Psalmen 120
Schlachter 2000
Psalm 120
1 Ein Wallfahrtslied.[a]
Ich rief zum Herrn in meiner Not,
und er erhörte mich.
2 Herr, rette meine Seele
von den Lügenmäulern,[b]
von den falschen Zungen!
3 Was wird Er dir geben
und was dir hinzufügen,
du falsche Zunge?
4 Geschärfte Kriegerpfeile
und glühendes Ginsterholz!
5 Weh mir, dass ich ein Fremdling bin in Mesech,
dass ich wohne bei den Zelten Kedars![c]
6 Lange genug[d] hat meine Seele gewohnt
bei denen, die den Frieden hassen!
7 Ich bin für den Frieden;
doch wenn ich rede,
so sind sie für den Krieg.
Notas al pie
- (120,1) Andere Übersetzung: Ein Lied für die Hinaufzüge (nach Jerusalem) / Ein Stufenlied. Die 15 Psalmen 120-134 heißen alle »Wallfahrtslieder«. Sie wurden auf den Reisen zum Tempel in Jerusalem von den Festpilgern gesungen.
- (120,2) od. vor der Lippe des Betruges / der Irreführung.
- (120,5) Mesech war ein wildes japhetitisches Volk, das in Kleinasien lebte (vgl. 1Mo 10,2); Kedar war ein Nachkomme Ismaels und steht für umherstreifende Araber im Süden Israels (vgl. 1Mo 25,13).
- (120,6) Andere Übersetzung: Zu lange.
Psalm 120
Hoffnung für Alle
Herr, rette mich vor den Lügnern!
120 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.[a]
In auswegloser Lage schrie ich zum Herrn,
und er half mir aus meiner Not.
2 Ich bat: »Herr, rette mich vor diesen Lügnern,
die die Wahrheit schamlos verdrehen!«
3 Ihr Betrüger, wisst ihr, womit Gott euch strafen wird
und wie er euch euer falsches Gerede heimzahlt?
4 Er, der mächtige Gott, wird euch mit seinen Pfeilen treffen,
und mit glühenden Kohlen wird er euch versengen!
5 Bei euch zu leben, ertrage ich kaum,
es geht zu wie bei den Heiden in Meschech und Kedar![b]
6 Viel zu lange wohne ich schon hier,
umgeben von Leuten, die den Frieden hassen.
7 Ich selbst bin zwar auf Frieden bedacht,
aber sobald ich auch nur den Mund aufmache,
fangen sie schon einen Streit an!
Notas al pie
- 120,1 Wörtlich wie zu Beginn aller Psalmen von 120–134: »Lied der Hinaufgänge« oder »Lied der Stufen«. – Es sind Wallfahrtslieder für Festbesucher, die zum hoch gelegenen Jerusalem hinaufziehen oder im Tempelgebiet die Stufen zum Altar hinaufsteigen.
- 120,5 Wörtlich: Wehe mir, dass ich ein Fremder bin in Meschech, dass ich wohne bei den Zelten Kedars. – Meschech war das Volk der Moscher im Gebiet zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer (vgl. 1. Mose 10,2), Kedar war ein räuberischer Nomadenstamm in der syrisch-arabischen Wüste (vgl. 1. Mose 25,13). Beide Völker wurden zu Sinnbildern für »Heiden und Barbaren«.
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