Book of Common Prayer
19.
145 Herr, ich flehe dich an: Erhöre mich!
An deine Ordnungen will ich mich halten.
146 Ich rufe laut: Rette mich doch;
wie gern möchte ich deine Gebote befolgen!
147 Schon vor Tagesanbruch schreie ich zu dir um Hilfe,
ich setze alle meine Hoffnung auf dein Wort.
148 Voller Erwartung bleibe ich die ganze Nacht wach
und denke über das nach, was du mir sagst.
149 Höre mich, Herr, in deiner großen Liebe;
erhalte mein Leben durch dein gerechtes Urteil.
150 Böse Menschen machen sich an mich heran, um mir zu schaden;
wie weit haben sie sich von deinem Gesetz entfernt!
151 Aber du, Herr, du bist mir nahe!
Auf alle deine Gebote kann ich mich verlassen.
152 Schon lange weiß ich, dass du dein Gesetz erlassen hast,
damit es für alle Zeiten gilt!
20.
153 Herr, sieh doch, wie niedergeschlagen ich bin!
Hilf mir, denn ich habe dein Gesetz nie aus den Augen verloren.
154 Nimm dich meiner Sache an und sorge für Recht,
ja, erhalte mein Leben, so wie du es versprochen hast!
155 Wer sich dir widersetzt,
kann nicht damit rechnen, dass du ihn rettest,
denn deine Ordnungen sind ihm gleichgültig.
156 Herr, schon oft hast du dein Erbarmen gezeigt;
richte mich auch jetzt wieder auf durch dein gerechtes Urteil!
157 Viele Feinde verfolgen und bedrängen mich,
trotzdem weiche ich kein Stück von deinen Geboten ab.
158 Ich empfinde Abscheu und Ekel, wenn ich mir die Menschen ansehe,
die dir untreu sind und sich über dein Wort hinwegsetzen.
159 Herr, sieh doch, wie sehr ich deine Befehle liebe!
Du bist gnädig, darum schenke mir wieder neue Kraft!
160 Jedes Wort, das du sagst, ist wahr.
Was du, gerechter Gott, entschieden hast, gilt für immer und ewig.
21.
161 Herr, die Mächtigen verfolgen mich ohne Grund,
doch mich beeindruckt allein das, was du mir sagst.
162 Ich freue mich über dein Wort wie jemand,
der einen wertvollen Schatz findet.
163 Ich verabscheue gemeine Lügen,
dein Gesetz aber liebe ich.
164 Siebenmal am Tag lobe ich dich, Herr,
denn deine Entscheidungen sind gut und gerecht.
165 Wer dein Gesetz lieb hat, lebt in Frieden und Glück –
ein solcher Mensch wird niemals scheitern.
166 Herr, ich hoffe darauf, dass du mich rettest,
denn ich habe mich nach deinen Geboten gerichtet.
167 Deine Weisungen sind der Maßstab für mein Handeln;
ich habe sie fest ins Herz geschlossen.
168 Ja, deine Befehle und Mahnungen befolge ich,
denn du siehst alles, was ich tue.
22.
169 Herr, ich flehe dich an: Erhöre mich!
Gib mir die Einsicht, die dein Wort verspricht!
170 Höre auf mein Schreien und rette mich,
so wie du es zugesagt hast!
171 Ich will dich von Herzen loben,
denn du lässt mich deine Ordnungen verstehen.
172 Fröhlich besinge ich dein Wort,
denn alles, was du befiehlst, ist richtig und gut.
173 Greif ein und komm mir zu Hilfe!
Ich habe meine Wahl getroffen:
Nur deine Gebote sollen der Maßstab für mein Leben sein.
174 Sehnsüchtig warte ich auf deine Hilfe;
Herr, dein Gesetz ist meine größte Freude.
175 Ich möchte leben, um dich zu preisen;
deine Ordnungen mögen mich dabei leiten!
176 Heimatlos irre ich umher wie ein Schaf, das seine Herde verloren hat.
Suche doch nach mir, denn ich gehöre zu dir!
Ich habe nicht vergessen, was du befohlen hast.
Glücklich ist, wer den Herrn achtet
128 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.
Glücklich ist jeder, der den Herrn achtet
und nach seinen Weisungen lebt!
2 Was du dir erarbeitet hast, kannst du auch genießen.
Es geht dir gut, und das Glück ist auf deiner Seite.
3 Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock,
der viele Reben trägt:
Die Kinder um deinen Tisch sind so zahlreich
wie die jungen Triebe eines Ölbaums!
4 So reich beschenkt Gott den Mann,
der ihm mit Ehrfurcht begegnet.
5 Der Herr segne dich – er, der auf dem Berg Zion wohnt!
Dein Leben lang sollst du sehen, dass es Jerusalem gut geht.
6 Mögest du so lange leben,
dass du dich noch an deinen Enkeln erfreuen kannst!
Frieden komme über Israel!
Ständig verfolgt, aber nie vernichtet!
129 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.
Das soll Israel bekennen:
Solange wir zurückdenken können, wurden wir ständig unterdrückt.
2 Ja, solange es uns Israeliten gibt, hat man uns verfolgt.
Und doch konnten uns die Feinde nicht auslöschen!
3 Unseren Rücken haben sie bearbeitet wie einen Acker,
in den man tiefe Furchen pflügt.
4 Doch der Herr ist treu und gerecht!
Er durchschnitt die Stricke,
mit denen uns die Gottlosen gefangen hielten.
5 Alle, die Gottes Stadt auf dem Berg Zion hassen,
sollen beschämt zurückweichen!
6 Es soll ihnen ergehen wie dem Gras auf den Dächern,
das verdorrt, bevor es aufschießen kann!
7 Kein Schnitter kann es schneiden,
und niemand bindet es zu Bündeln zusammen.
8 Kein Wanderer ruft den Schnittern im Vorbeigehen zu:
»Der Herr segne euch!
Wir segnen euch im Namen des Herrn!«
Aus tiefster Verzweiflung
130 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.
Herr, aus tiefster Verzweiflung schreie ich zu dir!
2 Bitte höre mich an, Herr!
Lass mein Flehen doch zu dir dringen!
3 Wenn du, Herr, jedes Vergehen gnadenlos anrechnest,
wer kann dann vor dir bestehen?
4 Doch bei dir finden wir Vergebung.
Ja, du vergibst, damit wir dir in Ehrfurcht begegnen.
5 Ich setze meine ganze Hoffnung auf den Herrn;
ich warte auf sein erlösendes Wort.
6 Ja, ich warte voller Sehnsucht auf den Herrn,
mehr als die Wächter auf den Morgen!
7 Volk Israel, setze deine Hoffnung auf den Herrn!
Denn er allein ist gnädig, er erlöst ganz und gar!
8 Er wird Israel von aller Schuld befreien.
Ruth findet eine neue Heimat in Israel (Kapitel 2–4)
Ruth lernt Boas kennen
2 In Bethlehem wohnte ein Mann namens Boas, der aus derselben Sippe stammte wie Noomis verstorbener Mann Elimelech. Boas war wohlhabend und einflussreich.
2 Eines Tages sagte Ruth zu ihrer Schwiegermutter: »Ich möchte auf die Felder gehen und dort die Ähren auflesen, die von den Erntearbeitern nicht mitgenommen wurden. Irgendjemand wird es mir sicher erlauben.« »Ja«, antwortete Noomi, »geh nur!« 3 Auf einem der Felder ging Ruth hinter den Erntearbeitern her und sammelte die Ähren auf, die sie liegen ließen. Sie wusste nicht, dass gerade dieses Feld Boas aus der Sippe von Elimelech gehörte.
4 Als Boas nun von Bethlehem zu seinen Arbeitern aufs Feld kam, begrüßte er sie: »Der Herr sei mit euch!« Sie antworteten: »Der Herr segne dich!« 5 Boas erkundigte sich bei dem Mann, der die Arbeiter beaufsichtigte: »Zu wem gehört diese junge Frau da?« 6 »Sie ist eine Moabiterin, die mit Noomi aus Moab zurückgekehrt ist«, erwiderte der Mann. 7 »Sie hat mich gefragt, ob sie dort, wo deine Männer schon waren, die liegen gebliebenen Ähren auflesen darf. Seit dem frühen Morgen ist sie bereits da und hat sich noch kaum in den Schatten gesetzt.«
8 Da sagte Boas zu Ruth: »Ich mache dir einen Vorschlag: Du brauchst nicht auf ein anderes Feld zum Ährenlesen zu gehen; bleib hier bei meinen Mägden, 9 die die Garben binden! Sammle immer dort, wo die Arbeiter gerade das Korn abmähen. Ich habe ihnen verboten, dich zu belästigen. Wenn du Durst hast, dann geh ruhig zu den Krügen dort und trink von dem Wasser, das meine Männer geschöpft haben!«
10 Da warf Ruth sich vor ihm nieder und fragte: »Womit habe ich das verdient? Warum beachtest du mich, obwohl ich eine Ausländerin bin?« 11 Boas antwortete: »Man hat mir berichtet, wie du seit dem Tod deines Mannes deiner Schwiegermutter beigestanden hast. Deine Eltern und dein Land hast du verlassen und dich einem Volk angeschlossen, das du vorher nicht kanntest. 12 Du bist zum Herrn, dem Gott Israels, gekommen, um bei ihm Schutz und Zuflucht zu finden. Möge er alle deine Taten reich belohnen!« 13 Da sagte sie: »Mein Herr, ich danke dir für deine große Freundlichkeit! Deine Worte geben mir Mut und Hoffnung. Du schenkst mir deine Gunst, obwohl ich doch viel geringer als deine Mägde bin.«
23 Warum bin ich dann nicht wie geplant nach Korinth gekommen? Ich rufe Gott als Zeugen an; er soll mich strafen, wenn ich nicht die Wahrheit sage: Es geschah nur, um euch zu schonen. 24 Damit will ich nicht sagen, dass wir über euch und euren Glauben herrschen wollten. – Nein! Unser Auftrag ist es zu helfen, dass ihr euch freuen könnt. Im Glauben steht ihr ja bereits fest.
2 Ein Besuch bei euch schien mir nicht sinnvoll zu sein, weil er uns allen nur neuen Kummer gebracht hätte. 2 Denn wenn ich euch nur traurig mache, bleibt ja niemand, der mich wieder froh stimmen könnte. 3 Genau das habe ich euch ja in meinem Brief[a] geschrieben. Ich wollte nicht zu euch kommen und erleben, wie gerade die Menschen, die mir Freude bereiten sollten, mich traurig machen. Denn ich bin mir sicher, dass auch ihr euch freut, wenn ich mich freuen kann. 4 In großer Sorge, mit schwerem Herzen und unter Tränen hatte ich euch geschrieben. Aber ich wollte euch damit nicht verletzen. Im Gegenteil! Ihr solltet vielmehr erkennen, wie sehr ich gerade euch liebe.
Vergebung für einen Bestraften
5 Wer anderen Kummer bereitet hat, der hat nicht nur mich traurig gemacht, sondern euch alle – oder doch fast alle, um nicht zu übertreiben. 6 Die meisten von euch haben sein Verhalten bestraft, damit soll es gut sein. 7 Jetzt müsst ihr ihm vergeben und ihn ermutigen, denn er soll nicht verzweifeln. 8 Deshalb bitte ich euch: Entschließt euch dazu, ihm wieder eure Liebe zu zeigen. 9 Der Zweck meines Briefes ist ja erreicht; ich wollte nämlich sehen, ob ihr euch bewährt und meine Anweisungen befolgt. 10 Wem ihr vergebt, dem vergebe ich auch. Wenn ich etwas zu vergeben hatte, dann habe ich es um euretwillen vor Christus längst getan. 11 Denn wir kennen die Absichten Satans nur zu genau und wissen, wie er uns zu Fall bringen möchte. Aber das soll ihm nicht gelingen.
Paulus in Troas
12 Als ich nach Troas kam, um dort die rettende Botschaft von Christus zu verkünden, schenkte der Herr mir überall offene Türen; die Menschen nahmen meine Worte bereitwillig auf. 13 Trotzdem war ich beunruhigt, weil ich meinen Mitarbeiter Titus nicht antraf. Darum verabschiedete ich mich bald wieder von den Christen in Troas und reiste ihm nach Mazedonien entgegen.[b]
Die Herrlichkeit des neuen Bundes (Kapitel 2,14–4,18)
Von Christus in den Dienst genommen
14 Von ganzem Herzen danke ich Gott dafür, dass er uns immer im Triumphzug von Christus mitführt. Wohin wir auch kommen, verbreitet sich die Erkenntnis Gottes wie ein angenehmer Duft, dem sich niemand entziehen kann. 15 Ob die Menschen nun die Botschaft annehmen und gerettet werden oder sie ablehnen und verloren gehen: Durch Christus sind wir ein Wohlgeruch für Gott. 16 Für die einen ist es ein Verwesungsgeruch, der ihnen den Tod bringt; für die anderen aber ein angenehmer Duft, der ihnen neues Leben gibt.
Wer aber ist für diese große Aufgabe geeignet? 17 Nun, wir machen jedenfalls mit Gottes Botschaft keine Geschäfte wie so manche andere. Wir reden in aller Aufrichtigkeit und in Gottes Auftrag, weil wir mit Christus eng verbunden sind und uns Gott verantwortlich wissen.
Versöhnung mit dem Gegner (Lukas 12,57‒59)
21 »Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.‹[a] 22 Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht,[b] der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.
23 Wenn du also deine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt dort ein, dass jemand dir etwas vorzuwerfen hat, 24 dann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Mitmenschen und versöhne dich mit ihm. Erst danach bring Gott dein Opfer dar.
25 Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst wird er dich dem Richter übergeben, und dieser wird dich verurteilen und vom Gerichtsdiener ins Gefängnis stecken lassen. 26 Ich versichere dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«
Hoffnung für Alle® (Hope for All) Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc.®