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Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes,

wie geschrieben steht in den Propheten: "Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der da bereite deinen Weg vor dir."

"Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des HERRN, macht seine Steige richtig!"

Johannes, der war in der Wüste, taufte und predigte von der Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.

Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und die von Jerusalem und ließen sich alle von ihm taufen im Jordan und bekannten ihre Sünden.

Johannes aber war bekleidet mit Kamelhaaren und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden, und aß Heuschrecken und wilden Honig;

und er predigte und sprach: Es kommt einer nach mir, der ist stärker denn ich, dem ich nicht genugsam bin, daß ich mich vor ihm bücke und die Riemen seiner Schuhe auflöse.

Ich taufe euch mit Wasser; aber er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Und es begab sich zu der Zeit, daß Jesus aus Galiläa von Nazareth kam und ließ sich taufen von Johannes im Jordan.

10 Und alsbald stieg er aus dem Wasser und sah, daß sich der Himmel auftat, und den Geist gleich wie eine Taube herabkommen auf ihn.

11 Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

12 Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste,

13 und er war allda in der Wüste Tage und ward versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm.

14 Nachdem aber Johannes überantwortet war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reich Gottes

15 und sprach: Die Zeit ist erfüllet, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

16 Da er aber am Galiläischen Meer ging, sah er Simon und Andreas, seinen Bruder, daß sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer.

17 Und Jesus sprach zu ihnen: Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!

18 Alsobald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.

19 Und da er von da ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, daß sie die Netze im Schiff flickten; und alsbald rief er sie.

20 Und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Schiff mit den Tagelöhnern und folgten ihm nach.

21 Und sie gingen gen Kapernaum; und alsbald am Sabbat ging er in die Schule und lehrte.

22 Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte gewaltig und nicht wie die Schriftgelehrten.

23 Und es war in ihrer Schule ein Mensch, besessen von einem unsauberen Geist, der schrie

24 und sprach: Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich weiß wer du bist: der Heilige Gottes.

25 Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm!

26 Und der unsaubere Geist riß ihn und schrie laut und fuhr aus von ihm.

27 Und sie entsetzten sich alle, also daß sie untereinander sich befragten und sprachen: Was ist das? Was ist das für eine neue Lehre? Er gebietet mit Gewalt den unsauberen Geistern, und sie gehorchen ihm.

28 Und sein Gerücht erscholl alsbald umher in das galiläische Land.

29 Und sie gingen alsbald aus der Schule und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes.

30 Und die Schwiegermutter Simons lag und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie ihm von ihr.

31 Und er trat zu ihr und richtete sie auf und hielt sie bei der Hand; und das Fieber verließ sie, und sie diente ihnen.

32 Am Abend aber, da die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm allerlei Kranke und Besessene.

33 Und die ganze Stadt versammelte sich vor der Tür.

34 Und er half vielen Kranken, die mit mancherlei Seuchen beladen waren, und trieb viele Teufel aus und ließ die Teufel nicht reden, denn sie kannten ihn.

35 Und des Morgens vor Tage stand er auf und ging hinaus. Und Jesus ging in eine wüste Stätte und betete daselbst.

36 Und Petrus mit denen, die bei ihm waren, eilten ihm nach.

37 Und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich.

38 Und er sprach zu ihnen: Laßt uns in die nächsten Städte gehen, daß ich daselbst auch predige; denn dazu bin ich gekommen.

39 Und er predigte in ihren Schulen in ganz Galiläa und trieb die Teufel aus.

40 Und es kam zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn, kniete vor ihm und sprach: Willst du, so kannst du mich wohl reinigen.

41 Und es jammerte Jesum, und er reckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will's tun; sei gereinigt!

42 Und als er so sprach, ging der Aussatz alsbald von ihm, und er ward rein.

43 Und Jesus bedrohte ihn und trieb ihn alsbald von sich

44 und sprach zu ihm: Siehe zu, daß du niemand davon sagest; sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, zum Zeugnis über sie.

45 Er aber, da er hinauskam, hob er an und sagte viel davon und machte die Geschichte ruchbar, also daß er hinfort nicht mehr konnte öffentlich in die Stadt gehen; sondern er war draußen in den wüsten Örtern, und sie kamen zu ihm von allen Enden.

Und über etliche Tage ging er wiederum gen Kapernaum; und es ward ruchbar, daß er im Hause war.

Und alsbald versammelten sich viele, also daß sie nicht Raum hatten auch draußen vor der Tür; und er sagte ihnen das Wort.

Und es kamen etliche zu ihm, die brachten einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen.

Und da sie nicht konnten zu ihm kommen vor dem Volk, deckten sie das Dach auf, da er war, und gruben's auf und ließen das Bett hernieder, darin der Gichtbrüchige lag.

Da aber Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.

Es waren aber etliche Schriftgelehrte, die saßen allda und gedachten in ihrem Herzen:

Wie redet dieser solche Gotteslästerung? Wer kann Sünden vergeben denn allein Gott?

Und Jesus erkannte alsbald in seinem Geist, daß sie also gedachten bei sich selbst, und sprach zu Ihnen: Was denkt ihr solches in eurem Herzen?

Welches ist leichter: zu dem Gichtbrüchigen zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder: Stehe auf, nimm dein Bett und wandle?

10 Auf das ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Macht hat, zu vergeben die Sünden auf Erden, (sprach er zu dem Gichtbrüchigen):

11 Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Bett und gehe heim!

12 Und alsbald stand er auf, nahm sein Bett und ging hinaus vor allen, also daß sie sich entsetzten und priesen Gott und sprachen: Wir haben solches noch nie gesehen.

13 Und er ging wiederum hinaus an das Meer; und alles Volk kam zu ihm, und er lehrte sie.

14 Und da Jesus vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.

15 Und es begab sich, da er zu Tische saß in seinem Hause, setzten sich viele Zöllner und Sünder zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern; denn ihrer waren viele, die ihm nachfolgten.

16 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer, da sie sahen, daß er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern?

17 Da das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, zu rufen die Sünder zur Buße, und nicht die Gerechten.

18 Und die Jünger des Johannes und der Pharisäer fasteten viel; und es kamen etliche, die sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, und deine Jünger fasten nicht?

19 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie können die Hochzeitsleute fasten, dieweil der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.

20 Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten.

21 Niemand flickt einen Lappen von neuem Tuch an ein altes Kleid; denn der neue Lappen reißt doch vom alten, und der Riß wird ärger.

22 Und niemand faßt Most in alte Schläuche; sonst zerreißt der Most die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche kommen um. Sondern man soll Most in neue Schläuche fassen.

23 Und es begab sich, daß er wandelte am Sabbat durch die Saat; und seine Jünger fingen an, indem sie gingen, Ähren auszuraufen.

24 Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe zu, was tun deine Jünger am Sabbat, das nicht recht ist?

25 Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen was David tat, da es ihm not war und ihn hungerte samt denen, die bei ihm waren?

26 Wie er ging in das Haus Gottes zur Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und aß die Schaubrote, die niemand durfte essen, denn die Priester, und er gab sie auch denen, die bei ihm waren?

27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbat willen.

28 So ist des Menschen Sohn ein HERR auch des Sabbats.

Und er ging abermals in die Schule. Und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand.

Und sie lauerten darauf, ob er auch am Sabbat ihn heilen würde, auf daß sie eine Sache wider ihn hätten.

Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Tritt hervor!

Und er sprach zu ihnen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben erhalten oder töten? Sie aber schwiegen still.

Und er sah sie umher an mit Zorn und ward betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und die Hand ward ihm gesund wie die andere.

Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald einen Rat mit des Herodes Dienern über ihn, wie sie ihn umbrächten.

Aber Jesus entwich mit seinen Jüngern an das Meer; und viel Volks folgte ihm nach aus Galiläa und aus Judäa

und von Jerusalem und aus Idumäa und von jenseits des Jordans, und die um Tyrus und Sidon wohnen, eine große Menge, die seine Taten hörten, und kamen zu ihm.

Und er sprach zu seinen Jüngern, daß sie ihm ein Schifflein bereit hielten um des Volkes willen, daß sie ihn nicht drängten.

10 Denn er heilte ihrer viele, also daß ihn überfielen alle, die geplagt waren, auf daß sie ihn anrührten.

11 Und wenn ihn die unsauberen Geister sahen, fielen sie vor ihm nieder, schrieen und sprachen: Du bist Gottes Sohn!

12 Und er bedrohte sie hart, daß sie ihn nicht offenbar machten.

13 Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm.

14 Und er ordnete die Zwölf, daß sie bei ihm sein sollten und daß er sie aussendete, zu predigen,

15 und daß sie Macht hätten, die Seuchen zu heilen und die Teufel auszutreiben.

16 Und gab Simon den Namen Petrus;

17 und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und gab ihnen den Namen Bnehargem, das ist gesagt: Donnerskinder;

18 und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon von Kana

19 und Judas Ischariot, der ihn verriet.

20 Und sie kamen nach Hause, und da kam abermals das Volk zusammen, also daß sie nicht Raum hatten, zu essen.

21 Und da es die Seinen hörten, gingen sie aus und wollten ihn halten; denn sie sprachen: Er ist von Sinnen.

22 Die Schriftgelehrten aber, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den obersten Teufel treibt er die Teufel aus.

23 Und er rief sie zusammen und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann ein Satan den anderen austreiben?

24 Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen.

25 Und wenn ein Haus mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen.

26 Setzt sich nun der Satan wider sich selbst und ist mit sich selbst uneins, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm.

27 Es kann niemand einem Starken in sein Haus fallen und seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde und alsdann sein Haus beraube.

28 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden vergeben den Menschenkindern, auch die Gotteslästerungen, womit sie Gott lästern;

29 wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist schuldig des ewigen Gerichts.

30 Denn sie sagten: Er hat einen unsauberen Geist.

31 Und es kam seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen.

32 Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen fragen nach dir.

33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder?

34 Und er sah rings um sich auf die Jünger, die im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und meine Brüder!

35 Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.

Johannes der Täufer – Jesu Wegbereiter

Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.

Im Buch des Propheten Jesaja heißt es:

»Ich sende meinen Boten vor dir her;
er wird dein Wegbereiter sein.«[a]
»Hört, eine Stimme ruft in der Wüste:
›Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet seine Pfade!‹«[b]

Das ging in Erfüllung, als Johannes der Täufer in der Wüste auftrat und die Menschen aufforderte[c], umzukehren und sich taufen zu lassen, um Vergebung der Sünden zu empfangen[d]. Die ganze Bevölkerung von Judäa und die gesamte Einwohnerschaft Jerusalems kamen zu ihm in die Wüste; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich[e] im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaar und um seine Hüften einen Ledergürtel und lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: »Nach mir kommt einer, der stärker ist als ich; ich bin es nicht einmal wert, mich zu bücken und ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit[f] dem Heiligen Geist taufen.«

Taufe und Versuchung Jesu

In jener Zeit kam auch Jesus aus Nazaret in Galiläa zu Johannes und ließ sich im Jordan von ihm taufen. 10 Als er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist ´Gottes` wie eine Taube auf ihn herabkam. 11 Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Freude.«

12 Danach wurde Jesus vom Geist gedrängt, in die Wüste hinauszugehen. 13 Dort blieb er vierzig Tage und wurde vom Satan versucht. Er war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.

Jesu erstes öffentliches Wirken in Galiläa

14 Nachdem Johannes gefangen genommen worden war, ging Jesus nach Galiläa und verkündete dort die Botschaft[g] Gottes. 15 Er sagte: »Die Zeit ist gekommen[h], das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft[i]

Die Berufung der ersten Jünger

16 Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Fischer, die auf dem See ihre Netze auswarfen, Simon und seinen Bruder Andreas. 17 Jesus sagte zu ihnen: »Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen.« 18 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

19 Er war noch nicht viel weiter gegangen, da sah er zwei Männer, die im Boot saßen und ihre Netze in Ordnung brachten, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes. 20 Jesus forderte sie ebenfalls auf, mit ihm zu kommen.[j] Da ließen sie ihren Vater Zebedäus mit den Arbeitern[k] im Boot zurück und schlossen sich Jesus an.

Austreibung eines bösen Geistes in der Synagoge von Kafarnaum

21 Sie kamen nach Kafarnaum. Gleich am darauf folgenden Sabbat ging Jesus in die Synagoge und sprach dort zu den Menschen[l]. 22 Sie waren von seiner Lehre tief beeindruckt, denn er lehrte sie nicht wie die Schriftgelehrten, sondern mit Vollmacht.

23 In der[m] Synagoge war auch ein Mann, der einen bösen[n] Geist hatte. Er schrie: 24 »Was willst du von uns, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns zugrunde zu richten?[o] Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!« – 25 »Schweig!«, befahl ihm Jesus. »Verlass diesen Mann!« 26 Da riss der böse Geist den Mann hin und her und verließ ihn mit einem lauten Schrei.

27 Alle waren erstaunt und erschrocken, und einer sagte zum anderen: »Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine neue Lehre verkündet. Sogar den bösen Geistern befiehlt er[p], und sie gehorchen ihm!« 28 Bald gab es im gesamten Gebiet von Galiläa keinen Ort mehr, an dem man nicht von Jesus sprach.

Weiteres Wirken Jesu in Kafarnaum

29 Nachdem sie die Synagoge verlassen hatten, gingen sie in das Haus von Simon und Andreas; auch Jakobus und Johannes kamen mit. 30 Simons Schwiegermutter lag mit Fieber im Bett, und man bat Jesus, ihr zu helfen[q]. 31 Er ging zu ihr, ergriff sie bei der Hand und richtete sie auf. Da verschwand das Fieber, und sie sorgte für das Wohl Jesu und seiner Begleiter[r].

32 Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. 33 Die ganze Stadt war vor dem Haus[s] versammelt, 34 und er heilte viele Menschen, die an den verschiedensten Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Den Dämonen verbot er zu reden, denn sie wussten, wer er war.

Jesu Botschaft soll alle erreichen

35 Früh am Morgen, als es noch völlig dunkel war, stand Jesus auf, verließ ´das Haus[t]` und ging an einen einsamen Ort, um dort zu beten. 36 Simon und die, die bei ihm waren, eilten ihm nach, 37 und als sie ihn gefunden hatten, sagten sie zu ihm: »Alle fragen nach dir.« 38 Er aber erwiderte: »Lasst uns von hier weggehen in die umliegenden Ortschaften, damit ich auch dort ´die Botschaft vom Reich Gottes` verkünden kann; denn dazu bin ich gekommen.« 39 So zog er durch ganz Galiläa, verkündete in den[u] Synagogen ´die Botschaft vom Reich Gottes` und trieb die Dämonen aus.

Heilung eines Aussätzigen

40 Einmal kam ein Aussätziger zu Jesus, warf sich vor ihm auf die Knie und flehte ihn an: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen!« 41 Von tiefem Mitleid ergriffen, streckte Jesus[v] die Hand aus und berührte ihn. »Ich will es«, sagte er, »sei rein!« 42 Im selben Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war geheilt[w]. 43 Jesus schickte ihn daraufhin sofort weg. Mit aller Entschiedenheit 44 ermahnte er ihn: »Hüte dich, mit jemand darüber zu sprechen! Geh stattdessen zum Priester, zeig dich ihm und bring für deine Reinigung das Opfer dar, das Mose vorgeschrieben hat. Das soll ein Zeichen[x] für sie sein.«

45 Der Mann ging weg, doch er fing sofort an, überall zu erzählen, wie er geheilt worden war. Bald war die Sache so bekannt, dass Jesus in keine Stadt mehr gehen konnte, ohne Aufsehen zu erregen. Er hielt sich daher außerhalb der Ortschaften in unbewohnten Gegenden auf, aber auch dort kamen die Leute von überallher zu ihm.

Heilung eines Gelähmten

Einige Tage später kehrte Jesus nach Kafarnaum zurück. Es sprach sich schnell herum, dass er wieder zu Hause war. Da versammelten sich so viele Menschen bei ihm, dass kein Platz mehr war, nicht einmal vor dem Haus[y].

Während er ihnen das Wort ´Gottes` verkündete, wurde ein Gelähmter gebracht; vier Männer trugen ihn. Sie wollten mit ihm zu Jesus, doch es herrschte ein solches Gedränge, dass sie nicht zu ihm durchkamen. Da deckten sie das Dach über der Stelle ab, wo Jesus sich befand, und machten eine Öffnung, durch die sie den Gelähmten auf seiner Matte[z] hinunterließen. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!«

Einige Schriftgelehrte, die dort saßen, lehnten sich innerlich dagegen auf[aa]. »Wie kann dieser Mensch es wagen, so etwas zu sagen?«, dachten sie. »Das ist ja Gotteslästerung! Niemand kann Sünden vergeben außer Gott.« Jesus hatte in seinem Geist sofort erkannt, was in ihnen vorging. »Warum gebt ihr solchen Gedanken Raum in euren Herzen?«, fragte er sie. »Was ist leichter – zu dem Gelähmten zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben‹ oder: ›Steh auf, nimm deine Matte und geh umher!‹? 10 Doch ihr sollt wissen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.« Und er wandte sich zu dem Gelähmten und sagte: 11 »Ich befehle dir: Steh auf, nimm deine Matte und geh nach Hause!« 12 Da stand der Mann auf, nahm seine Matte und ging vor den Augen der ganzen Menge hinaus. Alle waren außer sich vor Staunen; sie priesen Gott und sagten: »So etwas haben wir noch nie erlebt.«

Die Berufung des Zolleinnehmers Levi

13 Danach ging Jesus wieder hinaus an den See. Die ganze Menschenmenge kam zu ihm, und er lehrte sie. 14 Als er weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort Levi sitzen, den Sohn des Alphäus. Jesus sagte zu ihm: »Folge mir nach!« Da stand Levi auf und folgte Jesus.

Jesu Gemeinschaft mit Zolleinnehmern und Sündern

15 Später war Jesus in Levis Haus zu Gast. Zusammen mit ihm und seinen Jüngern nahmen viele Zolleinnehmer und andere Leute, die als Sünder galten,[ab] an dem Essen teil; die Zahl derer, die ihm nachfolgten, war groß[ac]. 16 Als nun die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten,[ad] sahen, dass Jesus mit solchen Leuten aß, sagten sie zu seinen Jüngern: »Wie kann er nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen?« 17 Jesus hörte das und entgegnete ihnen: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.«

Junger Wein gehört nicht in alte Schläuche

18 Einmal, als die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasteten[ae], kamen einige Leute zu Jesus und sagten: »Die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten; warum fasten dann deine Jünger nicht?« 19 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Können etwa bei einer Hochzeit die Gäste[af] fasten, während der Bräutigam noch bei ihnen ist? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie doch nicht fasten! 20 Es kommt allerdings eine Zeit, wo ihnen der Bräutigam entrissen sein wird; dann[ag] werden sie fasten.

21 Niemand flickt ein altes Kleid mit einem neuen Stück Stoff, sonst reißt das neue Stück wieder aus, und der Riss im alten Stoff wird noch größer.[ah] 22 Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Er ´gärt ja noch und` würde die Schläuche zum Platzen bringen, und der Wein samt den Schläuchen wäre verloren[ai]. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche.«

Jesus ist Herr über den Sabbat

23 An einem Sabbat ging Jesus durch die Felder. Seine Jünger fingen an, am Weg entlang Ähren abzureißen ´und die Körner zu essen`. 24 Da sagten die Pharisäer zu ihm: »Hast du gesehen, was sie da tun? Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt!« 25 Jesus entgegnete: »Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter nichts zu essen hatten und Hunger litten? 26 Wie er damals – zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar – ins Haus Gottes ging und von den geweihten Broten aß, von denen doch nur die Priester essen dürfen, und wie er auch seinen Begleitern davon gab?[aj]« 27 Und Jesus fügte hinzu: »Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat. 28 Darum ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.«

Jesus heilt am Sabbat

Als Jesus ein anderes Mal in die Synagoge ging, war dort ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Die, die einen Vorwand suchten, um Jesus anklagen zu können, beobachteten aufmerksam, ob er ihn am Sabbat heilen würde. »Steh auf und komm nach vorn[ak]!«, sagte Jesus zu dem Mann mit der verkrüppelten Hand. Und den anderen stellte er die Frage: »Was ist richtig[al] – am Sabbat Gutes zu tun oder Böses? Einem Menschen das Leben zu retten oder ihn zu töten[am]?« Sie schwiegen. Er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und zugleich tief betrübt über ihr verstocktes Herz. Dann befahl er dem Mann: »Streck die Hand aus!« Der Mann streckte die Hand aus, und sie war geheilt.

Die Pharisäer jedoch fassten, sobald sie die Synagoge verlassen hatten,[an] zusammen mit den Anhängern des Herodes den Plan, Jesus zu beseitigen.

Jesus heilt viele Menschen

Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Eine große Zahl von Menschen aus Galiläa folgte ihm. Auch aus Judäa, Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordans und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen sie in Scharen zu ihm, weil sie von all dem gehört hatten, was er tat. Die Menge war so groß, dass sie ihn fast erdrückte. Deshalb befahl er seinen Jüngern, ihm ein Boot bereitzuhalten. 10 Weil er nämlich so viele heilte, drängten sich alle, die ein Leiden hatten, an ihn heran, um ihn zu berühren. 11 Und wenn die von bösen Geistern Besessenen[ao] ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen: »Du bist der Sohn Gottes!« 12 Doch mit aller Entschiedenheit verbot ihnen Jesus, bekannt zu machen, wer er war.

Die zwölf Apostel

13 Jesus stieg auf einen Berg[ap] und rief die zu sich, die er bei sich haben wollte. Sie traten zu ihm, 14 und er bestimmte zwölf, die er Apostel nannte[aq]. Sie sollten ständig bei ihm sein, und er wollte sie aussenden, damit sie seine Botschaft verkündeten 15 und in seiner Vollmacht die Dämonen austrieben[ar].

16 Die Zwölf, die er bestimmte, waren[as]:

Simon, dem er den Namen Petrus gab,
17 Jakobus, der Sohn des Zebedäus,
Johannes, der Bruder des Jakobus – diese beiden nannte er Boanerges (das bedeutet »Donnersöhne«) –,
18 Andreas,
Philippus,
Bartholomäus,
Matthäus,
Thomas,
Jakobus, der Sohn des Alphäus,
Thaddäus,
Simon, der Zelot[at],
19 und Judas Iskariot, der Jesus verriet.

Jesus und seine Angehörigen

20 Jesus ging nach Hause, und wieder versammelte sich eine Menschenmenge bei ihm, sodass er und seine Jünger nicht einmal Zeit zum Essen fanden. 21 Als seine Angehörigen das erfuhren, machten sie sich auf, um ihn mit Gewalt zurückzuholen. Sie waren überzeugt[au], dass er den Verstand verloren hatte.

Jesus und Beelzebul. Die Sünde gegen den Heiligen Geist

22 Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, behaupteten: »Er steht im Bund mit Beelzebul[av]; er treibt die Dämonen mit Hilfe des Obersten der Dämonen aus.« 23 Jesus rief sie zu sich, um ihnen eine Antwort zu geben; er gebrauchte dazu eine Reihe von Vergleichen. »Wie kann der Satan den Satan austreiben?«, fragte er sie. 24 »Wenn ein Reich mit sich selbst im Streit liegt, kann dieses Reich nicht bestehen. 25 Und wenn eine Familie mit sich selbst im Streit liegt, kann diese Familie nicht bestehen. 26 Wenn nun der Satan sich gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst in Streit gerät, kann sein Reich[aw] keinen Bestand haben; es ist aus mit ihm.

27 Andererseits kann aber auch niemand in das Haus eines Starken eindringen und ihm seinen Besitz rauben, wenn er den Starken nicht vorher fesselt. Dann allerdings kann er sein Haus ausrauben.

28 Ich sage euch: Alles kann den Menschen vergeben werden, jede Sünde, die sie begehen, und jede Gotteslästerung, die sie aussprechen. 29 Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird in Ewigkeit nicht vergeben werden. Er hat mit dieser Sünde eine ewige Schuld auf sich geladen.[ax]« 30 Das sagte er zu ihnen, weil sie behaupteten, er habe einen bösen[ay] Geist.

Die wahren Verwandten Jesu

31 Inzwischen waren Jesu Mutter und seine Geschwister gekommen. Sie blieben vor dem Haus stehen und schickten jemand zu ihm, um ihn zu rufen. 32 Die Menschen saßen dicht gedrängt um Jesus herum, als man ihm ausrichtete: »Deine Mutter und deine Brüder und Schwestern[az] sind draußen und wollen dich sprechen[ba].« – 33 »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister?«, erwiderte Jesus[bb]. 34 Er sah die an, die rings um ihn herum saßen, und fuhr fort: »Seht, das sind meine Mutter und meine Geschwister! 35 Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«

Footnotes

  1. Markus 1:2 Maleachi 3,1.
  2. Markus 1:3 Jesaja 40,3 (nach der Septuaginta).
  3. Markus 1:4 Od ´Es begann,` wie es im Buch des Propheten Jesaja angekündigt ist: … Johannes der Täufer trat in der Wüste auf und forderte die Menschen auf.
  4. Markus 1:4 W auftrat und eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden verkündete.
  5. Markus 1:5 W in die Wüste; ihre Sünden bekennend, ließen sie sich.
  6. Markus 1:8 Od in.
  7. Markus 1:14 W das Evangelium.
  8. Markus 1:15 W ist erfüllt.
  9. Markus 1:15 W glaubt an das Evangelium.
  10. Markus 1:20 W Und sofort rief er sie.
  11. Markus 1:20 W Tagelöhnern.
  12. Markus 1:21 W und lehrte.
  13. Markus 1:23 W In ihrer.
  14. Markus 1:23 W unreinen. Entsprechend in Vers 27.
  15. Markus 1:24 Du bist gekommen, um uns zugrunde zu richten!
  16. Markus 1:27 AL(2) Was hat das zu bedeuten? Was für eine neue Lehre ist das? Mit Vollmacht befiehlt er sogar den bösen Geistern.
  17. Markus 1:30 W und man sprach sofort mit ihm über sie.
  18. Markus 1:31 W und sie diente ihnen.
  19. Markus 1:33 W vor der Tür.
  20. Markus 1:35 Od die Stadt.
  21. Markus 1:39 W in ihren.
  22. Markus 1:41 AL(1) Jesus wurde zornig, streckte.
  23. Markus 1:42 W war rein gemacht.
  24. Markus 1:44 W Zeugnis.
  25. Markus 2:2 W vor der Tür.
  26. Markus 2:4 W durch die sie die Matte, auf der der Gelähmte lag.
  27. Markus 2:6 W machten sich Gedanken in ihren Herzen.
  28. Markus 2:15 W und Sünder.
  29. Markus 2:15 Od teil; Menschen wie diese folgten ihm nämlich in großer Zahl nach.
  30. Markus 2:16 AL(1) die Schriftgelehrten und die Pharisäer.
  31. Markus 2:18 Od Weil die Jünger des Johannes und die Pharisäer regelmäßig fasteten.
  32. Markus 2:19 W die Söhne des Hochzeitssaales / des Brautzimmers (d. h. die dem Bräutigam besonders nahe stehenden Hochzeitsgäste).
  33. Markus 2:20 W dann, an jenem Tag.
  34. Markus 2:21 Der neue Stoff geht noch ein, nachdem er auf den alten, bereits eingegangenen, aufgenäht worden ist.
  35. Markus 2:22 AL(1) bringen; der Wein würde auslaufen, und auch die Schläuche wären nicht mehr zu gebrauchen. Vergleiche Matthäus 9,17; Lukas 5,37.
  36. Markus 2:26 1. Samuel 21,2-7.
  37. Markus 3:3 W komm in die Mitte.
  38. Markus 3:4 W erlaubt.
  39. Markus 3:4 Od oder ihn umkommen zu lassen.
  40. Markus 3:6 Da verließen die Pharisäer die Synagoge und fassten sofort.
  41. Markus 3:11 W wenn die unreinen Geister.
  42. Markus 3:13 Od ging ins Bergland. Aü stieg auf den Berg.
  43. Markus 3:14 AL(1) ohne die er Apostel nannte.
  44. Markus 3:15 W und Vollmacht hätten, die Dämonen auszutreiben.
  45. Markus 3:16 AL(1) ohne Die Zwölf, die er bestimmte, waren.
  46. Markus 3:18 W Kananäus (aramäisch für Zelot).
  47. Markus 3:21 W Denn sie sagten.
  48. Markus 3:22 Od Er ist von Beelzebul besessen. W Er hat Beelzebul (ein anderer Name für den Satan).
  49. Markus 3:26 W kann er.
  50. Markus 3:29 W Er ist einer ewigen Sünde schuldig.
  51. Markus 3:30 W unreinen.
  52. Markus 3:32 AL(1) ohne und Schwestern. Bei dieser Lesart wäre in den Versen 31, 33 und 34 Brüder statt Geschwister zu übersetzen.
  53. Markus 3:32 W und suchen dich.
  54. Markus 3:33 Od ließ Jesus ihnen ausrichten.