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Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Hosea 8-14

Israel sät Wind und wird Sturm ernten

Setze das Schopharhorn an deinen Mund! Wie ein Adler kommt es über das Haus des Herrn, weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen mein Gesetz vergangen haben!

Zu mir werden sie schreien: »Du bist mein Gott; wir Israeliten kennen dich!« —

Israel hat das Gute verworfen; jetzt soll es der Feind verfolgen!

Sie haben Könige eingesetzt ohne meinen Willen, Fürsten, ohne dass ich es billigte; aus ihrem Silber und Gold haben sie sich Götzen gemacht, damit sie sich selbst zugrunde richteten.

Dein Kalb hat Er verworfen, Samaria! Mein Zorn ist entbrannt über sie! Wie lange noch sind sie unfähig zur Reinheit?

Denn aus Israel stammt es, und ein Künstler hat es gemacht; es ist kein Gott, sondern zu Splittern soll es zerschlagen werden, das Kalb von Samaria!

Denn Wind säen sie, und Sturm werden sie ernten; da wächst kein Halm, das Gewächs ergibt kein Mehl, und sollte es etwas geben, so würden Fremde es verschlingen.

Verschlungen wird Israel! Schon sind sie unter den Heiden geworden wie ein Gefäß, an dem man kein Wohlgefallen hat.

Denn sie sind nach Assyrien hinaufgezogen; ein Wildesel lebt für sich, Ephraim aber hat sich um Geschenke [Liebhaber] angeworben.

10 Weil sie sich denn [Liebhaber] unter den Heidenvölkern anwerben, so will ich diese jetzt auch haufenweise herbeibringen, und bald werden sie zu leiden haben unter der Last des Königs der Fürsten[a].

11 Weil Ephraim viele Altäre baute, um zu sündigen, so sind ihm die Altäre auch zur Sünde geworden.

12 Wenn ich ihm mein Gesetz auch noch so oft vorschreiben würde, so halten sie es doch für etwas Fremdes!

13 Die Schlachtopfer, die sie mir schenken, bringen sie dar wie [gewöhnliches] Fleisch und essen es. Der Herr hat kein Wohlgefallen an ihnen. Jetzt wird er an ihre Schuld gedenken und ihre Sünden strafen; sie sollen nach Ägypten zurückkehren!

14 Weil Israel seinen Schöpfer vergaß und sich Paläste erbaute, und weil Juda viele Städte befestigte, so will ich Feuer in seine Städte senden, das seine Prachtbauten verzehren soll.

Hosea kündigt die Vertreibung Israels aus seinem Land an

Freue dich nicht, Israel, wie die Völker frohlocken; denn du bist deinem Gott durch Hurerei untreu geworden, hast gerne Hurenlohn genommen auf allen Korntennen!

Tenne und Kelter werden sie nicht nähren, und der Most wird sie im Stich lassen.

Sie sollen nicht bleiben im Land des Herrn, sondern Ephraim muss nach Ägypten zurückkehren und in Assyrien unreine Speisen essen.

Sie sollen dem Herrn keinen Wein [zum Trankopfer] spenden, und an ihren Schlachtopfern wird er kein Wohlgefallen haben; wie Trauerbrot sollen sie ihnen sein; alle, die davon essen, verunreinigen sich damit; denn ihr Brot ist nur für ihren Hunger, es soll nicht ins Haus des Herrn kommen!

Was wollt ihr am Feiertag tun, am Tag des Festes des Herrn?

Denn siehe, wenn sie wegen der Verwüstung weggezogen sind, so wird Ägypten sie aufnehmen, Memphis sie begraben; Disteln werden ihre silbernen Kleinodien überwuchern, Dornen ihre Hütten.

Die Tage der Heimsuchung sind gekommen, die Tage der Vergeltung sind da! Israel soll erfahren, ob der Prophet ein Narr sei, der Geistesmensch wahnsinnig! Und das um deiner großen Schuld willen, weil du so feindselig bist.

Ephraim schaut nach [Gesichten] aus neben meinem Gott; dem Propheten sind auf allen seinen Wegen Vogelfallen gelegt; im Haus seines Gottes feindet man ihn an.

In tiefe Verderbnis sind sie versunken, wie vor Zeiten in Gibea;[b] er wird an ihre Missetat gedenken, ihre Sünden wird er strafen.

10 Wie Trauben in der Wüste, so fand ich Israel; wie eine frühreife Frucht am jungen Feigenbaum erblickte ich eure Väter; sie aber gingen zum Baal-Peor und weihten sich der Schande und wurden zum Gräuel wie der, den sie lieben.

11 Ephraims Herrlichkeit fliegt wie ein Vogel davon; keine Geburt mehr, keine Schwangerschaft, keine Empfängnis!

12 Ja, wenn sie auch ihre Söhne aufziehen, so mache ich sie doch kinderlos, dass kein Mensch mehr da ist; denn wehe ihnen, wenn ich mich von ihnen abwende!

13 Ephraim, wie ich ihn sehe, ist gepflanzt wie Tyrus in der Aue; aber er muss seine Söhne zu dem hinausführen, der sie erwürgen wird!

14 Gib ihnen, Herr — was willst du ihnen geben? —, gib ihnen einen unfruchtbaren Leib und trockene Brüste!

15 Alle ihre Bosheit stammt von Gilgal her, sodass ich sie dort zu hassen begann; wegen ihrer schlimmen Handlungen will ich sie aus meinem Haus vertreiben; ich kann sie nicht mehr lieben; alle ihre Fürsten sind Abtrünnige!

16 Ephraim ist geschlagen, ihre Wurzel ist verdorrt; sie bringen keine Frucht! Wenn sie auch Kinder gebären, so werde ich doch die Lieblinge töten, die aus ihrem Leib hervorkommen.

17 Mein Gott wird sie verwerfen, weil sie ihm nicht gehorcht haben; darum müssen sie als Flüchtlinge umherirren unter den Heidenvölkern.

Gott muss sein Volk züchtigen

10 Israel ist ein rankender Weinstock, der für sich selbst Frucht bringt. Je mehr Früchte er brachte, desto mehr Altäre bauten sie; je besser ihr Land war, desto schönere Götzenbilder machten sie.

Ihr Herz ist falsch, nun sollen sie es büßen: Er wird ihre Altäre zerschlagen, ihre Götzenbilder zertrümmern.

Dann werden sie bekennen müssen: »Wir haben keinen König mehr, weil wir den Herrn nicht fürchteten; und ein König, was kann der uns helfen?«

[Leere] Worte reden, falsche Eide schwören, Bündnisse schließen, sodass das Gericht aufsprosst wie Giftkraut aus den Furchen des Ackers!

Um das Kalb von Beth-Awen wird den Einwohnern von Samaria bange sein; ja, seine Bevölkerung trauert darum, und seine Götzenpriester zittern seinetwegen, wegen seiner Herrlichkeit, weil sie von ihnen weggeführt wird.

Ja, es selbst wird nach Assyrien gebracht, als Tribut für den König Jareb: Scham erfasst Ephraim, und Israel muss sich seines Rates schämen.

Samarias König fährt dahin wie ein zerbrochener Zweig, der auf der Wasserfläche schwimmt;

so werden die Höhen von Awen, die Sünde Israels, verwüstet; Dornen und Disteln werden auf ihren Altären wachsen. Da werden sie zu den Bergen sagen: Bedeckt uns!, und zu den Hügeln: Fallt über uns!

Seit den Tagen von Gibea hast du gesündigt, Israel! Dort sind sie stehen geblieben. Sollte sie nun nicht auch in Gibea der Krieg erreichen, der gegen die frevelhaften Kinder geführt wird?

10 Ich will sie züchtigen nach Herzenslust, und es sollen Völker gegen sie versammelt werden zur Züchtigung für ihre zweifache Schuld!

11 Ephraim ist eine [ans Joch] gewöhnte junge Kuh, die gerne drischt; aber ich fahre über ihren schönen Hals; ich will Ephraim anspannen, Juda soll pflügen, Jakob soll eggen!

Der Ruf, den Herrn zu suchen: Pflügt einen Neubruch!

12 Sät euch Gerechtigkeit, erntet nach dem Maß der Gnade! Pflügt einen Neubruch,[c] denn es ist Zeit, den Herrn zu suchen, bis er kommt und euch Gerechtigkeit regnen lässt!

13 Als ihr Gesetzlosigkeit pflügtet, habt ihr Unheil geerntet und die Frucht der Falschheit gegessen. Weil du dich auf deine Wege und die Menge deiner Helden verlassen hast,

14 so soll sich Kriegslärm gegen deine Bevölkerung erheben, und alle deine Festungen sollen zerstört werden, wie Schalman Beth-Arbel zerstörte am Tag des Kampfes und die Mutter samt den Kindern zu Boden streckte.

15 Dasselbe [Geschick] bringt Bethel über euch um eurer großen Bosheit willen; beim [Anbruch des] Morgenrots wird der König Israels völlig vertilgt sein.

Gott liebt Israel trotz dessen Undankbarkeit

11 Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Aber sobald man sie rief, wandten sie sich vom Angesicht [der Rufenden] ab.[d] Den Baalen opferten sie, und den Götzenbildern räucherten sie.

Und ich war es doch, der Ephraim gehen lehrte, der sie auf seine Arme nahm. Aber sie haben nicht erkannt, dass ich sie heilte.

Mit menschlichen Banden zog ich sie, mit Seilen der Liebe; ich hob ihnen gleichsam das Joch auf vom Kinn und neigte mich zu ihnen, um ihnen Nahrung zu geben.

Er soll nicht nach dem Land Ägypten zurückkehren, sondern der Assyrer soll ihr König werden, weil sie nicht umkehren wollen!

Und das Schwert soll in ihren Städten umgehen und ihre Riegel vernichten und sie wegen ihrer Ratschläge verzehren.

Mein Volk hält am Abfall von mir fest[e]; ruft man es nach oben, so erhebt sich gar niemand!

Wie könnte ich dich dahingeben, Ephraim, wie könnte ich dich preisgeben, Israel? Wie könnte ich dich behandeln wie Adama, dich machen wie Zeboim?[f] Mein Herz sträubt sich dagegen, mein ganzes Mitleid ist erregt!

Ich will nicht handeln nach der Glut meines Zorns, will Ephraim nicht wiederum verderben; denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, als der Heilige bin ich in deiner Mitte und will nicht in grimmigem Zorn kommen.

10 Sie werden dem Herrn nachfolgen, der brüllen wird wie ein Löwe; wenn er brüllt, so werden die Söhne zitternd vom Meer herbeieilen;

11 wie Vögel werden sie aus Ägypten zitternd herbeieilen und wie Tauben aus dem Land Assyrien; und ich werde sie in ihren eigenen Häusern wohnen lassen, spricht der Herr.

Israel hat sich in Lügen und Selbstbetrug verstrickt

12 Ephraim hat mich mit Lügen umgeben und das Haus Israel mit Betrug; auch Juda schweift immer noch umher neben Gott, dem Heiligen, der treu ist.

Ephraim nährt sich von Wind und läuft den ganzen Tag dem Ostwind nach; er wird täglich verlogener und gewalttätiger; ein Bündnis mit Assyrien wollen sie schließen, und Öl wird nach Ägypten gebracht.

Auch mit Juda hat der Herr einen Rechtsstreit, und er muss Jakob strafen entsprechend seinen Wegen, er wird ihm vergelten entsprechend seinen Taten.

Schon im Mutterschoß hielt er die Ferse seines Bruders, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott;

er kämpfte mit dem Engel und siegte, er weinte und flehte zu ihm; in Bethel hat er ihn gefunden, und dort hat Er mit uns geredet —

nämlich der Herr, der Gott der Heerscharen, dessen Gedenkname Herr ist.

So kehre nun um zu deinem Gott, halte fest an Liebe[g] und Recht und hoffe stets auf deinen Gott!

Der Kanaaniter[h] hat eine falsche Waage in der Hand, er übervorteilt gern.

Auch Ephraim spricht: »Ich bin doch reich geworden, ich habe mir ein Vermögen erworben; an all meinem Erwerb wird man mir kein Unrecht nachweisen können, das Sünde wäre!«

10 Ich aber, der Herr, bin dein Gott vom Land Ägypten her, ich werde dich wieder in Zelten wohnen lassen wie zur Zeit des [Laubhütten-]Festes.

11 Ich habe zu den Propheten geredet und viele Offenbarungen[i] gegeben und durch die Propheten in Gleichnissen gelehrt.

12 Sind sie in Gilead nichtswürdig gewesen, so sollen sie zunichtewerden; haben sie in Gilgal Stiere geopfert, so sollen auch ihre Altäre wie Steinhaufen auf den Furchen des Ackers werden!

13 Als Jakob in das Gebiet von Aram floh, da diente Israel um eine Frau; um eine Frau hütete er [die Herde].

14 So hat der Herr durch einen Propheten Israel aus Ägypten heraufgeführt und es durch einen Propheten hüten lassen.

15 Ephraim hat ihn bitter gekränkt; Er wird seine Blutschuld auf ihn werfen, und sein Herr wird ihm seine Beschimpfung vergelten.

Der Götzendienst als Ursache für Israels Verderben

13 Wenn Ephraim redete, herrschte Schrecken; groß stand er da in Israel; als er sich aber mit dem Baal versündigte, da starb er.

Und nun fahren sie fort zu sündigen und gießen sich Bildnisse aus ihrem Silber, Götzenbilder nach ihrer Erfindung, allesamt ein Machwerk von Künstlern; von ihnen sagen sie: »Die Menschen, die opfern, sollen die Kälber küssen!«

Darum werden sie sein wie eine Morgenwolke und wie der Tau, der früh vergeht, wie die Spreu, die von der Tenne verweht wird, und wie der Rauch aus dem Kamin!

Ich aber bin der Herr, dein Gott, vom Land Ägypten her, und außer mir kennst du keinen Gott, und es gibt keinen Retter als mich allein!

Ich habe mich deiner angenommen in der Wüste, im dürren Land.

Als sie aber Weide fanden, wurden sie satt; und als sie satt wurden, überhob sich ihr Herz; darum vergaßen sie mich.

Da wurde ich gegen sie wie ein Löwe und lauerte wie ein Panther am Weg;

ich überfiel sie wie eine Bärin, der man die Jungen geraubt hat, und zerriss ihnen den Brustkasten und fraß sie dort wie ein Löwe; die wilden Tiere zerrissen sie.

Das ist dein Verderben, Israel, dass du gegen mich, deine Hilfe, bist!

10 Wo ist denn nun dein König, dass er dir helfe in allen deinen Städten, und wo sind deine Richter? Denn du hast ja gesagt: »Gib mir einen König und Fürsten!«

11 Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn [wieder] weg in meinem Grimm!

Die Schuld Ephraims und die Verheißung der zukünftigen Erlösung

12 Ephraims Schuld ist zusammengebunden, seine Sünde ist aufbewahrt.

13 Geburtswehen werden ihn ankommen; er ist ein unverständiges Kind; denn er stellt sich nicht zur rechten Zeit ein zur Geburt![j]

14 Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs, vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg? Doch der Trost ist vor meinen Augen verborgen.[k]

15 Denn wenn er auch fruchtbar ist unter den Brüdern, so wird doch ein Ostwind kommen, ein Wind des Herrn von der Wüste herauf, sodass sein Brunnen vertrocknet und sein Quell versiegt. Er wird den Schatz aller kostbaren Geräte berauben.

id="1"/>Samaria muss es büßen; denn es hat sich gegen seinen Gott empört; durchs Schwert sollen sie fallen; ihre Kinder sollen zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden!

Aufruf zur Umkehr – Zukunftsverheißungen

14 Kehre um, o Israel, zu dem Herrn, deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine eigene Schuld.

Nehmt Worte mit euch und kehrt um zum Herrn! Sprecht: »Vergib alle Schuld und nimm es gut auf, dass wir dir das Opfer unserer Lippen bringen, das wir schuldig sind![l]

Assyrien wird uns nicht retten; wir wollen nicht mehr auf Rossen reiten und das Werk unserer Hände nicht mehr unsere Götter nennen, denn bei dir findet der Verwaiste Barmherzigkeit!«

Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, gerne will ich sie lieben; denn mein Zorn hat sich von ihnen abgewandt.

Ich will für Israel sein wie der Tau; es soll blühen wie eine Lilie und Wurzel schlagen wie der Libanon.

Seine Schösslinge sollen sich ausbreiten; es soll so schön werden wie ein Ölbaum und so guten Geruch geben wie der Libanon.

Die unter seinem Schatten wohnen, sollen wiederum Getreide hervorbringen und blühen wie der Weinstock und so berühmt werden wie der Wein vom Libanon.

Ephraim [wird sagen:] »Was soll ich künftig noch mit den Götzen zu schaffen haben?« — Ich, ich habe ihn erhört und auf ihn geblickt! — »Ich bin wie eine grünende Zypresse.« — Es soll sich zeigen, dass deine Frucht von mir kommt!

10 Wer ist so weise, dass er das einsehe, und so klug, dass er das verstehe? Denn die Wege des Herrn sind richtig[m], und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall.

Schlachter 2000 (SCH2000)

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