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Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Psalmen 106-107

PSALM 106

Israels Untreue und Gottes Mitleid

106 Hallelujah!
Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
seine Gnade währt ewiglich!
Wer kann die Machttaten des Herrn beschreiben
und allen seinen Ruhm verkünden?
Wohl denen, die das Recht beachten,
die Gerechtigkeit üben allezeit!
Gedenke meiner, o Herr, aus Gnaden gegen dein Volk,
suche mich heim mit deinem Heil,
daß ich einen Einblick bekomme in das Wohlergehen deiner Auserwählten,
mich freue an der Freude deines Volkes
und mich deines Erbteils rühme.
Wir haben gesündigt samt unsern Vätern,
wir haben verkehrt gehandelt, wir haben gefrevelt.
Unsre Väter in Ägypten hatten nicht acht auf deine Wunder,
sie gedachten nicht an die Größe deiner Güte
und waren widerspenstig am Meer, am Schilfmeer.
Aber er half ihnen um seines Namens willen,
um seine Stärke kundzutun.
Und er bedrohte das Schilfmeer, daß es vertrocknete,
und ließ sie durch die Tiefen gehen wie auf einer Steppe.
10 Und er rettete sie von der Hand des Hassers
und erlöste sie aus der Hand des Feindes.
11 Und das Wasser bedeckte ihre Bedränger,
nicht einer von ihnen blieb übrig.
12 Da glaubten sie seinen Worten
und sangen sein Lob. -
13 Aber sie vergaßen seine Werke bald,
sie warteten nicht auf seinen Rat,
14 sondern ließen sich gelüsten in der Wüste
und versuchten Gott in der Einöde.
15 Und er gab ihnen, was sie forderten,
sandte aber eine Seuche unter sie.
16 Und sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager,
auf Aaron, den Heiligen des Herrn.
17 Da tat sich die Erde auf und verschlang Datan
und bedeckte die Rotte Abirams;
18 und Feuer verzehrte ihre Rotte,
die Flamme versengte die Gottlosen. -
19 Sie machten ein Kalb am Horeb
und warfen sich nieder vor dem gegossenen Bild.
20 Sie vertauschten ihre Herrlichkeit
gegen das Abbild eines Stiers, der Gras frißt.
21 Sie vergaßen Gottes, ihres Retters,
der große Dinge in Ägypten getan,
22 Wunder im Lande Hams,
Furchtbares am Schilfmeer.
23 Und er gedachte sie zu vertilgen,
wenn nicht Mose, sein Auserwählter, in den Riß getreten wäre vor seinem Angesicht,
um seinen Grimm abzuwenden, daß er sie nicht vertilgte. -
24 Sie verachteten das liebliche Land,
sie glaubten seinem Worte nicht.
25 Und sie murrten in ihren Zelten,
sie gehorchten nicht der Stimme des Herrn.
26 Da erhob er seine Hand [und schwur],
sie niederzustrecken in der Wüste
27 und ihren Samen unter die Nationen zu werfen
und sie zu zerstreuen in die Länder. -
28 Und sie hängten sich an den Baal-Peor
und aßen Opfer der toten [Götzen],
29 und sie erzürnten ihn mit ihrem Tun;
da brach die Plage unter ihnen aus.
30 Aber Pinehas trat auf und übte Gericht,
so daß die Plage aufgehalten ward.
31 Das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet
auf alle Geschlechter, in Ewigkeit. -
32 Und sie erzürnten ihn am Haderwasser,
und es erging Mose übel um ihretwillen.
33 Denn sie betrübten seinen Geist,
und er redete unbedacht mit seinen Lippen. -
34 Sie vertilgten die Völker nicht,
von denen der Herr ihnen gesagt hatte;
35 sondern ließen sich ein mit den Heiden
und lernten ihre Weise.
36 Und sie dienten ihren Götzen,
und diese wurden ihnen zum Fallstrick.
37 Und sie opferten ihre Söhne
und ihre Töchter den bösen Geistern.
38 Und sie vergossen unschuldiges Blut,
das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter,
welche sie den Götzen Kanaans opferten,
und so wurde das Land durch Blutschulden entweiht.
39 Und sie befleckten sich mit ihren Werken
und hurten mit ihrem Tun.
40 Da entbrannte der Zorn des Herrn wider sein Volk,
und er faßte einen Abscheu gegen sein Erbe.
41 Und er gab sie in die Hand der Nationen,
daß ihre Hasser über sie herrschten.
42 Und ihre Feinde bedrückten sie,
und sie wurden gedemütigt unter ihre Hand. -
43 Er errettete sie oftmals;
aber sie widerstrebten ihm mit ihren Anschlägen
und kamen herunter durch eigene Schuld.
44 Aber er sah ihre Not an,
als er ihr Schreien hörte,
45 und gedachte seines Bundes mit ihnen
und empfand Mitleid nach seiner großen Huld
46 und ließ sie Erbarmen finden
bei denen, die sie gefangen hielten. -
47 Hilf uns, Herr, unser Gott,
sammle uns aus den Heiden,
daß wir deinem heiligen Namen danken
und uns glücklich preisen, zu deinem Ruhm!
48 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit,
und alles Volk soll sagen: Amen!
Hallelujah!

Fünftes Buch

PSALM 107

Gottes Gnade für die Erlösten

107 „Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
denn seine Gnade währt ewig!“
So sollen sagen die Erlösten des Herrn,
die er aus der Hand des Feindes erlöst
und die er aus den Ländern zusammengebracht hat,
vom Aufgang und vom Niedergang, von Mitternacht und vom Meer,
die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Weg
und keine Stadt fanden, wo sie wohnen konnten,
hungrig und durstig,
daß ihre Seele in ihnen verschmachtete.
Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten
und führte sie auf den rechten Weg,
daß sie zu einer bewohnten Stadt gelangten, -
die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern,
daß er die durstige Seele getränkt
und die hungernde Seele mit Gutem gesättigt hat!
10 Die in Finsternis und Todesschatten saßen,
gebunden in Elend und Eisen,
11 weil sie den Geboten Gottes widerstrebt
und den Rat des Höchsten verachtet hatten,
12 so daß er ihr Herz durch Strafe beugte,
daß sie dalagen und ihnen niemand half.
13 Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten,
14 und führte sie aus Finsternis und Todesschatten heraus
und zerriß ihre Bande, -
15 die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern,
16 daß er eherne Türen zerbricht
und eiserne Riegel zerschlägt!
17 Die Toren, die wegen ihrer Übertretung
und um ihrer Missetaten willen geplagt wurden,
18 daß ihrer Seele vor aller Nahrung ekelte
und sie nahe waren den Pforten des Todes.
19 Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten.
20 Er sandte sein Wort und machte sie gesund
und ließ sie ihren Gräbern entrinnen, -
21 die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern,
22 sollen ihm Dankopfer bringen
und seine Taten jubelnd erzählen!
23 Die in Schiffen sich aufs Meer begaben
und Handel trieben auf großen Wassern,
24 die des Herrn Werke sahen
und seine Wunder auf hoher See,
25 wenn er sprach und einen Sturmwind erregte,
der die Wellen in die Höhe warf,
26 daß sie emporfuhren gen Himmel und hinabfuhren zur Tiefe
und ihre Seele vor Angst verging;
27 daß sie wirbelten und schwankten wie Trunkene,
und alle ihre Weisheit dahin war.
28 Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not,
und er führte sie heraus aus ihren Ängsten;
29 er stillte den Sturm, daß er schwieg
und die Wellen sich beruhigten;
30 und jene wurden froh, daß sie sich legten;
und er führte sie an das erwünschte Gestade, -
31 die sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern
32 und sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes
und im Kreise der Ältesten ihn rühmen!
33 Er machte Ströme zur Wüste
und ließ Wasserquellen vertrocknen;
34 fruchtbares Land wurde zur Salzwüste
wegen der Bosheit derer, die es bewohnten.
35 Er machte aber auch die Wüste zum Wasserteich
und dürres Land zu Wasserquellen.
36 Und er ließ Hungrige daselbst wohnen,
und sie gründeten eine bewohnte Stadt;
37 und sie säten Äcker an und pflanzten Weinberge
und hatten von den Früchten einen schönen Ertrag;
38 und er segnete sie, daß sie sich stark mehrten,
und auch ihres Viehs machte er nicht wenig,
39 nachdem sie vermindert worden waren und gedemütigt
durch den Druck des Unglücks und Kummers,
40 als er Verachtung auf die Fürsten goß
und sie irregehen ließ in unwegsamer Wildnis;
41 aber er erhob den Armen aus dem Elend
und machte die Geschlechter wie Schafherden.
42 Die Redlichen sollen es sehen und sich freuen,
und alle Bosheit soll ihr Maul verschließen!
43 Wer weise ist, der beobachte solches
und merke sich die Gnadenerweisungen des Herrn!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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