Psalm 139
Luther Bibel 1545
139 (Ein Psalm Davids, vorzusingen.) HERR, Du erforschest mich und kennest mich.
2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.
3 Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.
4 Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wissest.
5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
6 Solche Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch; ich kann sie nicht begreifen.
7 Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht?
8 Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da.
9 Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,
10 so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.
11 Spräche ich: Finsternis möge mich decken! so muß die Nacht auch Licht um mich sein.
12 Denn auch Finsternis ist nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag, Finsternis ist wie das Licht.
13 Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleib.
14 Ich danke dir dafür, daß ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und das erkennt meine Seele wohl.
15 Es war dir mein Gebein nicht verhohlen, da ich im Verborgenen gemacht ward, da ich gebildet ward unten in der Erde.
16 Deine Augen sahen mich, da ich noch unbereitet war, und alle Tage waren auf dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, als derselben keiner da war.
17 Aber wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summe!
18 Sollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein denn des Sandes. Wenn ich aufwache, bin ich noch bei dir.
19 Ach Gott, daß du tötetest die Gottlosen, und die Blutgierigen von mir weichen müßten!
20 Denn sie reden von dir lästerlich, und deine Feinde erheben sich ohne Ursache.
21 Ich hasse ja, HERR, die dich hassen, und es verdrießt mich an ihnen, daß sie sich wider dich setzen.
22 Ich hasse sie im rechten Ernst; sie sind mir zu Feinden geworden.
23 Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich's meine.
24 Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
Psalm 139
Hoffnung für Alle
Herr, du durchschaust mich!
139 Ein Lied von David.
Herr, du durchschaust mich,
du kennst mich durch und durch.
2 Ob ich sitze oder stehe – du weißt es,
aus der Ferne erkennst du, was ich denke.
3 Ob ich gehe oder liege – du siehst mich,
mein ganzes Leben ist dir vertraut.
4 Schon bevor ich anfange zu reden,
weißt du, was ich sagen will.
5 Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine schützende Hand über mir.
6 Dass du mich so genau kennst, übersteigt meinen Verstand;
es ist mir zu hoch, ich kann es nicht begreifen!
7 Wie könnte ich mich dir entziehen;
wohin könnte ich fliehen, ohne dass du mich siehst?
8 Stiege ich in den Himmel hinauf – du bist da!
Wollte ich mich im Totenreich verbergen – auch dort bist du!
9 Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht,
oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht,[a]
10 dann würdest du auch dort mich führen
und nicht mehr loslassen.
11 Wünschte ich mir: »Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen,
das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« –
12 für dich ist auch das Dunkel nicht finster;
die Nacht scheint so hell wie der Tag
und die Finsternis so strahlend wie das Licht.
13 Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen,
im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.
14 Herr, ich danke dir dafür,
dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast!
Großartig ist alles, was du geschaffen hast –
das erkenne ich!
15 Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm,
unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter[b],
da war ich dir dennoch nicht verborgen.
16 Als ich gerade erst entstand,
hast du mich schon gesehen.
Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben –
noch bevor einer von ihnen begann!
17 Wie überwältigend sind deine Gedanken für mich, o Gott,
es sind so unfassbar viele!
18 Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer;
wollte ich sie alle zählen, ich käme nie zum Ende[c]!
19 Mein Gott! Wie sehr wünsche ich,
dass du alle tötest, die sich dir widersetzen!
Ihr Mörder, an euren Händen klebt Blut!
Mit euch will ich nichts zu tun haben!
20 Herr, wenn diese Leute von dir reden,
dann tun sie es in böser Absicht,
sie missbrauchen deinen Namen.
21 Herr, wie hasse ich alle, die dich hassen!
Wie verabscheue ich alle, die dich bekämpfen!
22 Deine Feinde sind auch meine Feinde.
Mein Hass auf sie ist grenzenlos!
23 Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz,
prüfe meine Gedanken und Gefühle!
24 Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden,
und wenn ja: Hol mich zurück auf den Weg,
den du uns für immer gewiesen hast![d]
Footnotes
- 139,9 Wörtlich: Erhöbe ich die Flügel des Morgenrots, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres.
- 139,15 Wörtlich: in den Tiefen der Erde. – Hier wahrscheinlich als Bezeichnung für den Mutterleib.
- 139,18 So nach einigen alten Handschriften. Der hebräische Text lautet: ich erwache und bin noch bei dir.
- 139,24 Wörtlich: Sieh, ob ich auf dem Weg der Mühsal bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!
Psalmen 139
Schlachter 2000
Psalm 139
1 Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm.
Herr, du erforschst mich und kennst mich!
2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
du verstehst meine Gedanken von ferne.
3 Du beobachtest mich[a], ob ich gehe oder liege,
und bist vertraut mit allen meinen Wegen;
4 ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge,
das du, Herr, nicht völlig wüsstest.[b]
5 Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.[c]
6 Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar,
zu hoch, als dass ich sie fassen könnte!
7 Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist,
und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht?
8 Stiege ich hinauf zum Himmel,
so bist du da;
machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da!
9 Nähme ich Flügel der Morgenröte
und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres,
10 so würde auch dort deine Hand
mich führen
und deine Rechte mich halten!
11 Spräche ich: »Finsternis soll mich bedecken
und das Licht zur Nacht werden um
mich her!«,
12 so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich,
und die Nacht leuchtete wie der Tag,
die Finsternis [wäre für dich] wie
das Licht.
13 Denn du hast meine Nieren gebildet[d];
du hast mich gewoben im Schoß
meiner Mutter.
14 Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke,
und meine Seele erkennt das wohl!
15 Mein Gebein[e] war nicht verhüllt vor dir,
als ich im Verborgenen gemacht wurde,
kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden[f].
16 Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim,[g]
und in dein Buch waren geschrieben
alle Tage, die noch werden sollten[h],
als noch keiner von ihnen war.
17 Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott!
Wie ist ihre Summe so gewaltig!
18 Wollte ich sie zählen — sie sind zahlreicher als der Sand.
Wenn ich erwache, so bin ich immer noch bei dir!
19 Ach, wollest du, o Gott, doch den Gottlosen töten!
Und ihr Blutgierigen, weicht von mir!
20 Denn sie reden arglistig gegen dich;
deine Feinde erheben [ihre Hand] zur Lüge.
21 Sollte ich nicht hassen, die dich, Herr, hassen,
und keine Abscheu empfinden vor deinen Widersachern?
22 Ich hasse sie mit vollkommenem Hass,
sie sind mir zu Feinden geworden.
23 Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz;
prüfe mich und erkenne, wie ich es meine;[i]
24 und sieh, ob ich auf bösem Weg[j] bin,
und leite mich auf dem ewigen Weg!
Footnotes
- (139,3) od. prüfst / sichtest mich.
- (139,4) od. denn ehe ein Wort auf meiner Zunge liegt, / kennst du, o Herr, es schon genau.
- (139,5) Andere Übersetzung: Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen / und deine Hand auf mich gelegt.
- (139,13) Andere Übersetzung: denn du hast meine Nieren in deinem Besitz.
- (139,15) od. mein Wesen.
- (119,15) w. in den Tiefen / untersten Örtern der Erde.
- (139,16) w. sahen mein Ungeformtes (eine Bezeichnung für den frühen Embryonalzustand des Menschen).
- (139,16) od. die vorgebildet / zuvorbestimmt waren.
- (139,23) od. erkenne meine Gedanken.
- (139,24) w. auf einem Weg des Schmerzes (d.h. auf einem sündigen Weg, der Schmerzen als Folge mit sich bringen wird). Schlachter übersetzte: ob ich einen Weg wandle, der dich betrübt.
Psalm 139
New International Version
Psalm 139
For the director of music. Of David. A psalm.
1 You have searched me,(A) Lord,
and you know(B) me.
2 You know when I sit and when I rise;(C)
you perceive my thoughts(D) from afar.
3 You discern my going out(E) and my lying down;
you are familiar with all my ways.(F)
4 Before a word is on my tongue
you, Lord, know it completely.(G)
5 You hem me in(H) behind and before,
and you lay your hand upon me.
6 Such knowledge is too wonderful for me,(I)
too lofty(J) for me to attain.
7 Where can I go from your Spirit?
Where can I flee(K) from your presence?
8 If I go up to the heavens,(L) you are there;
if I make my bed(M) in the depths, you are there.
9 If I rise on the wings of the dawn,
if I settle on the far side of the sea,
10 even there your hand will guide me,(N)
your right hand(O) will hold me fast.
11 If I say, “Surely the darkness will hide me
and the light become night around me,”
12 even the darkness will not be dark(P) to you;
the night will shine like the day,
for darkness is as light to you.
13 For you created my inmost being;(Q)
you knit me together(R) in my mother’s womb.(S)
14 I praise you(T) because I am fearfully and wonderfully made;
your works are wonderful,(U)
I know that full well.
15 My frame was not hidden from you
when I was made(V) in the secret place,
when I was woven together(W) in the depths of the earth.(X)
16 Your eyes saw my unformed body;
all the days ordained(Y) for me were written in your book
before one of them came to be.
17 How precious to me are your thoughts,[a](Z) God!(AA)
How vast is the sum of them!
18 Were I to count them,(AB)
they would outnumber the grains of sand(AC)—
when I awake,(AD) I am still with you.
19 If only you, God, would slay the wicked!(AE)
Away from me,(AF) you who are bloodthirsty!(AG)
20 They speak of you with evil intent;
your adversaries(AH) misuse your name.(AI)
21 Do I not hate those(AJ) who hate you, Lord,
and abhor(AK) those who are in rebellion against you?
22 I have nothing but hatred for them;
I count them my enemies.(AL)
23 Search me,(AM) God, and know my heart;(AN)
test me and know my anxious thoughts.
24 See if there is any offensive way(AO) in me,
and lead me(AP) in the way everlasting.
Footnotes
- Psalm 139:17 Or How amazing are your thoughts concerning me
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