Psalmen 51-60
Schlachter 1951
PSALM 51
Bußgebet es Königs David (vierter Bußpsalm)
51 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. 2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, weil er zu Batseba eingegangen war:
3 O Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte,
tilge meine Übertretungen nach deiner großen Barmherzigkeit!
4 Wasche mich gründlich von meiner Schuld
und reinige mich von meiner Sünde;
5 denn ich erkenne meine Übertretungen,
und meine Sünde ist immerdar vor mir.
6 An dir allein habe ich gesündigt
und getan, was in deinen Augen böse ist,
auf daß du Recht behaltest mit deinem Spruch
und dein Urteil unangefochten bleibe.
7 Siehe, ich bin in Schuld geboren,
und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen;
8 siehe, du verlangst Wahrheit im Innersten:
so tue mir im Verborgenen Weisheit kund!
9 Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein;
wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!
10 Laß mich hören Freude und Wonne,
daß die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
11 Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden
und tilge alle meine Missetat!
12 Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz
und gib mir von neuem einen gewissen Geist!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
14 Gib mir wieder die Freude an deinem Heil,
und ein williger Geist unterstütze mich!
15 Ich will die Abtrünnigen deine Wege lehren,
daß sich die Sünder zu dir bekehren.
16 Errette mich von den Blutschulden, o Gott, du Gott meines Heils,
so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit rühmen.
17 Herr, tue meine Lippen auf,
daß mein Mund dein Lob verkündige!
18 Denn du begehrst kein Opfer, sonst wollte ich es dir geben;
Brandopfer gefallen dir nicht.
19 Die Gott wohlgefälligen Opfer[a] sind ein zerbrochener Geist;
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.
20 Tue wohl an Zion nach deiner Gnade,
baue die Mauern Jerusalems!
21 Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit,
die Brandopfer und Ganzopfer;
dann kommen Farren auf deinen Altar!
PSALM 52
Widerstand gegen den Boshaften, Lobpreis für Gottes Hilfe
52 Dem Vorsänger. Eine Unterweisung von David. 2 Als Doeg, der Edomiter, kam und Saul anzeigte: David ist in das Haus Achimelechs gegangen!
3 Was rühmst du dich der Gnade Gottes den ganzen Tag,
der du in der Bosheit stark bist?
4 Deine Zunge trachtet nach Schaden;
wie ein scharfes Schermesser, so heimtückisch ist sie.
5 Du ziehst das Böse dem Guten vor,
sprichst lieber schlecht als recht! - (Pause.)
6 Du redest gerne so, als wolltest du alles verschlingen,
du Lügenmaul!
7 Gott wird dich auch noch stürzen, und zwar für immer,
er wird dich wegraffen, herausreißen aus dem Zelte
und dich ausrotten aus dem Lande der Lebendigen! - (Pause.)
8 Das werden die Gerechten sehen mit Entsetzen
und über ihn lachen:
9 Seht, das ist der Mann, der Gott nicht zu seiner Zuflucht machte,
sondern sich auf seinen großen Reichtum verließ
und durch seine Habgier mächtig ward!
10 Ich aber bin wie ein grüner Ölbaum im Hause Gottes;
ich vertraue auf Gottes Gnade immer und ewiglich.
11 Ich preise dich ewiglich für das, was du getan,
und hoffe auf deinen Namen, weil er so gut ist,
angesichts deiner Frommen.
PSALM 53
Profil der gottlosen;Welt; Bitte um Rettung
53 Dem Vorsänger. Auf der Machalat[b]. Eine Unterweisung von David.
2 Die Narren sprechen in ihrem Herzen:
„Es gibt keinen Gott!“
Sie handeln verderblich und greulich verkehrt;
keiner ist, der Gutes tut.
3 Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder herab,
zu sehen, ob jemand so klug sei,
daß er nach Gott frage.
4 [Doch] alle sind abgewichen, allesamt verdorben,
keiner ist, der Gutes tut,
kein einziger!
5 Haben das die Übeltäter nicht erfahren,
die mein Volk verschlingen, als äßen sie Brot?
Gott aber riefen sie nicht an.
6 Dort aber fürchteten sie sich,
wo nichts zu fürchten war;
denn Gott zerstreute die Gebeine deiner Belagerer;
du machtest sie zuschanden; denn Gott verwarf sie.
7 Ach, daß aus Zion die Rettung für Israel käme!
Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet,
wird Jakob sich freuen und Israel fröhlich sein.
PSALM 54
Gebet zu Gott, dem Helfer
54 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Eine Unterweisung von David. 2 Als die Siphiter kamen und zu Saul sprachen: Hält sich nicht David bei uns verborgen?
3 O Gott, durch deinen Namen rette mich
und durch deine Macht schaffe mir Recht!
4 O Gott, höre mein Gebet
und nimm zu Ohren die Reden meines Mundes!
5 Denn es haben sich Fremde wider mich erhoben,
und Tyrannen trachten mir nach dem Leben;
sie haben Gott nicht vor Augen. (Pause.)
6 Siehe, Gott ist mein Helfer,
der Herr hält es mit denen, die mein Leben erhalten.
7 Möge meinen Feinden ihre Bosheit vergolten werden;
nach deiner Treue vertilge sie!
8 Ich will dir opfern aus freiem Trieb,
deinen Namen, o Herr, will ich loben, denn er ist gut!
9 Denn er hat mich errettet aus aller Not,
und mein Auge sieht seine Lust an meinen Feinden.
PSALM 55
Flehentliches Gebet angesichts von Feindschaft und Treulosigkeit
55 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Eine Unterweisung von David.
2 Vernimm, o Gott, mein Gebet,
und verbirg dich nicht vor meinem Flehen:
3 merke auf mich und erhöre mich,
obwohl ich umherirre in meiner Klage und unruhig bin,
4 vor dem Brüllen des Feindes,
vor der Bedrückung des Gottlosen;
denn sie überhäufen mich mit Beschuldigungen
und befeinden mich grimmig!
5 Mein Herz bebt in mir,
und des Todes Schrecken ist auf mich gefallen;
6 Furcht und Zittern kommt mich an,
und Todesblässe bedeckt mich.
7 Und ich sprach: O hätte ich doch Taubenflügel,
daß ich davonfliegen und irgendwo bleiben könnte!
8 Siehe, ich wollte weit weg fliehen,
in der Wüste Aufenthalt nehmen;
9 ich wollte zu meinem Zufluchtsort eilen
vor dem sausenden Wind und Sturm. - (Pause.)
10 Verwirre sie, Herr, mach uneins ihre Zungen,
denn ich sehe in der Stadt Gewalttätigkeit und Streit!
11 Solches geht Tag und Nacht um auf ihren Mauern,
und in ihrem Innern ist Unheil und Mühsal.
12 Habgier herrscht in ihrer Mitte,
und von ihrem Markt weichen nicht Erpressung und Betrug.
13 Denn es ist nicht mein Feind, der mich schmäht - das könnte ich ertragen -;
nicht mein Hasser erhebt sich wider mich -
vor dem wollte ich mich verbergen;
14 aber du bist es, ein Mensch meinesgleichen,
mein Freund und mein Vertrauter!
15 Wir haben einst zusammen süßen Umgang gepflogen,
sind ins Gotteshaus gegangen unter der Menge.
16 Der Tod überfalle sie!
Mögen sie lebendig zur Unterwelt fahren!
Denn Bosheit ist in ihren Wohnungen, in ihren Herzen.
17 Ich aber rufe zu Gott,
und der Herr wird mir helfen;
18 abends, morgens und mittags will ich beten und ringen,
so wird er meine Stimme hören.
19 Er hat meine Seele erlöst und ihr Frieden verschafft vor denen, die mich bekriegten;
denn ihrer viele sind gegen mich gewesen.
20 Gott wird hören und ihnen antworten,
er, der von alters her thront... (Pause).
Denn sie ändern sich nicht,
und sie fürchten Gott nicht.
21 Er[c] hat seine Hand ausgestreckt gegen die, welche in Frieden mit ihm lebten;
seinen Bund hat er entweiht.
22 Seine Reden sind süß,
aber Krieg hat er im Sinn.
Seine Worte sind sanfter als Öl,
aber doch gezückte Schwerter.
23 Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen
und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen!
24 Du aber, o Gott, wirst sie in die tiefste Grube hinunterstoßen;
die Blutgierigen und Falschen werden es nicht bis zur Hälfte ihrer Tage bringen.
Ich aber vertraue auf dich!
PSALM 56
Furchtloses Vertrauen auf Gott
56 Dem Vorsänger. „Von der stummen Taube unter den Fremden.“ Eine Denkschrift Davids; als ihn die Philister ergriffen zu Gat.
2 O Gott, sei mir gnädig; denn es schnaubt ein Mensch wider mich,
immerfort bekriegt und bedrängt er mich!
3 Meine Widersacher schnauben den ganzen Tag,
ja viele Hohe streiten wider mich.
4 Wenn mir angst ist,
vertraue ich auf dich!
5 In[d] Gott will ich rühmen sein Wort;
auf Gott vertraue ich und habe keine Furcht;
was kann Fleisch mir antun?
6 Täglich lauern sie auf meine Worte,
auf mein Unglück gehen alle ihre Gedanken;
7 sie rotten sich zusammen, lauschen im Verborgenen,
beobachten meine Tritte und lauern auf mein Leben.
8 Sollten sie bei ihrer Bosheit entrinnen?
O Gott, stürze die Völker im Zorn!
9 Du zählst, wie oft ich fliehen muß;
sammle meine Tränen in deinen Schlauch!
Stehen sie nicht in deinem Buch?
10 Am Tage, da ich rufe, weichen meine Feinde zurück;
das weiß ich, daß Gott für mich ist.
11 In Gott will ich rühmen das Wort,
im Herrn will ich rühmen das Wort;
12 auf Gott vertraue ich und habe keine Furcht;
was kann ein Mensch mir antun?
13 Die Gelübde, die ich dir, o Gott, gelobt, liegen auf mir;
ich will dir Dankopfer bezahlen!
14 Denn hast du nicht meine Seele vom Tode errettet,
meine Füße vom Gleiten,
damit ich vor Gottes Angesicht wandle im Lichte des Lebens?
PSALM 57
Geborgenheit in der Anfechtung
57 Dem Vorsänger. „Verdirb nicht.“ Eine Denkschrift Davids; als er vor Saul in die Höhle floh.
2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig;
denn bei dir birgt sich meine Seele,
und unter dem Schatten deiner Flügel nehme ich Zuflucht,
bis das Unglück vorüber ist.
3 Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,
zu Gott, der wohltut an mir.
4 Er wird mir vom Himmel Rettung senden,
zum Hohn machen den, der wider mich schnaubt. - (Pause.)
Gott wird seine Gnade und Wahrheit senden.
5 Meine Seele ist mitten unter Löwen,
ich liege zwischen Feuerbränden,
wohne unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile
und deren Zungen scharfe Schwerter sind.
6 Erhebe dich, o Gott, über den Himmel,
über die ganze Erde deine Herrlichkeit!
7 Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt,
meine Seele niedergebeugt;
sie höhlten eine Grube aus,
fielen aber selbst hinein! - (Pause.)
8 Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit,
ich will singen und spielen.
9 Wache auf, meine Ehre, Psalter und Harfe, wacht auf!
Ich will mit dem Morgenrot erwachen.
10 Herr, ich will dich preisen unter den Völkern,
ich will dir lobsingen unter den Leuten;
11 denn deine Gnade ist groß; sie reicht bis zum Himmel,
und deine Wahrheit bis zu den Wolken!
12 Erhebe dich, o Gott, über den Himmel,
über die ganze Erde deine Herrlichkeit!
PSALM 58
Gegen Mißhandlung und Unrecht durch gottlose Richter
58 Dem Vorsänger. Eine Denkschrift von David.
2 Seid ihr denn wirklich stumm, wo ihr Recht sprechen,
wo ihr ein richtiges Urteil fällen solltet, ihr Menschenkinder?
3 Statt dessen schmiedet ihr Unrecht im Herzen,
im Lande teilen eure Hände Mißhandlungen aus.
4 Die Gottlosen sind von Mutterleib an auf falscher Bahn,
die Lügner gehn von Geburt an auf dem Irrweg.
5 Sie haben Gift wie Schlangengift,
wie eine taube Otter, die ihr Ohr verstopft,
6 die nicht hören will auf die Stimme des Schlangenbeschwörers,
des Zauberers, der den Bann sprechen kann.
7 O Gott, reiße ihnen die Zähne aus dem Maul;
Herr, zerschmettere den jungen Löwen das Gebiß!
8 Laß sie zerrinnen wie Wasser, das sich verläuft!
Legt er seinen Pfeil an, so seien sie wie abgeschnitten!
9 Sie sollen sein wie eine Schnecke, die dahingeht und vergeht,
wie eine Fehlgeburt, welche niemals die Sonne sah!
10 Ehe noch eure Hecken[e] die Dornen bemerken,
erfasse sie, wenn sie noch frisch sind, die Feuerglut!
11 Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht,
und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut.
12 Und die Leute werden sagen: Es gibt doch einen Lohn für den Gerechten;
es gibt doch einen Gott, der richtet auf Erden!
PSALM 59
Hilferuf in der Bedrängnis
59 Dem Vorsänger. „Verdirb nicht.“ Eine Denkschrift von David; als Saul das Haus bewachen ließ, um ihn zu töten.
2 Mein Gott, errette mich von meinen Feinden,
befreie mich von meinen Widersachern!
3 Errette mich von den Übeltätern
und hilf mir von den Blutgierigen!
4 Denn siehe, sie lauern auf mein Leben,
Starke sammeln sich wider mich, o Herr,
ohne mein Verschulden und ohne daß ich gefehlt.
5 Gegen einen Unschuldigen laufen und rüsten sie sich;
mache dich auf, komm mir entgegen und siehe darein!
6 Ja, du, Herr, Gott der Heerscharen, Gott Israels,
mache dich auf, alle Heiden heimzusuchen,
schone keinen der ruchlosen Verräter! - (Pause.)
7 Sie kommen jeden Abend, heulen wie die Hunde
und laufen in der Stadt herum.
8 Siehe, ihr Mund sprudelt [Böses],
Schwerter sind auf ihren Lippen;
denn [sie denken:]“Wer hört es?“
9 Aber du, Herr, lachst ihrer,
du spottest aller Heiden.
10 Meine Stärke, auf dich gebe ich acht;
denn Gott ist meine hohe Burg.
11 Mein Gott wird mir entgegenkommen mit seiner Gnade;
Gott wird mich meine Lust sehen lassen an meinen Feinden.
12 Töte sie nicht, sonst hat es mein Volk bald wieder vergessen;
vertreibe sie durch deine Macht und stürze sie,
Herr, unser Schild!
13 Das Wort ihres Mundes ist nichts als Sünde,
sie verstricken sich in ihrem Übermut,
in den Flüchen, die sie ausstoßen, und in den Lügen, die sie erzählen.
14 Vertilge sie im Zorn, vertilge sie gänzlich,
damit man innewerde, daß Gott in Jakob herrscht
bis an die Enden der Erde! - (Pause.)
15 Dann sollen sie am Abend wiederkommen, heulen wie die Hunde
und umherlaufen in der Stadt;
16 sie sollen umherirren nach Speise,
wenn sie keine Nahrung und kein Obdach finden!
17 Ich aber will deine Macht besingen
und alle Morgen deine Gnade rühmen,
daß du mir zur Zuflucht geworden bist,
zum Schutz am Tage der Not.
18 Ich will dir singen, meine Stärke;
denn du bist meine Zuflucht, mein gnädiger Gott!
PSALM 60
Gebet um Wiederherstellung nach einer schweren Niederlage
60 Dem Vorsänger. Auf Schuschan Edut[f]. Eine Denkschrift von David; zum Lehren. 2 Als er gestritten hatte mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann.
3 O Gott, der du uns verstoßen und in deinem Zorn zerrissen hast,
stelle uns wieder her!
4 Der du die Erde erschüttert und zerspalten hast,
heile ihre Brüche; denn sie wankt.
5 Du hast dein Volk Schweres sehen lassen,
du tränktest uns mit Taumelwein.
6 Du hast denen, die dich fürchten, ein Panier gegeben,
daß sie sich erheben angesichts [deiner] Treue. - (Pause.)
7 Auf daß deine Geliebten errettet werden,
laß siegen deine Rechte und erhöre uns!
8 Gott hat gesprochen in seinem Heiligtum: „Ich will frohlocken!
Ich will Sichem teilen und das Tal Suchot vermessen;
9 Gilead ist mein, und Manasse ist mein,
Ephraim ist meines Hauptes Wehr,
Juda mein Herrscherstab;
10 Moab ist mein Waschbecken,
über Edom werfe ich meinen Schuh,
jauchze mir zu, Philisterland!“
11 Wer führt mich in eine feste Stadt,
wer geleitet mich nach Edom?
12 Wirst du es nicht tun, o Gott, der du uns verstoßen hast?
Oder solltest du, o Gott, nicht ausziehen mit unserm Heer?
13 Schaffe uns Hilfe in der Not,
denn eitel ist Menschenhilfe!
14 Mit Gott wollen wir Taten tun;
er wird unsre Feinde untertreten.
Footnotes
- Psalmen 51:19 Die Gott wohlgefälligen Opfer, w. die Opfer Gottes (FES)
- Psalmen 53:1 Auf der Machalat, ein Instrument oder eine Tonart (FES)
- Psalmen 55:21 Er, d.h. der falsche Freund (FES)
- Psalmen 56:5 In Gott, od. durch Gott, d.h. mit Gottes Hilfe (FES)
- Psalmen 58:10 Hecken, od. Kessel (FES)
- Psalmen 60:1 Auf Schuschan Edut, A.ü. Auf „Lilie des Zeugnisses“ (FES)
Psalmen 51-58
Schlachter 1951
PSALM 51
Bußgebet es Königs David (vierter Bußpsalm)
51 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. 2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, weil er zu Batseba eingegangen war:
3 O Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte,
tilge meine Übertretungen nach deiner großen Barmherzigkeit!
4 Wasche mich gründlich von meiner Schuld
und reinige mich von meiner Sünde;
5 denn ich erkenne meine Übertretungen,
und meine Sünde ist immerdar vor mir.
6 An dir allein habe ich gesündigt
und getan, was in deinen Augen böse ist,
auf daß du Recht behaltest mit deinem Spruch
und dein Urteil unangefochten bleibe.
7 Siehe, ich bin in Schuld geboren,
und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen;
8 siehe, du verlangst Wahrheit im Innersten:
so tue mir im Verborgenen Weisheit kund!
9 Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein;
wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!
10 Laß mich hören Freude und Wonne,
daß die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
11 Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden
und tilge alle meine Missetat!
12 Schaffe mir, o Gott, ein reines Herz
und gib mir von neuem einen gewissen Geist!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
14 Gib mir wieder die Freude an deinem Heil,
und ein williger Geist unterstütze mich!
15 Ich will die Abtrünnigen deine Wege lehren,
daß sich die Sünder zu dir bekehren.
16 Errette mich von den Blutschulden, o Gott, du Gott meines Heils,
so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit rühmen.
17 Herr, tue meine Lippen auf,
daß mein Mund dein Lob verkündige!
18 Denn du begehrst kein Opfer, sonst wollte ich es dir geben;
Brandopfer gefallen dir nicht.
19 Die Gott wohlgefälligen Opfer[a] sind ein zerbrochener Geist;
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.
20 Tue wohl an Zion nach deiner Gnade,
baue die Mauern Jerusalems!
21 Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit,
die Brandopfer und Ganzopfer;
dann kommen Farren auf deinen Altar!
PSALM 52
Widerstand gegen den Boshaften, Lobpreis für Gottes Hilfe
52 Dem Vorsänger. Eine Unterweisung von David. 2 Als Doeg, der Edomiter, kam und Saul anzeigte: David ist in das Haus Achimelechs gegangen!
3 Was rühmst du dich der Gnade Gottes den ganzen Tag,
der du in der Bosheit stark bist?
4 Deine Zunge trachtet nach Schaden;
wie ein scharfes Schermesser, so heimtückisch ist sie.
5 Du ziehst das Böse dem Guten vor,
sprichst lieber schlecht als recht! - (Pause.)
6 Du redest gerne so, als wolltest du alles verschlingen,
du Lügenmaul!
7 Gott wird dich auch noch stürzen, und zwar für immer,
er wird dich wegraffen, herausreißen aus dem Zelte
und dich ausrotten aus dem Lande der Lebendigen! - (Pause.)
8 Das werden die Gerechten sehen mit Entsetzen
und über ihn lachen:
9 Seht, das ist der Mann, der Gott nicht zu seiner Zuflucht machte,
sondern sich auf seinen großen Reichtum verließ
und durch seine Habgier mächtig ward!
10 Ich aber bin wie ein grüner Ölbaum im Hause Gottes;
ich vertraue auf Gottes Gnade immer und ewiglich.
11 Ich preise dich ewiglich für das, was du getan,
und hoffe auf deinen Namen, weil er so gut ist,
angesichts deiner Frommen.
PSALM 53
Profil der gottlosen;Welt; Bitte um Rettung
53 Dem Vorsänger. Auf der Machalat[b]. Eine Unterweisung von David.
2 Die Narren sprechen in ihrem Herzen:
„Es gibt keinen Gott!“
Sie handeln verderblich und greulich verkehrt;
keiner ist, der Gutes tut.
3 Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder herab,
zu sehen, ob jemand so klug sei,
daß er nach Gott frage.
4 [Doch] alle sind abgewichen, allesamt verdorben,
keiner ist, der Gutes tut,
kein einziger!
5 Haben das die Übeltäter nicht erfahren,
die mein Volk verschlingen, als äßen sie Brot?
Gott aber riefen sie nicht an.
6 Dort aber fürchteten sie sich,
wo nichts zu fürchten war;
denn Gott zerstreute die Gebeine deiner Belagerer;
du machtest sie zuschanden; denn Gott verwarf sie.
7 Ach, daß aus Zion die Rettung für Israel käme!
Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet,
wird Jakob sich freuen und Israel fröhlich sein.
PSALM 54
Gebet zu Gott, dem Helfer
54 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Eine Unterweisung von David. 2 Als die Siphiter kamen und zu Saul sprachen: Hält sich nicht David bei uns verborgen?
3 O Gott, durch deinen Namen rette mich
und durch deine Macht schaffe mir Recht!
4 O Gott, höre mein Gebet
und nimm zu Ohren die Reden meines Mundes!
5 Denn es haben sich Fremde wider mich erhoben,
und Tyrannen trachten mir nach dem Leben;
sie haben Gott nicht vor Augen. (Pause.)
6 Siehe, Gott ist mein Helfer,
der Herr hält es mit denen, die mein Leben erhalten.
7 Möge meinen Feinden ihre Bosheit vergolten werden;
nach deiner Treue vertilge sie!
8 Ich will dir opfern aus freiem Trieb,
deinen Namen, o Herr, will ich loben, denn er ist gut!
9 Denn er hat mich errettet aus aller Not,
und mein Auge sieht seine Lust an meinen Feinden.
PSALM 55
Flehentliches Gebet angesichts von Feindschaft und Treulosigkeit
55 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Eine Unterweisung von David.
2 Vernimm, o Gott, mein Gebet,
und verbirg dich nicht vor meinem Flehen:
3 merke auf mich und erhöre mich,
obwohl ich umherirre in meiner Klage und unruhig bin,
4 vor dem Brüllen des Feindes,
vor der Bedrückung des Gottlosen;
denn sie überhäufen mich mit Beschuldigungen
und befeinden mich grimmig!
5 Mein Herz bebt in mir,
und des Todes Schrecken ist auf mich gefallen;
6 Furcht und Zittern kommt mich an,
und Todesblässe bedeckt mich.
7 Und ich sprach: O hätte ich doch Taubenflügel,
daß ich davonfliegen und irgendwo bleiben könnte!
8 Siehe, ich wollte weit weg fliehen,
in der Wüste Aufenthalt nehmen;
9 ich wollte zu meinem Zufluchtsort eilen
vor dem sausenden Wind und Sturm. - (Pause.)
10 Verwirre sie, Herr, mach uneins ihre Zungen,
denn ich sehe in der Stadt Gewalttätigkeit und Streit!
11 Solches geht Tag und Nacht um auf ihren Mauern,
und in ihrem Innern ist Unheil und Mühsal.
12 Habgier herrscht in ihrer Mitte,
und von ihrem Markt weichen nicht Erpressung und Betrug.
13 Denn es ist nicht mein Feind, der mich schmäht - das könnte ich ertragen -;
nicht mein Hasser erhebt sich wider mich -
vor dem wollte ich mich verbergen;
14 aber du bist es, ein Mensch meinesgleichen,
mein Freund und mein Vertrauter!
15 Wir haben einst zusammen süßen Umgang gepflogen,
sind ins Gotteshaus gegangen unter der Menge.
16 Der Tod überfalle sie!
Mögen sie lebendig zur Unterwelt fahren!
Denn Bosheit ist in ihren Wohnungen, in ihren Herzen.
17 Ich aber rufe zu Gott,
und der Herr wird mir helfen;
18 abends, morgens und mittags will ich beten und ringen,
so wird er meine Stimme hören.
19 Er hat meine Seele erlöst und ihr Frieden verschafft vor denen, die mich bekriegten;
denn ihrer viele sind gegen mich gewesen.
20 Gott wird hören und ihnen antworten,
er, der von alters her thront... (Pause).
Denn sie ändern sich nicht,
und sie fürchten Gott nicht.
21 Er[c] hat seine Hand ausgestreckt gegen die, welche in Frieden mit ihm lebten;
seinen Bund hat er entweiht.
22 Seine Reden sind süß,
aber Krieg hat er im Sinn.
Seine Worte sind sanfter als Öl,
aber doch gezückte Schwerter.
23 Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen
und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen!
24 Du aber, o Gott, wirst sie in die tiefste Grube hinunterstoßen;
die Blutgierigen und Falschen werden es nicht bis zur Hälfte ihrer Tage bringen.
Ich aber vertraue auf dich!
PSALM 56
Furchtloses Vertrauen auf Gott
56 Dem Vorsänger. „Von der stummen Taube unter den Fremden.“ Eine Denkschrift Davids; als ihn die Philister ergriffen zu Gat.
2 O Gott, sei mir gnädig; denn es schnaubt ein Mensch wider mich,
immerfort bekriegt und bedrängt er mich!
3 Meine Widersacher schnauben den ganzen Tag,
ja viele Hohe streiten wider mich.
4 Wenn mir angst ist,
vertraue ich auf dich!
5 In[d] Gott will ich rühmen sein Wort;
auf Gott vertraue ich und habe keine Furcht;
was kann Fleisch mir antun?
6 Täglich lauern sie auf meine Worte,
auf mein Unglück gehen alle ihre Gedanken;
7 sie rotten sich zusammen, lauschen im Verborgenen,
beobachten meine Tritte und lauern auf mein Leben.
8 Sollten sie bei ihrer Bosheit entrinnen?
O Gott, stürze die Völker im Zorn!
9 Du zählst, wie oft ich fliehen muß;
sammle meine Tränen in deinen Schlauch!
Stehen sie nicht in deinem Buch?
10 Am Tage, da ich rufe, weichen meine Feinde zurück;
das weiß ich, daß Gott für mich ist.
11 In Gott will ich rühmen das Wort,
im Herrn will ich rühmen das Wort;
12 auf Gott vertraue ich und habe keine Furcht;
was kann ein Mensch mir antun?
13 Die Gelübde, die ich dir, o Gott, gelobt, liegen auf mir;
ich will dir Dankopfer bezahlen!
14 Denn hast du nicht meine Seele vom Tode errettet,
meine Füße vom Gleiten,
damit ich vor Gottes Angesicht wandle im Lichte des Lebens?
PSALM 57
Geborgenheit in der Anfechtung
57 Dem Vorsänger. „Verdirb nicht.“ Eine Denkschrift Davids; als er vor Saul in die Höhle floh.
2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig;
denn bei dir birgt sich meine Seele,
und unter dem Schatten deiner Flügel nehme ich Zuflucht,
bis das Unglück vorüber ist.
3 Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,
zu Gott, der wohltut an mir.
4 Er wird mir vom Himmel Rettung senden,
zum Hohn machen den, der wider mich schnaubt. - (Pause.)
Gott wird seine Gnade und Wahrheit senden.
5 Meine Seele ist mitten unter Löwen,
ich liege zwischen Feuerbränden,
wohne unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile
und deren Zungen scharfe Schwerter sind.
6 Erhebe dich, o Gott, über den Himmel,
über die ganze Erde deine Herrlichkeit!
7 Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt,
meine Seele niedergebeugt;
sie höhlten eine Grube aus,
fielen aber selbst hinein! - (Pause.)
8 Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit,
ich will singen und spielen.
9 Wache auf, meine Ehre, Psalter und Harfe, wacht auf!
Ich will mit dem Morgenrot erwachen.
10 Herr, ich will dich preisen unter den Völkern,
ich will dir lobsingen unter den Leuten;
11 denn deine Gnade ist groß; sie reicht bis zum Himmel,
und deine Wahrheit bis zu den Wolken!
12 Erhebe dich, o Gott, über den Himmel,
über die ganze Erde deine Herrlichkeit!
PSALM 58
Gegen Mißhandlung und Unrecht durch gottlose Richter
58 Dem Vorsänger. Eine Denkschrift von David.
2 Seid ihr denn wirklich stumm, wo ihr Recht sprechen,
wo ihr ein richtiges Urteil fällen solltet, ihr Menschenkinder?
3 Statt dessen schmiedet ihr Unrecht im Herzen,
im Lande teilen eure Hände Mißhandlungen aus.
4 Die Gottlosen sind von Mutterleib an auf falscher Bahn,
die Lügner gehn von Geburt an auf dem Irrweg.
5 Sie haben Gift wie Schlangengift,
wie eine taube Otter, die ihr Ohr verstopft,
6 die nicht hören will auf die Stimme des Schlangenbeschwörers,
des Zauberers, der den Bann sprechen kann.
7 O Gott, reiße ihnen die Zähne aus dem Maul;
Herr, zerschmettere den jungen Löwen das Gebiß!
8 Laß sie zerrinnen wie Wasser, das sich verläuft!
Legt er seinen Pfeil an, so seien sie wie abgeschnitten!
9 Sie sollen sein wie eine Schnecke, die dahingeht und vergeht,
wie eine Fehlgeburt, welche niemals die Sonne sah!
10 Ehe noch eure Hecken[e] die Dornen bemerken,
erfasse sie, wenn sie noch frisch sind, die Feuerglut!
Footnotes
- Psalmen 51:19 Die Gott wohlgefälligen Opfer, w. die Opfer Gottes (FES)
- Psalmen 53:1 Auf der Machalat, ein Instrument oder eine Tonart (FES)
- Psalmen 55:21 Er, d.h. der falsche Freund (FES)
- Psalmen 56:5 In Gott, od. durch Gott, d.h. mit Gottes Hilfe (FES)
- Psalmen 58:10 Hecken, od. Kessel (FES)
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