Markus 13
Luther Bibel 1545
13 Und da er aus dem Tempel ging, sprach zu ihm seiner Jünger einer: Meister, siehe, welche Steine und welch ein Bau ist das!
2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du wohl allen diesen großen Bau? Nicht ein Stein wird auf dem anderen bleiben, der nicht zerbrochen werde.
3 Und da er auf dem Ölberge saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn Petrus, Jakobus und Johannes und Andreas besonders:
4 Sage uns, wann wird das alles geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wann das alles soll vollendet werden?
5 Jesus antwortete ihnen und fing an, zu sagen: Sehet zu das euch nicht jemand verführe!
6 Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: "Ich bin Christus!" und werden viele verführen.
7 Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht. Denn es muß also geschehen; aber das Ende ist noch nicht da.
8 Es wird sich ein Volk wider das andere empören und ein Königreich wider das andere, und werden Erdbeben geschehen hin und wieder, und wird teure Zeit und Schrecken sein. Das ist der Not Anfang.
9 Ihr aber, sehet euch vor! Denn sie werden euch überantworten vor die Rathäuser und Schulen; und ihr müßt gestäupt werden, und vor Fürsten und Könige geführt werden um meinetwillen, zu einem Zeugnis über sie.
10 Und das Evangelium muß zuvor verkündigt werden unter alle Völker.
11 Wenn sie euch nun führen und überantworten werden, so sorget nicht, was ihr reden sollt, und bedenket auch nicht zuvor; sondern was euch zu der Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid's nicht, die da reden, sondern der Heilige Geist.
12 Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören gegen die Eltern und werden sie helfen töten.
13 Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig.
14 Wenn ihr aber sehen werdet den Greuel der Verwüstung (von dem der Prophet Daniel gesagt hat), daß er steht, wo er nicht soll (wer es liest, der merke darauf!), alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge;
15 und wer auf dem Dache ist, der steige nicht hernieder ins Haus und komme nicht hinein, etwas zu holen aus seinem Hause;
16 und wer auf dem Felde ist, der wende sich nicht um, seine Kleider zu holen.
17 Weh aber den Schwangeren und Säugerinnen zu der Zeit!
18 Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter.
19 Denn in diesen Tagen werden solche Trübsale sein, wie sie nie gewesen sind bisher, vom Anfang der Kreatur, die Gott geschaffen hat, und wie auch nicht werden wird.
20 Und so der HERR diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig: aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er auch diese Tage verkürzt.
21 Wenn nun jemand zu der Zeit wird zu euch sagen: Siehe, hier ist Christus! siehe, da ist er! so glaubet nicht.
22 Denn es werden sich erheben falsche Christi und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, daß sie auch die Auserwählten verführen, so es möglich wäre.
23 Ihr aber sehet euch vor! Siehe, ich habe es euch alles zuvor gesagt.
24 Aber zu der Zeit, nach dieser Trübsal, werden Sonne und Mond ihren Schein verlieren,
25 und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen.
26 Und dann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit.
27 Und dann wird er seine Engel senden und wird versammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von dem Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
28 An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter gewinnen, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist.
29 Also auch, wenn ihr sehet, daß solches geschieht, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist.
30 Wahrlich, ich sage euch: Dies Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dies alles geschehe.
31 Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.
32 Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.
33 Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist.
34 Gleich als ein Mensch, der über Land zog und verließ sein Haus und gab seinem Knecht Macht, einem jeglichen sein Werk, und gebot dem Türhüter, er sollte wachen.
35 So wachet nun (denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob er kommt am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder des Morgens),
36 auf daß er nicht schnell komme und finde euch schlafend.
37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!
Markus 13
Schlachter 2000
Die Endzeitrede Jesu auf dem Ölberg
13 Und als er aus dem Tempel ging, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Meister, sieh nur! Was für Steine! Und was für Gebäude sind das!
2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Es wird kein einziger Stein auf dem anderen bleiben, der nicht abgebrochen wird!
3 Und als er am Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas für sich allein:
4 Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen sein, wann dies alles vollendet werden soll?
Verführungen und Nöte in der Endzeit
5 Jesus aber antwortete ihnen und begann zu reden: Habt acht, dass euch niemand verführt!
6 Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es!, und werden viele verführen.
7 Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgeschrei hören werdet, so erschreckt nicht; denn es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.
8 Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es wird hier und dort Erdbeben geben, und Hungersnöte und Unruhen werden geschehen. Das sind die Anfänge der Wehen.
9 Ihr aber, habt acht auf euch selbst! Denn sie werden euch den Gerichten[a] und den Synagogen ausliefern; ihr werdet geschlagen werden, und man wird euch vor Fürsten und Könige stellen um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.
10 Und allen Heidenvölkern muss zuvor das Evangelium verkündigt werden.
11 Wenn sie euch aber wegführen und ausliefern werden, so sorgt nicht im Voraus, was ihr reden sollt, und überlegt es nicht vorher, sondern was euch zu jener Stunde gegeben wird, das redet! Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Heilige Geist.
12 Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode ausliefern und der Vater das Kind, und Kinder werden sich gegen die Eltern erheben und werden sie töten helfen;
13 und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
Die große Drangsal
14 Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, da stehen seht, wo er nicht soll (wer es liest, der achte darauf!), dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist;
15 wer aber auf dem Dach ist, der steige nicht hinab ins Haus und gehe auch nicht hinein, um etwas aus seinem Haus zu holen;
16 und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, um sein Gewand zu holen.
17 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen!
18 Bittet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschieht.
19 Denn jene Tage werden eine Drangsal[b] sein, wie es keine gegeben hat von Anfang der Schöpfung, die Gott erschuf, bis jetzt, und wie es auch keine mehr geben wird.
20 Und wenn der Herr die Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er erwählt hat, hat er die Tage verkürzt.
21 Und wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!, oder: Siehe, dort!, so glaubt es nicht.
22 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.
23 Ihr aber, habt acht! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt.
Das Kommen des Menschensohnes
24 Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben,
25 und die Sterne des Himmels werden herabfallen und die Kräfte im Himmel erschüttert werden.
26 Und dann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken kommen sehen mit großer Kraft und Herrlichkeit.
27 Und dann wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten sammeln von den vier Windrichtungen, vom äußersten Ende der Erde bis zum äußersten Ende des Himmels.
28 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
29 So auch ihr, wenn ihr seht, dass dies geschieht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist.
30 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Ermahnung zur Wachsamkeit
32 Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.
33 Habt acht, wacht und betet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.
34 Es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten Vollmacht gab und jedem sein Werk, und dem Türhüter befahl, dass er wachen solle.
35 So wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder zur Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen;
36 damit er nicht, wenn er unversehens kommt, euch schlafend findet.
37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wacht!
Mark 13
New American Bible (Revised Edition)
Chapter 13
The Destruction of the Temple Foretold.[a] 1 As he was making his way out of the temple area one of his disciples said to him, “Look, teacher, what stones and what buildings!”(A) 2 Jesus said to him, “Do you see these great buildings? There will not be one stone left upon another that will not be thrown down.”
The Signs of the End. 3 [b]As he was sitting on the Mount of Olives opposite the temple area, Peter, James, John, and Andrew asked him privately,(B) 4 “Tell us, when will this happen, and what sign will there be when all these things are about to come to an end?” 5 Jesus began to say to them, “See that no one deceives you.(C) 6 Many will come in my name saying, ‘I am he,’ and they will deceive many. 7 When you hear of wars and reports of wars do not be alarmed; such things must happen, but it will not yet be the end. 8 Nation will rise against nation and kingdom against kingdom. There will be earthquakes from place to place and there will be famines. These are the beginnings of the labor pains.
The Coming Persecution. 9 (D)“Watch out for yourselves. They will hand you over to the courts. You will be beaten in synagogues. You will be arraigned before governors and kings because of me, as a witness before them. 10 But the gospel must first be preached to all nations.[c] 11 When they lead you away and hand you over, do not worry beforehand about what you are to say.(E) But say whatever will be given to you at that hour. For it will not be you who are speaking but the holy Spirit. 12 Brother will hand over brother to death, and the father his child; children will rise up against parents and have them put to death. 13 You will be hated by all because of my name. But the one who perseveres to the end will be saved.
The Great Tribulation. 14 (F)“When you see the desolating abomination standing[d] where he should not (let the reader understand), then those in Judea must flee to the mountains,(G) 15 [and] a person on a housetop must not go down or enter to get anything out of his house,(H) 16 and a person in a field must not return to get his cloak. 17 Woe to pregnant women and nursing mothers in those days. 18 Pray that this does not happen in winter. 19 For those times will have tribulation such as has not been since the beginning of God’s creation until now, nor ever will be.(I) 20 If the Lord had not shortened those days, no one would be saved; but for the sake of the elect whom he chose, he did shorten the days. 21 If anyone says to you then, ‘Look, here is the Messiah! Look, there he is!’ do not believe it. 22 False messiahs and false prophets will arise and will perform signs and wonders in order to mislead, if that were possible, the elect. 23 Be watchful! I have told it all to you beforehand.
The Coming of the Son of Man. 24 (J)“But in those days after that tribulation
the sun will be darkened,
and the moon will not give its light,(K)
25 and the stars will be falling from the sky,
and the powers in the heavens will be shaken.
26 [e](L)And then they will see ‘the Son of Man coming in the clouds’ with great power and glory, 27 and then he will send out the angels and gather [his] elect from the four winds, from the end of the earth to the end of the sky.
The Lesson of the Fig Tree. 28 (M)“Learn a lesson from the fig tree. When its branch becomes tender and sprouts leaves, you know that summer is near. 29 In the same way, when you see these things happening, know that he is near, at the gates. 30 Amen, I say to you, this generation will not pass away until all these things have taken place. 31 Heaven and earth will pass away, but my words will not pass away.
Need for Watchfulness. 32 “But of that day or hour, no one knows, neither the angels in heaven, nor the Son, but only the Father. 33 (N)Be watchful! Be alert! You do not know when the time will come. 34 It is like a man traveling abroad. He leaves home and places his servants in charge, each with his work, and orders the gatekeeper to be on the watch.(O) 35 Watch, therefore; you do not know when the lord of the house is coming, whether in the evening, or at midnight, or at cockcrow, or in the morning. 36 May he not come suddenly and find you sleeping. 37 What I say to you, I say to all: ‘Watch!’”
Footnotes
- 13:1–2 The reconstructed temple with its precincts, begun under Herod the Great ca. 20 B.C., was completed only some seven years before it was destroyed by fire in A.D. 70 at the hands of the Romans; cf. Jer 26:18; Mt 24:1–2. For the dating of the reconstruction of the temple, see further the note on Jn 2:20.
- 13:3–37 Jesus’ prediction of the destruction of the temple (Mk 13:2) provoked questions that the four named disciples put to him in private regarding the time and the sign when all these things are about to come to an end (Mk 13:3–4). The response to their questions was Jesus’ eschatological discourse prior to his imminent death. It contained instruction and consolation exhorting the disciples and the church to faith and obedience through the trials that would confront them (Mk 13:5–13). The sign is the presence of the desolating abomination (Mk 13:14; see Dn 9:27), i.e., of the Roman power profaning the temple. Flight from Jerusalem is urged rather than defense of the city through misguided messianic hope (Mk 13:14–23). Intervention will occur only after destruction (Mk 13:24–27), which will happen before the end of the first Christian generation (Mk 13:28–31). No one but the Father knows the precise time, or that of the parousia (Mk 13:32); hence the necessity of constant vigilance (Mk 13:33–37). Luke sets the parousia at a later date, after “the time of the Gentiles” (Lk 21:24). See also notes on Mt 24:1–25:46.
- 13:10 The gospel…to all nations: the period of the Christian mission.
- 13:14 The participle standing is masculine, in contrast to the neuter at Mt 24:15.
- 13:26 Son of Man…with great power and glory: Jesus cites this text from Dn 7:13 in his response to the high priest, Are you the Messiah? (Mk 14:61). In Ex 34:5; Lv 16:2; and Nm 11:25 the clouds indicate the presence of the divinity. Thus in his role of Son of Man, Jesus is a heavenly being who will come in power and glory.
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