott nicht anerkennen und die dem Evangelium unsres Herrn Jesus nicht gehorsam sind, welche Strafe erleiden werden, ewiges Verderben, von dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft, 10 wenn er kommen wird, um an jenem Tage verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen, die gläubig geworden sind, denn unser Zeugnis hat bei euch Glauben gefunden.

11 Zu diesem Zweck flehen wir auch allezeit für euch, daß unser Gott euch der Berufung würdig mache und alles Wohlgefallen der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft erfülle, 12 auf daß der Name unsres Herrn Jesus Christus in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, nach der Gnade unsres Gottes und des Herrn Jesus Christus.

Die Wiederkunft des Herrn nach dem vorhergehenden Abfall vom Glauben -

Der Mensch der Sünde; Antichrist

Wir bitten euch aber, Brüder, betreffs der Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus und unsrer Vereinigung mit ihm: Lasset euch nicht so schnell aus der Fassung bringen oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist, noch durch eine Rede, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Herrn schon da. Niemand soll euch irreführen in irgendeiner Weise, denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde[e], der Sohn des Verderbens, geoffenbart werden, der Widersacher, der sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst als Gott erklärt.

Denket ihr nicht mehr daran, daß ich euch solches sagte, als ich noch bei euch war? Und nun wisset ihr ja, was noch aufhält, daß er geoffenbart werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon an der Arbeit, nur muß der, welcher jetzt aufhält, erst aus dem Wege geschafft werden; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, welchen der Herr Jesus durch den Geist seines Mundes aufreiben, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft vernichten wird, ihn, dessen Auftreten[f] nach der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder 10 und aller Verführung der Ungerechtigkeit unter denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. 11 Darum sendet ihnen Gott kräftigen Irrtum, daß sie der Lüge glauben, 12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gehabt haben.

Ermutigung zur Standfestigkeit

13 Wir aber sind Gott allezeit zu danken schuldig für euch, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch von Anfang an zum Heil erwählt hat, in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, 14 wozu er euch auch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unsres Herrn Jesus Christus.

15 So stehet denn nun fest, ihr Brüder, und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch ein Wort oder durch einen Brief von uns. 16 Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung durch Gnade gegeben hat, 17 tröste eure Herzen und stärke euch in jedem guten Wort und Werk!

Einladung zum Gebet für die Ausbreitung des Evangeliums

Im übrigen betet für uns, ihr Brüder, daß das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, wie bei euch, und daß wir errettet werden von den widrigen und bösen Menschen; denn nicht alle haben den Glauben. Aber der Herr ist treu, der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen. Wir trauen euch aber zu im Herrn, daß ihr tut und tun werdet, was wir euch gebieten. Der Herr aber lenke eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi[g]!

Aufforderung zur Trennung von Müßiggängern und zu ehrlicher Arbeit

Wir gebieten euch aber, ihr Brüder, im Namen unsres Herrn Jesus Christus, daß ihr euch von jedem Bruder zurückziehet, der unordentlich wandelt und nicht nach der Überlieferung, die ihr von uns empfangen habt. Denn ihr wisset selbst, wie ihr uns nachahmen sollt; denn wir lebten nicht unordentlich unter euch, wir haben auch nicht umsonst bei jemand Brot gegessen, sondern mit Mühe und Anstrengung Tag und Nacht gearbeitet, um niemand von euch zur Last zu fallen. Nicht daß wir kein Recht dazu hätten, sondern um euch an uns ein Beispiel zu geben, damit ihr uns nachahmen möchtet. 10 Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.

11 Wir hören nämlich, daß etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. 12 Solchen gebieten wir und ermahnen sie durch unsren Herrn Jesus Christus, daß sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen.

13 Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun! 14 Wenn aber jemand unsrem brieflichen Wort nicht gehorcht, den kennzeichnet dadurch, daß ihr nicht mit ihm umgehet, damit er sich schämen muß; 15 doch haltet ihn nicht für einen Feind, sondern weiset ihn zurecht als einen Bruder.

Segenswunsch und Abschiedsgruß

16 Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden immerdar und auf alle Weise! Der Herr sei mit euch allen!

17 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand; dies ist das Zeichen in jedem Briefe, so schreibe ich.

18 Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

Zuschrift und Gruß

Paulus, Apostel Jesu Christi auf Befehl Gottes, unsres Retters, und Christi Jesu, unsrer Hoffnung, an Timotheus, seinen echten Sohn im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unsrem Vater und Christus Jesus, unsrem Herrn!

Die falschen Lehren und das Evangelium der Gnade

Wie ich dich bei meiner Abreise nach Mazedonien ermahnte, in Ephesus zu bleiben, damit du etlichen Leuten gebietest, nichts anderes zu lehren, auch nicht auf Legenden und endlose Geschlechtsregister zu achten, welche mehr Streitfragen hervorbringen als göttliche Erbauung im Glauben; und doch ist der Endzweck des Gebotes Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.

Dieses [Ziel] haben etliche verfehlt und sich unnützem Geschwätz zugewandt, wollen Gesetzeslehrer sein und bedenken nicht, was sie sagen oder was sie behaupten.

Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, wenn man es gesetzmäßig braucht und berücksichtigt, daß einem Gerechten kein Gesetz auferlegt ist, sondern Gesetzlosen und Unbotmäßigen, Gottlosen und Sündern, Unheiligen und Gemeinen, solchen, die Vater und Mutter mißhandeln, Menschen töten, 10 Unzüchtigen, Knabenschändern, Menschenräubern, Lügnern, Meineidigen und was sonst der gesunden Lehre zuwider ist, 11 nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, mit welchem ich betraut worden bin.

Paulus’Zeugnis von Gottes Barmherzigkeit

12 Und darum danke ich dem, der mir Kraft verliehen hat, Christus Jesus, unsrem Herrn, daß er mich treu erachtet und in den Dienst eingesetzt hat, 13 der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und Frevler war. Aber mir ist Erbarmung widerfahren, weil ich es unwissend, im Unglauben getan habe. 14 Über alle Maßen groß aber wurde die Gnade unsres Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist.

15 Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, daß Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten, von denen ich der Erste bin. 16 Aber darum ist mir Erbarmung widerfahren, damit an mir zuerst Jesus Christus alle Geduld erzeige, zum Beispiel denen, die an ihn glauben würden zum ewigen Leben. 17 Dem König der Ewigkeit aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, sei Ehre und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Ermutigung zum guten Kampf des Glaubens

18 Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Sohn Timotheus, gemäß den früher über dich ergangenen Weissagungen, damit du in denselben den guten Kampf kämpfest, 19 den Glauben und ein gutes Gewissen bewahrest. Dieses haben etliche von sich gestoßen und darum am Glauben Schiffbruch gelitten. 20 Unter ihnen sind Hymenäus und Alexander, welche ich dem Satan übergeben habe, damit sie gezüchtigt werden, nicht mehr zu lästern.

Das Gebet für alle Menschen

So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen darbringe, für Könige und alle, die in hervorragender Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit; denn solches ist gut und angenehm vor Gott unsrem Retter, welcher will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. [Das ist] das Zeugnis zur rechten Zeit, für welches ich eingesetzt wurde als Prediger und Apostel ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.

So will ich nun, daß die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel.

Haltung der Frauen in der Gemeinde

Ebenso will ich, daß die Frauen in sittsamem Gewande mit Schamhaftigkeit und Zucht sich schmücken, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, 10 sondern, wie es sich für Frauen geziemt, welche sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke.

11 Eine Frau lerne in der Stille, in aller Unterordnung. 12 Einer Frau aber gestatte ich das Lehren nicht, auch nicht daß sie über den Mann herrsche, sondern sie soll sich still verhalten. 13 Denn Adam wurde zuerst gebildet, darnach Eva. 14 Und Adam wurde nicht verführt, das Weib aber wurde verführt und geriet in Übertretung; 15 sie soll aber gerettet werden durch Kindergebären, wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht.

Qualifikation für Vorsteher (Bischöfe) und Diakonen

Glaubwürdig ist das Wort: Wer nach einem Aufseheramt[h] trachtet, der begehrt eine schöne Wirksamkeit. Nun soll aber ein Aufseher untadelig sein, eines Weibes Mann, nüchtern, besonnen, ehrbar, gastfrei, lehrtüchtig; kein Trinker, kein Raufbold, sondern gelinde, nicht händelsüchtig, nicht habsüchtig; einer, der seinem eigenen Hause wohl vorsteht und die Kinder mit aller Würde in Schranken hält wenn aber jemand seinem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen? -, kein Neuling, damit er nicht aufgeblasen werde und dem Gericht des Teufels verfalle. Er muß aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen außerhalb [der Gemeinde], damit er nicht der Lästerung und der Schlinge des Teufels verfalle.

Gleicherweise sollen auch die Diakonen ehrbar sein, nicht doppelzüngig, nicht vielem Weingenuß ergeben, nicht gewinnsüchtig; sie sollen das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen bewahren. 10 Und diese soll man zuerst prüfen; dann mögen sie dienen, wenn sie untadelig sind.

11 Ihre Frauen sollen ebenfalls ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern, treu in allem.

12 Die Diakonen sollen jeder nur eine Frau haben, ihren Kindern und ihrem Hause wohl vorstehen; 13 denn wenn sie ihren Dienst wohl versehen, erwerben sie sich selbst eine schöne Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben in Christus Jesus.

Das Geheimnis der Gottseligkeit

14 Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen, 15 falls ich aber verzöge, damit du wissest, wie man wandeln soll im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit. 16 Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit:

Gott[i] ist geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt unter den Heiden[j], geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.

Weisungen an Timotheus

Der Geist aber sagt deutlich, daß in spätern Zeiten etliche vom Glauben abfallen und verführerischen Geistern und Lehren der Dämonen anhangen werden, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die verbieten, zu heiraten und Speisen zu genießen, welche doch Gott geschaffen hat, damit sie von den Gläubigen und denen, welche die Wahrheit erkennen, mit Danksagung gebraucht werden. Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung genossen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet.

Wenn du den Brüdern solches vorhältst, wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, genährt mit den Worten des Glaubens und der guten Lehre, welcher du nachgefolgt bist. Der unheiligen[k] Altweiberfabeln aber entschlage dich; dagegen übe dich in der Gottseligkeit! Denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nütze, da sie die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens hat.

Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert; 10 denn dafür arbeiten wir auch und werden geschmäht, daß wir unsre Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, welcher aller Menschen Retter ist, allermeist der Gläubigen.

11 Solches gebiete und lehre! 12 Niemand verachte deine Jugend, sondern werde ein Vorbild den Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit!

13 Bis ich komme, halte an mit Vorlesen, mit Ermahnen, mit Lehren. 14 Vernachlässige die Gabe nicht, die du hast, die dir durch Weissagung unter Handauflegung der Ältesten verliehen wurde! 15 Dies laß dein Anliegen sein, damit gib dich ab, auf daß dein Fortschreiten in allen Dingen offenbar sei! 16 Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe dabei! Denn wenn du solches tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, welche dich hören.

Der Diener Gottes in der Gemeinde

Über einen älteren ziehe nicht los, sondern ermahne ihn wie einen Vater, jüngere wie Brüder, ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern, in aller Keuschheit.

Ehre die Witwen, welche wirklich Witwen sind. Hat aber eine Witwe Kinder oder Enkel, so sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus ihre Pflicht zu erfüllen und den Eltern Empfangenes zu vergelten; denn das ist angenehm vor Gott. Eine wirkliche und vereinsamte Witwe aber hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und verharrt im Flehen und Gebet Tag und Nacht; eine genußsüchtige aber ist lebendig tot. Sprich das offen aus, damit sie untadelig seien! Wenn aber jemand die Seinen, allermeist seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger als ein Ungläubiger.

Als Witwe werde nur eine solche in die Liste eingetragen, welche nicht weniger als sechzig Jahre alt ist, eines Mannes Frau war 10 und ein Zeugnis guter Werke hat; wenn sie Kinder auferzogen, Gastfreundschaft geübt, der Heiligen Füße gewaschen, Bedrängten ausgeholfen hat, jedem guten Werk nachgekommen ist.

11 Jüngere Witwen aber weise ab; denn wenn sie gegen Christi [Willen] begehrlich geworden sind, wollen sie heiraten. 12 Sie verdienen das Urteil, daß sie die erste Treue gebrochen haben. 13 Zugleich sind sie auch müßig und lernen in den Häusern herumlaufen; und nicht nur müßig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig und reden, was sich nicht gehört. 14 So will ich nun, daß jüngere Witwen heiraten, Kinder gebären, dem Haushalt vorstehen, dem Widersacher keinen Anlaß zur Lästerung geben; 15 denn schon sind etliche abgewichen, dem Satan nach.

16 Hat ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen, so versorge er sie und lasse sie nicht der Gemeinde zur Last fallen, damit diese für die wirklichen Witwen sorgen kann.

17 Die Ältesten, welche wohl vorstehen, halte man doppelter Ehre wert, allermeist die, welche sich in Predigt und Unterricht abmühen. 18 Denn die Schrift sagt: „Einem dreschenden Ochsen sollst du das Maul nicht verbinden“ und „der Arbeiter ist seines Lohnes wert[l]“. 19 Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer auf Aussage von zwei oder drei Zeugen. 20 Die, welche sündigen, weise vor allen zurecht, damit sich auch die andern fürchten.

21 Ich beschwöre dich vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, daß du dies ohne Vorurteil beobachtest und nichts tuest aus Zuneigung!

22 Die Hände lege niemandem schnell auf, mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig; bewahre dich selbst rein!

23 Trinke nicht mehr bloß Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deiner häufigen Krankheiten.

24 Etlicher Menschen Sünden sind zuvor offenbar und kommen vorher ins Gericht; etlichen aber werden sie auch nachfolgen. 25 Gleicherweise sind auch die guten Werke zuvor offenbar, und die, mit welchen es sich anders verhält, können auch nicht verborgen bleiben.

Was Knechte sind, im Sklavenstand, die sollen ihre eigenen Herren aller Ehre wert halten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werden. Die aber, welche gläubige Herren haben, sollen diese darum nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern ihnen um so lieber dienen, weil sie Gläubige und Geliebte sind und von ihnen auch bessere Behandlung[m] erfahren.So sollst du lehren und ermahnen!

Warnung vor Irrlehrern und Habsucht

Wenn jemand anders lehrt und sich nicht an die gesunden Worte unsres Herrn Jesus Christus hält und an die der Gottseligkeit entsprechende Lehre, so ist er aufgeblasen und versteht doch nichts, sondern krankt an Streitfragen und Wortgezänk, woraus Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn entstehen. Zänkereien von Menschen, welche verdorbenen Sinnes und der Wahrheit beraubt sind und die Gottseligkeit für eine Erwerbsquelle halten, von solchen halte dich ferne!

Es ist allerdings die Gottseligkeit eine bedeutende Erwerbsquelle, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; so ist es klar, daß wir auch nichts hinausnehmen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen! Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Schlingen und viele törichte und schädliche Lüste, welche die Menschen in Verderben und Untergang stürzen. 10 Denn die Geldgier ist eine Wurzel aller Übel; etliche, die sich ihr hingaben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.

Ermahnung an Timotheus, den geistlichen Gütern nachzujagen und dem Evangelium treu zu bleiben

11 Du aber, Gottesmensch, fliehe solches, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut! 12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen bist und worüber du das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast. 13 Ich gebiete dir vor Gott, der alles lebendig macht, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, 14 daß du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrest bis zur Erscheinung unsres Herrn Jesus Christus, 15 welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden, 16 der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; Ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.

17 Den Reichen im jetzigen Zeitalter gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuß darreicht, 18 daß sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig seien, mitteilsam, 19 und so für sich selbst ein schönes Kapital für die Zukunft sammeln, damit sie das wahre Leben erlangen.

20 O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, meide das unheilige[n] Geschwätz und die Einwürfe der fälschlich sogenannten „Erkenntnis“, 21 zu welcher sich etliche bekannten und darüber das Glaubensziel aus den Augen verloren.

Die Gnade sei mit dir!

Zuschrift und Gruß

Liebevolle Ermahnung zur Festigkeit im Glauben, zum furchtlosen Zeugnis und zum Ausharren in Kampf und Leiden für den Herrn

Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, nach der Verheißung des Lebens in Christus Jesus, an Timotheus, seinen geliebten Sohn: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater und Christus Jesus, unsrem Herrn!

Ich danke Gott, welchem ich von den Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie ich unablässig deiner gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht, voll Verlangen, dich zu sehen, eingedenk deiner Tränen, damit ich mit Freude erfüllt werde, da ich die Erinnerung an deinen ungeheuchelten Glauben festhalte, der zuvor in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike gewohnt hat, ich bin aber versichert, auch in dir.

Aus diesem Grunde erinnere ich dich daran, die Gabe Gottes anzufachen, die durch Auflegung meiner Hände in dir ist; denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.

So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unsres Herrn, auch nicht meiner, der ich sein Gebundener[o] bin; sondern leide Ungemach mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes, der uns gerettet und mit einem heiligen Ruf berufen hat, nicht nach unsren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben, 10 jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unsres Retters Jesus Christus, der dem Tode die Macht genommen, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, 11 für welches ich als Prediger und Apostel und Lehrer der Heiden eingesetzt worden bin. 12 Aus diesem Grunde leide ich auch solches; aber ich schäme mich dessen nicht. Denn ich weiß, wem ich mein Vertrauen geschenkt habe, und ich bin überzeugt, daß er mächtig ist, das mir anvertraute Gut zu verwahren bis auf jenen Tag.

13 Halte dich an das Muster der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist! 14 Dieses edle anvertraute Gut bewahre durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.

15 Das weißt du, daß sich von mir alle abgewandt haben, die in Asien sind, unter ihnen auch Phygellus und Hermogenes. 16 Der Herr erweise Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus, weil er mich oft erquickt und sich meiner Ketten nicht geschämt hat; 17 sondern als er in Rom war, suchte er mich fleißig und fand mich auch. 18 Der Herr gebe ihm, daß er Barmherzigkeit erlange vom Herrn an jenem Tage! Und wieviel er mir zu Ephesus gedient hat, weißt du am besten.

Ein edler Streiter Jesu Christi

Du nun, mein Sohn, erstarke in der Gnade, die in Christus Jesus ist. Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, welche fähig sein werden, auch andere zu lehren.

Du nun leide[p] Ungemach, als ein edler Streiter Jesu Christi! Wer Kriegsdienst tut, verflicht sich nicht in Geschäfte des Lebensunterhalts, damit er dem gefalle, der ihn ausgehoben hat. Und wenn auch jemand sich an Wettkämpfen beteiligt, wird er nicht gekrönt, wenn er nicht nach den Regeln kämpft. Der Ackersmann, der den Acker bebaut, hat den ersten Anspruch an die Früchte. Bedenke, was ich dir sage! Denn der Herr wird dir Einsicht in alles geben.

Halt im Gedächtnis Jesus Christus, der von den Toten auferstanden ist, aus Davids Samen, nach meinem Evangelium, in dessen Dienst ich Ungemach leide, sogar Ketten wie ein Übeltäter; aber das Wort Gottes ist nicht gekettet. 10 Darum erdulde ich alles um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil erlangen, das in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.

11 Glaubwürdig ist das Wort: Sind wir mitgestorben, so werden wir auch mitleben; 12 dulden wir, so werden wir mitherrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen; 13 sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

Um die Erhaltung von Lehre und Glauben

14 Daran erinnere, und bezeuge ernstlich vor dem Herrn, daß man nicht um Worte zanke, was zu nichts nütze ist als zur Verwirrung der Zuhörer. 15 Gib dir Mühe, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit richtig behandelt[q]. 16 Der unheiligen Schwätzereien aber entschlage dich; denn sie fördern nur noch mehr die Gottlosigkeit, 17 und ihr[r] Wort frißt um sich wie ein Krebsgeschwür. 18 Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus, welche von der Wahrheit abgekommen sind, indem sie sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und so den Glauben etlicher Leute umgestürzt haben. 19 Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel:“Der Herr kennt die Seinen[s]“, und: „es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt!“

20 In einem großen Hause gibt es aber nicht nur goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die andern zur Unehre. 21 Wenn nun jemand sich von solchen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt und dem Hausherrn nützlich, zu jedem guten Werke zubereitet.

Um die Erhaltung eines ordentlichen Lebenswandels

22 Fliehe die jugendlichen Lüste, jage aber der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden nach samt denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen. 23 Die törichten und unziemlichen Streitfragen aber meide, da du weißt, daß sie nur Streit erzeugen. 24 Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, lehrtüchtig, fähig die Bösen zu tragen, 25 mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisend, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit 26 und sie wieder nüchtern werden, aus der Schlinge des Teufels heraus, von welchem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen.

Die gottlose Gesellschaft der Endzeit

Das aber sollst du wissen, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldgierig, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unenthaltsam, zuchtlos, dem Guten feind, treulos, leichtsinnig, aufgeblasen, das Vergnügen mehr liebend als Gott; dabei haben sie den Schein von Gottseligkeit, deren Kraft aber verleugnen sie. Solche meide!

Denn zu diesen gehören die, welche sich in die Häuser einschleichen und Weiblein gefangennehmen, die mit Sünden beladen sind und von mancherlei Lüsten umgetrieben werden, immerdar lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. Gleicherweise aber, wie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, so widerstehen auch diese der Wahrheit; es sind Menschen zerrütteten Sinnes, untüchtig zum Glauben. Aber sie werden es nicht mehr viel weiter bringen; denn ihre Torheit wird jedermann offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war.

Ermahnung zum treuen Festhalten und Bezeugen des Wortes Gottes

10 Du aber bist mir nachgefolgt in der Lehre, in der Lebensführung, im Vorsatz, im Glauben, in der Langmut, in der Liebe, in der Geduld, 11 in den Verfolgungen, in den Leiden, wie sie mir in Antiochia, in Ikonium und Lystra widerfahren sind. Solche Verfolgungen habe ich ausgehalten, und aus allen hat mich der Herr errettet! 12 Und alle, die gottselig leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden. 13 Schlechte Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, da sie verführen und sich verführen lassen.

14 Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, 15 weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche dich weise machen können zum Heil durch den Glauben in Christus Jesus. 16 Jede[t] Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke ausgerüstet.

Dringlichkeit des Autrages

Ich beschwöre dich vor Gott und Christus Jesus, der Lebendige und Tote richten wird bei seiner Erscheinung und bei seinem Reich: Predige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Geduld und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Lüsten Lehrer anhäufen werden, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zuwenden. Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erleide das Ungemach, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!

Zuversicht von Paulus im Angesicht des Todes

Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meiner Auflösung[u] ist nahe.

Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt; hinfort liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, welche mir der Herr, der gerechte Richter[v], an jenem Tage zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.

Persönliche Verfügungen und Nachrichten

Beeile dich, bald zu mir zu kommen! 10 Denn Demas hat mich verlassen, weil er diesen Weltlauf liebgewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen, Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. 11 Lukas ist allein bei mir. Bringe Markus mit dir; denn er ist mir sehr nützlich zum Dienste. 12 Tychikus aber habe ich nach Ephesus gesandt. 13 Den Reisemantel, den ich in Troas bei Karpus ließ, bringe mit, wenn du kommst, auch die Bücher, namentlich die Pergamente.

14 Alexander, der Kupferschmied, hat mir viel Böses erwiesen; der Herr wird ihm vergelten nach seinen Werken. 15 Vor ihm hüte auch du dich; denn er hat unsren Worten sehr widerstanden.

16 Bei meiner ersten Verantwortung [vor Gericht] stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es sei ihnen nicht zugerechnet! 17 Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Predigt vollständig vorgetragen würde und alle Heiden sie hören könnten; und ich wurde erlöst aus dem Rachen des Löwen. 18 Und der Herr wird mich von jedem boshaften Werk erlösen und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Grüße und Abschiedswort

19 Grüße Prisca[w] und Aquila und das Haus des Onesiphorus. 20 Erastus blieb in Korinth, Trophimus ließ ich in Milet krank zurück. 21 Beeile dich, vor dem Winter zu kommen! Es grüßen dich Eubulus und Pudens und Linus und Claudia und die Brüder alle.

22 Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist; die Gnade sei mit euch!

Zuschrift und Gruß

Paulus, Knecht Gottes, aber [auch] Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, gemäß der Gottseligkeit, auf Hoffnung ewigen Lebens, welches der untrügliche Gott vor ewigen Zeiten verheißen hat; zu seiner Zeit aber hat er sein Wort geoffenbart in der Predigt, mit welcher ich betraut worden bin nach dem Befehl Gottes, unsres Retters; an Titus, den echten Sohn nach dem gemeinsamen Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unsrem Retter.

Auftrag an Titus, die Gemeinden in Kreta zu ordnen

Deswegen ließ ich dich in Kreta zurück, damit du das Versäumte nachholen und in jeder Stadt Älteste einsetzen möchtest, wie ich dir befohlen habe: wenn einer untadelig ist, eines Weibes Mann, gläubige Kinder hat, über die keine Klage wegen Liederlichkeit oder Ungehorsam vorliegt. Denn ein Aufseher[x] muß unbescholten sein als Gottes Haushalter, nicht anmaßend, nicht zornmütig, kein Trinker, kein Raufbold, kein Wucherer, sondern gastfrei, ein Freund des Guten, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam; der sich der Lehre entsprechend an das gewisse Wort hält, damit er imstande sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen.

Der notwendige Kampf gegen Irrlehren

10 Denn es gibt viele widerspenstige, eitle Schwätzer, die den Leuten den Kopf verwirren, allermeist die aus der Beschneidung. 11 Denen muß man das Maul stopfen; denn sie bringen ganze Häuser durcheinander mit ihrem ungehörigen Lehren um schändlichen Gewinnes willen. 12 Es hat einer von ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: „Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere, faule Bäuche!“ 13 Dieses Zeugnis ist wahr; aus diesem Grunde weise sie scharf zurecht, damit sie gesund seien im Glauben 14 und nicht auf jüdische Legenden und Gebote von Menschen achten, welche sich von der Wahrheit abwenden. 15 Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist ihr Sinn und ihr Gewissen. 16 Sie geben vor, Gott zu kennen; aber mit den Werken verleugnen sie ihn. Sie sind verabscheuungswürdig und ungehorsam und zu jedem guten Werke untüchtig.

Titus berufen, im Umgang mit älteren und jüngeren Menschen ein Vorbild zu sein, Ermahnung an Knechte

Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht: daß alte Männer nüchtern seien, ehrbar, verständig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld.

Ebenfalls lehre, daß alte Frauen sich benehmen, wie es Heiligen geziemt, daß sie nicht verleumderisch seien, nicht vielem Weingenuß frönen, sondern Lehrerinnen des Guten seien, damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben, verständig, keusch, haushälterisch, gütig, ihren Männern untertan zu sein, damit nicht das Wort Gottes verlästert werde.

Gleicherweise ermahne die jungen Männer, daß sie verständig seien, wobei du dich selbst in allem zum Vorbild guter Werke machen mußt; im Unterrichten zeige Unverfälschtheit, Würde, gesunde, untadelige Rede, damit der Widersacher beschämt werde, weil er nichts Schlechtes von uns zu sagen weiß.

Die Knechte [ermahne], daß sie ihren eigenen Herren untertan seien, in allem gern gefällig, nicht widersprechen, 10 nichts entwenden, sondern gute Treue beweisen, damit sie die Lehre Gottes, unsres Retters, in allen Stücken zieren.

Die geoffenbarte Gnade Gottes

11 Denn es ist erschienen die Gnade Gottes, heilsam allen Menschen; 12 sie nimmt uns in Zucht, damit wir unter Verleugnung des ungöttlichen Wesens und der weltlichen Lüste vernünftig und gerecht und gottselig leben in der jetzigen Weltzeit, 13 in Erwartung der seligen Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsres Retters Jesus Christus, 14 der sich selbst für uns dahingegeben hat, um uns von aller Ungerechtigkeit[y] zu erlösen und für ihn selbst ein Volk zu reinigen zum Eigentum[z], das fleißig sei zu guten Werken.

15 Solches rede und schärfe ein mit allem Ernst. Niemand verachte dich!

Praktische Weisungen für das christliche Leben

Erinnere sie, daß sie den Regierungen und Gewalten untertan seien, gehorsam, zu jedem guten Werk bereit; niemand lästern, nicht hadern, gelinde seien, alle Sanftmut beweisen gegen alle Menschen.

Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen irre, dienten den Lüsten und mancherlei Begierden, lebten in Bosheit und Neid, verhaßt und einander hassend. Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unsres Retters, erschien, hat er nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes, welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsren Retter, damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden.

Glaubwürdig ist das Wort, und ich will, daß du dich darüber mit allem Nachdruck äußerst, damit die, welche an Gott gläubig geworden sind, darauf bedacht seien, sich guter Werke zu befleißigen. Solches ist gut und den Menschen nützlich. Törichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister, sowie Zänkereien und Streitigkeiten über das Gesetz meide; denn sie sind unnütz und eitel. 10 Einen sektiererischen Menschen weise ab, nach ein- und zweimaliger Zurechtweisung, 11 da du überzeugt sein kannst, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, indem er sich selbst verurteilt.

Letzte Empfehlungen und Grüße

12 Wenn ich Artemas zu dir senden werde, oder Tychikus, so beeile dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen; denn dort habe ich zu überwintern beschlossen. 13 Zenas, den Schriftgelehrten, und Apollos schicke eilends voraus und laß es ihnen an nichts fehlen! 14 Es sollen aber auch die Unsrigen lernen, sich guter Werke zu befleißigen zur Befriedigung notwendiger Bedürfnisse, damit sie nicht unfruchtbar seien!

15 Es grüßen dich alle, die bei mir sind! Grüße alle, die uns lieben im Glauben!

Die Gnade sei mit euch allen!

Zuschrift und Gruß

Paulus, ein Gebundener[aa] Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, an Philemon[ab], den geliebten und unsren Mitarbeiter; und an Apphia[ac], die geliebte, und Archippus, unsren Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Hause. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus!

Dankgebet für den Glauben und die Liebe Philemons

Ich danke meinem Gott allezeit, wenn ich in meinen Gebeten deiner gedenke, weil ich von deiner Liebe und von dem Glauben höre, welchen du an den Herrn Jesus und gegen alle Heiligen hast, damit die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde durch Erkenntnis all des Guten, das unter uns ist, für Christus Jesus. Denn wir haben viel Freude und Trost ob deiner Liebe; denn die Herzen der Heiligen sind durch dich, Bruder, erquickt worden.

Fürbitte von Paulus für die Wiederaufnahme des entlaufenen Sklaven Onesimus

Darum, wiewohl ich in Christus volle Freiheit hätte, dir zu gebieten, was sich geziemt, so will ich doch, um der Liebe willen, eher ermahnen, als ein solcher, wie ich bin, nämlich ein alter Paulus, jetzt aber auch ein Gebundener Jesu Christi. 10 Ich ermahne dich betreffs meines Sohnes, den ich in meinen Banden gezeugt habe, Onesimus, 11 der dir ehemals unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich[ad] ist. 12 Ich sende ihn dir hiermit zurück; du aber nimm ihn auf wie mein eigen Herz.

13 Ich wollte ihn bei mir behalten, damit er mir an deiner Statt in den Banden des Evangeliums diene; 14 aber ohne deine Zustimmung wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht gleichsam erzwungen, sondern freiwillig wäre. 15 Denn vielleicht ist er darum auf eine kurze Zeit von dir getrennt worden, damit du ihn auf ewig besitzest, 16 nicht mehr als einen Sklaven, sondern, was besser ist als ein Sklave, als einen geliebten Bruder, allermeist für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im Fleische als im Herrn.

17 Wenn du mich nun für einen Freund hältst, so nimm ihn auf, wie mich selbst. 18 Wenn er dir aber Schaden zugefügt hat oder etwas schuldig ist, so rechne das mir an. 19 Ich, Paulus, schreibe es eigenhändig: Ich will bezahlen; zu schweigen davon, daß du auch dich selbst mir schuldig bist. 20 Ja, Bruder, laß mich von dir Nutzen haben im Herrn! Erquicke mein Herz im Herrn!

21 Im Vertrauen auf deinen Gehorsam schreibe ich dir, weil ich weiß, daß du noch mehr tun wirst, als ich dir sage.

Persönliche Mitteilungen und Grüße

22 Zugleich aber bereite mir auch eine Herberge, denn ich hoffe, durch euer Gebet euch geschenkt zu werden.

23 Es grüßen dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, 24 Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter.

25 Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste! Amen.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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