Add parallel Print Page Options

142 (Eine Unterweisung Davids, ein Gebet, da er in der Höhle war.) Ich schreie zum HERRN mit meiner Stimme; ich flehe zum HERRN mit meiner Stimme;

ich schütte meine Rede vor ihm aus und zeige an vor ihm meine Not.

Wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst du dich meiner an. Sie legen mir Stricke auf dem Wege, darauf ich gehe.

Schaue zur Rechten und siehe! da will mich niemand kennen. Ich kann nicht entfliehen; niemand nimmt sich meiner Seele an.

HERR, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zuversicht, mein Teil im Lande der Lebendigen.

Merke auf meine Klage, denn ich werde sehr geplagt; errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig.

Führe meine Seele aus dem Kerker, daß ich danke deinem Namen. Die Gerechten werden sich zu mir sammeln, wenn du mir wohltust.

143 (Ein Psalm Davids.) HERR, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen um deiner Wahrheit willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen

und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.

Denn der Feind verfolgt meine Seele und schlägt mein Leben zu Boden; er legt mich ins Finstere wie die, so längst tot sind.

Und mein Geist ist in mir geängstet; mein Herz ist mir in meinem Leibe verzehrt.

Ich gedenke an die vorigen Zeiten; ich rede von allen deinen Taten und sage von den Werken deiner Hände.

Ich breite meine Hände aus zu dir; meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. (Sela.)

HERR, erhöre mich bald, mein Geist vergeht; verbirg dein Antlitz nicht von mir, daß ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren.

Laß mich frühe hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.

Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden; zu dir habe ich Zuflucht.

10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.

11 HERR, erquicke mich um deines Namens willen; führe meine Seele aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen

12 und verstöre meine Feinde um deiner Güte willen und bringe alle um, die meine Seele ängsten; denn ich bin dein Knecht.

144 (Ein Psalm Davids.) Gelobet sei der HERR, mein Hort, der meine Hände lehrt streiten und meine Fäuste kriegen,

meine Güte und meine Burg, mein Schutz und mein Erretter, mein Schild, auf den ich traue, der mein Volk unter mich zwingt.

HERR, was ist der Mensch, daß du dich sein annimmst, und des Menschen Kind, daß du ihn so achtest?

Ist doch der Mensch gleich wie nichts; seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten.

HERR, neige deine Himmel und fahre herab; rühre die Berge an, daß sie rauchen;

laß blitzen und zerstreue sie; schieße deine Strahlen und schrecke sie;

strecke deine Hand aus von der Höhe und erlöse mich und errette mich von großen Wassern, von der Hand der Kinder der Fremde,

deren Mund redet unnütz, und ihre Werke sind falsch.

Gott, ich will dir ein neues Lied singen, ich will dir spielen auf dem Psalter von zehn Saiten,

10 der du den Königen Sieg gibst und erlöst deinen Knecht David vom mörderischen Schwert des Bösen.

11 Erlöse mich auch und errette mich von der Hand der Kinder der Fremde, deren Mund redet unnütz, und ihre Werke sind falsch,

12 daß unsere Söhne aufwachsen in ihrer Jugend wie die Pflanzen, und unsere Töchter seien wie die ausgehauenen Erker, womit man Paläste ziert;

13 daß unsere Kammern voll seien und herausgeben können einen Vorrat nach dem andern; daß unsere Schafe tragen tausend und zehntausend auf unsern Triften;

14 daß unsere Ochsen viel erarbeiten; daß kein Schade, kein Verlust noch Klage auf unsern Gassen sei.

15 Wohl dem Volk, dem es also geht! Wohl dem Volk, des Gott der HERR ist!

Niemand will etwas von mir wissen!

142 Ein Gebet von David, zum Nachdenken. Er verfasste es, als er sich auf der Flucht vor Saul in einer Höhle versteckte.[a]

Ich schreie zum Herrn um Hilfe
    und flehe laut um sein Erbarmen.
Ihm klage ich meine ganze Not;
    ihm sage ich, was mich bedrängt.
Wenn ich nicht mehr weiterweiß,
    kennst du, Gott, noch einen Ausweg.
Denn wohin ich auch gehe:
    Überall will man mich ins Unglück stürzen.
Wohin ich auch sehe:
    Nirgendwo will man etwas von mir wissen.
Ich finde keine Hilfe mehr,
    und keiner kümmert sich um mich.

Deshalb schreie ich zu dir, Herr!
Ich bekenne: Du allein bist meine Zuflucht!
    Du bist alles, was ich im Leben brauche.[b]
Höre auf meinen Hilfeschrei,
    denn ich bin völlig verzweifelt!
Rette mich vor meinen Verfolgern,
    denn ich bin ihnen hilflos ausgeliefert!
Hole mich aus dieser Höhle[c] heraus!
    Dann will ich deinen Namen preisen
und dir vor allen danken, die zu dir gehören.
    Denn du hast mir Gutes getan.

Bring mich nicht vor dein Gericht!

143 Ein Lied von David.

Herr, höre mein Gebet!
Achte auf mein Flehen und hilf mir,
    du bist doch treu und gerecht!
Bring mich nicht vor dein Gericht,
    denn vor dir ist kein Mensch unschuldig.
Der Feind verfolgt mich
    und wirft mich zu Boden.
In völliger Dunkelheit lässt er mich zurück,
    als wäre ich schon lange tot.
Ich weiß nicht mehr weiter
    und bin vor Angst wie gelähmt.

Ich denke zurück an früher, an das, was du damals getan hast,
    und halte mir deine großen Taten vor Augen.
Zu dir strecke ich meine Hände empor im Gebet.
    Wie ausgedörrtes Land nach Regen lechzt,
    so warte ich sehnsüchtig auf dein Eingreifen.

Herr, erhöre mich doch jetzt –
    ich bin völlig am Ende!
Verbirg dich nicht vor mir,
    sonst habe ich nicht mehr lange zu leben!
Lass mich schon früh am Morgen erfahren,
dass du es gut mit mir meinst,
    denn ich vertraue dir.
Zeige mir, wohin ich gehen soll,
    denn nach dir sehne ich mich.
Rette mich, Herr, vor meinen Feinden –
    nur bei dir bin ich geborgen.
10 Lehre mich, so zu leben, wie du es willst,
denn du bist mein Gott!
    Führe mich durch deinen guten Geist,
    dann kann ich ungehindert meinen Weg gehen!

11 Herr, ich weiß, du bist gerecht, darum hilf mir aus meiner Not!
    Es wird deinem Namen Ehre machen, wenn du mich am Leben erhältst.
12 Lass meine Feinde umkommen
und vernichte alle, die mich verfolgen!
    Denn du bist ein gnädiger Gott, und ich diene dir.

Der König betet

144 Von David.

Gepriesen sei der Herr!
Er ist mein schützender Fels.
    Er lehrt meine Hände zu kämpfen
    und zeigt mir, wie ich die Waffen gebrauchen muss.
Wie gut ist Gott zu mir! Er ist meine Festung,
    meine Burg auf unbezwingbarer Höhe,
mein Erretter und mein Schild, der mich vor Bösem bewahrt.
    Er hat mich zum Herrscher über mein Volk gemacht.[d]

Herr, was ist schon der Mensch!
Warum schenkst du ihm überhaupt Beachtung?
    Warum kümmerst du dich um ihn?
Sein Leben ist vergänglich
    und gleicht einem Schatten, der vorüberhuscht.

Herr, komm vom Himmel herab;
    berühre die Berge – und sie werden Rauch ausstoßen!
Schleudere deine Blitze, schieße deine Pfeile
    und jage die Feinde auf und davon!
Strecke mir deine Hand von oben entgegen
und reiße mich aus den tosenden Fluten!
    Rette mich vor der Macht der feindlichen Völker!
Ihre Worte sind Lug und Trug;
    selbst wenn sie schwören, lügen sie.

Gott, für dich will ich ein neues Lied singen
    und auf der zehnsaitigen Harfe dazu spielen.
10 Denn du verhilfst den Königen zum Sieg
    und rettest auch deinen Diener David aus tödlicher Gefahr.
11 Befreie mich, ja, rette mich
    vor der Macht der feindlichen Völker!
Ihre Worte sind Lug und Trug;
    selbst wenn sie schwören, lügen sie.

12 Wenn du uns rettest, können unsere Kinder ungestört aufwachsen.
Unsere Söhne werden stark und groß sein wie Bäume.
    Unsere Töchter werden schön sein wie geschnitzte Säulen,
    die prächtige Paläste zieren.
13 Unsere Vorratskammern sind dann randvoll,
    gefüllt mit den unterschiedlichsten Speisen.
Unsere Schafe und Ziegen auf den Weiden
    werfen Tausende von Lämmern,
14 und unsere Kühe bringen ihre Kälber ohne Fehlgeburten zur Welt.
    Dann muss niemand mehr auf unseren Märkten klagen und jammern.
15 Glücklich ist das Volk, das so etwas erlebt!
    Glücklich ist das Volk, dessen Gott der Herr ist!

Footnotes

  1. 142,1 Vgl. 1. Samuel 22,1.
  2. 142,6 Wörtlich: Du bist mein Erbteil im Land der Lebendigen.
  3. 142,8 Wörtlich: aus dem Gefängnis.
  4. 144,2 Oder nach einigen alten Handschriften und Übersetzungen: Er hat mich zum Herrscher über Völker gemacht.