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Zuschrift und Gruß: Paulus, der Apostel der Heiden

Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes[a],

das er zuvor verheißen hat in heiligen Schriften durch seine Propheten[b]

[nämlich das Evangelium] von seinem Sohn, der hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem Fleisch[c]

und erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus, unseren Herrn[d],

durch welchen wir Gnade und Aposteldienst empfangen haben zum Glaubensgehorsam[e] für seinen Namen unter allen Heiden[f],

unter denen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi

— an alle in Rom anwesenden Geliebten Gottes, an die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Das Verlangen des Paulus, die Christen in Rom zu besuchen

Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus um euer aller willen, weil euer Glaube in der ganzen Welt verkündigt wird.

Denn Gott, dem ich in meinem Geist diene am Evangelium seines Sohnes, ist mein Zeuge, wie unablässig ich an euch gedenke,

10 indem ich allezeit in meinen Gebeten flehe, ob es mir nicht endlich einmal durch den Willen Gottes gelingen möchte, zu euch zu kommen.

11 Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, um euch etwas geistliche Gnadengabe mitzuteilen, damit ihr gestärkt[g] werdet,

12 das heißt aber, dass ich mitgetröstet werde unter euch durch den gegenseitigen Austausch eures und meines Glaubens.

13 Ich will euch aber nicht verschweigen, Brüder, dass ich mir schon oftmals vorgenommen habe, zu euch zu kommen — ich wurde aber bis jetzt verhindert —, um auch unter euch etwas Frucht zu wirken, gleichwie unter den übrigen Heiden.

14 Ich bin ein Schuldner sowohl den Griechen als auch den Barbaren[h], sowohl den Weisen als auch den Unverständigen;

15 darum bin ich bereit, soviel an mir liegt, auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen.

Das Evangelium von Christus als Gottes Kraft zur Errettung

16 Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen;

17 denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben,[i] wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«.[j]

Gottes Zorn über die Gottlosigkeit der Menschen

18 Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit[k] und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten,

19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat;

20 denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben.

21 Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.

22 Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden

23 und haben die Herrlichkeit[l] des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht.

24 Darum hat sie Gott auch dahingegeben in die Begierden ihrer Herzen, zur Unreinheit, sodass sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren,

25 sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen!

26 Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen;

27 gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.

28 Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdige Gesinnung, zu verüben, was sich nicht geziemt,

29 als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Unzucht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit; voll Neid, Mordlust, Streit, Betrug und Tücke, solche, die Gerüchte verbreiten,

30 Verleumder, Gottesverächter, Freche, Übermütige, Prahler, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam;

31 unverständig, treulos, lieblos, unversöhnlich, unbarmherzig.

32 Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind, welche so etwas verüben, tun sie diese Dinge nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie verüben.

Footnotes

  1. (1,1) d.h. für die von Gott ausgehende Heilsbotschaft.
  2. (1,2) Die Propheten waren auserwählte Sprecher und Botschafter Gottes, die Gottes Wort und Ratschluss den Menschen verkündeten (vgl. Jer 1,5-10; 2Pt 1,19-21).
  3. (1,3) d.h. der seiner menschlichen Herkunft nach ein Nachkomme Davids war gemäß der Verheißung Gottes über den Messias (vgl. 1Chr 17,11-14).
  4. (1,4) »Herr« (gr. kyrios) ist ein wichtiger Titel Jesu Christi, gleichbedeutend mit dem at. Titel adon, und umfasst die Bedeutungen »Herrscher / Gebieter / Besitzer / oberster Machthaber«. Besonders nach seiner Himmelfahrt und Erhöhung wird der Sohn Gottes im NT meist mit »Herr Jesus (Christus)« angeredet.
  5. (1,5) od. damit der Gehorsam des Glaubens gewirkt wird.
  6. (1,5) d.h. Angehörigen der nichtjüdischen Völker.
  7. (1,11) od. gefestigt.
  8. (1,14) Bezeichnung für die »unzivilisierten«, nicht von der griechischen Kultur geprägten Völker.
  9. (1,17) d.h. die von Gott gewirkte Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens wird geoffenbart, damit sie im Glauben angenommen wird. »Glauben« bedeutet im NT ein bewusstes Vertrauen auf Gott und sein Wort, insbesondere auf Gottes Offenbarung über Jesus Christus und sein vollkommenes Erlösungswerk.
  10. (1,17) Hab 2,4.
  11. (1,18) Der Begriff bezeichnet fehlende Gottesfurcht und Missachtung der göttlichen Gebote.
  12. (1,23) gr. doxa; dieses Wort wird vielfach von der Gott, dem Vater, und dem Sohn Gottes eigenen Herrlichkeit, Vollkommenheit und Vorzüglichkeit gebraucht; es kann auch mit »Ehre / Ansehen« übersetzt werden.

Empfehlungen, Grüße und Segenswünsche

16 Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin[a] der Gemeinde in Kenchreä ist,

damit ihr sie aufnehmt im Herrn, wie es sich für Heilige geziemt, und ihr in allen Dingen beisteht, in denen sie euch braucht; denn auch sie ist vielen ein Beistand gewesen, auch mir selbst.

Grüßt Priscilla und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus,

die für mein Leben ihren eigenen Hals hingehalten haben, denen nicht allein ich dankbar bin, sondern auch alle Gemeinden der Heiden;

grüßt auch die Gemeinde in ihrem Haus! Grüßt meinen geliebten Epänetus, der ein Erstling von Achaja für Christus ist.

Grüßt Maria, die viel für uns gearbeitet hat.

Grüßt Andronicus und Junias, meine Verwandten und Mitgefangenen, die unter den Aposteln angesehen und vor mir in Christus gewesen sind.

Grüßt meinen im Herrn geliebten Amplias.

Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und meinen geliebten Stachys.

10 Grüßt Apelles, den in Christus Bewährten; grüßt die vom Haus des Aristobulus.

11 Grüßt Herodion, meinen Verwandten; grüßt die vom Haus des Narcissus, die im Herrn sind.

12 Grüßt Tryphena und Tryphosa, die im Herrn arbeiten; grüßt die geliebte Persis, die viel gearbeitet hat im Herrn.

13 Grüßt Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine Mutter, die auch mir eine Mutter ist.

14 Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die Brüder bei ihnen.

15 Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester, auch Olympas und alle Heiligen bei ihnen.

16 Grüßt einander mit einem heiligen Kuss! Es grüßen euch die Gemeinden des Christus.

Warnung vor falschen Lehrern und Verführern

17 Ich ermahne euch aber, ihr Brüder: Gebt acht auf die, welche Trennungen und Ärgernisse bewirken im Widerspruch zu der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie!

18 Denn solche dienen nicht unserem Herrn Jesus Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch wohlklingende Reden und schöne Worte verführen sie die Herzen der Arglosen.

19 Denn euer Gehorsam ist überall bekannt geworden. Darum freue ich mich euretwegen, möchte aber, dass ihr weise seid zum Guten und unvermischt bleibt mit dem Bösen.

20 Der Gott des Friedens aber wird in Kurzem den Satan unter euren Füßen zermalmen. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! Amen.

Briefschluss. Die Offenbarung des Geheimnisses Gottes

21 Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lucius und Jason und Sosipater, meine Verwandten.

22 Ich, Tertius, der ich den Brief niedergeschrieben habe, grüße euch im Herrn.

23 Es grüßt euch Gajus, der mich und die ganze Gemeinde beherbergt. Es grüßt euch Erastus, der Stadtverwalter, und Quartus, der Bruder.

24 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

25 Dem aber, der euch zu festigen vermag laut meinem Evangelium und der Verkündigung von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung des Geheimnisses, das von ewigen Zeiten her verschwiegen war,

26 das jetzt aber offenbar gemacht worden ist und durch prophetische Schriften auf Befehl des ewigen Gottes bei allen Heiden bekannt gemacht worden ist zum Glaubensgehorsam[b]

27 — ihm, dem allein weisen Gott, sei die Ehre durch Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.

Footnotes

  1. (16,1) w. Diakonin.
  2. (16,26) w. Gehorsam des Glaubens; d.h. ein Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber, der durch den Glauben bewirkt wird und den Glauben kennzeichnet; vgl. Röm 1,5.