Prediger 3
Luther Bibel 1545
3 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde.
2 Geboren werden und sterben, pflanzen und ausrotten, was gepflanzt ist,
3 würgen und heilen, brechen und bauen,
4 weinen und lachen, klagen und tanzen,
5 Stein zerstreuen und Steine sammeln, herzen und ferne sein von Herzen,
6 suchen und verlieren, behalten und wegwerfen,
7 zerreißen und zunähen, schweigen und reden,
8 lieben und hassen, Streit und Friede hat seine Zeit.
9 Man arbeite, wie man will, so hat man doch keinen Gewinn davon.
10 Ich sah die Mühe, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie darin geplagt werden.
11 Er aber tut alles fein zu seiner Zeit und läßt ihr Herz sich ängsten, wie es gehen solle in der Welt; denn der Mensch kann doch nicht treffen das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
12 Darum merkte ich, daß nichts Besseres darin ist denn fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.
13 Denn ein jeglicher Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut in aller seiner Arbeit, das ist eine Gabe Gottes.
14 Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun noch abtun; und solches tut Gott, daß man sich vor ihm fürchten soll.
15 Was geschieht, das ist zuvor geschehen, und was geschehen wird, ist auch zuvor geschehen; und Gott sucht wieder auf, was vergangen ist.
16 Weiter sah ich unter der Sonne Stätten des Gerichts, da war ein gottlos Wesen, und Stätten der Gerechtigkeit, da waren Gottlose.
17 Da dachte ich in meinem Herzen: Gott muß richten den Gerechten und den Gottlosen; denn es hat alles Vornehmen seine Zeit und alle Werke.
18 Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, auf daß Gott sie prüfe und sie sehen, daß sie an sich selbst sind wie das Vieh.
19 Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben alle einerlei Odem, und der Mensch hat nichts mehr als das Vieh; denn es ist alles eitel.
20 Es fährt alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub.
21 Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärts fahre und der Odem des Viehes abwärts unter die Erde fahre?
22 So sah ich denn, daß nichts Besseres ist, als daß ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird?
Prediger 3
Schlachter 1951
Alles hat seine Zeit
3 Alles hat seine Zeit und jegliches Vornehmen unter dem Himmel seine Stunde.
2 Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit;
Pflanzen hat seine Zeit, und Gepflanztes ausreuten hat seine Zeit;
3 Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit;
Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit;
4 Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit;
Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit;
5 Steine schleudern hat seine Zeit, und Steine sammeln hat seine Zeit;
Umarmen hat seine Zeit, und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit;
6 Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit;
Aufbewahren hat seine Zeit, und Wegwerfen hat seine Zeit;
7 Zerreißen hat seine Zeit, und Flicken hat seine Zeit;
Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit;
8 Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit;
Krieg hat seine Zeit, und Friede hat seine Zeit.
9 Was hat nun der, welcher solches tut, für einen Gewinn bei dem, womit er sich abmüht? 10 Ich habe die Plage gesehen, welche Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen. 11 Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er in ihr Herz gelegt, da sonst der Mensch das Werk, welches Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende herausfinden[a] könnte. 12 Ich habe erkannt, daß es nichts Besseres gibt unter ihnen, als sich zu freuen und Gutes zu tun in seinem Leben; 13 und wenn irgend ein Mensch ißt und trinkt und Gutes genießt bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes. 14 Ich habe erkannt, daß alles, was Gott tut, für ewig ist; es ist nichts hinzuzufügen und nichts davon wegzunehmen; und Gott hat es so gemacht, daß man sich vor ihm fürchte.
15 Was ist geschehen? Was längst schon war! Und was geschehen soll, das ist längst gewesen; und Gott sucht das Vergangene wieder hervor.
Vergleich von Mensch und Vieh
16 Und weiter sah ich unter der Sonne eine Stätte des Gerichts, da herrschte Ungerechtigkeit,
und eine Stätte des Rechts, da herrschte Bosheit.
17 Da sprach ich in meinem Herzen:
Gott wird den Gerechten wie den Gottlosen richten;
denn er hat für jegliches Vorhaben und für jegliches Werk eine Zeit festgesetzt!
18 Ich sprach in meinem Herzen: Es ist wegen der Menschenkinder, daß Gott sie prüft und damit sie einsehen, daß sie in sich selbst [dem] Vieh [gleichen]. 19 Denn das Schicksal der Menschenkinder und das Schicksal des Viehs ist ein und dasselbe: die einen sterben so gut wie die andern, und sie haben alle einerlei Odem, und der Mensch hat nichts vor dem Vieh voraus; denn es ist alles eitel. 20 Alle gehen an einen Ort: alles ist aus dem Staube geworden, und alles kehrt auch wieder zum Staub zurück. 21 Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts steigt, der Geist des Tieres aber abwärts zur Erde fährt?
22 So sah ich denn, daß es nichts Besseres gibt, als daß der Mensch sich freue an seinen Werken; denn das ist sein Teil! Denn wer will ihn dahin bringen, daß er auf das sehe, was nach ihm sein wird?
Footnotes
- Prediger 3:11 herausfinden, o. erfassen (FES)
Ecclesiastes 3
Expanded Bible
There Is a Time for Everything
3 There is a ·time [season] for everything,
and ·everything [every activity] ·on earth [L under heaven] has its ·special season [time].
2 There is a time to be born
and a time to die.
There is a time to plant
and a time to ·pull up plants [uproot what has been planted].
3 There is a time to kill
and a time to heal.
There is a time to ·destroy [tear down]
and a time to build.
4 There is a time to cry
and a time to laugh.
There is a time to ·be sad [mourn]
and a time to dance.
5 There is a time to throw away stones
and a time to gather them.
There is a time to ·hug [embrace]
and a time ·not to hug [to refrain from embracing].
6 There is a time to ·look for something [seek]
and a time to ·stop looking for it [L give up as lost; or lose].
There is a time to keep things
and a time to throw things away.
7 There is a time to tear apart
and a time to sew together.
There is a time to be silent
and a time to speak.
8 There is a time to love
and a time to hate.
There is a time for war
and a time for peace.
God Controls His World
9 ·Do [L What do] people really ·gain anything [profit] from their ·work [toil; 1:3]? 10 I saw the ·hard work [task] God has given people to ·do [keep them occupied; 1:13]. 11 God has ·given them a desire to know the future [L placed eternity/an awareness of time/or ignorance in their hearts]. He ·does everything just right and on time [L makes everything appropriate/beautiful in its time], but people can never ·completely understand what he is doing [L discover/find the work that God does from beginning to end; C humans cannot discern the “right time”]. 12 So I ·realize [know] that ·the best thing [L there is nothing better] for them is to be happy and enjoy themselves as long as they live. 13 God wants all people to eat and drink and be happy in their ·work [toil], which are gifts from God [2:24–26; 3:22; 5:18–20; 8:15; 9:7–10; C the little pleasures are distractions from the meaningless world]. 14 I know that everything God does will continue forever. People cannot add anything to what God has done, and they cannot take anything away from it. God does it this way to make people ·respect [or be afraid of; 5:7; 7:18; 8:12, 13] him.
15 What happens now has happened in the past,
and what will happen in the future has happened before.
God makes the same things happen again and again.
Unfairness on Earth
16 I also saw this ·here on earth [L under the sun; 1:3]:
·Where there should have been justice [L The place of judgment], there was evil;
·where there should have been right [L the place of righteousness; C the courtroom], there was evil.
17 I said ·to myself [L in my heart],
·God has planned [L There is] a time for every ·thing [activity] and every action,
so he will judge both ·good people and bad [the righteous and the evil/wicked].
18 I ·decided [L said in my heart concerning the human race] that God ·leaves it the way it is to test people and [L tests them] to show them they are just like animals. 19 The ·same thing happens to animals and to people [L fate of people and the fate of animals are the same/one fate]; they both have the same breath, so they both die. People ·are no better off than [have no advantage over] the animals, because everything is useless [1:2]. 20 ·Both end up the same way [All go to the same place]; both came from dust and both will go back to dust. 21 Who ·can be sure [knows] that the human spirit goes up above and that the spirit of an animal goes down into the ground? 22 So I saw that ·the best thing people can do is [L there is nothing better for people than] to ·enjoy [rejoice in] their work, because that is ·all they have [L their reward; 2:24–26; 3:12–14; 5:18–20; 8:15; 9:7–10; C the little pleasures are distractions from the meaningless world]. ·No one can help another person [L Who can bring them to…?] see what will happen in the future.
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