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Hoffnung für Alle (HOF)
Version
Hesekiel 25-27

Ankündigung des Gerichts über die anderen Völker (Kapitel 25–32)

Die Ammoniter werden für ihre Schadenfreude bestraft

25 Wieder empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er befahl mir: »Du Mensch, blick in die Richtung, wo die Ammoniter leben, und kündige ihnen mein Gericht an! Ruf ihnen zu:

Hört, was Gott, der Herr, euch zu sagen hat: Ihr seid voller Schadenfreude darüber, dass mein Heiligtum entweiht worden ist. Ihr verhöhnt Israel, weil die Feinde es verwüstet haben, und lacht über die Judäer, die in die Verbannung gehen mussten. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt! Denn ich gebe euer Land den Stämmen aus dem Osten. Sie werden ihre Zelte bei euch aufschlagen und ihre Siedlungen in eurem Land errichten. Sie werden eure Früchte essen und eure Milch trinken. Die Stadt Rabba mache ich zum Weideplatz für Kamele und alle eure Siedlungen zum Lager für Schafe und Ziegen. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin.

Ja, ich, Gott, der Herr, sage euch: Hämisch lachend habt ihr zugesehen, wie Israel verwüstet wurde, vor Schadenfreude habt ihr Luftsprünge gemacht und in die Hände geklatscht. Darum erhebe ich drohend meine Hand, um euch zu strafen. Euer Land gebe ich anderen Völkern als Beute, damit sie es plündern und völlig verwüsten. Ich rotte euer Volk aus – nichts bleibt davon übrig! Daran sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«

Die Städte Moabs werden zerstört

»So spricht Gott, der Herr: Die Moabiter spotten genau wie die Leute von Seïr und sagen: ›Seht doch, Juda hat den anderen Völkern nichts voraus!‹ Darum werde ich die Berghänge der Moabiter leer fegen, indem ich die Städte dort zerstöre. Ja, im ganzen Land wird es keine einzige Siedlung mehr geben. Ich vernichte die Städte, die der Stolz der Moabiter waren: Bet-Jeschimot, Baal-Meon und Kirjatajim. 10 Ihr Land gebe ich zusammen mit dem Land der Ammoniter den Stämmen aus dem Osten. Die Ammoniter sollen bei allen Völkern vergessen sein, 11 und auch die Moabiter bekommen meine Strafe zu spüren. Dann sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin.«

Gottes Rache an den Edomitern

12 »So spricht Gott, der Herr: Die Edomiter haben sich grausam an den Judäern gerächt und damit große Schuld auf sich geladen. 13 Darum erhebe ich drohend meine Hand, um die Edomiter zu strafen. Mensch und Vieh werde ich ausrotten, mit dem Schwert sollen sie niedergemetzelt werden. Von Teman bis nach Dedan mache ich das Land zu einem Trümmerfeld. 14 Ich lege das Strafgericht meinem Volk Israel in die Hände. Sie sollen für mich Rache nehmen und die Edomiter meinen grimmigen Zorn spüren lassen. Dann werden die Edomiter erkennen, dass ich, Gott, der Herr, mich an ihnen gerächt habe. Darauf gebe ich mein Wort.«

Die Philister werden ausgerottet

15 »So spricht Gott, der Herr: Auch die Philister haben sich grausam an meinem Volk gerächt. Voller Hass und Verachtung wollten sie ihre Erzfeinde vernichten. 16 Darum erhebe ich drohend meine Hand, um die Philister zu strafen. Alle Stämme, die in ihrem Land leben, rotte ich aus – die Kreter genauso wie die übrigen Bewohner entlang der Küste. 17 Ich werde sie hart bestrafen und mich grausam an ihnen rächen. Wenn ich Rache nehme, dann sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin.«

Tyrus, die reiche Handelsstadt, geht unter

26 Im 11. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des Monats[a], gab mir der Herr eine Botschaft und sprach: »Du Mensch, die Einwohner der Handelsstadt Tyrus verhöhnen Jerusalem und rufen: ›Haha, das Tor zu den Völkern ist zerbrochen! Nun sind wir die Herren, wir werden reich und bedeutend sein, denn Jerusalem ist nur noch ein Trümmerhaufen!‹ Darum sage ich, Gott, der Herr:

Jetzt bekommst du es mit mir zu tun, Tyrus! Viele Völker lasse ich gegen dich heranrücken, unaufhaltsam wie Meereswogen. Sie zerstören deine Stadtmauern und reißen deine Türme ab. Ich fege das Erdreich weg, bis nur noch der nackte Fels aus dem Meer ragt. Du sollst ein unbewohnter Felsen werden, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort. Feindliche Völker plündern dich aus, und mit ihren Schwertern bringen sie alle Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland um. Daran sollst du erkennen, dass ich der Herr bin.

Ich, Gott, der Herr, sage dir: Ich lasse Nebukadnezar, den König von Babylonien, den größten aller Herrscher, gegen dich kämpfen. Aus dem Norden wird er dich mit einem gewaltigen Heer überfallen, mit einem großen Aufgebot an Pferden, Streitwagen und Reitern. Die Einwohner deiner Tochterstädte auf dem Festland tötet er mit dem Schwert. Gegen deine Mauern schüttet er einen Wall auf, er baut Angriffsrampen und errichtet Schutzdächer für seine Truppen. Seine Soldaten rennen mit ihren Rammböcken gegen deine Mauern an und bringen sie zum Einstürzen, deine Türme reißen sie mit eisernen Werkzeugen nieder. 10 Wenn sie auf ihren Pferden herangaloppieren, werden Staubwolken dich bedecken. Deine Mauern erzittern vom Lärm der Reiter und der rasselnden Streitwagen, die durch deine aufgebrochenen Tore hereinstürmen. 11 Die Pferde zertrampeln den Boden in deinen Gassen, die Reiter metzeln deine Einwohner mit ihren Schwertern nieder, und deine mächtigen Steinsäulen versinken in den Trümmern. 12 Die Feinde plündern deine Schätze und deine Handelsgüter. Sie brechen deine Mauern ab und reißen deine prächtigen Häuser nieder. Die Steine, die Balken und den ganzen Schutt werfen sie ins Meer. 13 Ich sorge dafür, dass der Lärm deiner Lieder verstummt, und auch vom Spiel auf der Laute hört man nichts mehr. 14 Ich mache dich zu einem kahlen Felsen, auf dem die Fischer ihre Netze zum Trocknen auslegen. Nie wieder sollst du aufgebaut werden! Das kündige ich, Gott, der Herr, an, und mein Wort gilt!

15 Tyrus, ich habe dir noch etwas zu sagen: Die Inseln erbeben, wenn du mit lautem Getöse zusammenfällst. Ihre Bewohner zittern, wenn sie die Schlachtrufe der Mörder und das Stöhnen der Sterbenden hören. 16 Die Herrscher der Küstenvölker steigen von ihrem Thron herunter. Sie legen ihre prächtigen Mäntel und ihre bunten Gewänder ab. Der Schreck lässt sie nicht los, sie kauern voller Entsetzen auf der Erde und hören nicht mehr auf zu zittern. 17 Dann stimmen sie ein Klagelied über dich an und singen:

›Ach, nun liegst du in Trümmern,
Festung an der Küste, ruhmreiche Stadt!
Das Meer gehörte dir,
deine Nachbarn mussten sich vor dir fürchten.
18 Auf den Inseln ringsum herrscht Entsetzen,
alle zittern vor Schreck über dein grausames Ende.‹

19 Ich, Gott, der Herr, kündige dir an: Ich lege dich in Trümmer, es soll dir nicht besser gehen als anderen Städten, die zerstört und verlassen sind. Aus den Tiefen der Meere lasse ich Wasser heraufsteigen, und die Fluten werden dich bedecken. 20 Ich stoße dich hinunter zu denen, die ins Grab gesunken sind, zu den Völkern, die in grauer Vorzeit lebten. In den Tiefen unter der Erde musst du hausen, mitten in den Ruinen aus längst vergangener Zeit. Dort im Totenreich sollst du bleiben. Denn nie wieder wirst du bewohnt sein, nie wieder Macht besitzen in der Welt der Lebenden[b]. 21 Ja, ich bereite dir ein schreckliches Ende. Es wird dich nicht mehr geben, und wer dich sucht, wird dich nie wieder finden. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.«

Ein Klagelied über den Untergang von Tyrus

27 Wieder empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er sprach zu mir: »Du Mensch, stimm ein Klagelied über Tyrus an! Sag zu der Stadt, die den Zugang zum Meer beherrscht und mit vielen Küstenvölkern Handel treibt:

So spricht Gott, der Herr: Tyrus, du behauptest, von vollendeter Schönheit zu sein. Das Meer ist dein Zuhause, und deine Erbauer haben dich wunderschön wie ein Schiff gestaltet: Deine Planken bauten sie mit Zypressenholz vom Senir[c], den Mast fertigten sie aus Zedern vom Libanon an. Für deine Ruder nahmen sie Eichen aus Baschan, das Deck bauten sie mit Wacholderholz aus Zypern und verkleideten es mit Elfenbein. Aus Ägypten kam das feine Leinen für die Segel, die bunten Farben leuchteten weithin. Für das Sonnensegel wurde violetter und roter Purpur aus Elischa verwendet.

Die Bewohner von Sidon und Arwad waren deine Ruderer, und fähige Männer aus deiner Mitte arbeiteten als Matrosen. Wenn man ein Leck fand, besserten es erfahrene Handwerker aus Gebal aus. In deinem Hafen lagen Schiffe aus aller Welt; in den Straßen versammelten sich die Seeleute, um Handel zu treiben. 10 Söldner aus Persien, Lydien und Libyen dienten in deinem Heer, ihre Schilde und Helme verliehen dir Glanz. 11 Männer aus Arwad verteidigten deine Mauern zusammen mit deinen eigenen Soldaten, und Gammaditer bewachten deine Türme; ihre Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf. So machten sie deine Schönheit vollkommen.

12 Du warst eine reiche Stadt; viele Güter konnte man bei dir kaufen. Tarsis bot dir dafür Silber, Eisen, Zinn und Blei. 13 Händler aus Jawan, aus Tubal und Meschech kauften bei dir und brachten dir dafür Sklaven und Gegenstände aus Kupfer. 14 Die Bewohner von Bet-Togarma tauschten deine Waren gegen Zugpferde, Reitpferde und Maultiere. 15 Die Kaufleute von Rhodos[d] und vielen anderen Inseln brachten dir Elefantenzähne und Ebenholz. 16 Die Syrer[e] kauften viele deiner reichen Güter und gaben dir dafür roten Purpur, bunte Stoffe, feines Leinen, Korallen, Rubine und andere Edelsteine. 17 Juda und Israel tauschten deine Waren gegen Weizen aus Minnit[f], Hirse[g], Honig, Öl und duftendes Harz. 18 Die Bewohner von Damaskus boten dir Wein aus Helbon und Wolle aus Zahar und bekamen dafür zahlreiche Schätze aus deinem großen Besitz. 19 Die Leute von Wedan und Jawan aus dem Gebiet von Usal gaben dir Gegenstände aus Eisen sowie Zimt und andere Gewürze. 20 Dedan tauschte deine Waren gegen Satteldecken ein. 21 Die Fürsten von Arabien und Kedar gaben dir Lämmer, Schaf- und Ziegenböcke. 22 Die Kaufleute von Saba und Ragma brachten dir die besten Balsamöle, allerlei Edelsteine und Gold. 23 Haran, Kanne, Eden, die Händler von Saba, Assyrien und Kilmad – sie alle trieben Handel mit dir. 24 Prächtige Gewänder boten sie dir, Mäntel aus violettem Purpur, bunte Stoffe, mehrfarbige Teppiche und gedrehte, feste Seile.[h] 25 Die Handelsschiffe[i] kamen in großen Flotten zu dir und brachten deine Waren überallhin. So wurdest du immer reicher – ein voll beladenes Schiff mitten im Meer. 26 Deine Ruderer fuhren mit dir über die hohe See. Doch es dauert nicht mehr lange, da wirst du mitten auf dem Meer vom Ostwind erfasst und zerbrochen! 27 Alles, was dir gehört, stürzt dann in die Fluten: deine Waren, deine Seeleute und Matrosen, die Männer, die deine Lecks ausbessern, deine Kaufleute und Soldaten. Ja, wenn du fällst, versinkt deine ganze Pracht mit dir im Meer. 28 Die Küsten erzittern, wenn sie das laute Geschrei deiner Besatzung hören. 29 Alle Seeleute verlassen ihre Schiffe und bleiben voller Entsetzen an Land. 30 Laut schreien und klagen sie über dich, streuen sich Staub auf den Kopf und wälzen sich in der Asche. 31 Die Haare scheren sie sich ab und hüllen sich in Trauergewänder, sie vergießen bittere Tränen und halten die Totenklage über dich. 32 Ja, in ihrem Schmerz stimmen sie ein Klagelied an:

›Was auf der Welt konnte man mit Tyrus vergleichen,
dieser Stadt, die nun totenstill im Meer ruht?
33 Als deine Kaufleute über die Ozeane segelten,
haben sie vielen Völkern Schätze gebracht.
Deine Waren ließen Könige aus allen Winkeln der Erde
zu großem Reichtum gelangen.
34 Jetzt aber bist du zerbrochen
und in den Tiefen des Meeres versunken.
Deine Güter und dein ganzer Reichtum –
nichts ist mehr davon zu sehen!
35 Die Bewohner der Küstenländer
sind über dein Schicksal entsetzt,
ihren Königen stehen die Haare zu Berge,
das Grauen ist ihnen ins Gesicht geschrieben.
36 Völker, die vorher deine Waren kauften –
sie alle verachten dich nun.
Ein Bild des Schreckens bist du geworden,
es ist aus mit dir für alle Zeit!‹«

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