Prediger 7
Schlachter 1951
Prüfungen, Weisheit und Bescheidenheit
7 Ein guter Name ist besser als Wohlgeruch[a],
und der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt.
2 Besser, man gehe ins Trauerhaus als ins Trinkhaus;
denn dort ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt es zu Herzen.
3 Verdruß ist besser als Lachen;
denn wenn das Angesicht traurig ist, so wird das Herz gebessert.
4 Das Herz der Weisen ist im Trauerhaus;
aber das Herz der Narren im Haus der Freude.
5 Es ist besser, man höre auf das Schelten des Weisen,
als daß man lausche dem Gesang der Narren!
6 Denn das Lachen des Narren ist wie das Knistern der Dornen unter dem Topf;
es ist ebenso eitel!
7 Denn Gewalttätigkeit betört den Weisen,
und Bestechung verderbt das Herz.
8 Besser ist der Ausgang einer Sache als ihr Anfang,
besser ein Langmütiger als ein Hochmütiger.
9 Laß dich nicht schnell zum Zorn und Ärger reizen;
denn der Ärger wohnt im Busen der Toren.
10 Sprich nicht: Wie kommt es, daß die frühern Tage besser waren als diese?
Denn nicht aus Weisheit fragst du so!
11 Weisheit ist so gut wie ein Erbe
und ein Vorteil für die, welche die Sonne sehen.
12 Denn die Weisheit gewährt Schutz, und auch das Geld gewährt Schutz;
aber der Vorzug der Erkenntnis ist der,
daß die Weisheit ihrem Besitzer das Leben erhält.
13 Betrachte das Werk Gottes!
Wer kann gerade machen, was er krümmt?
14 Am guten Tage sei guter Dinge, und am bösen Tage bedenke:
auch diesen hat Gott gemacht gleich wie jenen,
wie ja der Mensch auch gar nicht erraten kann, was nach demselben kommt.
15 Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit:
Da ist ein Gerechter, welcher umkommt in seiner Gerechtigkeit,
und dort ist ein Gottloser, welcher lange lebt in seiner Bosheit.
16 Sei nicht allzu gerecht
und erzeige dich nicht übermäßig weise!
Warum willst du dich selbst verderben?
17 Werde aber auch nicht allzu verwegen und sei kein Narr!
Warum willst du vor der Zeit sterben?
18 Es ist am besten, du hältst das eine fest und lässest auch das andere nicht aus der Hand;
denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allem. -
19 Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Gewaltige,
die in der Stadt sind.
20 Weil kein Mensch auf Erden so gerecht ist,
daß er Gutes tut, ohne zu sündigen,
21 so höre auch nicht auf alle Worte, die man dir hinterbringt,
und nimm sie nicht zu Herzen, damit du nicht deinen eigenen Knecht dir fluchen hörest!
22 Denn wie oftmals das weiß dein Herz
hast auch du andern geflucht!
Die Weisheit ist hienieden nicht zu finden
23 Dies alles habe ich der Weisheit zur Prüfung vorgelegt.
Ich sprach: Ich will weise werden!
Aber sie blieb fern von mir.
24 Wie weit entfernt ist das, was geschehen ist, und tief, ja, tief verborgen! Wer will es ausfindig machen?
25 Ich ging herum, und mein Herz war dabei, zu erkennen und zu erforschen und zu fragen nach Weisheit und dem Endergebnis,
aber auch kennen zu lernen, wie dumm die Gottlosigkeit und wie toll die Narrheit ist;
26 und nun finde ich, bitterer als der Tod ist die Frau,
deren Herz ein Fangnetz ist und deren Hände Fesseln sind;
wer Gott gefällt, wird ihr entrinnen,
wer aber sündigt, wird von ihr gefangen.
27 Siehe, das habe ich gefunden, sprach der Prediger,
indem ich eins ums andere prüfte, um zum Endergebnis zu kommen.
28 Was aber meine Seele noch immer sucht, habe ich nicht gefunden;
einen Mann habe ich unter Tausenden gefunden;
aber ein Weib habe ich unter diesen allen nicht gefunden!
29 Nur allein, siehe, das habe ich gefunden,
daß Gott den Menschen aufrichtig gemacht hat; sie aber suchen viele Künste.
Footnotes
- Prediger 7:1 Wohlgeruch, w. gutes Salböl (FES)
Prediger 7
Luther Bibel 1545
7 Ein guter Ruf ist besser denn gute Salbe, und der Tag des Todes denn der Tag der Geburt.
2 Es ist besser in das Klagehaus gehen, denn in ein Trinkhaus; in jenem ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt's zu Herzen.
3 Es ist Trauern besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert.
4 Das Herz der Weisen ist im Klagehause, und das Herz der Narren im Hause der Freude.
5 Es ist besser hören das Schelten der Weisen, denn hören den Gesang der Narren.
6 Denn das Lachen der Narren ist wie das Krachen der Dornen unter den Töpfen; und das ist auch eitel.
7 Ein Widerspenstiger macht einen Weisen unwillig und verderbt ein mildtätiges Herz.
8 Das Ende eines Dinges ist besser denn sein Anfang. Ein geduldiger Geist ist besser denn ein hoher Geist.
9 Sei nicht schnellen Gemütes zu zürnen; denn Zorn ruht im Herzen eines Narren.
10 Sprich nicht: Was ist's, daß die vorigen Tage besser waren als diese? denn du fragst solches nicht weislich.
11 Weisheit ist gut mit einem Erbgut und hilft, daß sich einer der Sonne freuen kann.
12 Denn die Weisheit beschirmt, so beschirmt Geld auch; aber die Weisheit gibt das Leben dem, der sie hat.
13 Siehe an die Werke Gottes; denn wer kann das schlicht machen, was er krümmt?
14 Am guten Tage sei guter Dinge, und den bösen Tag nimm auch für gut; denn diesen schafft Gott neben jenem, daß der Mensch nicht wissen soll, was künftig ist.
15 Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit. Da ist ein Gerechter, und geht unter mit seiner Gerechtigkeit; und ein Gottloser, der lange lebt in seiner Bosheit.
16 Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, daß du dich nicht verderbest.
17 Sei nicht allzu gottlos und narre nicht, daß du nicht sterbest zur Unzeit.
18 Es ist gut, daß du dies fassest und jenes auch nicht aus deiner Hand lässest; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allem.
19 Die Weisheit stärkt den Weisen mehr denn zehn Gewaltige, die in der Stadt sind.
20 Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, daß er Gutes tue und nicht sündige.
21 Gib auch nicht acht auf alles, was man sagt, daß du nicht hören müssest deinen Knecht dir fluchen.
22 Denn dein Herz weiß, daß du andern oftmals geflucht hast.
23 Solches alles habe ich versucht mit Weisheit. Ich gedachte, ich will weise sein; sie blieb aber ferne von mir.
24 Alles, was da ist, das ist ferne und sehr tief; wer will's finden?
25 Ich kehrte mein Herz, zu erfahren und erforschen und zu suchen Weisheit und Kunst, zu erfahren der Gottlosen Torheit und Irrtum der Tollen,
26 und fand, daß bitterer sei denn der Tod ein solches Weib, dessen Herz Netz und Strick ist und deren Hände Bande sind. Wer Gott gefällt, der wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen.
27 Schau, das habe ich gefunden, spricht der Prediger, eins nach dem andern, daß ich Erkenntnis fände.
28 Und meine Seele sucht noch und hat's nicht gefunden: unter tausend habe ich einen Mann gefunden; aber ein Weib habe ich unter den allen nicht gefunden.
29 Allein schaue das: ich habe gefunden, daß Gott den Menschen hat aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele Künste.
Ecclesiastes 7
New International Version
Wisdom
7 A good name is better than fine perfume,(A)
and the day of death better than the day of birth.(B)
2 It is better to go to a house of mourning
than to go to a house of feasting,
for death(C) is the destiny(D) of everyone;
the living should take this to heart.
3 Frustration is better than laughter,(E)
because a sad face is good for the heart.
4 The heart of the wise is in the house of mourning,
but the heart of fools is in the house of pleasure.(F)
5 It is better to heed the rebuke(G) of a wise person
than to listen to the song of fools.
6 Like the crackling of thorns(H) under the pot,
so is the laughter(I) of fools.
This too is meaningless.
7 Extortion turns a wise person into a fool,
and a bribe(J) corrupts the heart.
8 The end of a matter is better than its beginning,
and patience(K) is better than pride.
9 Do not be quickly provoked(L) in your spirit,
for anger resides in the lap of fools.(M)
10 Do not say, “Why were the old days(N) better than these?”
For it is not wise to ask such questions.
11 Wisdom, like an inheritance, is a good thing(O)
and benefits those who see the sun.(P)
12 Wisdom is a shelter
as money is a shelter,
but the advantage of knowledge is this:
Wisdom preserves those who have it.
13 Consider what God has done:(Q)
Who can straighten
what he has made crooked?(R)
14 When times are good, be happy;
but when times are bad, consider this:
God has made the one
as well as the other.(S)
Therefore, no one can discover
anything about their future.
15 In this meaningless life(T) of mine I have seen both of these:
the righteous perishing in their righteousness,
and the wicked living long in their wickedness.(U)
16 Do not be overrighteous,
neither be overwise—
why destroy yourself?
17 Do not be overwicked,
and do not be a fool—
why die before your time?(V)
18 It is good to grasp the one
and not let go of the other.
Whoever fears God(W) will avoid all extremes.[a]
20 Indeed, there is no one on earth who is righteous,(Z)
no one who does what is right and never sins.(AA)
21 Do not pay attention to every word people say,
or you(AB) may hear your servant cursing you—
22 for you know in your heart
that many times you yourself have cursed others.
23 All this I tested by wisdom and I said,
“I am determined to be wise”(AC)—
but this was beyond me.
24 Whatever exists is far off and most profound—
who can discover it?(AD)
25 So I turned my mind to understand,
to investigate and to search out wisdom and the scheme of things(AE)
and to understand the stupidity of wickedness
and the madness of folly.(AF)
26 I find more bitter than death
the woman who is a snare,(AG)
whose heart is a trap
and whose hands are chains.
The man who pleases God will escape her,
but the sinner she will ensnare.(AH)
27 “Look,” says the Teacher,[b](AI) “this is what I have discovered:
“Adding one thing to another to discover the scheme of things—
28 while I was still searching
but not finding—
I found one upright man among a thousand,
but not one upright woman(AJ) among them all.
29 This only have I found:
God created mankind upright,
but they have gone in search of many schemes.”
Footnotes
- Ecclesiastes 7:18 Or will follow them both
- Ecclesiastes 7:27 Or the leader of the assembly
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