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Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)
Version
Psalmen 80-85

Gebet für Israel, den Weinstock Gottes

80 Für den Dirigenten[a]. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Ein feierliches Bekenntnis von Asaf. Ein Psalm.

Du Hirte Israels, der du die Nachkommen Josefs[b] führst wie ein Hirte seine Herde, höre uns doch!
Du, der du thronst über den Kerub-Engeln[c], erscheine in deinem herrlichen Glanz!
Vor den Augen der Stämme Efraïm, Benjamin und Manasse
lass deine Kraft wirksam werden
und komm uns zu Hilfe!

Gott, richte uns wieder auf[d]!
Wende uns dein Angesicht freundlich zu[e],
damit wir gerettet werden!

Herr, du allmächtiger Gott[f],
wie lange hüllst du dich noch in Zorn, während dein Volk zu dir betet[g]?
Du gibst ihnen immer noch Brot zu essen, das von ihren Tränen benetzt ist.
Und voller Tränen ist auch der Becher, den du ihnen zum Trinken reichst.[h]
Du hast uns zum Zankapfel für unsere Nachbarvölker gemacht[i],
und unsere Feinde spotten über uns[j].

Allmächtiger Gott[k], richte uns wieder auf!
Wende uns dein Angesicht freundlich zu,
damit wir gerettet werden!

Einen Weinstock hast du aus Ägypten herausgeholt,
fremde Völker hast du ´aus Israel` vertrieben und ihn ´an ihrer Stelle` eingepflanzt.
10 Du gabst ihm weiten Raum,
er schlug Wurzeln und breitete sich aus im ganzen Land.
11 Sein Schatten bedeckte die Berge,
seine Ranken die mächtigen Zedern des Libanon[l].

12 Er streckte seine Zweige aus bis ans Meer
und seine jungen Triebe bis hin zum Eufrat[m].

13 Warum aber hast du seine schützende Mauer niedergerissen,
so dass nun alle, die vorbeikommen, seine Früchte und Zweige abreißen können?
14 Die Wildschweine aus dem Wald fressen ihn kahl,
und die Tiere des Feldes weiden ihn ab.

15 Du allmächtiger Gott[n], kehr doch zu uns zurück;
schau vom Himmel herab und sieh dir alles an!
Kümmere dich doch wieder liebevoll um diesen Weinstock!
16 Umhege und schütze ihn, den[o] du selbst gepflanzt hast[p],
den jungen Spross[q], den du für dich hast stark werden lassen!

17 Teile deines Weinstocks sind verbrannt, andere wurden abgeschnitten –
dein Volk geht zugrunde, solange du deinen Blick voller Zorn auf sie richtest[r].

18 Halte doch deine mächtige Hand schützend über den König, der an deiner rechten Seite sitzt,
über den Menschen, den du für dich hast stark werden lassen.[s]
19 Dann werden wir uns nicht mehr von dir abwenden.
Schenk uns neues Leben, und wir werden deinen Namen wieder anrufen.

20 Herr, du allmächtiger Gott[t], richte uns wieder auf!
Wende uns dein Angesicht freundlich zu,
damit wir gerettet werden!

Eine Festrede Gottes an sein Volk

81 Für den Dirigenten[u]. Auf beschwingte Weise zu begleiten[v]. Von Asaf.

Jubelt Gott zu, der unsere Stärke ist!
Brecht in Freudenrufe aus ihm zu Ehren, dem Gott der Nachkommen Jakobs!
Stimmt an den Gesang, lasst die Pauke ertönen,
die wohlklingende Zither mitsamt der Harfe.
Bei Neumond blast das Widderhorn
und auch an unserem Festtag bei Vollmond!

Denn dies ist eine Ordnung für Israel,
eine Weisung vom Gott der Nachkommen Jakobs.
Damals tat er den Nachkommen Josefs seinen Willen kund,
als er sich aufmachte, um über Ägypten Gericht zu halten.

Ich höre Worte, die ich bisher noch nicht vernommen habe:

»Ich habe seine Schulter von der drückenden Last befreit,
seine Hände müssen den schweren Korb nicht mehr tragen.
In deiner Not hast du zu mir geschrien,
und ich habe dir herausgeholfen.
Verhüllt durch Gewitterwolken antwortete ich dir;
und in Meriba, wo ich dir später Wasser gab[w], stellte ich dich auf die Probe.[x]

Höre nun, mein Volk, ich will dich ermahnen!
Israel, würdest du doch auf mich hören!
10 Kein fremder Gott soll bei dir sein;
vor keinem Gott, den andere Völker verehren, sollst du dich niederwerfen.
11 Ich allein bin der Herr, dein Gott,
der dich aus Ägypten herausgeführt hat.
Öffne deinen Mund weit, damit ich ihn ´mit Gutem` füllen kann!

12 Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme,
Israel hat mir nicht gehorcht.
13 Da überließ ich sie den Folgen ihres Starrsinns;
sie lebten so, wie sie es selbst für richtig hielten.

14 Ach, würde mein Volk doch auf mich hören,
würde Israel doch auf meinen Wegen gehen!
15 Wie schnell würde ich ihre Feinde in die Knie zwingen
und meine strafende Hand erheben gegen alle, die sie bedrängen.«

16 Ja, alle, die den Herrn hassen, müssten ihm Ergebenheit zeigen[y],
und ihre Strafe würde ewig dauern[z].
17 Israel aber würde er [aa] mit dem besten Weizen speisen
und mit wildem Honig aus den Bergen sättigen.

Gott hält Gericht über die Götter

82 Ein Psalm Asafs.

Gott steht da in der Gottesversammlung,
inmitten der Götter[ab] hält er Gericht:

»Wie lange noch wollt ihr ungerechte Urteile fällen
und die gottlosen Verbrecher begünstigen?[ac]

Schafft Recht den Schutzlosen und Waisen;
sorgt dafür, dass den Unterdrückten und Armen Gerechtigkeit zuteil wird!
Befreit die Schutzlosen und Bedürftigen,
entreißt sie der Gewalt der gottlosen Verbrecher!

Aber es fehlt ihnen an Einsicht und Erkenntnis,
in Finsternis gehen sie ihren Weg.
Da geraten sogar die Fundamente der Erde ins Wanken!

Ich selbst hatte zwar gesagt: Ihr seid Götter,
Söhne des Höchsten seid ihr alle.
Aber ihr werdet sterben wie ganz gewöhnliche Menschen,
und ihr werdet stürzen wie irgendein Machthaber!«

Mache dich auf, Gott! Halte Gericht über die Welt!
Denn alle Völker gehören dir als Erbbesitz.

Verschwörung der Völker gegen Israel und gegen Gott

83 Ein Lied. Ein Psalm Asafs.

Gott, bleibe nicht untätig!
Schweige nicht und sieh nicht tatenlos zu, o Gott!

Sieh doch, wie deine Feinde in Aufruhr geraten!
Menschen, die dich hassen, lehnen sich auf mit hoch erhobenem Haupt.
Sie planen eine Verschwörung gegen dein Volk,
sie rotten sich zusammen gegen die, die bei dir Schutz finden[ad].
»Kommt!«, sagen sie, »wir wollen dieses ganze Volk auslöschen!
In Zukunft soll sich niemand mehr an den Namen Israel erinnern!«
Bei ihren Beratungen sind sie sich völlig einig,
gegen dich, ´Gott`, richtet sich ihr Bündnis!

Es sind die Edomiter und die Ismaëliter, die alle in Zelten wohnen,
die Moabiter und Hagariter,
dann die von Gebal, Ammon und Amalek,
die Philister samt denen, die in Tyrus wohnen.
Auch die Assyrer haben sich ihnen angeschlossen
und unterstützen ´die Moabiter und die Ammoniter`, die Nachkommen Lots.[ae]

10 Geh mit ihnen um wie damals mit den Midianitern,
wie mit Sisera und Jabin am Fluss Kischon!
11 Bei En-Dor wurden sie vernichtend geschlagen,
und ihre Leichen wurden zum Dünger für den Erdboden.
12 Lass es ihren Fürsten ergehen wie damals Oreb und Seëb,
lass all ihre Anführer enden wie Sebach und Zalmunna!
13 Auch sie sagten sich: »Wir wollen das ganze Herrschaftsgebiet Gottes[af] für uns erobern!«

14 Mein Gott, mach sie ausgedörrten Disteln gleich, die der Sturm umherwirbelt[ag],
zerstreue sie wie Spreu im Wind!
15 Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt,
und wie sengende Flammen, die Bergkuppen kahlfressen,
16 so komme du über sie und jage sie im Unwetter davon,
sprenge sie auseinander[ah] wie durch einen Wirbelsturm.
17 Lass ihnen die Schamröte ins Gesicht steigen,
damit sie dich suchen und nach deinem Namen fragen, o Herr.
18 Schmach und Schrecken soll sie für immer zeichnen,
mögen sie in Schande zugrunde gehen.
19 Denn sie sollen endlich erkennen, dass du allein, der du Herr genannt wirst,
der höchste Herrscher über die ganze Erde bist.

Sehnsucht nach Gottes Heiligtum

84 Für den Dirigenten[ai]. Auf beschwingte Weise zu begleiten[aj]. Von den Korachitern[ak]. Ein Psalm.

Wie schön sind doch deine Wohnungen, allmächtiger Herr[al]!
Ich sehne mich von ganzem Herzen, ja, ich verzehre mich vor Verlangen[am] nach den Vorhöfen ´am Heiligtum` des Herrn.
Mit Leib und Seele juble ich dem lebendigen Gott zu.

Selbst der Spatz hat ein Zuhause gefunden,
die Schwalbe ein Nest für sich,
wo sie ihre Jungen versteckt hat –
nämlich bei deinen Altären,
du allmächtiger Herr, mein König und mein Gott.
Glücklich zu nennen sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen,
sie werden dich für immer preisen.[an]

Glücklich zu nennen ist, wer seine Stärke in dir gefunden hat,
alle die, deren Herz erfüllt ist von dem Wunsch, zu deinem Heiligtum zu pilgern[ao].
Durchqueren sie das Tal der Dürre[ap],
so wird es durch sie zu einem Ort mit Quellen,
und auch der Herbstregen[aq] schenkt dem Tal wieder Fruchtbarkeit[ar].
Sie empfangen auf Schritt und Tritt neue Kraft[as],
bis sie dann vor Gott auf dem Berg Zion stehen.

Herr, du allmächtiger Gott[at], höre mein Gebet,
schenk mir ein offenes Ohr, du Gott der Nachkommen Jakobs!

10 Achte doch auf unseren König, der uns Schutz bietet, o Gott,
ja, blicke wohlwollend auf den, der von dir gesalbt wurde![au]

11 Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andere sonst.
Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes
als dort zu wohnen, wo die Gottlosigkeit herrscht!
12 Denn Gott, der Herr, ist unsere Sonne, er beschützt uns wie ein Schild.
Gnade schenkt der Herr, und er lässt uns zu Ehren kommen.
Denen, die aufrichtig ihren Weg gehen, enthält er nichts Gutes vor.
13 Allmächtiger Herr, glücklich zu nennen ist der Mensch, der auf dich vertraut!

Bitte um neue Gnade für Gottes Volk

85 Für den Dirigenten[av]. Von den Korachitern[aw]. Ein Psalm.

Herr, du hattest Gefallen an deinem Land,
die Nachkommen Jakobs hast du aus der Gefangenschaft befreit.
Du hast die Schuld deines Volkes vergeben
und alle ihre Sünden zugedeckt.[ax]

Deinen Groll hast du beendet,
hast abgelassen von deinem glühenden Zorn.
Richte uns nun wieder auf[ay], Gott, der uns Rettung schenkt!
Setz deinem Unwillen gegen uns doch ein Ende!

Oder willst du ewig aufgebracht sein über uns?
Willst du zornig auf uns sein – jetzt und in allen künftigen Generationen?
Willst du uns nicht wieder neues Leben schenken,
damit dein Volk sich über dich freuen kann?
Lass uns deine Gnade erfahren, Herr,
und schenke uns Rettung.

Ich will hören, was Gott, der Herr, sagt.
Frieden verspricht er seinem Volk, all denen, die ihm treu sind.
Nur sollen sie nicht wieder in ihre verhängnisvollen Fehler zurückfallen[az]!
10 Ja, nahe ist seine Rettung denen, die in Ehrfurcht vor ihm leben.
Seine Herrlichkeit soll wieder Wohnung nehmen in unserem Land.

11 Dann begegnen einander Gnade und Wahrheit,
dann küssen sich Gerechtigkeit und Friede.
12 Treue wird aus der Erde sprießen
und Gerechtigkeit herabschauen vom Himmel.
13 Der Herr wird uns mit allem Guten beschenken,
und unser Land wird seinen Ertrag bringen.
14 Gerechtigkeit wird vor unserem Gott hergehen,
und er wird sie Schritt um Schritt zu seinem Weg ´für uns` machen[ba].

Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)

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