Psalm 9
Luther Bibel 1545
9 (Ein Psalm Davids, von der schönen Jugend, vorzusingen.) Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.
2 Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster,
3 daß du meine Feinde hinter sich getrieben hast; sie sind gefallen und umgekommen vor dir.
4 Denn du führest mein Recht und meine Sache aus; du sitzest auf dem Stuhl, ein rechter Richter.
5 Du schiltst die Heiden und bringst die Gottlosen um; ihren Namen vertilgst du immer und ewiglich.
6 Die Schwerter des Feindes haben ein Ende; die Städte hast du umgekehrt; ihr Gedächtnis ist umgekommen samt ihnen.
7 Der HERR aber bleibt ewiglich; er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht,
8 und er wird den Erdboden recht richten und die Völker regieren rechtschaffen.
9 Und der HERR ist des Armen Schutz, ein Schutz in der Not.
10 Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen.
11 Lobet den HERRN, der zu Zion wohnt; verkündiget unter den Völkern sein Tun!
12 Denn er gedenkt und fragt nach ihrem Blut; er vergißt nicht des Schreiens der Armen.
13 HERR, sei mir gnädig; siehe an mein Elend unter den Feinden, der du mich erhebst aus den Toren des Todes,
14 auf daß ich erzähle all deinen Preis in den Toren der Tochter Zion, daß ich fröhlich sei über deine Hilfe.
15 Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie zugerichtet hatten; ihr Fuß ist gefangen in dem Netz, das sie gestellt hatten.
16 So erkennt man, daß der HERR Recht schafft. Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände. (Zwischenspiel. Sela.)
17 Ach daß die Gottlosen müßten zur Hölle gekehrt werden, alle Heiden, die Gottes vergessen!
18 Denn er wird des Armen nicht so ganz vergessen, und die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.
19 HERR, stehe auf, daß die Menschen nicht Oberhand haben; laß alle Heiden vor dir gerichtet werden!
20 Gib ihnen, HERR, einen Meister, daß die Heiden erkennen, daß sie Menschen sind. (Sela.)
Psalmen 9
Neue Genfer Übersetzung
Der Herr spricht ein gerechtes Urteil[a]
9 Für den Dirigenten[b]. Auf die gleiche Weise zu begleiten wie das Lied ´Der Sohn muss sterben`.[c] Ein Psalm Davids.
2 Dich,
von all deinen Wundern will ich erzählen.
3 Über dich will ich mich freuen und jubeln,
zur Ehre deines Namens ein Lied singen, du Höchster!
4 Denn jetzt treten meine Feinde den Rückzug an,
dein zorniger Blick wirft sie zu Boden und lässt sie umkommen.[d]
5 Du hast für meine Gerechtigkeit gesorgt und mir zu meinem Recht verholfen.
Du hast dich auf den Richterstuhl gesetzt und gerecht geurteilt.
6 Du hast ganze Völker in ihre Schranken verwiesen[e],
die Gottlosen hast du umkommen lassen
und ihre Namen für immer und ewig ausgelöscht.
7 Der Feind ist völlig vernichtet, seine Macht für immer zerschlagen.
Du hast seine Städte dem Erdboden gleichgemacht; nichts erinnert mehr an sie.
8 Der
er hat seinen Thron zum Gericht aufgestellt.
9 Er selbst wird die Welt in Gerechtigkeit richten,
wird den Völkern ein aufrichtiges und gerechtes Urteil sprechen.
10 Den Unterdrückten gewährt der
in Zeiten der Not ist er für sie eine Burg in sicherer Höhe.
11 Auf dich,
die dich und deinen Namen kennen,
denn wer deine Nähe sucht, den lässt du nie allein.
12 Singt dem
verkündet unter allen Völkern seine großen Taten!
13 Denn er zieht all die zur Rechenschaft, die Blut vergießen,
er kümmert sich um die Verfolgten und überhört nicht die Schreie der Unterdrückten.
14 Sei mir gnädig,
hol mich herauf aus dem Totenreich[f]!
15 Dann will ich deinen Ruhm verbreiten in den Toren der Stadt Zion,
jubeln will ich über deine Rettung.
16 Da sind Völker in die Gruben gestürzt, die sie für andere gegraben hatten,
sie sind mit ihren Füßen im eigenen Fangnetz hängen geblieben.
17 Der
Wer Gott ablehnt, der verstrickt sich in seinen eigenen Machenschaften.[g]
18 Mögen alle Gottlosen im Totenreich enden,
alle die Völker, denen Gott gleichgültig ist!
19 Der Unterdrückte aber ist nicht für immer vergessen,
und die vom Leid gebeugt sind, müssen ihre Hoffnung nicht aufgeben.
20 Erhebe dich,
Lass alle Völker vor dich treten und zieh sie zur Rechenschaft!
21 Versetze sie in Schrecken,
lass alle Völker begreifen, dass sie nur Menschen sind!
Footnotes
- Psalmen 9:1 Die Versanfänge dieses Psalms folgen im hebräischen Text mit nur kleinen Abweichungen dem hebräischen Alphabet. Man nimmt heute an, dass dies als Gedächtnisstütze dienen sollte. Ein solcher alphabetischer Aufbau findet sich auch in den Psalmen 10; 25; 34; 37; 111; 112; 119 und 145 sowie in anderen alttestamentlichen Texten.
- Psalmen 9:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
- Psalmen 9:1 Od In hoher/heller Stimmlage zu begleiten; aü Über die dem Sohn eigenen Geheimnisse. Die Deutung ist unsicher.
- Psalmen 9:4 Aü Als meine Feinde zurückwichen, da strauchelten sie und kamen vor deinem Angesicht um.
- Psalmen 9:6 W Du hast Völker gescholten.
- Psalmen 9:14 W hol mich empor von den Toren des Todes.
- Psalmen 9:17 Siehe die Anmerkung zu Psalm 3,3. Hier ist als musikalische Anweisung noch besonders hinzugefügt: Zwischenspiel.
Psalmen 9
Schlachter 2000
Psalm 9
1 Dem Vorsänger. Auf Muth-Labben[a]. Ein Psalm Davids.[b]
2 Ich will den Herrn loben von ganzem Herzen,
ich will alle deine Wunder erzählen.
3 Ich will mich freuen und frohlocken in dir,
ich will deinem Namen lobsingen, du Höchster!
4 Als meine Feinde zurückwichen,
da strauchelten sie und kamen um vor deinem Angesicht.
5 Denn du hast mein Recht und meine Sache geführt,
du sitzt auf dem Thron als ein gerechter Richter!
6 Du hast die Heidenvölker gescholten,
den Gesetzlosen umgebracht,
ihren Namen ausgelöscht auf immer und ewig.
7 Der Feind — er ist völlig und für immer zertrümmert,
und die Städte hast du zerstört;
ihr Andenken ist dahin.
8 Aber der Herr thront auf ewig;
er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht.
9 Ja, Er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit
und den Völkern das Urteil sprechen, wie es recht ist.
10 Und der Herr wird eine Zuflucht[c] sein dem Unterdrückten,
eine Zuflucht in Zeiten der Not.
11 Darum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen;
denn du hast nicht verlassen, die dich, Herr, suchen!
12 Lobsingt dem Herrn, der in Zion wohnt,
verkündigt seine Taten unter den Völkern!
13 Denn er forscht nach der Blutschuld und denkt daran;
er vergisst das Schreien der Elenden nicht.
14 Herr, sei mir gnädig!
Sieh, wie ich unterdrückt werde von denen, die mich hassen!
Befreie mich[d] aus den Toren des Todes,
15 damit ich all deinen Ruhm erzähle
in den Toren der Tochter Zion[e],
damit ich jauchze über dein Heil!
16 Die Heidenvölker sind versunken in der Grube, die sie gegraben haben;
ihr Fuß hat sich gefangen in dem Netz, das sie heimlich stellten.
17 Der Herr hat sich zu erkennen gegeben, hat Gericht gehalten;
der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände! (Saitenspiel — Sela.)
18 Die Gottlosen müssen ins Totenreich hinabfahren,
alle Heidenvölker, die Gott vergessen.
19 Denn der Arme wird nicht für immer vergessen;
die Hoffnung der Elenden[f] wird nicht stets vergeblich sein.
20 Steh auf, o Herr, damit der Mensch[g] nicht die Oberhand gewinnt,
dass die Heidenvölker gerichtet werden vor deinem Angesicht!
21 O Herr, lege doch Furcht auf sie,
damit die Heidenvölker erkennen, dass sie [sterbliche] Menschen sind! (Sela.)
Footnotes
- (9,1) bed. »Auf den Tod des Sohnes«.
- (9,1) Ps 9 u. 10 bilden eine Einheit. In lockerer Abfolge, die sich über beide Psalmen hin erstreckt, richten sich Anfangsbuchstaben von Satzanfängen nach dem hebräischen Alphabet.
- (9,10) w. hohe Burg.
- (9,14) w. Hebe mich empor.
- (9,15) d.h. in den Toren Jerusalems. Die Tore einer Stadt waren der Ort der Rechtsprechung und der öffentlichen Zusammenkunft.
- (9,19) od. Gebeugten / Demütigen. Das Wort bezeichnet solche, die in der Bedrängnis ergeben und demütig bleiben und an Gott festhalten.
- (9,20) hebr. enosch = der sterbliche, sündige Mensch (vgl. Fn. zu Ps 8,5), ebenso V. 21.
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