Print Page Options
Previous Prev Day Next DayNext

Beginning

Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Sprüche 22-23

Erwerb oder Verlust des guten Namens

22 Ein guter Name ist wertvoller als großer Reichtum,
und Anmut ist besser als Silber und Gold.
Reiche und Arme begegnen einander;
der Herr hat sie alle gemacht.
Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich;
aber die Einfältigen tappen hinein und müssen es büßen.
Der Lohn der Demut und der Furcht des Herrn
ist Reichtum, Ehre und Leben.
Dornen und Schlingen sind auf dem Wege des Verkehrten;
wer seine Seele bewahren will, bleibe fern davon!
Gewöhnt man einen Knaben an den Weg, den er gehen soll,
so läßt er nicht davon, wenn er alt wird!
Der Reiche herrscht über die Armen,
und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht.
Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten,
und die Rute seines Übermuts liegt bereit.
Gesegnet wird der Mitleidige;
denn er gibt dem Armen von seinem Brot.
10 Vertreibe den Spötter, so nimmt der Streit ein Ende,
und das Zanken und Schmähen hört auf.
11 Wer Herzensreinheit liebt und anmutige Lippen hat,
dessen Freund ist der König.
12 Die Augen des Herrn behüten die Erkenntnis,
aber er verwirrt die Reden des Betrügers.
13 Der Faule spricht: „Es ist ein Löwe draußen;
der könnte mich auf offener Straße zerreißen!“
14 Ein Hurenmaul ist eine tiefe Grube;
wen der Herr strafen will, der fällt hinein.
15 Torheit steckt dem Knaben im Herzen;
aber die Rute der Zucht wird sie ihm austreiben.
16 Wer einen Armen drückt, bereichert ihn;
wer einem Reichen gibt, schadet ihm nur.


17 Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen,
und dein Herz merke auf meine Lehre!
18 Denn das ist lieblich, wenn du sie in deinem Innern bewahrst,
wenn sie allzumal bereitstehen auf deinen Lippen.
19 Damit du dein Vertrauen auf den Herrn setzest,
lehre ich dich heute, ja, dich!
20 Habe ich dir nicht Vortreffliches[a] geschrieben
mit Ratschlägen und Lehren,
21 daß ich dir kundtäte die zuverlässigen Worte der Wahrheit,
damit du wahrheitsgetreuen Bescheid gebest denen, die dich senden?
22 Beraube den Schwachen nicht, weil er schwach ist,
und unterdrücke den Elenden nicht im Tor!
23 Denn der Herr wird ihre Sache führen
und wird denen, die sie berauben, das Leben rauben.
24 Geselle dich nicht zu einem Zornmütigen
und begib dich zu keinem Hitzkopf,
25 damit du dir nicht seinen Wandel angewöhnest
und er dir nicht zum Fallstrick deiner Seele werde.
26 Sei nicht unter denen, welche in die Hand geloben,
die sich für Schulden verbürgen;
27 denn wenn du nicht bezahlen kannst,
warum soll man dir dein Bett wegnehmen?
28 Verrücke die ewige Grenze nicht,
welche deine Väter gemacht haben.
29 Siehst du jemand emsig in seinem Geschäft,
der darf sich vor Könige stellen;
er wird nicht bei unbedeutenden Leuten dienen.

Lebensweisheiten und Gott wohlgefäl-liger Wandel

23 Wenn du zu Tische sitzest mit einem Herrscher,
so bedenke, wen du vor dir hast!
Setze ein Messer an deine Kehle,
wenn du allzu gierig bist!
Laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen;
denn das ist ein trügerisches Brot!
Bemühe dich nicht, reich zu werden;
aus eigener Einsicht laß davon!
Kaum hast du dein Auge darauf geworfen, so ist er nicht mehr da;
denn sicherlich schafft er sich Flügel
wie ein Adler, der gen Himmel fliegt. -
Iß kein Brot bei einem Mißgünstigen
und sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen!
Denn so sehr es ihm auch in der Seele zuwider ist,
so spricht er doch zu dir: „Iß und trink!“
aber er gönnt es dir nicht.
Den Bissen, den du gegessen hast, mußt du wieder ausspeien,
und deine freundlichen Worte hast du verschwendet. -
Sprich keinem Toren zu;
denn er wird deine weisen Reden nur verachten! -
10 Verrücke die Grenze der Witwe nicht
und betritt nicht das Feld der Waisen!
11 Denn ihr Erlöser ist stark; der wird ihre Sache wider dich führen.
12 Ergib dein Herz der Zucht und
neige deine Ohren zu den Lehren der Erfahrung.
13 Erspare dem Knaben die Züchtigung nicht;
wenn du ihn mit der Rute schlägst, stirbt er nicht.
14 Indem du ihn mit der Rute schlägst,
rettest du seine Seele vom Tode. -
15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise wird,
so ist das auch für mein Herz eine Freude!
16 Und meine Nieren frohlocken,
wenn deine Lippen reden, was richtig ist.
17 Dein Herz ereifere sich nicht für die Sünder,
sondern für die Furcht des Herrn den ganzen Tag!
18 Denn sicherlich gibt es eine Zukunft,
und deine Hoffnung soll nicht vernichtet werden.
19 Höre, mein Sohn, sei weise,
und dein Herz wandle den richtigen Weg!
20 Geselle dich nicht zu den Weinsäufern
und zu denen, die sich übermäßigem Fleischgenuß ergeben;
21 denn Säufer und Schlemmer verarmen,
und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
22 Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat,
und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.
23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht,
Weisheit und Zucht und Vernunft!
24 Ein Vater frohlockt über einen rechtschaffenen Sohn,
und wer einen Weisen gezeugt hat, freut sich über ihn.
25 So mögen sich denn Vater und Mutter deiner freuen
und frohlocken, die dich geboren hat!
26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz,
und laß deinen Augen meine Wege wohlgefallen!
27 Denn die Hure ist eine tiefe Grube,
und die Fremde ist ein gefährliches Loch.
28 Dazu lauert sie wie ein Räuber
und vermehrt die Abtrünnigen unter den Menschen.
29 Wo ist Ach? Wo ist Weh?
Wo sind Streitigkeiten? Wo ist Klage?
Wo sind Wunden ohne Ursache? Wo sind trübe Augen?
30 Bei denen, die sich beim Wein verspäten,
die kommen, um Getränke zu versuchen!
31 Siehe nicht darauf, wie der Wein rötlich schillert,
wie er im Becher perlt!
32 Er gleitet leicht hinunter;
aber hernach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter!
33 Deine Augen werden seltsame Dinge sehen,
und dein Herz wird verworrenes Zeug reden;
34 du wirst sein wie einer, der auf dem Meere schläft
und wie einer, der im Mastkorb oben liegt.
35 „Man schlug mich, aber es tat mir nicht weh;
man prügelte mich, aber ich merkte es nicht!
Wenn ich ausgeschlafen habe, so will ich ihn wieder aufsuchen!“

Schlachter 1951 (SCH1951)

Copyright © 1951 by Société Biblique de Genève