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Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Jeremia 18-22

Das Zeichen des misslungenen Töpfergefäßes

18 Das Wort, das an Jeremia vonseiten des Herrn erging, lautet folgendermaßen:

Mache dich auf und geh in das Haus des Töpfers hinab; dort will ich dich meine Worte hören lassen!

Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab, und siehe, da fertigte er gerade ein Werkstück auf der Scheibe an.

Aber das Gefäß, das er aus Ton machte, verdarb in der Hand des Töpfers. Da fing er von Neuem an und machte daraus ein anderes Gefäß, wie es in den Augen des Töpfers richtig war.

Da erging das Wort des Herrn an mich folgendermaßen:

Kann ich mit euch nicht genauso umgehen wie dieser Töpfer, du Haus Israel?, spricht der Herr. Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel!

Einmal rede ich über ein Volk oder ein Königreich, dass ich es ausrotten, verderben und zugrunde richten will;

wenn aber jenes Volk, über das ich geredet habe, von seiner Bosheit umkehrt, dann reut mich auch das Unheil, das ich über sie zu bringen gedachte.

Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk oder Königreich, dass ich es bauen und pflanzen will;

10 wenn es aber das tut, was böse ist in meinen Augen und auf meine Stimme nicht hört, so reut mich auch das Gute, das ich mir vorgenommen hatte, ihnen zu tun.

11 Darum sage nun den Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems: So spricht der Herr: Siehe, ich bereite euch Unheil und ersinne einen Anschlag gegen euch. So kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg, und bessert eure Wege und eure Taten!

12 Aber sie sagen: »Daraus wird nichts, denn nach unseren Ratschlägen wollen wir wandeln und wollen jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln!«

13 Darum, so spricht der Herr: Fragt doch unter den Heiden: Wer hat etwas derartiges gehört? Ganz und gar abscheulich hat die Jungfrau Israel gehandelt!

14 Verlässt auch der Schnee des Libanon den Fels in der Landschaft, oder verlagern die quellenden, kühlen, fließenden Wasser ihren Lauf?

15 Aber mein Volk hat mich vergessen! Sie haben den nichtigen Götzen geräuchert, und diese haben sie straucheln lassen auf ihren Wegen, auf den ewigen Pfaden, sodass sie nun auf [anderen] Pfaden gehen, auf einem ungebahnten Weg,

16 um so ihr Land zum Entsetzen und ewigen Gespött zu machen, sodass jeder Vorübergehende sich entsetzen und sein Haupt schütteln wird.

17 Wie durch den Ostwind will ich sie vor dem Feind zerstreuen; den Rücken und nicht das Angesicht will ich ihnen zeigen am Tag ihres Unheils!

Ein Anschlag gegen Jeremia

18 Da sprachen sie: »Kommt, lasst uns gegen Jeremia Anschläge ersinnen! Denn es wird weder das Gesetz dem Priester, noch der Rat dem Weisen, noch das Wort dem Propheten verlorengehen. Kommt, lasst uns ihn mit der Zunge niederschlagen, und lasst uns auf keines seiner Worte achten!«

19 Achte du auf mich, o Herr, und vernimm die Rede meiner Widersacher!

20 Soll Gutes mit Bösem vergolten werden, da sie meiner Seele eine Grube gegraben haben? Gedenke daran, wie ich vor dir gestanden habe, um zu ihrem Besten zu reden, um deinen Zorn von ihnen abzuwenden!

21 So übergib nun ihre Söhne dem Hunger und liefere sie der Gewalt des Schwertes aus! Ihre Frauen sollen der Kinder beraubt und Witwen werden; ihre Männer sollen von der Pest getötet, ihre jungen Männer im Krieg mit dem Schwert erschlagen werden!

22 Wehgeschrei erhebe sich aus ihren Häusern, wenn du plötzlich ein Kriegsheer über sie bringen wirst; denn sie haben eine Grube gegraben, um mich zu fangen, und meinen Füßen haben sie heimlich Fallstricke gelegt!

23 Du aber weißt, o Herr, um alle ihre Mordanschläge gegen mich; decke ihre Missetat nicht zu und tilge ihre Sünde nicht vor deinem Angesicht, sondern lass sie niedergestürzt vor deinem Angesicht liegen! Zur Zeit deines Zorns handle mit ihnen!

Der zerbrochene Krug und die Zerstörung Jerusalems

19 So sprach der Herr: Geh hin und kaufe beim Töpfer einen Krug aus Ton und [nimm] etliche von den Ältesten des Volkes und von den Ältesten der Priester,

und geh hinaus in das Tal Ben-Hinnom, das außerhalb des Scherbentores liegt, und verkündige dort die Worte, die ich dir sagen werde,

und sprich: Hört das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem! So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will Unheil über diesen Ort bringen, dass jedem, der davon hört, die Ohren gellen werden;

darum, weil sie mich verlassen und diesen Ort missbraucht und dort anderen Göttern geräuchert haben, die weder sie noch ihre Väter noch die Könige von Juda gekannt haben; und sie haben diesen Ort mit dem Blut Unschuldiger gefüllt.

Sie haben auch die Höhen des Baal gebaut, um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer mit Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten und wovon ich nichts gesagt und was mir nie in den Sinn gekommen ist.

Darum, siehe, es werden Tage kommen, spricht der Herr, da dieser Ort nicht mehr »Tophet«[a] oder »Tal Ben-Hinnom«, sondern »Tal der Schlachtung« heißen wird!

Und ich werde an diesem Ort den Rat Judas und Jerusalems zunichtemachen und sie durch das Schwert fallen lassen vor dem Angesicht ihrer Feinde und durch die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten; ihre Leichname aber werde ich den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zur Speise geben.

Und ich werde diese Stadt zum Entsetzen und zum Gespött machen, sodass jeder, der vorüberzieht, sich entsetzen wird und spottet über all ihre Plagen.

Und ich werde sie das Fleisch ihrer Söhne und ihrer Töchter essen lassen, dass einer Fleisch des anderen essen soll in der Belagerung und Not, mit der ihre Feinde sie bedrängen werden und die, welche ihnen nach dem Leben trachten.

10 Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit dir gehen,

11 und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ebenso will ich dieses Volk und diese Stadt zerschlagen, wie man Töpfergeschirr zerschlägt, das man nicht mehr ganz machen kann; und man wird im Tophet begraben, weil es an Raum zum Begraben fehlen wird.

12 So will ich mit diesem Ort und seinen Bewohnern verfahren, spricht der Herr, dass ich diese Stadt zu einem Tophet mache;

13 und die Häuser von Jerusalem und die Häuser der Könige Judas sollen so unrein werden wie die Stätte des Tophet, alle Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen Heer des Himmels geräuchert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen haben!

14 Als aber Jeremia vom Tophet zurückgekehrt war, wohin ihn der Herr gesandt hatte, zu weissagen, da trat er in den Vorhof des Hauses des Herrn und sprach zu dem ganzen Volk:

15 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde über diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unheil bringen, das ich gegen sie geredet habe; denn sie haben sich hartnäckig geweigert, auf meine Worte zu hören!

Der Tempelaufseher misshandelt Jeremia wegen seiner Botschaft

20 Als aber Paschhur, der Sohn Immers, der Priester (er war Oberaufseher im Haus des Herrn), Jeremia diese Worte weissagen hörte,

da schlug er den Propheten Jeremia und legte ihn in den Stock[b], der sich im oberen Tor Benjamin beim Haus des Herrn befand.

Und es geschah am anderen Morgen, als Paschhur Jeremia aus dem Stock freiließ, da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Paschhur[c] nennt der Herr deinen Namen, sondern »Schrecken ringsum«[d]!

Denn so spricht der Herr: »Siehe, ich werde dich zum Schrecken machen, dir selbst und allen deinen Freunden, und sie sollen fallen durch das Schwert ihrer Feinde, und deine Augen sollen es sehen; ich werde auch ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben, und er wird sie nach Babel wegführen und sie mit dem Schwert erschlagen.

Dazu werde ich den ganzen Reichtum dieser Stadt und allen ihren Erwerb dahingeben; alle ihre Kostbarkeiten und alle Schätze der Könige von Juda werde ich in die Hand ihrer Feinde geben; und sie werden sie plündern und wegnehmen und nach Babel bringen.

Auch du, Paschhur, wirst samt allen deinen Hausgenossen in die Gefangenschaft wandern müssen, und zwar wirst du nach Babel kommen und dort sterben und dort begraben werden, du und alle deine Freunde, denen du falsch geweissagt hast!«

Jeremia klagt über die Last seines Prophetendienstes

Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen; du bist mir zu stark geworden und hast mich überwunden! So bin ich zum täglichen Gelächter geworden; jedermann spottet über mich!

Denn sooft ich rede, muss ich schreien, muss Gewalttat und Zerstörung ankündigen, sodass das Wort des Herrn mir Hohn und Spott einträgt die ganze Zeit.

Da sagte ich mir: »Ich will Ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden!« Doch da brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen, und ich wurde müde, es auszuhalten; ja, ich kann es nicht.

10 Denn ich habe die Verleumdungen vieler gehört: »Schrecken ringsum!« — »Zeigt ihn an!« und »Wir wollen ihn anzeigen!« Alle Leute, mit denen ich in Frieden lebte, lauern auf meinen Fall und sprechen: »Vielleicht lässt er sich überreden, und wir können ihn überwältigen und uns an ihm rächen!«

11 Aber der Herr ist mit mir wie ein starker Held; darum werden meine Verfolger straucheln und nicht die Oberhand behalten. Sie sollen ganz und gar zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelungen ist; eine ewige Schmach, die man nie vergessen wird!

12 Und nun, o Herr der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst, Nieren und Herzen siehst, lass mich deine Rache an ihnen sehen! Denn dir habe ich meine Sache anvertraut.

13 Singt dem Herrn, lobt den Herrn! Denn er hat die Seele des Armen errettet aus der Hand der Übeltäter! —

14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem mich meine Mutter zur Welt gebracht hat, sei nicht gesegnet!

15 Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft gebracht hat: »Dir ist ein Knabe geboren!«, der ihn hocherfreut sein ließ!

16 Diesem Mann ergehe es wie den Städten, die der Herr umgekehrt hat, ohne dass es ihn reute; lass ihn Geschrei hören am Morgen und Kriegslärm zur Mittagszeit;

17 weil er mich nicht im Mutterschoß tötete, sodass meine Mutter mein Grab geworden und sie ewig schwanger geblieben wäre!

18 Warum bin ich doch aus dem Mutterschoß hervorgegangen, um Mühsal und Kummer zu sehen, und damit meine Tage in Schande vergehen?

Jeremia kündigt die Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar an

21 Dies ist das Wort, das vom Herrn an Jeremia erging, als der König Zedekia den Paschhur, den Sohn Malkijas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zu ihm sandte und ihm sagen ließ:

Frage doch den Herrn für uns, weil Nebukadnezar, der König von Babel, Krieg gegen uns führt! Vielleicht wird der Herr gemäß allen seinen Wundern an uns handeln, sodass jener von uns abzieht!

Da sprach Jeremia zu ihnen: So sollt ihr dem Zedekia antworten:

So spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich werde die Kriegswaffen in euren Händen, mit denen ihr außerhalb der Stadtmauern den König von Babel und die Chaldäer, die euch belagern, bekämpft, umwenden und mitten in dieser Stadt versammeln;

und ich werde selbst gegen euch kämpfen mit ausgereckter Hand und mit starkem Arm, im Zorn und mit Grimm und mit großer Wut,

und ich werde die Bewohner dieser Stadt schlagen, sowohl Menschen als auch Vieh; durch eine große Pest sollen sie umkommen!

Und danach, spricht der Herr, werde ich Zedekia, den König von Juda, samt seinen Knechten und dem [Kriegs]volk und denen, die in dieser Stadt von der Pest, vom Schwert und von der Hungersnot verschont geblieben sind, in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, preisgeben, ja, in die Hand ihrer Feinde und derer, die nach ihrem Leben trachten; und er wird sie mit der Schärfe des Schwertes erschlagen, und er wird sie nicht verschonen und kein Mitleid mit ihnen haben noch sich [über sie] erbarmen!

Und zu diesem Volk sollst du sagen: So spricht der Herr: Siehe, ich lege euch den Weg des Lebens vor und den Weg des Todes:

Wer in dieser Stadt bleibt, der wird entweder durchs Schwert oder vor Hunger oder an der Pest sterben; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft, die euch belagern, der wird leben und sein Leben als Beute davontragen.

10 Denn ich habe mein Angesicht gegen diese Stadt gerichtet zum Bösen und nicht zum Guten, spricht der Herr; in die Hand des Königs von Babel wird sie gegeben, und er wird sie mit Feuer verbrennen!

11 Und zum Haus des Königs von Juda [sollst du sagen]: Höre das Wort des Herrn!

12 Ihr vom Haus Davids, so spricht der Herr: Haltet jeden Morgen ein gerechtes Gericht und rettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer und unauslöschlich brennt wegen der Bosheit eurer Taten!

13 Siehe, ich komme über dich, du Bewohnerin des Tales, des Felsens der Ebene!, spricht der Herr [zu euch], die ihr sagt: »Wer wollte zu uns herabsteigen, und wer sollte in unsere Wohnungen kommen?«

14 Ich werde euch heimsuchen, wie es eure Taten verdienen, spricht der Herr, ja, ich werde ein Feuer anzünden in ihrem Wald, das ihre ganze Umgebung verzehren wird!

Warnung an das Königshaus Juda

22 So sprach der Herr: Geh hinab ins Haus des Königs von Juda und rede dort dieses Wort

und sprich: Höre das Wort des Herrn, du König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzt, du samt deinen Knechten und deinem Volk, die zu diesen Toren eingehen!

So spricht der Herr: Übt Recht und Gerechtigkeit; errettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers; bedrückt nicht den Fremdling, die Waise und die Witwe und tut ihnen keine Gewalt an, und vergießt kein unschuldiges Blut an diesem Ort!

Denn wenn ihr dieses Wort wirklich befolgt, so sollen durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, die auf dem Thron Davids sitzen, die auf Wagen fahren und auf Rossen reiten, sie und ihre Knechte und ihr Volk.

Wenn ihr aber diesen Worten nicht gehorcht, so schwöre ich bei mir selbst, spricht der Herr, dass dieses Haus zur Ruine werden soll!

Denn so spricht der Herr über das Haus des Königs von Juda: Wie Gilead giltst du mir, wie ein Gipfel des Libanon — doch wahrlich, ich will dich zur Wüste machen, zu einer unbewohnten Stadt!

Und ich werde Verderber gegen dich weihen, jeden mit seinen Waffen; die werden deine auserlesenen Zedern abhauen und ins Feuer werfen.

Und es werden viele Heiden an dieser Stadt vorüberziehen und einer zum anderen sagen: Warum hat der Herr dieser großen Stadt so etwas angetan?

Und man wird antworten: Weil sie den Bund des Herrn, ihres Gottes, verlassen und andere Götter angebetet und ihnen gedient haben!

10 Beweint nicht den Verstorbenen und beklagt ihn nicht! Beweint vielmehr den, der hinwegzieht; denn er wird nicht mehr zurückkehren und sein Vaterland nicht mehr sehen!

11 Denn so spricht der Herr von Schallum[e], dem Sohn Josias, des Königs von Juda, der anstelle seines Vaters Josia regierte und von diesem Ort weggezogen ist: Er wird nicht mehr hierher zurückkehren,

12 sondern an dem Ort, an den man ihn gefangen wegführte, dort wird er sterben und dieses Land nicht wiedersehen!

13 Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut und seine Obergemächer mit Ungerechtigkeit, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt,

14 der spricht: »Ich will mir ein geräumiges Haus und weite Obergemächer bauen«, und sich Fenster machen lässt und es mit Zedern täfelt und mit roter Farbe anstreicht!

15 Bist du damit König, dass du dich im Bau von Zedernpalästen hervortust? Hat nicht dein Vater auch gegessen und getrunken und doch Recht und Gerechtigkeit geübt? Damals stand es gut mit ihm.

16 Ja, wenn man den Bedrängten und Armen zum Recht verhilft, dann steht es gut![f] Bedeutet das nicht, mich zu erkennen?, spricht der Herr.

17 Aber deine Augen und dein Herz sind auf nichts anderes aus als auf deinen Gewinn, und auf das Vergießen unschuldigen Blutes und darauf, Bedrückung und Misshandlung zu verüben!

18 Darum, so spricht der Herr über Jojakim, den Sohn Josias, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: »Ach, mein Bruder!« oder »Ach, meine Schwester!« Man wird auch nicht um ihn klagen: »Ach, mein Herr!« oder »Ach, seine Majestät!«,

19 sondern er soll wie ein Esel begraben werden, indem man ihn fortschleift und hinwirft, fern von den Toren Jerusalems!

20 Steige auf den Libanon und schreie; erhebe deine Stimme in Baschan und schreie vom [Gebirge] Abarim herunter; denn alle deine Liebhaber sind zerschmettert!

21 Ich habe zu dir geredet, als es dir noch gut ging; aber du sagtest: »Ich will nicht hören!« Das war deine Art von deiner Jugend an, dass du nicht auf meine Stimme hörtest.

22 Der Sturmwind wird alle deine Hirten weiden, und deine Liebhaber müssen in die Gefangenschaft wandern. Ja, dann wirst du zuschanden werden und dich schämen müssen wegen aller deiner Bosheit.

23 Die du jetzt auf dem Libanon wohnst und auf Zedernbäumen nistest — wie erbarmungswürdig wirst du sein, wenn dich Krämpfe ankommen werden, Wehen wie eine Frau, die gebären soll!

24 So wahr ich lebe, spricht der Herr: Selbst wenn Konja[g], der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring an meiner Hand wäre, so würde ich dich doch davon abreißen!

25 Und ich werde dich in die Hand derer geben, die nach deinem Leben trachten, in die Hand derer, vor denen du dich fürchtest, nämlich in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer.

26 Und ich will dich samt deiner Mutter, die dich geboren hat, in ein fremdes Land schleudern, in dem ihr nicht geboren seid, und dort sollt ihr sterben!

27 Aber in das Land, in das sie sich sehnen zurückzukehren, dorthin werden sie nicht wieder zurückkehren!

28 Ist dieser Mann, dieser Konja, denn ein verworfenes, zertrümmertes Gefäß? Ist er ein Geschirr, an dem man keinen Gefallen findet? Warum wurde er samt seinem Samen weggeschleudert und hingeworfen in ein Land, das ihnen unbekannt ist?

29 O Land, Land, Land, höre das Wort des Herrn!

30 So spricht der Herr: Schreibt diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, der sein Leben lang nicht gedeihen wird; ja, keiner seiner Nachkommen wird gedeihen, dass er auf dem Thron Davids sitzen und weiterhin über Juda herrschen könnte!

Schlachter 2000 (SCH2000)

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