Prediger 4
Luther Bibel 1545
4 Ich wandte mich um und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne; und siehe, da waren die Tränen derer, so Unrecht litten und hatten keinen Tröster; und die ihnen Unrecht taten, waren zu mächtig, daß sie keinen Tröster haben konnten.
2 Da lobte ich die Toten, die schon gestorben waren, mehr denn die Lebendigen, die noch das Leben hatten;
3 und besser als alle beide ist, der noch nicht ist und des Bösen nicht innewird, das unter der Sonne geschieht.
4 Ich sah an Arbeit und Geschicklichkeit in allen Sachen; da neidet einer den andern. Das ist auch eitel und Haschen nach dem Wind.
5 Ein Narr schlägt die Finger ineinander und verzehrt sich selbst.
6 Es ist besser eine Handvoll mit Ruhe denn beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind.
7 Ich wandte mich um und sah die Eitelkeit unter der Sonne.
8 Es ist ein einzelner, und nicht selbander, und hat weder Kind noch Bruder; doch ist seines Arbeitens kein Ende, und seine Augen werden Reichtums nicht satt. Wem arbeite ich doch und breche meiner Seele ab? Das ist auch eitel und eine böse Mühe.
9 So ist's ja besser zwei als eins; denn sie genießen doch ihrer Arbeit wohl.
10 Fällt ihrer einer so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist! Wenn er fällt, so ist keiner da, der ihm aufhelfe.
11 Auch wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden?
12 Einer mag überwältigt werden, aber zwei mögen widerstehen; und eine dreifältige Schnur reißt nicht leicht entzwei.
13 Ein armes Kind, das weise ist, ist besser denn ein alter König, der ein Narr ist und weiß nicht sich zu hüten.
14 Es kommt einer aus dem Gefängnis zum Königreich; und einer, der in seinem Königreich geboren ist, verarmt.
15 Und ich sah, daß alle Lebendigen unter der Sonne wandelten bei dem andern, dem Kinde, das an jenes Statt sollte aufkommen.
16 Und des Volks, das vor ihm ging, war kein Ende und des, das ihm nachging; und wurden sein doch nicht froh. Das ist auch eitel und Mühe um Wind.
Prediger 4
Schlachter 2000
Die Nichtigkeit des menschlichen Mühens
4 Und so wandte ich mich um und sah alle Bedrückungen, die verübt werden unter der Sonne; und siehe, da flossen Tränen von Unterdrückten, die keinen Tröster hatten; und weil die Hand ihrer Unterdrücker so stark war, konnte sie niemand trösten.
2 Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, glücklicher als die Lebenden, die jetzt noch am Leben sind.
3 Aber besser als beide ist der daran, der noch nicht geboren ist, weil er das böse Treiben, das unter der Sonne geschieht, gar nicht gesehen hat.
4 Ich sah auch, dass alle Mühe und alles Gelingen im Geschäft nur den Neid des einen gegen den anderen weckt. Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind!
5 Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch.
6 Besser eine Handvoll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühsal und Haschen nach Wind.
7 Und ich wandte mich um und sah Nichtigkeit unter der Sonne:
8 Da steht einer ganz allein, hat weder Sohn noch Bruder, und doch hat all seine Arbeit kein Ende, und er sieht nie Reichtum genug. Für wen mühe ich mich denn ab und enthalte meiner Seele das Beste vor? Auch das ist nichtig und eine üble Mühe.
9 Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe.
10 Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein Zweiter da ist, um ihn aufzurichten!
11 Auch wenn zwei beieinanderliegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist?
12 Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen.
13 Ein armer, aber weiser junger Mann ist besser als ein alter, törichter König, der sich nicht mehr warnen[a] lässt.
14 Denn aus dem Gefängnis ist er hervorgegangen, um zu herrschen, obschon er im Königreich jenes [anderen] arm geboren wurde.
15 Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, auf der Seite des jungen Mannes, des zweiten, der an die Stelle jenes [anderen] treten sollte.
16 All das Volk, vor dem er herging, nahm keine Ende; dennoch werden die Nachkommen sich nicht an ihm freuen. Denn auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind!
Die Furcht Gottes im Alltagsleben
17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst! Sich nahen, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie haben keine Erkenntnis, darum tun sie Böses.
Footnotes
- (4,13) od. ermahnen.
Ecclesiastes 4
New International Version
Oppression, Toil, Friendlessness
4 Again I looked and saw all the oppression(A) that was taking place under the sun:
I saw the tears of the oppressed—
and they have no comforter;
power was on the side of their oppressors—
and they have no comforter.(B)
2 And I declared that the dead,(C)
who had already died,
are happier than the living,
who are still alive.(D)
3 But better than both
is the one who has never been born,(E)
who has not seen the evil
that is done under the sun.(F)
4 And I saw that all toil and all achievement spring from one person’s envy of another. This too is meaningless, a chasing after the wind.(G)
5 Fools fold their hands(H)
and ruin themselves.
6 Better one handful with tranquillity
than two handfuls with toil(I)
and chasing after the wind.
7 Again I saw something meaningless under the sun:
8 There was a man all alone;
he had neither son nor brother.
There was no end to his toil,
yet his eyes were not content(J) with his wealth.
“For whom am I toiling,” he asked,
“and why am I depriving myself of enjoyment?”
This too is meaningless—
a miserable business!
9 Two are better than one,
because they have a good return for their labor:
10 If either of them falls down,
one can help the other up.
But pity anyone who falls
and has no one to help them up.
11 Also, if two lie down together, they will keep warm.
But how can one keep warm alone?
12 Though one may be overpowered,
two can defend themselves.
A cord of three strands is not quickly broken.
Advancement Is Meaningless
13 Better a poor but wise youth than an old but foolish king who no longer knows how to heed a warning. 14 The youth may have come from prison to the kingship, or he may have been born in poverty within his kingdom. 15 I saw that all who lived and walked under the sun followed the youth, the king’s successor. 16 There was no end to all the people who were before them. But those who came later were not pleased with the successor. This too is meaningless, a chasing after the wind.
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