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Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
Duration: 365 days
Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Psalmen 90-95

Viertes Buch

Psalm 90

Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes.

Herr, du bist unsere Zuflucht
von Geschlecht zu Geschlecht!

Ehe die Berge wurden
und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest,
ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott!

Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren
und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder![a]

Denn tausend Jahre sind vor dir
wie der gestrige Tag, der vergangen ist,
und wie eine Nachtwache.

Du lässt sie dahinfahren wie eine Wasserflut,[b]
sie sind wie ein Schlaf,
wie das Gras, das am Morgen aufsprießt;

am Morgen blüht es und sprießt,
am Abend welkt es und verdorrt.

Denn wir werden aufgerieben durch deinen Zorn
und schnell hinweggerafft durch deinen Grimm.

Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt,
unser geheimstes Tun[c] in das Licht deines Angesichts.

Denn alle unsere Tage schwinden dahin durch deinen Zorn;
wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz[d].

10 Unser Leben währt siebzig Jahre,
und wenn es hoch kommt, so sind"s achtzig Jahre;
und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit,
denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.

11 Wer erkennt aber die Stärke deines Zorns,
deinen Grimm, so wie es der Furcht vor dir entspricht?

12 Lehre uns unsere Tage richtig zählen,
damit wir ein weises Herz erlangen![e]

13 Kehre zurück,[f] o Herr! Wie lange noch?
Und hab Erbarmen mit deinen Knechten!

14 Sättige uns früh mit deiner Gnade,
so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang.

15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest,
so viele Jahre, wie wir Unglück sahen.

16 Lass deinen Knechten dein Walten sichtbar werden,
und deine Herrlichkeit ihren Kindern!

17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns,
und das Werk unsrer Hände fördere[g] du für uns,
ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

Psalm 91

Wer unter dem Schirm[h] des Höchsten sitzt,
der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen.

Ich sage zu dem Herrn:
Meine Zuflucht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich traue!

Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers
und vor der verderblichen Pest;

er wird dich mit seinen Fittichen decken,
und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen;
seine Treue ist Schirm und Schild.

Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht,
vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt,

vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die am Mittag verderbt.

Ob tausend fallen zu deiner Seite
und zehntausend zu deiner Rechten,
so wird es doch dich nicht treffen;

ja, mit eigenen Augen wirst du es sehen,
und zuschauen, wie den Gottlosen vergolten wird.

Denn du [sprichst]: Der Herr ist meine Zuversicht!
Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht;

10 kein Unglück wird dir zustoßen
und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen.

11 Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

12 Auf den Händen werden sie dich tragen,
damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.

13 Auf den Löwen und die Otter wirst du den Fuß setzen,
wirst den Junglöwen und den Drachen zertreten.

14 »Weil er sich an mich klammert[i],
darum will ich ihn erretten;
ich will ihn beschützen,
weil er meinen Namen kennt.

15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören;
ich bin bei ihm in der Not,
ich will ihn befreien und zu Ehren bringen[j].

16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben
und ihn schauen lassen mein Heil!«

Psalm 92

Ein Psalmlied. Für den Sabbattag.

Gut ist"s, dem Herrn zu danken,
und deinem Namen zu lobsingen, du Höchster;

am Morgen deine Gnade zu verkünden
und in den Nächten deine Treue,

auf der zehnsaitigen Laute und der Harfe,
mit dem Klang der Zither.

Denn du hast mich erfreut, o Herr, durch dein Tun,
und ich juble über die Werke deiner Hände:

Herr, wie sind deine Werke so groß;
deine Gedanken sind sehr tief!

Ein unvernünftiger Mensch erkennt das nicht,
und der Törichte begreift es nicht.

Wenn die Gottlosen sprossen wie das Gras
und alle Übeltäter blühen,
so ist"s doch nur, damit sie für immer vertilgt werden.

Du aber, Herr, bist auf ewig erhaben!

10 Denn siehe, Herr, deine Feinde,
siehe, deine Feinde kommen um;
alle Übeltäter sollen zerstreut werden!

11 Aber mein Horn erhöhst du wie das eines Büffels;
ich bin übergossen mit frischem Öl.

12 Mein Auge wird mit Freuden herabschauen auf die, die mir auflauern,
und mein Ohr wird mit Freuden hören vom Geschick der Bösen, die sich gegen mich erheben.

13 Der Gerechte wird sprossen wie ein Palmbaum,
er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.

14 Die gepflanzt sind im Haus des Herrn,
sie werden gedeihen in den Vorhöfen unsres Gottes;

15 noch im Alter tragen sie Frucht,
sind saftvoll und frisch,

16 um zu verkünden, dass der Herr gerecht ist.
Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist an ihm!

Psalm 93

Der Herr regiert als König![k] Er hat sich mit Majestät bekleidet;
der Herr hat sich bekleidet, er hat sich umgürtet mit Macht;
auch der Erdkreis steht fest und wird nicht wanken.

Dein Thron steht fest von Anbeginn;
von Ewigkeit her bist du!

Die Wasserströme brausen, o Herr,
die Wasserströme brausen stark,
die Wasserströme schwellen mächtig an;

doch mächtiger als das Brausen großer Wasser,
mächtiger als die Meereswogen
ist der Herr in der Höhe!

Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig;
deinem Haus geziemt Heiligkeit,[l]
o Herr, für alle Zeiten.

Psalm 94

Du Gott der Rache,[m] o Herr,
du Gott der Rache, leuchte hervor![n]

Erhebe dich, du Richter der Erde,
gib den Hochmütigen ihren Lohn!

Wie lange sollen die Gottlosen, o Herr,
wie lange sollen die Gottlosen frohlocken?

Sie halten viele und freche Reden;
stolz überheben sich alle Übeltäter.

Dein Volk, o Herr, zertreten sie
und unterdrücken dein Erbteil.

Witwen und Fremdlinge erwürgen sie
und ermorden Waisen;

und dann sagen sie: »Der Herr sieht es nicht,
und der Gott Jakobs achtet nicht darauf!«

Nehmt doch Verstand an, ihr Unvernünftigen unter dem Volk!
Ihr Toren, wann wollt ihr einsichtig werden?

Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören?
Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen?

10 Der die Völker züchtigt, sollte der nicht strafen,
er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?

11 Der Herr erkennt die Gedanken der Menschen,
dass sie nichtig[o] sind.

12 Wohl dem Mann, den du, Herr, züchtigst,
und den du aus deinem Gesetz[p] belehrst,

13 um ihm Ruhe zu geben vor den Tagen des Unglücks,
bis dem Gottlosen die Grube gegraben wird.

14 Denn der Herr wird sein Volk nicht verstoßen
und sein Erbteil nicht verlassen;

15 denn zur Gerechtigkeit kehrt das Gericht zurück,[q]
und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihm folgen!

16 Wer steht mir bei gegen die Bösen,
wer tritt für mich ein gegen die Übeltäter?

17 Wäre der Herr nicht meine Hilfe gewesen —
wenig fehlte, und meine Seele hätte in der Totenstille[r] gewohnt!

18 So oft ich aber sprach: »Mein Fuß ist wankend geworden!«,
hat deine Gnade, o Herr, mich gestützt.

19 Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen
erquickten deine Tröstungen meine Seele.

20 Sollte der Thron des Verderbens mit dir Gemeinschaft haben,
der Unheil schafft durch Gesetz?

21 Sie rotten sich zusammen gegen die Seele des Gerechten
und verurteilen unschuldiges Blut.

22 Aber der Herr ist meine sichere Burg geworden,
mein Gott der Fels, bei dem ich Zuflucht gefunden habe.

23 Und er lässt ihr Unrecht auf sie selber zurückfallen,
und er wird sie durch ihre eigene Bosheit vertilgen;
der Herr, unser Gott, wird sie vertilgen.

Psalm 95

Kommt, lasst uns dem Herrn zujubeln
und jauchzen dem Fels unsres Heils!

Lasst uns ihm begegnen mit Lobgesang
und mit Psalmen ihm zujauchzen!

Denn der Herr ist ein großer Gott
und ein großer König über alle Götter[s].

In seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
und die Gipfel der Berge gehören ihm.

Sein ist das Meer, denn er hat es gemacht,
und seine Hände haben das Festland bereitet.

Kommt, lasst uns anbeten und uns beugen,
lasst uns niederfallen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!

Denn er ist unser Gott,
und wir sind das Volk seiner Weide[t]
und die Schafe seiner Hand.
»Heute, wenn ihr seine Stimme hört,

so verstockt eure Herzen nicht,
wie bei der Herausforderung,[u] am Tag der Versuchung[v] in der Wüste,

wo mich eure Väter versuchten;
sie prüften mich — und sahen doch mein Werk!

10 Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht;
und ich sprach: Sie sind ein Volk, das in seinem Herzen in die Irre geht,
und sie haben meine Wege nicht erkannt,

11 sodass ich schwor in meinem Zorn:
Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!«[w]

Schlachter 2000 (SCH2000)

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