Print Page Options
Previous Prev Day Next DayNext

Beginning

Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
Duration: 365 days
Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Hesekiel 5-8

Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert; als Schermesser sollst du es nehmen und damit über dein Haupt und über deinen Bart fahren; danach nimm eine Waage und teile [die Haare] auf.

Ein Drittel verbrenne im Feuer, mitten in der Stadt, wenn die Tage der Belagerung vollendet sind; ein Drittel nimm und zerhaue es mit dem Schwert rings um sie her; ein Drittel aber zerstreue in den Wind; denn ich will das Schwert zücken hinter ihnen her.

Doch nimm davon eine geringe Zahl [Haare] und binde sie in die Zipfel deines Gewandes.

Danach nimm von ihnen noch einmal etwas und wirf es mitten ins Feuer und verbrenne es im Feuer; davon soll ein Feuer ausgehen über das ganze Haus Israel.

So spricht Gott, der Herr: Das ist Jerusalem! Ich habe es mitten unter die Heidenvölker gesetzt und unter die Länder rings um es her.

Aber es hat meinen Rechtsbestimmungen frevelhaft widerstanden, mehr als die Heidenvölker, und meinen Satzungen, mehr als die Länder, die rings um es her liegen; denn sie haben meine Rechtsbestimmungen verachtet und sind nicht in meinen Satzungen gewandelt.

Darum, so spricht Gott, der Herr: Weil ihr es schlimmer getrieben habt als die Heidenvölker um euch her; weil ihr nicht in meinen Satzungen gewandelt und meine Rechtsbestimmungen nicht gehalten habt, ja, weil ihr nicht einmal nach den Rechtsbestimmungen der Heidenvölker um euch her gehandelt habt,

darum, so spricht Gott, der Herr: Siehe, auch ich will über dich kommen und will Gericht halten in deiner Mitte, vor den Augen der Heidenvölker;

und ich will so mit dir umgehen, wie ich es niemals getan habe und künftig auch nicht mehr tun werde, und dies um aller deiner Gräuel willen.

10 Darum werden in deiner Mitte Väter ihre Söhne essen, und Söhne werden ihre Väter essen; und ich will Gericht an dir üben und deinen ganzen Überrest in alle Winde zerstreuen.

11 Darum, so wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr: Wahrlich, weil du mein Heiligtum verunreinigt hast mit allen deinen Scheusalen und mit allen deinen Gräueln, deshalb will auch ich mich abwenden; mein Auge soll dich nicht verschonen, und ich will mich nicht erbarmen.

12 Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch Hunger aufgerieben werden; ein Drittel soll durch das Schwert fallen rings um dich her; das letzte Drittel aber will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen her zücken.

13 So soll mein Zorn vollstreckt werden, und ich will meinen Grimm an ihnen stillen und mich rächen; und sie sollen erkennen, dass ich, der Herr, in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen vollstrecke.[a]

14 Und ich will dich zu einer Einöde und zur Schmach machen unter den Heidenvölkern um dich her, vor den Augen aller, die vorübergehen;

15 und es soll Schmach und Hohn, Warnung und Entsetzen bewirken bei den Heidenvölkern, die um dich her sind, wenn ich an dir das Urteil vollziehe im Zorn und Grimm und mit grimmigen Strafen. — Ich, der Herr, habe es gesagt!

16 Wenn ich die bösen Pfeile des Hungers gegen sie abschieße zu ihrem Verderben — und ich werde sie abschießen, um euch zu verderben —, so werde ich immer größeren Hunger über euch bringen und werde euch den Stab des Brotes zerbrechen.

17 Ja, ich werde Hunger über euch senden und auch wilde Tiere, damit sie dich der Kinder berauben. Pest und Blutvergießen sollen bei dir umgehen, und das Schwert werde ich über dich bringen. Ich, der Herr, habe es gesagt!

Das Land wird verwüstet wegen Israels Götzendienst

Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen:

Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels und weissage über sie,

und sprich: Ihr Berge Israels, hört das Wort Gottes, des Herrn! So spricht Gott, der Herr, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern: Siehe, ich selbst will ein Schwert über euch bringen und eure Höhen verderben.

Eure Altäre sollen verwüstet und eure Sonnensäulen zerbrochen werden. Und ich will eure Erschlagenen vor euren Götzen[b] hinsinken lassen.

Ja, ich will die Leichname der Kinder Israels vor ihre Götzen hinwerfen und will eure Gebeine rings um eure Altäre streuen.

An allen euren Wohnsitzen sollen die Städte öde und die Höhen verwüstet werden, damit eure Altäre verlassen und zerstört seien, eure Götzen zerbrochen und vernichtet, eure Sonnensäulen umgestürzt und eure Machwerke vertilgt.

Und Erschlagene sollen mitten unter euch fallen; so werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin!

Doch ich will einen Überrest [bestehen] lassen, solche, die dem Schwert entkommen sollen unter den Heidenvölkern, wenn ihr in die Länder zerstreut werdet.

Diejenigen aber von euch, welche entkommen sind, werden an mich gedenken bei den Heidenvölkern, wohin sie gefangen weggeführt wurden, wenn ich ihr hurerisches Herz gebrochen habe, das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen nachhurten. Dann werden sie Abscheu über sich selbst empfinden wegen der Bosheit, die sie mit allen ihren Gräueln verübt haben,

10 und sie werden erkennen, dass ich der Herr bin. Nicht umsonst habe ich geredet, dass ich dieses Unheil über sie bringen werde!

11 So spricht Gott, der Herr: Schlage deine Hände zusammen und stampfe mit deinem Fuß und rufe ein Wehe aus über alle schändlichen Gräuel des Hauses Israel! Durchs Schwert, durch Hunger und Pest sollen sie umkommen!

12 Wer in der Ferne sein wird, der wird an der Pest sterben, und wer in der Nähe sein wird, soll durch das Schwert umkommen; wer aber übrig geblieben und bewahrt worden ist, soll vor Hunger sterben. So will ich meinen grimmigen Zorn an ihnen vollstrecken.

13 Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen um ihre Altäre her liegen werden, auf allen hohen Hügeln, auf allen Berggipfeln, unter allen grünen Bäumen und unter allen dicht belaubten Terebinthen, an den Stätten, wo sie allen ihren Götzen lieblichen Geruch dargebracht haben.

14 Und ich will meine Hand gegen sie ausstrecken und das Land zur Wüste und Einöde machen, mehr als die Wüste nach Diblat hin, an allen ihren Wohnorten; und so sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin!

Das Unheil kommt rasch herbei

Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen:

Du, Menschensohn! So spricht Gott, der Herr, über das Land Israel: Das Ende kommt, ja, das Ende über alle vier Gegenden des Landes![c]

Nun wird das Ende über dich kommen, und ich will meinen Zorn gegen dich entfesseln und dich nach deinen Wegen richten, und ich will alle deine Gräuel über dich bringen.

Mein Auge soll dich nicht verschonen, und ich will mich nicht über dich erbarmen, sondern ich will deine Wege über dich bringen, und deine Gräuel werden in deiner Mitte sein; und so sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin!

So spricht Gott, der Herr: Es kommt ein einzigartiges Unheil; siehe, das Unheil kommt!

Das Ende kommt, es kommt das Ende! Es erwacht gegen dich; siehe, es kommt!

Das Verhängnis kommt über dich, du Bewohner des Landes; die Zeit ist da, der Tag ist nahe; Tumult und nicht Jauchzen auf den Bergen.

Nun gieße ich bald meinen Grimm über dich aus und vollende meinen Zorn an dir! Ich will dich nach deinen Wegen richten und alle deine Gräuel über dich bringen.

Mein Auge soll dich nicht verschonen, und ich will mich nicht erbarmen, sondern dir vergelten nach deinen Wegen, und deine Gräuel werden in deiner Mitte sein; und so sollt ihr erkennen, dass ich, der Herr, es bin, der die Schläge austeilt.

10 Siehe, da ist der Tag, siehe, er kommt! Das Verhängnis bricht an; die Rute blüht, es grünt der Übermut!

11 Die Gewalttätigkeit erhebt sich als Rute der Gottlosigkeit. Es wird nichts von ihnen übrig bleiben, weder von ihrer Menge, noch von ihrem Getümmel, noch von ihrer Herrlichkeit.

12 Die Zeit kommt, der Tag naht! Wer etwas kauft, der freue sich nicht; wer verkauft, der traure nicht, denn Zornglut ist entbrannt über ihre ganze Menge.

13 Denn der Verkäufer wird nicht wieder zu dem verkauften Gut gelangen, auch wenn er noch lebt unter den Lebendigen; denn die Weissagung[d] gegen ihre ganze Menge wird nicht rückgängig gemacht werden, und niemand wird sich durch seine Missetat am Leben erhalten.

14 Man stößt ins Horn und macht alles bereit, aber es wird niemand in die Schlacht ziehen; denn mein Zorn kommt über ihre ganze Menge.

15 Draußen wird das Schwert wüten, drinnen aber Pest und Hunger; und wer auf dem Feld ist, der soll durchs Schwert umkommen; wer aber in der Stadt ist, den sollen Hunger und Pest verzehren!

16 Und wenn welche von ihnen entkommen, die werden auf den Bergen sein wie die Tauben in den Schluchten. Sie werden alle seufzen, jeder um seiner Missetat willen.

17 Alle Hände werden erschlaffen und alle Knie wie Wasser zerfließen.

18 Sie werden sich Sacktuch umgürten; Schrecken wird sie bedecken. Alle Angesichter werden schamrot sein und alle ihre Häupter kahl.

19 Sie werden ihr Silber auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird zu Unrat werden. Ihr Silber und Gold kann sie nicht retten am Tag des grimmigen Zorns des Herrn! Es wird ihre Seelen nicht sättigen und ihren Leib nicht füllen; denn es ist ihnen ein Anstoß zur Sünde geworden.

20 Seinen zierlichen Schmuck haben sie für [ihren] Hochmut verwendet, und sie haben ihre gräulichen und scheußlichen Bilder daraus gemacht. Darum habe ich es ihnen in Unrat verwandelt,

21 und ich will es den Fremden zum Raub und den Gottlosen auf Erden zur Beute geben, dass sie es entweihen.

22 Und ich will mein Angesicht von ihnen abwenden, und man wird meinen verborgenen [Schatz][e] entweihen; denn es werden Räuber dort hineinkommen und es entweihen.

23 Mache Ketten, denn das Land ist ganz mit Blutschuld erfüllt, und die Stadt ist voller Frevel!

24 Ich aber will die schlimmsten Heidenvölker herbringen, dass sie ihre Häuser in Besitz nehmen; und ich will dem Hochmut der Starken ein Ende machen, und ihre Heiligtümer sollen entweiht werden.

25 Die Angst kommt! Sie werden Frieden suchen und ihn nicht finden.

26 Unglück über Unglück kommt und eine Schreckensnachricht nach der anderen! Da werden sie vom Propheten ein Gesicht[f] verlangen; aber die Priester haben das Gesetz[g] verloren und die Ältesten den Rat.

27 Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Hände des Volkes im Land werden zittern. Ich will sie behandeln nach ihrem Wandel und sie richten, wie es ihnen gebührt[h]; so werden sie erkennen, dass ich der Herr bin!

Gräuel und Götzendienst im Heiligtum Gottes

Und es geschah im sechsten Jahr, am fünften Tag des sechsten Monats, als ich in meinem Haus saß, und die Ältesten Judas saßen vor mir; da fiel dort die Hand Gottes, des Herrn, auf mich.

Und ich schaute, und siehe, eine Gestalt, die aussah wie Feuer; von seinen Lenden abwärts war er anzusehen wie Feuer, von seinen Lenden aufwärts aber war er anzusehen wie ein Lichtglanz, gleich dem Anblick von Goldschimmer.

Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes, und der Geist hob mich empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des inneren Tores, das nach Norden schaut, wo ein Götzenbild der Eifersucht, das die Eifersucht [Gottes] erregt, seinen Standort hatte.

Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, in derselben Gestalt, wie ich sie im Tal gesehen hatte.

Und er sprach zu mir: Menschensohn, hebe doch deine Augen auf nach Norden! Und ich hob meine Augen auf nach Norden, und siehe, da war nördlich vom Altartor dieses Götzenbild der Eifersucht, beim Eingang.

Da sprach er zu mir: Menschensohn, siehst du, was diese tun? Die großen Gräuel, welche das Haus Israel hier begeht, sodass ich mich von meinem Heiligtum entfernen muss? Aber du wirst noch mehr große Gräuel sehen!

Und er führte mich zum Eingang des Vorhofs; und ich schaute, und siehe, da war ein Loch in der Wand.

Da sprach er zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Als ich nun die Wand durchbrach, siehe, da war eine Tür.

Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Gräuel, die sie hier verüben!

10 Da ging ich hinein und schaute, und siehe, da waren allerlei Bildnisse von Gewürm und gräulichem Getier, auch allerlei Götzen des Hauses Israel ringsum an die Wand gezeichnet.

11 Und vor ihnen standen 70 Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und mitten unter ihnen stand Jaasanja, der Sohn Schaphans; und jeder von ihnen hatte eine Räucherpfanne in seiner Hand, und der Duft einer Weihrauchwolke stieg auf.

12 Da sprach er zu mir: Menschensohn, hast du gesehen, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: Der Herr sieht uns nicht; der Herr hat dieses Land verlassen!

13 Danach sprach er zu mir: Du wirst noch mehr große Gräuel sehen, die sie begehen!

14 Und er führte mich zu dem Eingang des Tores am Haus des Herrn, das gegen Norden liegt; und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammuz[i] beweinten.

15 Da sprach er zu mir: Hast du das gesehen, Menschensohn? Du wirst noch mehr und größere Gräuel sehen als diese!

16 Und er führte mich in den inneren Vorhof des Hauses des Herrn; und siehe, am Eingang zum Tempel des Herrn, zwischen der Halle und dem Altar, waren etwa 25 Männer; die kehrten dem Tempel des Herrn den Rücken, ihr Angesicht aber nach Osten; und sie warfen sich nach Osten anbetend vor der Sonne nieder.

17 Da sprach er zu mir: Hast du das gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu wenig, die Gräuel zu tun, die sie hier verüben, dass sie auch das Land mit Frevel erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen? Und siehe, sie halten grüne Zweige an ihre Nase![j]

18 So will denn auch ich in meinem grimmigen Zorn handeln; mein Auge soll sie nicht verschonen, und ich will mich nicht über sie erbarmen; und wenn sie mir auch mit lauter Stimme in die Ohren schreien, so werde ich sie doch nicht erhören!

Schlachter 2000 (SCH2000)

Copyright © 2000 by Société Biblique de Genève