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15 Pilatus aber gedachte, dem Volk genugzutun, und gab ihnen Barabbas los, und geißelte Jesum und überantwortete ihn, daß er gekreuzigt würde.

16 Die Kriegsknechte aber führten ihn hinein in das Richthaus und riefen zusammen die ganze Schar

17 und zogen ihm einen Purpur an und flochten eine dornene Krone und setzten sie ihm auf,

18 und fingen an, ihn zu grüßen: Gegrüßet seist du, der Juden König!

19 Und schlugen ihm das Haupt mit dem Rohr und verspeiten ihn und fielen auf die Kniee und beteten ihn an.

20 Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen seine eigenen Kleider an und führten ihn aus, daß sie ihn kreuzigten.

21 Und zwangen einen, mit Namen Simon von Kyrene, der vom Felde kam (der ein Vater war des Alexander und Rufus), daß er sein Kreuz trüge.

22 Und sie brachten ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht: Schädelstätte.

23 Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken; und er nahm's nicht zu sich.

24 Und da sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum, wer etwas bekäme.

25 Und es war um die dritte Stunde, da sie ihn kreuzigten.

26 Und es war oben über ihm geschrieben was man ihm schuld gab, nämlich: Der König der Juden.

27 Und sie kreuzigten mit ihm zwei Mörder, einen zu seiner Rechten und einen zur Linken.

28 Da ward die Schrift erfüllet, die da sagt: "Er ist unter die Übeltäter gerechnet."

29 Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Häupter und sprachen: Pfui dich, wie fein zerbrichst du den Tempel und baust ihn in drei Tagen!

30 Hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz!

31 Desgleichen die Hohenpriester verspotteten ihn untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat anderen geholfen, und kann sich selber nicht helfen.

32 Ist er Christus und König in Israel, so steige er nun vom Kreuz, daß wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch.

33 Und nach der sechsten Stunde ward eine Finsternis über das ganze Land bis um die neunte Stunde.

34 Und um die neunte Stunde rief Jesus laut und sprach: "Eli, Eli lama asabthani? das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

35 Und etliche, die dabeistanden, da sie es hörten, sprachen sie: Siehe er ruft den Elia.

36 Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Halt, laßt sehen, ob Elia komme und ihn herabnehme.

37 Aber Jesus schrie laut und verschied.

38 Und der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke von obenan bis untenaus.

39 Der Hauptmann aber, der dabeistand ihm gegenüber und sah, daß er mit solchem Geschrei verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!

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15 Weil Pilatus die aufgebrachte Volksmenge zufriedenstellen wollte, gab er Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und zur Kreuzigung abführen.

Jesus wird verhöhnt und misshandelt (Matthäus 27,27‒31; Johannes 19,2‒3)

16 Die Soldaten brachten Jesus in den Hof des Statthalterpalastes, das sogenannte Prätorium, und riefen die ganze Truppe zusammen. 17 Sie hängten ihm einen purpurroten Mantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und drückten sie ihm auf den Kopf. 18 Dann grüßten sie ihn voller Hohn: »Es lebe der König der Juden!« 19 Mit einem Stock schlugen sie Jesus auf den Kopf, spuckten ihn an und knieten vor ihm nieder, um ihn wie einen König zu ehren. 20 Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den roten Mantel aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie ihn aus der Stadt hinaus, um ihn zu kreuzigen.

Die Kreuzigung (Matthäus 27,32‒44; Lukas 23,26‒43; Johannes 19,16‒27)

21 Unterwegs begegnete ihnen Simon aus Kyrene, der Vater von Alexander und Rufus. Simon kam gerade von seinem Feld zurück. Die Soldaten zwangen ihn, das Kreuz zu tragen, an das Jesus gehängt werden sollte.

22 Sie brachten Jesus nach Golgatha; das bedeutet »Schädelstätte«. 23 Dort wollten die Soldaten ihm Wein mit Myrrhe geben. Aber Jesus trank nichts davon.

24 Dann nagelten sie ihn an das Kreuz. Seine Kleider teilten sie unter sich auf und bestimmten durch das Los, was jeder bekommen sollte. 25 Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten. 26 Am Kreuz war ein Schild angebracht, auf dem man lesen konnte, weshalb man ihn verurteilt hatte. Darauf stand: »Der König der Juden!« 27 Mit Jesus wurden zwei Verbrecher gekreuzigt, der eine rechts, der andere links von ihm.[a]

29 Die Leute, die am Kreuz vorübergingen, verspotteten ihn und schüttelten verächtlich den Kopf: »Ha! Den Tempel wolltest du abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen! 30 Dann rette dich doch selber und komm vom Kreuz herunter!«

31 Auch die obersten Priester und die Schriftgelehrten verhöhnten Jesus: »Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen. 32 Dieser Christus, dieser König von Israel, soll er doch vom Kreuz heruntersteigen! Wenn wir das sehen, wollen wir an ihn glauben!« Ebenso beschimpften ihn die beiden Männer, die mit ihm gekreuzigt worden waren.

Jesus stirbt am Kreuz (Matthäus 27,45‒56; Lukas 23,44‒49; Johannes 19,28‒30)

33 Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden. 34 Gegen drei Uhr rief Jesus laut: »Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«[b] 35 Einige von den Umstehenden aber meinten: »Hört doch! Er ruft den Propheten Elia.« 36 Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essigwasser und steckte ihn auf einen Stab, um Jesus davon trinken zu lassen. »Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt!«, sagte er. 37 Aber Jesus schrie laut auf und starb.

38 Im selben Augenblick zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten.

39 Der römische Hauptmann, der gegenüber vom Kreuz stand, hatte mit angesehen, wie Jesus starb, und rief: »Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!«

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Footnotes

  1. 15,27 Andere Handschriften fügen hinzu: (Vers 28) Damit erfüllte sich die Vorhersage der Heiligen Schrift: »Er wurde zu den Verbrechern gezählt.« – Vgl. Jesaja 53,12.
  2. 15,34 Psalm 22,2