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Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Jesaja 9-12

[9:2] Das Volk, das in der Finsternis wandelt, sieht ein großes Licht,
über den Bewohnern des Landes der Todesschatten geht eine Leuchte auf.
[3] Du machst des Jubels viel, du machst seine Freude groß;
sie werden sich vor dir freuen, wie man sich in der Ernte freut,
wie die Sieger jubeln, wenn sie Beute teilen.
[4] Denn du hast das Joch, das auf ihm lastete,
den Stecken, der seinen Rücken geschlagen hat, und die Rute seines Treibers zerbrochen
wie am Tage Midians.
[5] Denn jeder Stiefel derer, die gestiefelt einhertreten im Schlachtgetümmel, und jedes blutbefleckte Kleid
wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
[6] Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft kommt auf seine Schulter;
und man nennt ihn: Wunderbar, Rat, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst.
[7] Der Mehrung der Herrschaft und des Friedens wird kein Ende sein auf dem Throne Davids
und in seinem Königreich,
daß er es gründe und mit Recht und Gerechtigkeit befestige von nun an bis in Ewigkeit.
Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird solches tun!

Gottes Zorn wider Israel

[8] Ein Wort hat der Herr gegen Jakob gesandt,
und es soll in Israel niederfallen.
[9] Erfahren soll es das ganze Volk,
Ephraim und die zu Samaria wohnen;
die im Stolz und Übermut des Herzens sagen:
[10] Ziegelsteine sind gefallen,
wir aber wollen mit Quadern bauen;
Maulbeerbäume wurden abgehauen,
wir aber wollen Zedern dafür setzen!
10 [11] Doch der Herr hat die Feinde Rezins über ihn erhöht
und seine Gegner aufgestachelt;
11 [12] die Syrer von vorn und die Philister von hinten
fraßen Israel mit vollem Maul.
Bei alledem hat sich sein Zorn nicht gewandt, seine Hand bleibt ausgestreckt.
12 [13] Denn auch das Volk hat sich nicht zu dem gewandt, der es schlägt,
und es suchte den Herrn der Heerscharen nicht.
13 [14] Da hieb der Herr von Israel ab Kopf und Schwanz,
Palmzweig und Binse an einem Tage.
14 [15] Der Älteste und Angesehene ist der Kopf,
und der Prophet, welcher Lügen lehrt, der Schwanz.
15 [16] Die Führer dieses Volkes sind seine Verführer geworden,
und die von ihnen Geführten sind verloren.
16 [17] Darum freut sich auch der Herr nicht über ihre junge Mannschaft
und hat kein Erbarmen mit ihren Waisen und Witwen;
denn sie sind alle Frevler und Bösewichter,
und jeder Mund redet Torheit!
Bei alledem hat sich sein Zorn nicht gewandt, seine Hand bleibt ausgestreckt.
17 [18] Denn das gottlose Wesen brannte wie ein Feuer,
das Hecken und Dornen fraß
und die dichten Wälder anzündete,
daß Rauchsäulen emporwirbelten.
18 [19] Durch den Zorn des Herrn ist das Land wie ausgebrannt
und das Volk wie vom Feuer verzehrt;
keiner schont des andern.
19 [20] Man verschlingt zur Rechten und bleibt hungrig,
man frißt zur Linken und wird nicht satt;
schließlich frißt noch jeder das Fleisch seines eigenen Arms,
20 [21] Manasse den Ephraim und Ephraim den Manasse
und diese beiden den Juda!
Bei alledem hat sich sein Zorn nicht abgewandt; seine Hand bleibt ausgestreckt!

Weheruf über Gesetzgeber und Unterdrücker

10 Wehe den Gesetzgebern, die liederliche Gesetze erlassen,
und den Schreibern, welche Plackereien[a] schreiben,
womit sie die Armen vom Rechtswege verdrängen
und die Unterdrückten meines Volkes ihres Rechtes berauben;
damit die Witwen ihre Beute seien
und sie die Waisen plündern können.
Was wollt ihr tun am Tage der Rechenschaft
und wenn das Wetter hereinbricht, das von ferne kommt?
Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe,
und wo wollt ihr euren Reichtum lassen?
Wer sich nicht unter die Fesseln beugt,
wird unter den Erschlagenen fallen.
Bei alledem hat sich sein Zorn nicht gewandt, seine Hand bleibt ausgestreckt.

Gericht über Assyrien

Wehe Assur, der Rute meines Zorns,
der in seiner Hand den Stecken meines Grimms trägt!
Gegen ein ruchloses Volk werde ich ihn senden,
und wider ein Volk, dem ich zürne,
will ich ihn aufbieten, um Beute zu machen und Raub zu holen
und es zu zertreten wie Kot auf der Gasse!
Aber er meint es nicht so,
und sein Herz denkt nicht also,
sondern er nimmt sich vor, Völker umzubringen
und zu verderben, und derer nicht wenige.
Denn er spricht:
Sind nicht alle meine Feldherren Könige?
Ist nicht Kalno wie Karkemisch,
Chamat wie Arpad,
Samarien wie Damaskus?
10 Wie meine Hand sich der Königreiche der Götzen bemächtigt hat,
deren Bilder doch mächtiger waren als die zu Jerusalem und Samaria,
11 und wie ich Samaria und ihren Götzen getan habe,
sollte ich nicht auch Jerusalem und ihren Göttern also tun?

12 Wenn einst der Herr sein ganzes Werk am Berge Zion und an Jerusalem vollendet haben wird, so will ich, [spricht der Herr], an der Frucht des Hochmuts des assyrischen Königs und an dem Trotz seiner hochfahrenden Augen Vergeltung üben! 13 Denn er sprach:

Durch meine eigene Kraft habe ich’s vollbracht
und durch meine Weisheit; denn ich bin klug;
ich habe die Grenzen der Völker verrückt
und ihre Vorräte geplündert
und sie in meiner Macht von ihren Sitzen gestürzt.
14 Meine Hand hat nach dem Reichtum der Völker gegriffen
wie nach einem Vogelnest,
und wie man verlassene Eier wegnimmt,
also habe ich alle Länder weggenommen,
und keiner war, der die Flügel regte,
den Schnabel aufsperrte und piepte!
15 Rühmt sich auch die Axt gegen den, der damit haut?
Oder brüstet sich die Säge wider den, der sie führt?
Als ob der Stock den schwänge, der ihn aufhebt,
als ob die Rute den erhöbe, der kein Holz ist! -
16 Darum wird der Herrscher, der Herr der Heerscharen,
unter die Fetten Assurs die Schwindsucht senden
und unter seinen Edlen einen Brand anzünden wie Feuersglut.
17 Und das Licht Israels wird zum Feuer werden
und sein Heiliger zur Flamme;
die wird jene Dornen und Hecken
an einem einzigen Tage verbrennen und verzehren
18 und die Herrlichkeit seines Waldes und Feldes
mit Stumpf und Stiel vertilgen,
daß es sein wird wie ein Aussterben;
19 die übrigen Bäume seines Waldes werden zu zählen sein,
so daß ein Knabe sie aufschreiben kann.

Der Überrest von Israel - Messianische Zeit

20 An jenem Tage werden die Überbliebenen Israels
und die Geretteten vom Hause Jakobs
sich nicht mehr stützen auf den, der sie geschlagen hat,
sondern sie werden sich in Wahrheit verlassen auf den Herrn, den Heiligen Israels.
21 Der Überrest wird sich bekehren,
der Überrest Jakobs zu dem starken Gott.
22 Denn wenn dein Volk, o Israel, wäre wie der Sand am Meer,
so wird doch nur der Überrest sich bekehren;
denn Vertilgung ist beschlossen, überströmend von Gerechtigkeit.
23 Denn ein Vertilgen, und zwar ein festbeschlossenes,
wird der Herr, der Herr der Heerscharen, inmitten des ganzen Landes ausführen.

24 Deshalb spricht der Herr, der Herr der Heerscharen, also:

Du mein Volk, das zu Zion wohnt, fürchte dich nicht vor Assur,
das dich mit der Rute schlägt
und seinen Stecken gegen dich erhebt nach der Weise Ägyptens;
25 denn nur noch eine kleine Weile,
so ist der Grimm vorüber,
und mein Zorn kehrt sich zu ihrer Vernichtung;
26 und der Herr der Heerscharen wird eine Geißel über ihn schwingen,
wie er Midian schlug am Felsen Oreb;
und er wird seinen Stab über das Meer erheben,
wie einst gegen Ägypten.
27 Alsdann wird seine Last von deinen Schultern weichen
und sein Joch von deinem Hals;
ja, das Joch wird vom Fett zersprengt werden.
28 Er kommt über Ajat, zieht durch Migron,
bei Michmas legt er seine Geräte nieder;
29 sie ziehen durch den Engpaß:
Geba sei unser Nachtquartier!
Rama erzittert,
Sauls Gibea flieht.
30 Schreie laut, du Tochter Gallim!
Horche auf, Laischa! Antworte ihr, Anatot!
31 Madmena irrt herum,
die Bewohner Gebims suchen Zuflucht.
32 Noch heute wird er sich in Nob aufstellen;
er wird seine Hand ausstrecken gegen den Berg der Tochter Zion,
die Höhe von Jerusalem! -
33 Siehe, da haut der Herrscher, der Herr der Heerscharen,
die Äste mit furchtbarer Gewalt herunter;
die Hochgewachsenen werden abgehauen
und die Erhabenen erniedrigt!
34 Der dichte Wald wird mit dem Eisen niedergemacht,
und der Libanon fällt durch den Starken.

Der Sproß aus Isai

11 Und es wird ein Sproß aus dem Stumpfe Isais hervorgehen
und ein Schoß aus seinen Wurzeln hervorbrechen;
auf demselben wird ruhen der Geist des Herrn,
der Geist der Weisheit und des Verstandes,
der Geist des Rats und der Stärke,
der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.
Und sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn;
er wird nicht nach dem Augenschein richten,
noch nach dem Hörensagen strafen,
sondern er wird die Armen mit Gerechtigkeit richten
und den Elenden im Lande ein unparteiisches Urteil sprechen;
er wird die Welt mit dem Stabe seines Mundes schlagen
und den Gottlosen mit dem Odem seiner Lippen töten.
Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden
und Wahrheit der Gurt seiner Hüften[b] sein.
Da wird der Wolf bei dem Lämmlein wohnen,
der Leopard bei dem Böcklein niederliegen.
Das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh werden beieinander sein,
also daß ein kleiner Knabe sie treiben wird.
Die Kuh und die Bärin werden miteinander weiden
und ihre Jungen zusammen lagern. Der Löwe wird Stroh fressen wie das Rindvieh.
Der Säugling wird spielen am Loch der Otter
und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle des Basilisken ausstrecken.
Sie werden nicht schaden und nicht verderben
auf dem ganzen Berge meines Heiligtums;
denn die Erde wird erfüllt mit Erkenntnis des Herrn,
wie die Wasser [den Grund] bedecken.

10 Zu der Zeit wird es geschehen, daß die Heiden fragen werden nach dem Wurzelsproß Isais, der als Panier für die Völker dasteht;und seine Residenz wird herrlich sein[c].

11 Zu jener Zeit wird der Herr zum zweitenmal seine Hand ausstrecken, um den Rest seines Volkes loszukaufen, der übriggeblieben ist in Assyrien, Ägypten, Patros, Äthiopien, Elam, Sinear, in Chamat und den Inseln des Meeres.

12 Und er wird den Nationen ein Panier aufstecken
und die Verjagten Israels sammeln
und die Zerstreuten Judas
von den vier Enden der Erde zusammenbringen.
13 Die Eifersucht Ephraims wird beseitigt
und die Widersacher Judas sollen ausgerottet werden;
Ephraim wird Juda nicht mehr beneiden,
und Juda wird Ephraim nicht mehr bedrängen;
14 sondern sie werden, nach dem Meere zu,
den Philistern auf die Schulter fliegen
und gemeinsam die Morgenländer plündern.
Nach Edom und Moab greift ihre Hand,
und die Kinder Ammon gehorchen ihnen.
15 Auch wird der Herr die Zunge des ägyptischen Meeres mit dem Bann belegen
und seine Hand über den Strom[d] schwingen in der Glut seines Zorns
und ihn zu sieben Bächen schlagen,
daß man mit Schuhen hindurchgehen kann.
16 Und es wird eine Bahn vorhanden sein für den Überrest seines Volkes,
der in Assur übrigbleiben wird,
wie die Israeliten eine hatten
am Tage, als sie aus Ägypten zogen.

Danksagung

12 Und du wirst an jenem Tage sagen:

Ich lobe dich, Herr;
denn du zürntest mir;
dein Zorn hat sich gewendet, und du tröstest mich!
Siehe, Gott ist mein Heil;
ich will vertrauen und lasse mir nicht grauen;
denn der Herr, der Herr, ist meine Kraft und mein Lied,
und er ward mir zum Heil!
Und ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen
aus den Brunnen des Heils
und werdet sagen zu jener Zeit:
Danket dem Herrn, ruft seinen Namen an,
verkündiget unter den Völkern seine Wunder,
erinnert daran, wie erhaben sein Name ist!
Singet dem Herrn; denn er hat Großes getan;
solches werde in allen Landen bekannt!
Jauchze und rühme, die du zu Zion wohnst;
denn groß in deiner Mitte ist der Heilige Israels!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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