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Read the Bible from start to finish, from Genesis to Revelation.
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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Psalmen 9-16

PSALM 9

Gottes Gericht über die Nationen

Dem Vorsänger. Auf Muth-Labben[a]. Ein Psalm Davids.

Ich will den Herrn von ganzem Herzen loben,
ich will alle deine Wunder erzählen.
Ich will mich freuen und in dir frohlocken,
ich will deinen Namen besingen, du Höchster, -
darob, daß meine Feinde zurückweichen,
daß sie fallen und umkommen vor deinem Angesicht.
Denn du hast mein Recht und meine Sache geführt,
du sitzest als ein gerechter Richter auf dem Thron!
Du hast die Heiden gescholten, den Gottlosen umgebracht,
ihren Namen ausgetilgt auf immer und ewig.
Der Feind! er ist völlig und auf immer zertrümmert,
und die Städte hast du zerstört,
ihr Andenken ist dahin.
Aber der Herr bleibt ewig,
er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht.
Und er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und den Völkern das Urteil sprechen, wie es billig ist.
10 Und der Herr wird eine Zuflucht sein dem Unterdrückten,
eine Zuflucht jederzeit in der Not.
11 Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen;
denn du hast nicht verlassen, die dich, Herr, suchten! -
12 Singet dem Herrn, der zu Zion wohnt,
verkündiget unter den Völkern seine Taten!
13 Denn er forscht nach den Blutschulden und denkt daran;
er vergißt des Schreiens der Elenden nicht.
14 Herr, sei mir gnädig,
siehe, wie ich unterdrückt werde von denen, die mich hassen;
erhebe du mich aus den Pforten des Todes,
15 auf daß ich all deinen Ruhm erzähle
in den Toren der Tochter Zion,
daß ich jauchze ob deinem Heil!
16 Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie gemacht;
ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie heimlich gestellt.
17 Der Herr hat sich kundgegeben,
hat Gericht gehalten;
der Gottlose ist in dem Werk seiner Hände verstrickt! (Harfenspiel - Pause)
18 Die Gottlosen müssen ins Totenreich kehren,
alle Nationen, die Gottes vergessen.
19 Denn des Armen wird nicht für immer vergessen,
die Hoffnung der Unterdrückten wird nicht stets vergeblich sein.
20 Stehe auf, o Herr, daß der Sterbliche nicht zu mächtig wird,
daß die Heiden gerichtet werden vor deinem Angesicht!
21 O Herr, jage ihnen Schrecken ein,
daß die Heiden erkennen, daß sie sterblich sind! - (Pause)

PSALM 10

Der gottlose Bösewicht und seine Bestrafung

10 Herr, warum trittst du so ferne,
verbirgst dich in Zeiten der Not?
Vom Übermut des Gottlosen wird dem Elenden bang;
möchten doch von den Ränken diejenigen betroffen werden, welche sie ausgeheckt haben!
Denn der Gottlose rühmt sich der Gelüste seines Herzens,
und der Habsüchtige verwünscht, verlästert den Herrn.
Der Gottlose in seinem Hochmut fragt nicht nach [Gott];
alle seine Pläne sind ohne Gott. -
Seine Unternehmungen gelingen immer;
deine Gerichte sind fern von ihm;
er schnaubt alle seine Feinde an.
Er spricht in seinem Herzen: „Ich werde niemals wanken;
das geht stets so fort,daß mich kein Unglück trifft!“
Sein Mund ist voll Fluchens, Trug und Trotz;
unter seiner Zunge ist Jammer und Not.
Er liegt auf der Lauer hinter der Mauer,
im Verborgenen den Unschuldigen zu ermorden;
seine Augen spähen den Wehrlosen aus.
Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch;
er lauert, daß er den Schwachen fange;
er fängt den Schwachen und schleppt ihn fort in seinem Netz.
10 Er duckt sich, kauert nieder,
und durch seine starken Pranken fallen die Wehrlosen.
11 Er spricht in seinem Herzen: „Gott hat es vergessen,
er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es nie!“
12 Herr, stehe auf! Erhebe, o Gott, deine Hand!
Vergiß der Elenden nicht!
13 Warum soll der Frevler Gott lästern
und in seinem Herzen sprechen, du fragst nicht darnach?
14 Du hast es wohl gesehen! Denn du gibst auf Beleidigung und Kränkung acht,
um es in deine Hand zu nehmen;
der Wehrlose überläßt es dir,
der du der Waisen Helfer bist!
15 Zerbrich den Arm des Gottlosen!
Und wenn du nach der Schuld des Bösewichts forschest,
solltest du sie nicht herausfinden? -
16 Der Herr ist König immer und ewig;
die Heiden sind verschwunden aus seinem Land!
17 Das Verlangen der Elenden hast du, o Herr, gehört;
du achtest auf ihr Herz, leihst ihnen dein Ohr,
18 daß du der Waise und dem Unterdrückten Recht schaffest,
daß kein Mensch von der Erde fortan Schrecken verbreite.

PSALM 11

Zuflucht beim Herrn

11 Dem Vorsänger. Von David. Beim Herrn habe ich Zuflucht gefunden!
Wie sagt ihr denn zu meiner Seele:
„Fliehe wie ein Vogel auf eure Berge“?
Denn siehe, die Gottlosen spannen ihren Bogen
und haben ihre Pfeile auf die Sehne gelegt,
um im Verborgenen auf die zu schießen, welche aufrichtigen Herzens sind.
Wenn die Grundfesten eingerissen werden,
was hat der Gerechte getan?
Der Herr ist in seinem heiligen Tempel.
Des Herrn Thron ist im Himmel;
seine Augen spähen,
seine Wimpern prüfen die Menschenkinder.
Der Herr prüft den Gerechten und den Gottlosen,
und den, der Frevel liebt, haßt seine Seele.
Er läßt regnen über die Gottlosen;
Schlingen, Feuer, Schwefel und Glutwind teilt er ihnen zu.
Denn gerecht ist der Herr, er liebt Gerechtigkeit;
die Redlichen werden sein Antlitz schauen.

PSALM 12

Falsche Rede, glatte Zungen

12 Dem Vorsänger. Auf der achtsaitigen Harfe. Ein Psalm Davids.

Hilf, Herr; denn die Frommen sind dahin,
die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern!
Falsch reden sie einer mit dem andern; sie geben glatte Worte, mit doppeltem Herzen reden sie.
Der Herr wolle ausrotten alle glatten Lippen,
die Zunge, welche großtuerisch redet;
die da sagen:“Wir wollen mit unseren Zungen herrschen,
unsere Lippen stehen uns bei!
Wer wird uns meistern?“ -
Weil denn die Elenden unterdrückt werden und die Armen seufzen,
so will ich mich nun aufmachen, spricht der Herr;
ich will ins Heil versetzen den, der sich darnach sehnt.
Die Reden des Herrn sind reine Reden, in irdenem Tigel geläutertes Silber, siebenmal bewährt.
Du, Herr, wollest sie bewahren,
sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich!
Es laufen überall Gottlose herum, wenn die Niederträchtigkeit sich der Menschenkinder bemächtigt.

PSALM 13

Vertrauen in die Wohltaten Gottes

13 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.

Wie lange, o Herr, willst du mich ganz vergessen?
Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir?
Wie lange soll ich Sorgen hegen in meiner Seele,
Kummer in meinem Herzen tragen Tag für Tag?
Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben?
Schau her und erhöre mich, o Herr, mein Gott;
erleuchte meine Augen,
daß ich nicht in den Todesschlaf versinke,
daß mein Feind nicht sagen kann,
er habe mich überwältigt,
und meine Widersacher nicht frohlocken, weil ich wanke.
Ich aber habe mein Vertrauen auf deine Gnade gesetzt. Mein Herz soll frohlocken in deinem Heil; ich will dem Herrn singen, daß er mir wohlgetan!

PSALM 14

Das Porträt des Gottlosen

14 Dem Vorsänger. Von David.

Der Tor spricht in seinem Herzen:
„Es ist kein Gott!“
Sie begehen verderbliche und greuliche Handlungen;
keiner ist, der Gutes tut.
Der Herr schaut vom Himmel auf die Menschenkinder,
daß er sehe, ob jemand so verständig sei
und nach Gott frage;
aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben;
keiner ist, der Gutes tut,
auch nicht einer!
Werden nicht alle Übeltäter erfahren,
die mein Volk fressen,
als äßen sie Brot,
aber den Herrn nicht anrufen; -
werden sie es nicht dann mit Schrecken erfahren,
daß Gott beim Geschlecht der Gerechten ist?
Wollt ihr den Rat des Elenden zuschanden machen,
da doch der Herr seine Zuflucht ist?
Ach, daß das Heil Israels aus Zion käme!
Wenn der Herr das Gefängnis[b] seines Volkes wendet,
so wird Jakob frohlocken und Israel sich freuen!

PSALM 15

Das Porträt des Gottesfürchtigen

15 Ein Psalm Davids. Herr, wer wird wohnen in deiner Hütte?
Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge?
Wer in Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt
und die Wahrheit redet von Herzen;
wer keine Verleumdungen herumträgt auf seiner Zunge,
seinem Nächsten nichts Böses tut
und seinen Nachbar nicht schmäht;
wer den Verwerflichen verachtet,
aber die ehrt, welche den Herrn fürchten;
wer, auch wenn er sich selbst zum Schaden geschworen hat, es dennoch hält;
wer sein Geld nicht um Wucherzinsen gibt und keine Bestechung annimmt gegen den Unschuldigen.
Wer solches tut, wird ewiglich nicht wanken!

PSALM 16

Bewahrung und Sicherheit auf dem Weg des Lebens

16 Eine Denkschrift[c] von David.

Bewahre mich, o Gott; denn ich traue auf dich!
Ich spreche zum Herrn: Du bist mein Herr;
kein Gut geht mir über dich!
Die Heiligen, die im Lande sind,
sie sind die Edlen, an denen ich all mein Wohlgefallen habe.
Jene aber mehren ihre Götzenbilder und eilen einem andern nach;
an ihren blutigen Spenden[d] will ich mich nicht beteiligen,
noch ihre Namen auf meine Lippen nehmen.
Der Herr ist mein Erb- und Becherteil;
du sicherst mir mein Los!
Die Meßschnur ist mir in einer lieblichen Gegend gefallen,
ja, es ward mir ein glänzendes Erbe zuteil.
Ich lobe den Herrn, der mir geraten hat;
auch des Nachts mahnen mich meine Nieren.
Ich habe den Herrn allezeit vor Augen;
weil er mir zur Rechten ist, wanke ich nicht.
Darum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt;
auch mein Fleisch wird sicher ruhen;
10 denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich überlassen
und wirst nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe.
11 Du wirst mir den Weg des Lebens zeigen; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich!

Schlachter 1951 (SCH1951)

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