Anweisungen für die Gemeinschaft der Jünger (Kapitel 18)

Gott hat andere Maßstäbe (Markus 9,33‒37; Lukas 9,46‒48)

18 In dieser Zeit kamen die Jünger zu Jesus und fragten ihn: »Wer ist wohl der Wichtigste in Gottes himmlischem Reich?«

Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in ihre Mitte und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr ganz sicher nicht in Gottes himmlisches Reich. Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes himmlischem Reich. Und wer solch einen Menschen[a] mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf.«

Lasst euch nicht zum Bösen verleiten! (Matthäus 5,29‒30; Markus 9,42‒48; Lukas 17,1‒2)

»Wer aber einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, zu Fall bringt, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein[b] um den Hals ins tiefe Meer geworfen zu werden. Wehe der Welt, denn sie bringt Menschen vom Glauben ab! Es kann ja nicht ausbleiben, dass so etwas geschieht. Aber wehe dem, der daran schuld ist!

Deshalb: Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zur Sünde verführen will, hack sie ab und wirf sie weg. Es ist besser, du gehst verkrüppelt oder verstümmelt ins ewige Leben, als dass du mit beiden Händen und Füßen ins ewige Feuer kommst. Auch wenn dich dein Auge zu Fall bringen will, dann reiß es heraus und wirf es weg. Es ist besser für dich, einäugig das ewige Leben zu erhalten, als mit zwei gesunden Augen ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.«

Jesus sucht Verlorene (Lukas 15,3‒7)

10 »Hütet euch davor, hochmütig auf die herabzusehen, die euch klein und unbedeutend erscheinen. Denn ich sage euch: Ihre Engel haben immer Zugang zu meinem Vater im Himmel.[c]

12 Was meint ihr: Wenn ein Mann hundert Schafe hat und sich eins davon verläuft, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig auf ihrer Weide in den Bergen zurück, um das verirrte Schaf zu suchen? 13 Und ich versichere euch: Wenn er es dann findet, freut er sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen hatten. 14 Ebenso will euer Vater im Himmel nicht, dass auch nur einer, und sei es der Geringste, verloren geht.«

Einander ermahnen (Lukas 17,3)

15 »Wenn dein Bruder oder deine Schwester Schuld auf sich geladen hat, dann geh zu dieser Person hin und stell sie unter vier Augen zur Rede. Wenn sie auf dich hört, hast du deinen Bruder oder deine Schwester zurückgewonnen. 16 Will sie davon nichts wissen, nimm einen oder zwei andere mit, denn durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache entschieden werden. 17 Wenn dein Bruder oder deine Schwester auch dann nicht hören will, bring den Fall vor die Gemeinde. Nimmt die betreffende Person selbst das Urteil der Gemeinde nicht an, dann behandle sie wie einen Gottlosen oder Betrüger[d].

18 Ich versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein.

19 Aber auch das sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und sich darin einig sind, dann wird er es ihnen geben. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.«

Das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner (Lukas 17,4)

21 Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder oder meiner Schwester vergeben, wenn sie mir Unrecht tun? Ist siebenmal genug?« 22 »Nein«, antwortete ihm Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal[e].

23 Denn mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem König, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte. 24 Als Erstes wurde ein Mann vor den König gebracht, der ihm einen Millionenbetrag[f] schuldete. 25 Aber er konnte diese Schuld nicht bezahlen. Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes zurückzubekommen. 26 Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: ›Herr, hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹ 27 Da hatte der König Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden.

28 Kaum war der Mann frei, da traf er einen anderen Verwalter, der ihm einen vergleichsweise kleinen Betrag schuldete. Er packte ihn, würgte ihn und schrie: ›Bezahl jetzt endlich deine Schulden!‹ 29 Da fiel der andere vor ihm nieder und bettelte: ›Hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹ 30 Aber der Verwalter wollte nichts davon wissen und ließ ihn ins Gefängnis werfen. Er sollte erst dann wieder freigelassen werden, wenn er alles bezahlt hätte.

31 Als nun die anderen Verwalter sahen, was sich da ereignet hatte, waren sie empört. Sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles. 32 Da ließ der König den Verwalter zu sich kommen und sagte: ›Was bist du doch für ein boshafter Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast. 33 Hättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir?‹ 34 Zornig übergab der Herr ihn den Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine Schulden zurückgezahlt hätte.

35 Auf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel jeden von euch behandeln, der seinem Bruder oder seiner Schwester nicht von ganzem Herzen vergibt.«

Footnotes

  1. 18,5 Wörtlich: solch ein Kind.
  2. 18,6 Wörtlich: Eselsmühlstein. – Gemeint ist ein großer Mühlstein, der mit Hilfe eines Esels bewegt wurde.
  3. 18,10 Andere Handschriften fügen hinzu: (Vers 11) Der Menschensohn ist gekommen, um zu retten, was verloren ist.
  4. 18,17 Wörtlich: wie einen Heiden oder Zolleinnehmer.
  5. 18,22 Oder: siebzigmal siebenmal. – Vgl. 1. Mose 4,24.
  6. 18,24 Wörtlich: zehntausend Talente. – Ein unvorstellbar großer Geldbetrag, der etwa 200.000 Jahresgehältern eines damaligen Tagelöhners entsprach.

Anweisungen für das Leben in der Gemeinde (Kapitel 18)

Selbsterniedrigung statt Selbsterhöhung

18 In jener Zeit[a] kamen die Jünger zu Jesus und fragten: »Wer ist eigentlich der Größte im Himmelreich?« Jesus rief ein Kind, stellte es in ihre Mitte und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen. Darum: Wer sich selbst erniedrigt und wie dieses Kind wird, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer solch ein Kind um meinetwillen[b] aufnimmt, der nimmt mich auf.«

Warnung vor Verführung

»Wer aber einen von diesen gering Geachteten[c], die an mich glauben, zu Fall bringt, der käme noch gut weg, wenn man ihm einen Mühlstein[d] um den Hals hängen und ihn damit in der Tiefe des Meeres versenken würde. Wehe der Welt wegen der Dinge, durch die Menschen zu Fall kommen! Es ist zwar unausweichlich, dass solche Dinge geschehen, doch wehe dem Menschen, der daran schuld ist!

Und wenn es deine Hand oder dein Fuß sind, durch die du zu Fall kommst, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, du gehst verstümmelt oder als Krüppel ins Leben ein, als dass du beide Hände oder beide Füße behältst und ins ewige Feuer geworfen wirst. Und wenn es dein Auge ist, durch das du zu Fall kommst, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser, du gehst einäugig ins Leben ein, als dass du beide Augen behältst und ins Feuer der Hölle geworfen wirst.«

Das Gleichnis vom verirrten Schaf

10 »Hütet euch davor, auf einen von diesen gering Geachteten herabzusehen! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel haben jederzeit Zugang zu meinem Vater[e] im Himmel.[f]

12 Was meint ihr: Wenn jemand hundert Schafe hat und eins von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf der Bergweide zurück und macht sich auf den Weg, um das verirrte Schaf zu suchen? 13 Und ich sage euch: Wenn er es findet, freut er sich über das eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. 14 Genauso ist es bei eurem Vater im Himmel: Er will nicht, dass auch nur einer von diesen gering Geachteten verloren geht.«

Die Verantwortung für den Bruder

15 »Wenn dein Bruder sündigt[g], dann geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. 16 Hört er nicht auf dich, dann geh mit einem oder zwei anderen noch einmal zu ihm, denn ›jede Sache soll aufgrund der Aussagen von zwei oder drei Zeugen entschieden werden‹[h]. 17 Will er auch auf diese nicht hören, dann bring die Sache vor die Gemeinde. Will er auch auf die Gemeinde nicht hören, dann soll er in deinen Augen ´wie ein gottloser Mensch` sein, wie ein Heide oder ein Zolleinnehmer.

18 Ich sage euch: Alles, was ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein.

19 Und noch etwas sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, um etwas zu bitten – was immer es auch sei[i] –, dann wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.«

Uneingeschränkte Bereitschaft, dem Bruder zu vergeben

21 Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er immer wieder gegen mich sündigt? Siebenmal?« – 22 »Nein«, gab Jesus ihm zur Antwort, »nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal[j]

Das Gleichnis vom Schuldner, der Barmherzigkeit erfährt, aber selbst nicht gewährt

23 »Darum ´hört dieses Gleichnis`: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der mit den Dienern, die seine Güter verwalteten,[k] abrechnen wollte. 24 Gleich zu Beginn brachte man einen vor ihn, der ihm zehntausend Talente[l] schuldete. 25 Und weil er nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und seinem ganzen Besitz zu verkaufen und mit dem Erlös die Schuld zu begleichen. 26 Der Mann[m] warf sich vor ihm nieder und bat auf den Knien: ›Hab[n] Geduld mit mir! Ich will dir alles zurückzahlen.‹ 27 Da hatte der Herr Mitleid mit seinem Diener; er ließ ihn frei, und auch die Schuld[o] erließ er ihm.

28 Doch kaum war der Mann zur Tür hinaus, da traf er einen anderen Diener[p], der ihm hundert Denare[q] schuldete. Er packte ihn ´an der Kehle`, würgte ihn und sagte: ›Bezahle, was du mir schuldig bist!‹ 29 Da warf sich der Mann[r] vor ihm nieder und flehte ihn an: ›Hab Geduld mit mir! Ich will es dir zurückzahlen‹. 30 Er aber wollte nicht darauf eingehen, sondern ließ ihn auf der Stelle ins Gefängnis werfen, ´wo er so lange bleiben sollte,` bis er ihm die Schuld zurückgezahlt hätte.

31 Als das die anderen Diener[s] sahen, waren sie entsetzt. Sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles. 32 Da ließ sein Herr ihn kommen und sagte zu ihm: ›Du böser Mensch[t]! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. 33 Hättest du da mit jenem anderen Diener[u] nicht auch Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?‹ 34 Und voller Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er ihm alles zurückgezahlt hätte, was er ihm schuldig war.

35 So wird auch mein Vater im Himmel jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von Herzen vergibt.«

Footnotes

  1. Matthäus 18:1 W Stunde.
  2. Matthäus 18:5 W aufgrund von meinem Namen.
  3. Matthäus 18:6 W von diesen Kleinen/Geringen. Ebenso in den Versen 10 und 14.
  4. Matthäus 18:6 W einen Eselsmühlstein (ein großer Mühlstein, der mit Hilfe eines Esels bewegt wurde).
  5. Matthäus 18:10 W Ihre Engel im Himmel sehen ständig das Angesicht meines Vaters.
  6. Matthäus 18:10 Eine weniger gut bezeugte Lesart fügt hier Vers 11 an: Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu retten, was verloren ist. Vergleiche Lukas 19,10.
  7. Matthäus 18:15 AL(1) gegen dich sündigt.
  8. Matthäus 18:16 5. Mose 19,15.
  9. Matthäus 18:19 Wegen der Verse 15 und 18 denken manche hier vor allem an Gemeindeangelegenheiten.
  10. Matthäus 18:22 Od siebzigmal siebenmal.
  11. Matthäus 18:23 W mit seinen Dienern.
  12. Matthäus 18:24 Ein Millionenbetrag. Um ein Talent (eine Geldeinheit – etwa 6000 Denare) zu verdienen, hätte ein Tagelöhner 20 Jahre arbeiten müssen (bei einem Tageslohn von einem Denar, siehe Kapitel 20,2).
  13. Matthäus 18:26 W Diener. Ebenso in Vers 28.
  14. Matthäus 18:26 AL(2) Herr, hab.
  15. Matthäus 18:27 W das Darlehen.
  16. Matthäus 18:28 W einen seiner Mitdiener.
  17. Matthäus 18:28 Ein vergleichsweise sehr geringer Betrag.
  18. Matthäus 18:29 W sein Mitdiener.
  19. Matthäus 18:31 W die Mitdiener.
  20. Matthäus 18:32 W Diener.
  21. Matthäus 18:33 W mit deinem Mitdiener.

Der Größte im Reich der Himmel

18 Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Reich der Himmel?

Und Jesus rief ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte

und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!

Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.

Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Warnung vor Verführung zur Sünde

Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt, für den wäre es besser, dass ein großer Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

Wehe der Welt wegen der Anstöße [zur Sünde]! Denn es ist zwar notwendig, dass die Anstöße [zur Sünde] kommen, aber wehe jenem Menschen, durch den der Anstoß [zur Sünde] kommt!

Wenn aber deine Hand oder dein Fuß für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Es ist besser für dich, dass du lahm oder verstümmelt in das Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und in das ewige Feuer geworfen wirst.

Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst.

10 Seht zu, dass ihr keinen dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.

11 Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um das Verlorene zu retten.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf

12 Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte?

13 Und wenn es geschieht, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich darüber mehr als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren.

14 So ist es auch nicht der Wille eures Vaters im Himmel, dass eines dieser Kleinen verlorengeht.

Zurechtweisung und Gebet in der Gemeinde

15 Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.

16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht.

17 Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner.

18 Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.[a]

19 Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen über irgendeine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater im Himmel.

20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen[b] versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.

Das Gleichnis vom unbarmherzigen Knecht

21 Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, der gegen mich sündigt? Bis siebenmal?

22 Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!

23 Darum gleicht das Reich der Himmel einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte.

24 Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war 10 000 Talente[c] schuldig.

25 Weil er aber nicht bezahlen konnte, befahl sein Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und so zu bezahlen.

26 Da warf sich der Knecht nieder, huldigte ihm und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen!

27 Da erbarmte sich der Herr über diesen Knecht, gab ihn frei und erließ ihm die Schuld.

28 Als aber dieser Knecht hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm 100 Denare schuldig; den ergriff er, würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du schuldig bist!

29 Da warf sich ihm sein Mitknecht zu Füßen, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen!

30 Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war.

31 Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall.

32 Da ließ sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest;

33 solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?

34 Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war.

35 So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt.

Footnotes

  1. (18,18) Nach dem damaligen jüdischen Sprachgebrauch steht »binden« und »lösen« für Maßnahmen der Gemeindezucht: Jemand konnte aufgrund eines Vergehens aus der Synagoge ausgeschlossen werden, aber nach Reue und Buße wieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden (vgl. das mit »lösen« im Gr. verwandte »freisprechen« in Lk 6,37).
  2. (18,20) od. zu meinem Namen hin.
  3. (18,24) d.h. ein riesiges Vermögen; das Talent war 6 000 Drachmen bzw. Denare wert, d.h. 6 000 Tagelöhne eines Landarbeiters (Mt 20,2).

True Greatness(A)

18 At that time the disciples came to Jesus and asked, “Who, then, is the greatest in the kingdom from[a] heaven?”

Calling a little child forward, he had him stand among them. Then he said, “I tell all of you[b] with certainty, unless you change[c] and become like little children, you will never get into the kingdom from[d] heaven. Therefore, whoever humbles himself as this little child is the greatest in the kingdom from[e] heaven, and whoever receives a little child like this in my name receives me.”

Causing Others to Sin(B)

“If anyone causes one of these little ones who believe in me to sin, it would be better for him if a large millstone were hung around his neck and he were drowned at the bottom of the sea. How terrible it will be for the world due to its temptations to sin! Temptations to sin are bound to happen, but how terrible it will be for that person who causes someone to sin!

“So if your hand or your foot causes you to sin, cut it off and throw it away. It is better for you to enter life injured or crippled than to have two hands or two feet and be thrown into eternal fire. And if your eye causes you to sin, tear it out and throw it away. It is better for you to enter life with one eye than to have two eyes and be thrown into hell[f] fire.

10 “See to it that you do not despise one of these little ones, because I tell you, their angels in heaven always have access to my Father in heaven. 11 For the Son of Man came to save the lost.”[g]

The Parable about the Faithful Shepherd(C)

12 “What do you think? If a man has 100 sheep and one of them strays, he leaves the 99 in the hills and goes to look for the one that has strayed, doesn’t he? 13 If he finds it, I tell all of you[h] with certainty that he rejoices over it more than over the 99 that haven’t strayed. 14 In the same way, it is not the will of your[i] Father in heaven that one of these little ones should be lost.”

Dealing with a Brother who Sins(D)

15 “If your brother sins against you,[j] go and confront him while the two of you are alone. If he listens to you, you have won back your brother. 16 But if he doesn’t listen, take one or two others with you so that ‘every word may be confirmed by the testimony[k] of two or three witnesses.’[l] 17 If, however, he ignores them, tell it to the congregation.[m] If he also ignores the congregation,[n] regard him as an unbeliever[o] and a tax collector.

18 “I tell all of you[p] with certainty, whatever you prohibit on earth will have been prohibited[q] in heaven, and whatever you permit on earth will have been permitted[r] in heaven. 19 Furthermore, I tell all of you[s] with certainty that if two of you agree on earth about anything you request, it will be done for you by my Father in heaven, 20 because where two or three have come together in my name, I am there among them.”

The Parable about an Unforgiving Servant

21 Then Peter came up and asked him, “Lord, how many times may my brother sin against me and I have to forgive him? Seven times?”

22 Jesus told him, “I tell you, not just seven times, but 77 times![t] 23 “That is why the kingdom from[u] heaven may be compared to a king who wanted to settle accounts with his servants. 24 When he had begun to settle the accounts, a person who owed him 10,000 talents[v] was brought to him. 25 Because he couldn’t pay, his master ordered him, his wife, his children, and everything that he owned to be sold so that payment could be made. 26 Then the servant fell down and bowed low before him, saying, ‘Be patient[w] with me, and I will repay you everything!’ 27 The master of that servant had compassion and released him, canceling his debt.

28 “But when that servant went away, he found one of his fellow servants who owed him a hundred denarii.[x] He grabbed him, seized him by the throat, and said, ‘Pay what you owe!’ 29 Then his fellow servant fell down and began begging him, ‘Be patient with me and I will repay you!’ 30 But he refused and had him thrown into prison until he could repay the debt.

31 “When his fellow servants saw what had happened, they were very disturbed and went and reported to their master everything that had occurred. 32 Then his master sent for him and told him, ‘You evil servant! I canceled that entire debt for you because you begged me. 33 Shouldn’t you have had mercy on your fellow servant, just as I had mercy on you?’ 34 In anger his master handed him over to the jailers until he could repay the entire debt. 35 This is how my heavenly Father will treat each one of you unless you forgive your brother from your hearts.”

Footnotes

  1. Matthew 18:1 Lit. of
  2. Matthew 18:3 The Gk. pronoun you is pl.
  3. Matthew 18:3 Lit. turn
  4. Matthew 18:3 Lit. of
  5. Matthew 18:4 Lit. of
  6. Matthew 18:9 Lit. Gehenna; a Gk. transliteration of the Heb. for Valley of Hinnom
  7. Matthew 18:11 Other mss. lack this verse.
  8. Matthew 18:13 The Gk. pronoun you is pl.
  9. Matthew 18:14 Other mss. read our; still other mss. read my
  10. Matthew 18:15 Other mss. lack against you
  11. Matthew 18:16 Lit. mouth
  12. Matthew 18:16 Cf. Deut 19:15
  13. Matthew 18:17 Or church
  14. Matthew 18:17 Or church
  15. Matthew 18:17 Lit. gentile; i.e. an unbelieving non-Jew
  16. Matthew 18:18 The Gk. pronoun you is pl.
  17. Matthew 18:18 Or will be prohibited
  18. Matthew 18:18 Or will be permitted
  19. Matthew 18:19 The Gk. pronoun you is pl.
  20. Matthew 18:22 Or seventy times seven
  21. Matthew 18:23 Lit. of
  22. Matthew 18:24 10,000 talents is the price paid in silver by Haman to King Ahasuerus as a bribe to annihilate the Jews; Cf. Esther 3:9; a talent was worth a lifetime of wages for an average laborer
  23. Matthew 18:26 Other mss. read Master, be patient
  24. Matthew 18:28 The denarius was the usual day’s wage for a laborer.