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Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)
Version
Psalmen 120-132

Klage über streitsüchtige Menschen

120 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[a]

In meiner großen Not rufe ich zum Herrn,
und er wird mich erhören!
Herr, rette doch mein Leben vor diesen Lügenmäulern,
vor denen, die mit falscher Zunge reden!
Was für eine Strafe wird Gott über euch kommen lassen,
jetzt und in Zukunft, ihr doppelzüngigen Heuchler?[b]
Er, der Allmächtige, wird euch mit spitzen Pfeilen
und mit glühenden Kohlen treffen.[c]
Wie schlimm ist es für mich, dass ich als Fremder mitten in Meschech leben muss,
dass ich bleiben muss bei den Zelten von Kedar![d]
Viel zu lange wohne ich[e] nun schon
unter Menschen, die den Frieden hassen.
Ich selbst suche den Frieden,
doch was ich auch sage – sie sind nur auf Krieg aus!

Meine Hilfe kommt vom Herrn

121 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[f]

Ich richte meinen Blick empor zu den Bergen –
woher wird Hilfe für mich kommen?
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde geschaffen hat.
Er bewahrt deine Füße vor dem Stolpern;
er, dein Beschützer, schläft niemals.
Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht!
Der Herr behütet dich,
der Herr spendet dir Schatten und steht dir bei[g],
damit dich am Tag die Sonne nicht sticht
und in der Nacht der Mond dir nicht schadet.
Der Herr wird dich behüten vor jedem Unheil,
er bewahrt dein Leben.
Der Herr behütet dich, wenn du gehst und wenn du kommst –
jetzt und für alle Zeit.[h]

Wünscht Jerusalem Frieden und Glück!

122 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[i] Von David.[j]

Wie sehr habe ich mich gefreut, als andere zu mir sagten:
»Lasst uns zum Haus des Herrn pilgern!«
Und dann standen wir in deinen Toren, Jerusalem.[k]

Jerusalem, wie beeindruckend bist du erbaut[l]
eine Stadt, in der Haus an Haus fest errichtet steht[m]!
Dort hinauf zogen schon immer die Stämme ´Israels`,
die Stämme des Herrn.
Es ist eine feste Ordnung für Israel,
dort den Namen des Herrn zu preisen.

Denn dort ist auch der Sitz des obersten Gerichts,
der Thron des Königshauses Davids.[n]

Wünscht Jerusalem Frieden!
Friede und Glück komme über alle, die dich, Jerusalem, lieben!
Ja, Friede herrsche innerhalb deiner Stadtmauern,
Ruhe und Glück in deinen Palastanlagen.
Wegen meiner Brüder und Freunde ´dort`
will ich dir Frieden zusprechen.
Weil in dir das Haus des Herrn, unseres Gottes, steht,
will ich nur das Beste für dich suchen!

Sehnsucht nach Gottes Eingreifen

123 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[o]

Zu dir, der du im Himmel thronst, richte ich meinen Blick empor.
Ja, wie die Augen der Knechte auf den Wink ihres Herrn warten
und die Augen der Magd auf ein Handzeichen ihrer Herrin,
so richten wir unsere Augen auf den Herrn, unseren Gott,
bis er uns Gnade erweist.
Sei uns allen gnädig, Herr, sei uns gnädig!
Denn wir haben mehr als genug Verachtung erfahren müssen.
Aus tiefster Seele haben wir es satt,
den Hohn der Stolzen und den Spott der Selbstherrlichen zu ertragen.

Der Herr ist auf unserer Seite

124 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[p] Von David.[q]

Wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen –
so soll Israel bekennen –
wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen,
als sich mächtige Feinde gegen uns wandten,
dann hätten sie uns lebendig verschlungen,
als ihr Zorn gegen uns entbrannte.
Dann hätten uns die Wasserfluten weggeschwemmt,
ein vernichtender Strom hätte sich über uns[r] ergossen.
Ja, sie hätten uns[s] mit sich fortgerissen,
diese wild tobenden Wassermassen!

Gepriesen sei der Herr,
der uns nicht den Raubtierzähnen dieser Menschen zur Beute überließ!
Wir sind[t] entkommen wie ein Vogel aus dem Netz des Vogelfängers,
das Netz ist zerrissen – und wir sind frei!
Unsere Hilfe finden wir beim Herrn, dessen Namen wir anrufen;
sie kommt von ihm, der Himmel und Erde geschaffen hat.[u]

Der Herr umgibt alle, die ihm vertrauen

125 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[v]

Die auf den Herrn vertrauen,
gleichen dem Berg Zion, der nicht wankt und der ewig besteht.
So wie Jerusalem von schützenden Bergen umgeben ist,
so umgibt der Herr sein Volk, jetzt und für alle Zeit.
Denn die gottlosen Unterdrücker werden nicht mehr lange ihr Zepter schwingen dürfen
über dem Land, das als Besitz denen zusteht, die nach Gottes Willen leben.
Es soll nicht so weit kommen, dass selbst die ihre Hände nach Unrecht ausstrecken, die Gottes Willen tun.[w]
Erweise deine Güte, Herr, an den guten Menschen,
an denen, die von Herzen aufrichtig sind!
Alle jedoch, die krumme Wege gehen,
wird der Herr ins Verderben stürzen samt denen, die nur Unheil anrichten.
Friede komme über Israel!

Unter Tränen säen – voll Jubel ernten

126 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[x]

Als der Herr uns aus der Gefangenschaft nach Zion zurückkehren ließ[y],
da war es uns, als träumten wir.
Wir lachten und jubelten laut vor Freude.[z]
Sogar unter den anderen Völkern sagte man:
»Der Herr hat Großes für sie getan!«
Ja, Großes hat der Herr für uns getan,
darum freuen wir uns sehr!

Herr, wende auch jetzt unser Geschick zum Guten[aa],
so wie du die ausgetrockneten Bäche im Südland wieder mit Wasser füllst[ab]!
Wer unter Tränen die Saat ausstreut,
wird voll Jubel die Ernte einbringen.
Weinend geht der Sämann jetzt über den Acker[ac],
mit sich trägt er den Samen zur Aussaat.
Voll Jubel kommt er dann heim von der Ernte,
den Arm voller Garben.

Ohne den Segen des Herrn ist alles vergeblich

127 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ad] Von Salomo.

Wenn der Herr nicht das Haus baut,
dann mühen sich alle, die daran bauen, vergeblich.
Wenn der Herr nicht die Stadt behütet,
dann hält der Wächter vergeblich Wache.
Vergeblich ist es, dass ihr so früh aufsteht
und euch erst spät wieder hinsetzt,
um dann euer mühsam erarbeitetes Brot zu essen –
denn genauso viel gibt der Herr den Seinen im Schlaf!

Auch Kinder sind eine Gabe des Herrn,
ja, Fruchtbarkeit ist ein großes Geschenk![ae]
Wie Pfeile in der Hand eines starken Mannes,
so sind Kinder, die man in jungen Jahren bekommen hat.
Glücklich zu nennen ist der Mensch, der einen vollen Köcher davon hat!
Seine Kinder werden nicht unterliegen,
wenn sie mit ihren Gegnern einen Rechtsstreit führen müssen.[af]

Gottes Segen für die Familie

128 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ag]

Glücklich zu preisen ist, wer dem Herrn in Ehrfurcht begegnet,
wer auf den von Gott gezeigten Wegen geht.
So wirst du genießen dürfen, was du mit eigenen Händen erarbeitet hast.
Zu beglückwünschen bist du – gut steht es um dich!

Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock,
dort im Schutz[ah] deines Hauses;
deine Kinder sind wie junge Olivenbaumpflanzen,
wenn sie um deinen Tisch versammelt sitzen.
Ja, so wird der Mensch gesegnet,
der dem Herrn in Ehrfurcht begegnet.

Es segne dich der Herr vom Berg Zion aus!
Mögest du sehen, wie gut es Jerusalem geht,
alle Tage deines Lebens!
Mögest du so lange leben, dass du noch die Kinder deiner Kinder sehen kannst!
Friede ´komme` über Israel!

Israels Feinde behalten nicht die Oberhand

129 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ai]

Oft hat man mich angefeindet von meiner Jugend an –
so soll Israel sagen –
oft hat man mich angefeindet von Jugend an,
aber keinem gelang es, mich zu überwältigen![aj]
Auf meinem Rücken haben die Feinde ihre Furchen gezogen ´wie auf einem Acker`,
ja, lange Furchen haben sie gezogen.

Der Herr aber ist gerecht,
er hat die Stricke durchschnitten, mit denen die Gottlosen mich gebunden hielten.
In Schande sollen sie fallen und den Rückzug antreten,
sie alle, die Zion hassen.
Es soll ihnen ergehen wie dem Gras auf den Dächern:
kaum sprießt es auf, da ist es schon wieder verdorrt.
Kein Schnitter sammelt es auf,
niemand bündelt es zu Garben.[ak]
Und so ruft auch niemand, der vorübergeht, den Gruß:
»Der Herr segne euch!«

Wir segnen euch im Namen des Herrn!

Ein Hilfeschrei aus tiefster Not

130 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[al]

Aus der Tiefe schreie ich zu dir, Herr!
Herr, höre meine Stimme,
schenk meinem lauten Flehen ein offenes Ohr!
Wenn du, Herr, die Sünden anrechnen willst –
wer kann dann noch vor dir bestehen, o Herr?
Doch bei dir gibt es Vergebung,
damit die Menschen dir in Ehrfurcht begegnen.

Ich hoffe auf den Herrn,
ja, aus tiefster Seele hoffe ich auf ihn.
Ich warte auf sein ´rettendes` Wort.
Von ganzem Herzen sehne ich mich[am] nach dem Herrn –
mehr als die Wächter sich nach dem Morgen sehnen,
ja, mehr als die Wächter nach dem Morgen!

Israel, hoffe auf den Herrn!
Denn der Herr ist voll Gnade
und immer wieder bereit, uns zu erlösen.
Er allein wird Israel erlösen von allen seinen Sünden.

Zufrieden bei Gott

131 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[an] Von David.

Herr, mein Herz ist nicht erfüllt von Stolz,
auch schaue ich nicht überheblich auf andere herab.
Ich erstrebe nicht hohe Ziele, die zu vermessen für mich wären.
Vielmehr habe ich meine Seele besänftigt und beruhigt.
Wie ein gestilltes Kind an der Brust seiner Mutter,
so zufrieden ist meine Seele.
Israel, hoffe auf den Herrn
jetzt und für alle Zeit!

Ein Gebet für Gottes Heiligtum und das Königshaus

132 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ao]

Denke an all die Mühe, Herr, die David auf sich genommen hat!
Er schwor dem Herrn,
legte ein Gelübde ab vor dem starken Gott Jakobs[ap]:
»So wahr ich lebe: Ich will mein Haus nicht betreten,
auf mein Bett will ich mich nicht mehr legen,
ich will mir keinen Schlaf mehr gönnen
und nicht einmal kurz die Augen schließen,
bis ich einen geeigneten Platz gefunden habe für das Haus des Herrn,
eine würdige Wohnstätte für den starken Gott Jakobs!«[aq]

Nie werden wir es vergessen: In Efrata hörten wir von der Bundeslade,
und wir fanden sie im Gebiet von Jaar.[ar]
So lasst uns nun in die Wohnung Gottes gehen
und uns zu seinen Füßen[as] anbetend niederwerfen.
Mache dich auf, Herr, zu der Stätte, wo du ruhen kannst,
du und die Bundeslade, ´das Sinnbild` deiner Majestät!
Deine Priester sollen mit Wort und Tat verkünden, was deinem Willen entspricht.[at]
Alle, die dir treu sind, sollen in Jubel ausbrechen!

10 David, deinem Diener, zuliebe
weise unseren König nicht ab, der von dir gesalbt wurde[au]!
11 Der Herr hat David einen Treueid[av] geschworen,
von dem er niemals etwas zurücknehmen wird:
»Einen deiner Söhne werde ich[aw] ´als deinen Nachfolger` auf den Thron setzen.
12 Wenn deine Söhne sich an meinen Bund halten,
an alles, was ich ´in meinem Wort` bezeugt habe und sie lehre,
dann sollen auch ihre Nachkommen deine Thronfolger sein,
und das für alle Zeiten.«

13 Der Herr hat sich den Berg Zion erwählt,
sein Wunsch war es, dass dort seine Wohnstätte sein soll.
14 ´Er hat gesagt`:
»Dies ist mein Ruheplatz für alle Zeiten,
hier will ich wohnen, denn nach diesem Ort der Ruhe habe ich Verlangen.
15 Die ganze Stadt Zion will ich mit Nahrung reich beschenken,
und den Armen dort gebe ich genügend Brot.
16 Zions Priestern schenke ich Rettung, damit sie diese mit Wort und Tat verkünden.[ax]
Alle, die mir treu sind, sollen in Jubel ausbrechen!
17 Dort will ich die Herrschaft des Königshauses David stärken,
für den von mir gesalbten König habe ich hier ein Licht entzündet, das nie verlöschen soll![ay]
18 Seine Feinde stürze ich in Schimpf und Schande,
auf seinem Haupt aber soll die Krone erstrahlen[az]

Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)

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