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17 Es ist ein trockner Bissen, daran man sich genügen läßt, besser denn ein Haus voll Geschlachtetes mit Hader.

Ein kluger Knecht wird herrschen über unfleißige Erben und wird unter den Brüdern das Erbe austeilen.

Wie das Feuer Silber und der Ofen Gold, also prüft der HERR die Herzen.

Ein Böser achtet auf böse Mäuler, und ein Falscher gehorcht den schädlichen Zungen.

Wer des Dürftigen spottet, der höhnt desselben Schöpfer; und wer sich über eines andern Unglück freut, der wird nicht ungestraft bleiben.

Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter.

Es steht einem Narren nicht wohl an, von hohen Dingen reden, viel weniger einem Fürsten, daß er gern lügt.

Wer zu schenken hat, dem ist's ein Edelstein; wo er sich hin kehrt, ist er klug geachtet.

Wer Sünde zudeckt, der macht Freundschaft; wer aber die Sache aufrührt, der macht Freunde uneins.

10 Schelten bringt mehr ein an dem Verständigen denn hundert Schläge an dem Narren.

11 Ein bitterer Mensch trachtet, eitel Schaden zu tun; aber es wird ein grimmiger Engel über ihn kommen.

12 Es ist besser, einem Bären begegnen, dem die Jungen geraubt sind, denn einem Narren in seiner Narrheit.

13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus wird Böses nicht lassen.

14 Wer Hader anfängt, ist gleich dem, der dem Wasser den Damm aufreißt. Laß du vom Hader, ehe du drein gemengt wirst.

15 Wer den Gottlosen gerechtspricht und den Gerechten verdammt, die sind beide dem HERRN ein Greuel.

16 Was soll dem Narren Geld in der Hand, Weisheit zu kaufen, so er doch ein Narr ist?

17 Ein Freund liebt allezeit, und als ein Bruder wird er in Not erfunden.

18 Es ist ein Narr, der in die Hand gelobt und Bürge wird für seinen Nächsten.

19 Wer Zank liebt, der liebt Sünde; und wer seine Türe hoch macht, ringt nach Einsturz.

20 Ein verkehrtes Herz findet nichts Gutes; und der verkehrter Zunge ist, wird in Unglück fallen.

21 Wer einen Narren zeugt, der hat Grämen; und eines Narren Vater hat keine Freude.

22 Ein fröhlich Herz macht das Leben lustig; aber ein betrübter Mut vertrocknet das Gebein.

23 Der Gottlose nimmt heimlich gern Geschenke, zu beugen den Weg des Rechts.

24 Ein Verständiger gebärdet sich weise; ein Narr wirft die Augen hin und her.

25 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Trauern und Betrübnis der Mutter, die ihn geboren hat.

26 Es ist nicht gut, daß man den Gerechten schindet, noch den Edlen zu schlagen, der recht handelt.

27 Ein Vernünftiger mäßigt seine Rede; und ein verständiger Mann ist kaltes Muts.

28 Ein Narr, wenn er schwiege, wurde auch für weise gerechnet, und für verständig, wenn er das Maul hielte.

18 Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und setzt sich wider alles, was gut ist.

Ein Narr hat nicht Lust am Verstand, sondern kundzutun, was in seinem Herzen steckt.

Wo der Gottlose hin kommt, da kommt Verachtung und Schmach mit Hohn.

Die Worte in eines Mannes Munde sind wie tiefe Wasser, und die Quelle der Weisheit ist ein voller Strom.

Es ist nicht gut, die Person des Gottlosen achten, zu beugen den Gerechten im Gericht.

Die Lippen des Narren bringen Zank, und sein Mund ringt nach Schlägen.

Der Mund des Narren schadet ihm selbst, und seine Lippen fangen seine eigene Seele.

Die Worte des Verleumders sind Schläge und gehen einem durchs Herz.

Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des, der das Seine umbringt.

10 Der Name des HERRN ist ein festes Schloß; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt.

11 Das Gut des Reichen ist ihm eine feste Stadt und wie hohe Mauern in seinem Dünkel.

12 Wenn einer zu Grunde gehen soll, wird sein Herz zuvor stolz; und ehe man zu Ehren kommt, muß man zuvor leiden.

13 Wer antwortet ehe er hört, dem ist's Narrheit und Schande.

14 Wer ein fröhlich Herz hat, der weiß sich in seinem Leiden zu halten; wenn aber der Mut liegt, wer kann's tragen?

15 Ein verständiges Herz weiß sich vernünftig zu halten; und die Weisen hören gern, wie man vernünftig handelt.

16 Das Geschenk des Menschen macht ihm Raum und bringt ihn vor die großen Herren.

17 Ein jeglicher ist zuerst in seiner Sache gerecht; kommt aber sein Nächster hinzu, so findet sich's.

18 Das Los stillt den Hader und scheidet zwischen den Mächtigen.

19 Ein verletzter Bruder hält härter den eine feste Stadt, und Zank hält härter denn Riegel am Palast.

20 Einem Mann wird vergolten, darnach sein Mund geredet hat, und er wird gesättigt von der Frucht seiner Lippen.

21 Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, der wird von ihrer Frucht essen.

22 Wer eine Ehefrau findet, der findet etwas Gutes und kann guter Dinge sein im HERRN.

23 Ein Armer redet mit Flehen, ein Reicher antwortet stolz.

24 Ein treuer Freund liebt mehr uns steht fester bei denn ein Bruder.

19 Ein Armer, der in seiner Frömmigkeit wandelt, ist besser denn ein Verkehrter mit seinen Lippen, der doch ein Narr ist.

Wo man nicht mit Vernunft handelt, da geht's nicht wohl zu; und wer schnell ist mit Füßen, der tut sich Schaden.

Die Torheit eines Menschen verleitet seinen Weg, und doch tobt sein Herz wider den HERRN.

Gut macht viele Freunde; aber der Arme wird von seinen Freunden verlassen.

Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Lügen frech redet, wird nicht entrinnen.

Viele schmeicheln der Person des Fürsten; und alle sind Freunde des, der Geschenke gibt.

Den Armen hassen alle seine Brüder; wie viel mehr halten sich seine Freunde von ihm fern! Und wer sich auf Worte verläßt, dem wird nichts.

Wer klug wird, liebt sein Leben; und der Verständige findet Gutes.

Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird umkommen.

10 Dem Narren steht nicht wohl an, gute Tage haben, viel weniger einem Knecht, zu herrschen über Fürsten.

11 Wer geduldig ist, der ist ein kluger Mensch, und ist ihm eine Ehre, daß er Untugend überhören kann.

12 Die Ungnade des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; aber seine Gnade ist wie der Tau auf dem Grase.

13 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und ein zänkisches Weib ein stetiges Triefen.

14 Haus und Güter vererben die Eltern; aber ein vernünftiges Weib kommt vom HERRN.

15 Faulheit bringt Schlafen, und eine lässige Seele wird Hunger leiden.

16 Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber seines Weges nicht achtet, wird sterben.

17 Wer sich des Armen erbarmt, der leihet dem HERRN; der wird ihm wieder Gutes vergelten.

18 Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist; aber laß deine Seele nicht bewegt werden, ihn zu töten.

19 Großer Grimm muß Schaden leiden; denn willst du ihm steuern, so wird er noch größer.

20 Gehorche dem Rat, und nimm Zucht an, daß du hernach weise seiest.

21 Es sind viel Anschläge in eines Mannes Herzen; aber der Rat des HERRN besteht.

22 Ein Mensch hat Lust an seiner Wohltat; und ein Armer ist besser denn ein Lügner.

23 Die Furcht des HERRN fördert zum Leben, und wird satt bleiben, daß kein Übel sie heimsuchen wird.

24 Der Faule verbirgt seine Hand im Topf und bringt sie nicht wieder zum Munde.

25 Schlägt man den Spötter, so wird der Unverständige klug; straft man einen Verständigen, so wird er vernünftig.

26 Wer Vater verstört und Mutter verjagt, der ist ein schändliches und verfluchtes Kind.

27 Laß ab, mein Sohn, zu hören die Zucht, und doch abzuirren von vernünftiger Lehre.

28 Ein loser Zeuge spottet des Rechts, und der Gottlosen Mund verschlingt das Unrecht.

29 Den Spöttern sind Strafen bereitet, und Schläge auf der Narren Rücken.

20 Der Wein macht lose Leute, und starkes Getränk macht wild; wer dazu Lust hat, wird nimmer weise.

Das Schrecken des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; wer ihn erzürnt, der sündigt wider sein Leben.

Es ist dem Mann eine Ehre, vom Hader bleiben; aber die gern Hadern, sind allzumal Narren.

Um der Kälte willen will der Faule nicht pflügen; so muß er in der Ernte betteln und nichts kriegen.

Der Rat im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser; aber ein Verständiger kann's merken, was er meint.

Viele Menschen werden fromm gerühmt; aber wer will finden einen, der rechtschaffen fromm sei?

Ein Gerechter, der in seiner Frömmigkeit wandelt, des Kindern wird's wohl gehen nach ihm.

Ein König, der auf seinem Stuhl sitzt, zu richten, zerstreut alles Arge mit seinen Augen.

Wer kann sagen: Ich bin rein in meinem Herzen und lauter von meiner Sünde?

10 Mancherlei Gewicht und Maß ist beides Greuel dem HERRN.

11 Auch einen Knaben kennt man an seinem Wesen, ob er fromm und redlich werden will.

12 Ein hörend Ohr und sehend Auge, die macht beide der HERR.

13 Liebe den Schlaf nicht, daß du nicht arm werdest; laß deine Augen wacker sein, so wirst du Brot genug haben.

14 "Böse, böse!" spricht man, wenn man's hat; aber wenn's weg ist, so rühmt man es dann.

15 Es gibt Gold und viele Perlen; aber ein vernünftiger Mund ist ein edles Kleinod.

16 Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wird, und pfände ihn um des Fremden willen.

17 Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne wohl; aber hernach wird ihm der Mund voll Kieselsteine werden.

18 Anschläge bestehen, wenn man sie mit Rat führt; und Krieg soll man mit Vernunft führen.

19 Sei unverworren mit dem, der Heimlichkeit offenbart, und mit dem Verleumder und mit dem falschen Maul.

20 Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, des Leuchte wird verlöschen mitten in der Finsternis.

21 Das Erbe, darnach man zuerst sehr eilt wird zuletzt nicht gesegnet sein.

22 Sprich nicht: Ich will Böses vergelten! Harre des HERRN, der wird dir helfen.

23 Mancherlei Gewicht ist ein Greuel dem HERRN, und eine falsche Waage ist nicht gut.

24 Jedermanns Gänge kommen vom HERRN. Welcher Mensch versteht seinen Weg?

25 Es ist dem Menschen ein Strick, sich mit Heiligem übereilen und erst nach den Geloben überlegen.

26 Ein weiser König zerstreut die Gottlosen und bringt das Rad über sie.

27 Eine Leuchte des HERRN ist des Menschen Geist; die geht durch alle Kammern des Leibes.

28 Fromm und wahrhaftig sein behütet den König, und sein Thron besteht durch Frömmigkeit.

29 Der Jünglinge Stärke ist ihr Preis; und graues Haar ist der Alten Schmuck.

30 Man muß dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt.

21 Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche, und er neigt es wohin er will.

Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR wägt die Herzen.

Wohl und recht tun ist dem HERRN lieber denn Opfer.

Hoffärtige Augen und stolzer Mut, die Leuchte der Gottlosen, ist Sünde.

Die Anschläge eines Emsigen bringen Überfluß; wer aber allzu rasch ist, dem wird's mangeln.

Wer Schätze sammelt mit Lügen, der wird fehlgehen und ist unter denen, die den Tod suchen.

Der Gottlosen Rauben wird sie erschrecken; denn sie wollten nicht tun, was recht war.

Wer mit Schuld beladen ist, geht krumme Wege; wer aber rein ist, des Werk ist recht.

Es ist besser wohnen im Winkel auf dem Dach, denn bei einem zänkischen Weibe in einem Haus beisammen.

10 Die Seele des Gottlosen wünscht Arges und gönnt seinem Nächsten nichts.

11 Wenn der Spötter gestraft wird, so werden die Unvernünftigen Weise; und wenn man einen Weisen unterrichtet, so wird er vernünftig.

12 Der Gerechte hält sich weislich gegen des Gottlosen Haus; aber die Gottlosen denken nur Schaden zu tun.

13 Wer seine Ohren verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird auch rufen, und nicht erhört werden.

14 Eine heimliche Gabe stillt den Zorn, und ein Geschenk im Schoß den heftigen Grimm.

15 Es ist dem Gerechten eine Freude, zu tun, was recht ist, aber eine Furcht den Übeltätern.

16 Ein Mensch, der vom Wege der Klugheit irrt, wird bleiben in der Toten Gemeinde.

17 Wer gern in Freuden lebt, dem wird's mangeln; und wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich.

18 Der Gottlose muß für den Gerechten gegeben werden und der Verächter für die Frommen.

19 Es ist besser, wohnen im wüsten Lande denn bei einem zänkischen und zornigen Weibe.

20 Im Hause des Weisen ist ein lieblicher Schatz und Öl; aber ein Narr verschlemmt es.

21 Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.

22 Ein Weiser gewinnt die Stadt der Starken und stürzt ihre Macht, darauf sie sich verläßt.

23 Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, der bewahrt seine Seele vor Angst.

24 Der stolz und vermessen ist, heißt ein Spötter, der im Zorn Stolz beweist.

25 Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen nichts tun.

26 Er wünscht den ganzen Tag; aber der Gerechte gibt, und versagt nicht.

27 Der Gottlosen Opfer ist ein Greuel; denn es wird in Sünden geopfert.

28 Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; aber wer sich sagen läßt, den läßt man auch allezeit wiederum reden.

29 Der Gottlose fährt mit dem Kopf hindurch; aber wer fromm ist, des Weg wird bestehen.

30 Es hilft keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat wider den HERRN.

31 Rosse werden zum Streittage bereitet; aber der Sieg kommt vom HERRN.

22 Ein guter Ruf ist köstlicher denn großer Reichtum, und Gunst besser denn Silber und Gold.

Reiche und Arme müssen untereinander sein; der HERR hat sie alle gemacht.

Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Unverständigen gehen hindurch und werden beschädigt.

Wo man leidet in des HERRN Furcht, da ist Reichtum, Ehre und Leben.

Stachel und Stricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer sich aber davon fernhält, bewahrt sein Leben.

Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird.

Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des Leihers Knecht.

Wer Unrecht sät, der wird Mühsal ernten und wird durch die Rute seiner Bosheit umkommen.

Ein gütiges Auge wird gesegnet; denn er gibt von seinem Brot den Armen.

10 Treibe den Spötter aus, so geht der Zank weg, so hört auf Hader und Schmähung.

11 Wer ein treues Herz und liebliche Rede hat, des Freund ist der König.

12 Die Augen des HERRN behüten guten Rat; aber die Worte des Verächters verkehrt er.

13 Der Faule spricht: Es ist ein Löwe draußen, ich möchte erwürgt werden auf der Gasse.

14 Der Huren Mund ist eine Tiefe Grube; wem der HERR ungnädig ist, der fällt hinein.

15 Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben.

16 Wer dem Armen Unrecht tut, daß seines Guts viel werde, der wird auch einem Reichen geben, und Mangel haben.

17 Neige deine Ohren und höre die Worte der Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre.

18 Denn es wird dir sanft tun, wo du sie wirst im Sinne behalten und sie werden miteinander durch deinen Mund wohl geraten.

19 Daß deine Hoffnung sei auf den HERRN, erinnere ich dich an solches heute dir zugut.

20 Habe ich dir's nicht mannigfaltig vorgeschrieben mit Rat und Lehren,

21 daß ich dir zeigte einen gewissen Grund der Wahrheit, daß du recht antworten könntest denen, die dich senden?

22 Beraube den Armen nicht, ob er wohl arm ist, und unterdrücke den Elenden nicht im Tor.

23 Denn der HERR wird ihre Sache führen und wird ihre Untertreter untertreten.

24 Geselle dich nicht zum Zornigen und halte dich nicht zu einem grimmigen Mann;

25 du möchtest seinen Weg lernen und an deiner Seele Schaden nehmen.

26 Sei nicht bei denen, die ihre Hand verhaften und für Schuld Bürge werden;

27 denn wo du es nicht hast, zu bezahlen, so wird man dir dein Bett unter dir wegnehmen.

28 Verrücke nicht die vorigen Grenzen, die deine Väter gemacht haben.

29 Siehst du einen Mann behend in seinem Geschäft, der wird vor den Königen stehen und wird nicht stehen vor den Unedlen.

23 Wenn du sitzest und issest mit einem Herrn, so merke, wen du vor dir hast,

und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist.

Wünsche dir nichts von seinen feinen Speisen; denn es ist falsches Brot.

Bemühe dich nicht reich zu werden und laß ab von deinen Fündlein.

Laß dein Augen nicht fliegen nach dem, was du nicht haben kannst; denn dasselbe macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel.

Iß nicht Brot bei einem Neidischen und wünsche dir von seinen feinen Speisen nichts.

Denn wie ein Gespenst ist er inwendig; er spricht: Iß und trink! und sein Herz ist doch nicht mit dir.

Deine Bissen die du gegessen hattest, mußt du ausspeien, und mußt deine freundlichen Worte verloren haben.

Rede nicht vor des Narren Ohren; denn er verachtet die Klugheit deiner Rede.

10 Verrücke nicht die vorigen Grenzen und gehe nicht auf der Waisen Acker.

11 Denn ihr Erlöser ist mächtig; der wird ihre Sache wider dich ausführen.

12 Gib dein Herz zur Zucht und deine Ohren zu vernünftiger Rede.

13 Laß nicht ab den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute haust, so wird man ihn nicht töten.

14 Du haust ihn mit der Rute; aber du errettest seine Seele vom Tode.

15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so freut sich auch mein Herz;

16 und meine Nieren sind froh, wenn deine Lippen reden, was recht ist.

17 Dein Herz folge nicht den Sündern, sondern sei täglich in der Furcht des HERRN.

18 Denn es wird dir hernach gut sein, und dein Warten wird nicht trügen.

19 Höre, mein Sohn, und sei weise und richte dein Herz in den Weg.

20 Sei nicht unter den Säufern und Schlemmern;

21 denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen.

22 Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.

23 Kaufe Wahrheit, und verkaufe sie nicht, Weisheit, Zucht und Verstand.

24 Der Vater eines Gerechten freut sich; und wer einen Weisen gezeugt hat, ist fröhlich darüber.

25 Laß sich deinen Vater und deine Mutter freuen, und fröhlich sein, die dich geboren hat.

26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deinen Augen meine Wege wohl gefallen.

27 Denn eine Hure ist eine tiefe Grube, und eine Ehebrecherin ist ein enger Brunnen.

28 Auch lauert sie wie ein Räuber, und die Frechen unter den Menschen sammelt sie zu sich.

29 Wo ist Weh? wo ist Leid? wo ist Zank? wo ist Klagen? wo sind Wunden ohne Ursache? wo sind trübe Augen?

30 Wo man beim Wein liegt und kommt, auszusaufen, was eingeschenkt ist.

31 Siehe den Wein nicht an, daß er so rot ist und im Glase so schön steht. Er geht glatt ein;

32 aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter.

33 So werden deine Augen nach andern Weibern sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden,

34 und wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben auf dem Mastbaum.

35 "Sie schlagen mich, aber es tut mir nicht weh; sie klopfen mich, aber ich fühle es nicht. Wann will ich aufwachen, daß ich's mehr treibe?"

24 Folge nicht bösen Leuten und wünsche nicht, bei ihnen zu sein;

denn ihr Herz trachte nach Schaden, und ihre Lippen raten zu Unglück.

Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten.

Durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll aller köstlichen, lieblichen Reichtümer.

Ein weiser Mann ist stark, und ein vernünftiger Mann ist mächtig von Kräften.

Denn mit Rat muß man Krieg führen; und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg.

Weisheit ist dem Narren zu hoch; er darf seinen Mund im Tor nicht auftun.

Wer sich vornimmt, Böses zu tun, den heißt man billig einen Erzbösewicht.

Des Narren Tücke ist Sünde, und der Spötter ist ein Greuel vor den Leuten.

10 Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist.

11 Errette die, so man töten will; und entzieh dich nicht von denen, die man würgen will.

12 Sprichst du: "Siehe, wir verstehen's nicht!" meinst du nicht, der die Herzen wägt, merkt es, und der auf deine Seele achthat, kennt es und vergilt dem Menschen nach seinem Werk?

13 Iß, mein Sohn, Honig, denn er ist gut, und Honigseim ist süß in deinem Halse.

14 Also lerne die Weisheit für deine Seele. Wo du sie findest, so wird's hernach wohl gehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein.

15 Laure nicht als Gottloser auf das Haus des Gerechten; verstöre seine Ruhe nicht.

16 Denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf; aber die Gottlosen versinken im Unglück.

17 Freue dich des Falles deines Feindes nicht, und dein Herz sei nicht froh über seinem Unglück;

18 der HERR möchte es sehen, und es möchte ihm übel gefallen und er seine Zorn von ihm wenden.

19 Erzürne dich nicht über die Bösen und eifere nicht über die Gottlosen.

20 Denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen.

21 Mein Kind, fürchte den HERRN und den König und menge dich nicht unter die Aufrührer.

22 Denn ihr Verderben wird plötzlich entstehen; und wer weiß, wann beider Unglück kommt?

23 Dies sind auch Worte von Weisen. Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut.

24 Wer zum Gottlosen spricht: "Du bist fromm", dem fluchen die Leute, und das Volk haßt ihn.

25 Welche aber strafen, die gefallen wohl, und kommt ein reicher Segen auf sie.

26 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuß.

27 Richte draußen dein Geschäft aus und bearbeite deinen Acker; darnach baue dein Haus.

28 Sei nicht Zeuge ohne Ursache wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinem Munde.

29 Sprich nicht: "Wie man mir tut, so will ich wieder tun und einem jeglichen sein Werk vergelten."

30 Ich ging am Acker des Faulen vorüber und am Weinberg des Narren;

31 und siehe, da waren eitel Nesseln darauf, und er stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen.

32 Da ich das sah, nahm ich's zu Herzen und schaute und lernte daran.

33 Du willst ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig deine Hände zusammentun, daß du ruhest:

34 aber es wird dir deine Armut kommen wie ein Wanderer und dein Mangel wie ein gewappneter Mann.