Print Page Options
Previous Prev Day Next DayNext

Beginning

Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
Duration: 365 days
Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Sprüche 19-21

Gesegnete Armut; Folgen von Torheit, Faulheit und Gespött

19 Ein Armer, der in seiner Unschuld wandelt,
ist besser als ein verkehrtes, dummes Maul.
Schon Mangel an Erkenntnis ist nicht gut für die Seele,
und wer zu schnell geht, geht leicht fehl.
Des Menschen Dummheit verdirbt seinen Weg,
und alsdann murrt sein Herz wider den Herrn.
Reichtum macht viele Freunde;
der Arme aber wird von seinem Freunde verlassen.
Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen ausspricht, wird nicht entrinnen.
Viele schmeicheln dem Vornehmen,
und jeder will ein Freund dessen sein, der Geschenke gibt.
Den Armen hassen alle seine Brüder;
sollten sich nicht auch seine Freunde von ihm entfernen?
Geht er auf ihre Worte, so sind sie nichts! -
Wer Verstand erwirbt, liebt seine Seele;
wer Vernunft bewahrt, findet Gutes.
Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft,
und wer Lügen ausspricht, geht zugrunde.
10 Einem Toren ziemt Wohlleben nicht,
geschweige denn einem Knecht, über Fürsten zu herrschen.
11 Klugheit macht einen Menschen geduldig,
und es ist ihm eine Ehre, Vergehungen zu übersehen.
12 Wie das Brüllen des Löwen ist des Königs Zorn,
seine Gunst wie der Tau auf grünem Grase.
13 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Unglück,
und ein zänkisches Weib ist eine beständige Dachtraufe.
14 Haus und Hof erbt man von den Vätern;
aber vom Herrn kommt ein verständiges Weib.
15 Faulheit versenkt in tiefen Schlaf,
und eine lässige Seele muß hungern.
16 Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt seine Seele;
wer aber seiner Wege nicht achtet, muß sterben.
17 Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem Herrn;
und Er wird ihm seine Wohltat vergelten.
18 Züchtige deinen Sohn, weil noch Hoffnung vorhanden ist;
aber laß dir nicht in den Sinn kommen, ihn zu töten!
19 Wer jähzornig ist, muß Buße zahlen;
denn wenn du ihn davon befreist, so machst du nur, daß er's wieder tut.
20 Gehorche dem Rat und nimm die Züchtigung an,
damit du endlich weise wirst!
21 Ein Mensch macht vielerlei Pläne in seinem Herzen;
aber der Rat des Herrn besteht.
22 Des Menschen Zierde ist seine Güte,
und ein Armer ist besser als ein Lügner.
23 Die Furcht des Herrn dient zum Leben;
wer daran reich ist, der wird über Nacht von keinem Unglück heimgesucht.
24 Der Faule steckt seine Hand in den Topf
und mag sie nicht wieder zum Munde bringen.
25 Schlage den Spötter, so wird der Einfältige klug;
weise den Verständigen zurecht, er läßt sich's zur Lehre dienen!
26 Wer den Vater mißhandelt und die Mutter verjagt,
ist ein Sohn, der Schande und Schmach bereitet.
27 Laß ab, mein Sohn, die Unterweisung zu hören,
wenn du von den vernünftigen Lehren doch abweichen willst!
28 Ein nichtsnutziger Zeuge verhöhnt das Gericht,
und der Mund der Gottlosen verschlingt Lügen.
29 Für die Spötter sind Strafgerichte bereit
und Schläge für den Rücken der Toren.

Warnung vor unordentlichem Wandel

20 Der Wein, das starke Getränk, macht übermütig und wild,
und keiner, der sich damit berauscht, wird weise.
Der König ist zu fürchten wie ein brüllender Löwe;
wer sich seinen Zorn zuzieht, verwirkt sein Leben.
Abzulassen vom Zank ist für den Mann eine Ehre;
jeder Narr aber kann die Zähne zeigen.
Im Herbst will der Faule nicht pflügen;
begehrt er dann in der Ernte, so ist nichts da!
Tiefes Wasser ist der Rat im Herzen eines Mannes;
ein verständiger Mann aber schöpft es aus.
Viele Menschen werden gnädige Herren genannt;
wer findet aber einen treuen Mann?
Ein Gerechter, der in seiner Unsträflichkeit wandelt, -
wohlgehe es seinen Kindern nach ihm!
Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt,
findet mit seinen Augen jeden Bösen heraus.
Wer kann sagen: Ich habe mein Herz geläutert,
ich bin rein geworden von meiner Sünde?
10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß,
die sind beide dem Herrn ein Greuel!
11 Schon ein Knabe gibt durch seine Handlungen zu erkennen,
ob er lauter und redlich werden will.
12 Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge,
die hat beide der Herr gemacht.
13 Liebe den Schlaf nicht, sonst wirst du arm;
tue deine Augen auf, so hast du zu essen genug!
14 „Es ist schlecht, es ist schlecht!“ spricht der, welcher etwas kaufen will;
nimmt er's aber doch, so rühmt er sich hernach.
15 Es gibt Gold und viele Perlen;
aber ein kostbares Geschmeide sind verständige Lippen.
16 Nimm ihm sein Kleid; denn er hat sich für einen Fremden verbürgt;
und statt der Unbekannten pfände ihn aus!
17 Erschwindeltes Brot schmeckt dem Manne süß;
aber hernach wird sein Mund voll Kies.
18 Pläne kommen durch Beratung zustande,
und mit Überlegung führe Krieg!
19 Ein umhergehender Verleumder plaudert Geheimnisse aus;
darum, weil er das Maul nicht halten kann, laß dich gar nicht mit ihm ein!
20 Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht,
dessen Leuchte wird erlöschen in der dichtesten Finsternis.
21 Ein Erbe, das man zuerst kaum erwarten mag,
wird schließlich nicht gesegnet sein.
22 Du sollst nicht sagen: „Ich will Böses vergelten!“
Harre des Herrn, der wird dir helfen!
23 Zweierlei Gewicht ist dem Herrn ein Greuel,
und falsche Waage ist nicht gut.
24 Vom Herrn hangen die Schritte des Mannes ab;
was versteht der Mensch von seinem Weg?
25 Es ist dem Menschen ein Fallstrick, überstürzt zu rufen: „Geweiht!“
und erst nach dem Gelübde zu überlegen.
26 Ein weiser König worfelt die Gottlosen
und zerdrischt sie mit dem Rad.
27 Der Geist des Menschen ist eine Leuchte des Herrn;
sie durchforscht alle Kammern des Leibes.
28 Gnade und Wahrheit werden den König behüten;
durch Gnade befestigt er seinen Thron.
29 Der Jünglinge Zier ist ihre Kraft,
und der Greise Schmuck ist ihr graues Haar.
30 Blutige Striemen reinigen vom Bösen,
und Schläge treffen die Kammern des Leibes.

Gottes Hand lenkt und führt auf rechtem Weg

21 Gleich Wasserbächen ist des Königs Herz in der Hand des Herrn;
er leitet es, wohin er will.
In eines jeglichen Augen ist sein Weg recht;
aber der Herr wägt die Herzen.
Recht und Gerechtigkeit üben
ist dem Herrn lieber als Opfer.
Hohe Augen und ein aufgeblasenes Herz,
das Ackern[a] der Gottlosen ist Sünde.
Die Überlegungen des Fleißigen sind nur zum Vorteil,
aber wer allzusehr eilt, hat nur Schaden davon.
Wer mit lügenhafter Zunge Schätze erwirbt,
der jagt nach Wind und sucht den Tod.
Die Gewalttätigkeit der Gottlosen rafft sie weg;
denn sie weigern sich, das Rechte zu tun.
Wer schuldbeladen ist, muß krumme Wege gehen;
wer aber lauter ist, der handelt redlich.
Es ist besser, in einem Winkel auf dem Dach zu wohnen,
als mit einem zänkischen Weib in einem gemeinsamen Haus.
10 Die Seele des Gottlosen begehrt nach Bösem,
sein Nächster findet keine Gnade vor ihm.
11 Durch Bestrafung des Spötters wird der Alberne gewitzigt,
und wer auf den Weisen achtet, wird belehrt.
12 Der Gerechte [Gott] achtet auf des Gottlosen Haus,
er stürzt die Gottlosen ins Unglück.
13 Wer sein Ohr vor dem Geschrei des Armen verstopft,
der wird auch keine Antwort kriegen, wenn er ruft.
14 Eine heimliche Gabe besänftigt den Zorn,
und ein Geschenk im Busen den heftigsten Grimm.
15 Es ist eine Freude für die Gerechten, wenn Recht geschafft wird;
aber für die Übeltäter ist es ein Schrecken.
16 Ein Mensch, der vom Wege des Verstandes abirrt,
wird ruhen in der Versammlung der Schatten.
17 Wer Vergnügen liebt, muß Mangel leiden;
wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich.
18 Der Gottlose wird den Gerechten ablösen,
und der Betrüger kommt an des Redlichen Statt.
19 Besser ist's in der Wüste zu wohnen,
als bei einem zänkischen und ärgerlichen Weib.
20 Ein wertvoller Schatz und Öl ist in der Wohnung des Weisen;
aber ein törichter Mensch vergeudet es.
21 Wer darnach trachtet, gerecht und gnädig zu sein,
der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.
22 Ein Weiser erobert die Stadt der Starken
und stürzt die Macht, darauf sie sich verließ.
23 Wer seinen Mund hütet und seine Zunge bewahrt,
der erspart seiner Seele manche Not.
24 Ein übermütiger und vermessener Mensch Spötter wird er genannt
handelt in frevelhaftem Übermut.
25 Der Faule muß Hungers sterben,
da er mit seinen Händen nicht arbeiten will.
26 Es kommen täglich neue Begehren;
aber der Gerechte gibt und hält nicht zurück.
27 Das Opfer der Gottlosen ist [dem Herrn] ein Greuel,
zumal wenn man es mit Bosheit darbringt.
28 Ein Lügenzeuge geht zugrunde;
aber ein Ohrenzeuge darf immer wieder reden
29 Der Gottlose macht ein freches Gesicht;
aber der Gerechte hat einen sichern Gang.
30 Es hilft keine Weisheit, kein Verstand
und kein Rat wider den Herrn.
31 Das Roß wird gerüstet auf den Tag der Schlacht; aber der Sieg ist des Herrn.

Schlachter 1951 (SCH1951)

Copyright © 1951 by Société Biblique de Genève