Rut 3
Luther Bibel 1545
3 Und Naemi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter, ich will dir Ruhe schaffen, daß dir's wohl gehe.
2 Nun, der Boas, unser Verwandter, bei des Dirnen du gewesen bist, worfelt diese Nacht Gerste auf seiner Tenne.
3 So bade dich und salbe dich und lege dein Kleid an und gehe hinab auf die Tenne; gib dich dem Manne nicht zu erkennen, bis er ganz gegessen und getrunken hat.
4 Wenn er sich dann legt, so merke den Ort, da er sich hin legt, und komm und decke auf zu seinen Füßen und lege dich, so wird er dir wohl sagen, was du tun sollst.
5 Sie sprach zu ihr: Alles, was du mir sagst, will ich tun.
6 Sie ging hinab zur Tenne und tat alles, wie ihre Schwiegermutter geboten hatte.
7 Und da Boas gegessen und getrunken hatte, ward sein Herz guter Dinge, und er kam und legte sich hinter einen Kornhaufen; und sie kam leise und deckte auf zu seinen Füßen und legte sich.
8 Da es nun Mitternacht ward, erschrak der Mann und beugte sich vor; und siehe, ein Weib lag zu seinen Füßen.
9 Und er sprach: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd. Breite deine Decke über deine Magd; denn du bist der Erbe.
10 Er aber sprach: Gesegnet seist du dem HERRN, meine Tochter! Du hast deine Liebe hernach besser gezeigt den zuvor, daß du bist nicht den Jünglingen nachgegangen, weder reich noch arm.
11 Nun, meine Tochter, fürchte dich nicht. Alles was du sagst, will ich dir tun; denn die ganze Stadt meines Volkes weiß, daß du ein tugendsam Weib bist.
12 Nun, es ist wahr, daß ich der Erbe bin; aber es ist einer näher denn ich.
13 Bleibe über Nacht. Morgen, so er dich nimmt, wohl; gelüstet's ihn aber nicht, dich zu nehmen, so will ich dich nehmen, so wahr der HERR lebt. Schlaf bis zum Morgen.
14 Und sie schlief bis zum Morgen zu seinen Füßen. Und sie stand auf, ehe denn einer den andern erkennen konnte; und er gedachte, daß nur niemand innewerde, daß das Weib in die Tenne gekommen sei.
15 Und sprach: Lange her den Mantel, den du anhast, und halt ihn. Und sie hielt ihn. Und er maß sechs Maß Gerste und legte es auf sie. Und er kam in die Stadt.
16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter; die sprach: Wie steht's mit dir, meine Tochter? Und sie sagte ihr alles, was ihr der Mann getan hatte,
17 und sprach: Diese sechs Maß Gerste gab er mir; denn er sprach: Du sollst nicht leer zu deiner Schwiegermutter kommen.
18 Sie aber sprach: Sei still, meine Tochter, bis du erfährst, wo es hinaus will; denn der Mann wird nicht ruhen, er bringe es denn heute zu Ende.
Ruth 3
Schlachter 1951
Ruth auf der Tenne Boas'
3 Naemi aber, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht eine Heimat verschaffen, wo es dir wohlgehen wird? 2 Und nun, ist nicht Boas, bei dessen Jungfrauen du gewesen bist, unser Verwandter? Siehe, er worfelt diese Nacht auf seiner Gerstentenne. 3 So bade und salbe dich nun und lege deine Kleider an und geh zur Tenne hinab; aber gib dich dem Mann nicht zu erkennen, bis er genug gegessen und getrunken hat. 4 Wenn er sich dann schlafen legt, so merk dir den Ort, wo er sich niederlegt, und gehe hin und decke auf zu seinen Füßen und lege dich, so wird er dir sagen, was du tun sollst.
5 Sie sprach zu ihr: Alles, was du mir sagst, das will ich tun! 6 Und sie ging zur Tenne hinab und machte es genau so, wie ihre Schwiegermutter befohlen hatte. 7 Als nun Boas gegessen und getrunken hatte und sein Herz guter Dinge war, kam er und legte sich hinter einen Garbenhaufen; da kam sie leise und deckte auf zu seinen Füßen und legte sich.
8 Als es nun Mitternacht war, erschrak der Mann und wandte sich, und siehe, da lag eine Frau zu seinen Füßen! Da fragte er: Wer bist du? 9 Sie aber antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd! Breite deinen Flügel über deine Magd; denn du bist der Löser!
10 Er aber sprach: Gesegnet seist du vom Herrn, meine Tochter! Du hast jetzt noch edler gehandelt als zuvor, daß du nicht den Jünglingen nachgelaufen bist, weder den armen noch den reichen! 11 Nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du sagst, das will ich dir tun; denn jedermann im Tor meines Volkes[a] weiß, daß du eine wackere Frau bist. 12 Und nun, es ist wahr, daß ich ein Löser bin; aber es ist noch ein anderer Löser vorhanden, der näher verwandt ist als ich. 13 Bleibe über Nacht! Will er dich morgen lösen, wohlan, so löse er dich! Gelüstet es ihn aber nicht, dich zu lösen, so will ich dich lösen, so wahr der Herr lebt! Bleib bis zum Morgen liegen!
14 So lag sie bis an den Morgen zu seinen Füßen. Dann stand sie auf, ehe noch einer den andern erkennen konnte. Er aber gedachte: Wenn nur niemand erfährt, daß eine Frau in die Tenne gekommen ist. 15 Und er sprach: Gib den Überwurf, den du anhast und halte ihn her! Und sie hielt ihn her. Da maß er sechs Maß Gerste und lud es ihr auf und ging in die Stadt.
16 Ruth aber kam zu ihrer Schwiegermutter; die sprach: Wie steht's mit dir, meine Tochter? Da teilte sie ihr alles mit, was der Mann ihr getan hatte und sprach: 17 Diese sechs Maß Gerste gab er mir; denn er sprach: Du sollst nicht leer zu deiner Schwiegermutter kommen! 18 Naemi aber sprach: Sei still, meine Tochter, bis du erfährst, wie die Sache ausgeht! Denn der Mann wird nicht säumen, sondern die Sache noch heute erledigen.
Footnotes
- Ruth 3:11 jedermann im Tor meines Volkes, d.h. alle Einwohner der Stadt
Ruth 3
New International Version
Ruth and Boaz at the Threshing Floor
3 One day Ruth’s mother-in-law Naomi(A) said to her, “My daughter, I must find a home[a](B) for you, where you will be well provided for. 2 Now Boaz, with whose women you have worked, is a relative(C) of ours. Tonight he will be winnowing barley on the threshing floor.(D) 3 Wash,(E) put on perfume,(F) and get dressed in your best clothes.(G) Then go down to the threshing floor, but don’t let him know you are there until he has finished eating and drinking.(H) 4 When he lies down, note the place where he is lying. Then go and uncover his feet and lie down. He will tell you what to do.”
5 “I will do whatever you say,”(I) Ruth answered. 6 So she went down to the threshing floor(J) and did everything her mother-in-law told her to do.
7 When Boaz had finished eating and drinking and was in good spirits,(K) he went over to lie down at the far end of the grain pile.(L) Ruth approached quietly, uncovered his feet and lay down. 8 In the middle of the night something startled the man; he turned—and there was a woman lying at his feet!
9 “Who are you?” he asked.
“I am your servant Ruth,” she said. “Spread the corner of your garment(M) over me, since you are a guardian-redeemer[b](N) of our family.”
10 “The Lord bless you,(O) my daughter,” he replied. “This kindness is greater than that which you showed earlier:(P) You have not run after the younger men, whether rich or poor. 11 And now, my daughter, don’t be afraid. I will do for you all you ask. All the people of my town know that you are a woman of noble character.(Q) 12 Although it is true that I am a guardian-redeemer of our family,(R) there is another who is more closely related than(S) I. 13 Stay here for the night, and in the morning if he wants to do his duty as your guardian-redeemer,(T) good; let him redeem you. But if he is not willing, as surely as the Lord lives(U) I will do it.(V) Lie here until morning.”
14 So she lay at his feet until morning, but got up before anyone could be recognized; and he said, “No one must know that a woman came to the threshing floor.(W)”(X)
15 He also said, “Bring me the shawl(Y) you are wearing and hold it out.” When she did so, he poured into it six measures of barley and placed the bundle on her. Then he[c] went back to town.
16 When Ruth came to her mother-in-law, Naomi asked, “How did it go, my daughter?”
Then she told her everything Boaz had done for her 17 and added, “He gave me these six measures of barley, saying, ‘Don’t go back to your mother-in-law empty-handed.’”
18 Then Naomi said, “Wait, my daughter, until you find out what happens. For the man will not rest until the matter is settled today.”(Z)
Footnotes
- Ruth 3:1 Hebrew find rest (see 1:9)
- Ruth 3:9 The Hebrew word for guardian-redeemer is a legal term for one who has the obligation to redeem a relative in serious difficulty (see Lev. 25:25-55); also in verses 12 and 13.
- Ruth 3:15 Most Hebrew manuscripts; many Hebrew manuscripts, Vulgate and Syriac she
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