Lukas 12
Schlachter 2000
Aufruf zum offenen Bekenntnis für Jesus Christus
12 Als sich inzwischen das Volk zu Tausenden gesammelt hatte, sodass sie aufeinander traten, begann er zuerst zu seinen Jüngern zu sprechen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher die Heuchelei ist!
2 Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird.
3 Alles, was ihr im Finstern redet, wird man darum im Licht hören, und was ihr in den Kammern ins Ohr gesprochen habt, wird auf den Dächern verkündigt werden.
4 Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts Weiteres tun können.
5 Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!
6 Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen.
7 Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
8 Ich sage euch aber: Jeder, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes;
9 wer mich aber verleugnet hat vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes.
10 Und jedem, der ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden.
11 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und vor die Fürsten und Obrigkeiten führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt;
12 denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
Das Gleichnis vom reichen Narren
13 Es sprach aber einer aus der Volksmenge zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teilen soll!
14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?
15 Er sagte aber zu ihnen: Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.
16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Das Feld eines reichen Mannes hatte viel Frucht getragen.
17 Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich keinen Platz habe, wo ich meine Früchte aufspeichern kann?
18 Und er sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter aufspeichern
19 und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes!
20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast?
21 So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!
Von unnützen Sorgen
22 Und er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um den Leib, was ihr anziehen sollt.
23 Das Leben ist mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung.
24 Betrachtet die Raben! Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben weder Speicher noch Scheunen, und Gott nährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!
25 Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge[a] eine einzige Elle hinzusetzen?
26 Wenn ihr nun nicht einmal das Geringste vermögt, was sorgt ihr euch um das Übrige?
27 Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit ist nicht gekleidet gewesen wie eine von ihnen!
28 Wenn aber Gott das Gras auf dem Feld, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen!
29 Und ihr sollt auch nicht danach trachten, was ihr essen oder was ihr trinken sollt; und beunruhigt euch nicht!
30 Denn nach all diesem trachten die Heidenvölker der Welt; euer Vater aber weiß, dass ihr diese Dinge benötigt.
31 Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben.
33 Verkauft eure Habe und gebt Almosen![b] Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt.
34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Ermahnung zur Wachsamkeit
35 Eure Lenden sollen umgürtet sein und eure Lichter brennend;
36 und seid Menschen gleich, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun.
37 Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen[c] und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen.
38 Und wenn er in der zweiten Nachtwache kommt oder in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, glückselig sind jene Knechte!
39 Das aber erkennt: Wenn der Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb käme, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.
40 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.
41 Da sprach Petrus zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle?
42 Der Herr aber sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter[d], den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die verordnete Speise gibt?
43 Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird!
44 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.
45 Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen! und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,
46 so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn entzweihauen und ihm sein Teil mit den Ungläubigen geben.
47 Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereithielt und auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Schläge erleiden müssen;
48 wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erleiden müssen. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.
Das Bekenntnis zu Christus bringt Trennung
49 Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu bringen,[e] und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet!
50 Aber ich muss mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist!
51 Meint ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung!
52 Denn von nun an werden fünf in einem Haus entzweit sein, drei mit zweien und zwei mit dreien;
53 der Vater wird mit dem Sohn entzweit sein und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit ihrer Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
Zeichen der Zeit. Ermahnung zu Versöhnlichkeit
54 Er sprach aber auch zu der Volksmenge: Wenn ihr das Gewölk aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr sofort: Es gibt Regen!, und es geschieht auch so.
55 Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: Es wird heiß!, und es geschieht auch so.
56 Ihr Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen; wie kommt es aber, dass ihr diese Zeit nicht beurteilt?
57 Und warum entscheidet ihr nicht von euch selbst aus, was recht ist?
58 Denn wenn du mit deinem Widersacher zur Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Weg Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht vor den Richter schleppt und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis wirft.
59 Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du auch den letzten Groschen bezahlt hast!
Footnotes
- (12,25) Andere Übersetzung: Leibeslänge.
- (12,33) d.h. Gaben der Barmherzigkeit.
- (12,37) Das weite Gewand wurde bei der Arbeit mit einem Gürtel zusammengefasst.
- (12,42) Der Haushalter oder Verwalter war meist ein Sklave, der die Geschäfte des Hauses bzw. Gutshofes für den Hausherrn leitete und die Dienerschaft unter sich hatte.
- (12,49) Andere Übersetzung: zu werfen.
1 Korinther 14
Schlachter 2000
Die Geisteswirkungen sollen zur Erbauung der Gemeinde dienen
14 Strebt nach der Liebe, doch bemüht euch auch eifrig um die Geisteswirkungen; am meisten aber, dass ihr weissagt!
2 Denn wer in Sprachen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht es, sondern er redet Geheimnisse im Geist.
3 Wer aber weissagt, der redet für Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zum Trost.
4 Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
5 Ich wünschte, dass ihr alle in Sprachen reden würdet, noch viel mehr aber, dass ihr weissagen würdet. Denn wer weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet; es sei denn, dass er es auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfängt.
6 Nun aber, ihr Brüder, wenn ich zu euch käme und in Sprachen redete, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch redete, sei es durch Offenbarung oder durch Erkenntnis oder durch Weissagung oder durch Lehre?
7 Ist es doch ebenso mit den leblosen Instrumenten, die einen Laut von sich geben, sei es eine Flöte oder eine Harfe; wenn sie nicht bestimmte Töne geben, wie kann man erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird?
8 Ebenso auch, wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?
9 So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt, wie kann man verstehen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden.
10 Es gibt wohl mancherlei Arten von Stimmen in der Welt, und keine von ihnen ist ohne Laut.
11 Wenn ich nun den Sinn des Lautes nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Fremder sein und der Redende für mich ein Fremder.
12 Also auch ihr, da ihr eifrig nach Geisteswirkungen trachtet, strebt danach, dass ihr zur Erbauung der Gemeinde Überfluss habt!
13 Darum: Wer in einer Sprache redet, der bete, dass er es auch auslegen kann.
14 Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht.
15 Wie soll es nun sein? Ich will mit dem Geist beten, ich will aber auch mit dem Verstand beten; ich will mit dem Geist lobsingen, ich will aber auch mit dem Verstand lobsingen.
16 Sonst, wenn du mit dem Geist den Lobpreis sprichst, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er nicht weiß, was du sagst?
17 Du magst wohl schön danksagen, aber der andere wird nicht erbaut.
18 Ich danke meinem Gott, dass ich mehr in Sprachen rede als ihr alle.
19 Aber in der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache.
20 Ihr Brüder, werdet nicht Kinder im Verständnis, sondern in der Bosheit seid Unmündige, im Verständnis aber werdet erwachsen.
21 Im Gesetz steht geschrieben: »Ich will mit fremden Sprachen und mit fremden Lippen zu diesem Volk reden, aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr«.[a]
22 Darum dienen die Sprachen als ein Zeichen, und zwar nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung aber ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen.
23 Wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkäme, und alle würden in Sprachen reden, und es kämen Unkundige oder Ungläubige herein, würden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid?
24 Wenn aber alle weissagten, und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger herein, so würde er von allen überführt, von allen erforscht;
25 und so würde das Verborgene seines Herzens offenbar, und so würde er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig in euch ist.
Geistliche Ordnung in den Gemeindezusammenkünften
26 Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Sprachenrede, eine Offenbarung, eine Auslegung; alles lasst zur Erbauung geschehen!
27 Wenn jemand in einer Sprache reden will, so sollen es zwei, höchstens drei sein, und der Reihe nach, und einer soll es auslegen[b].
28 Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde; er mag aber für sich selbst und für Gott reden.
29 Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen es beurteilen.
30 Wenn aber einem anderen, der dasitzt, eine Offenbarung zuteilwird, so soll der erste schweigen.
31 Denn ihr könnt alle einer nach dem anderen weissagen, damit alle lernen und alle ermahnt werden.
32 Und die Geister[c] der Propheten sind den Propheten untertan.
33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Gemeinden der Heiligen.
34 Eure Frauen sollen in den Gemeinden schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie es auch das Gesetz sagt.
35 Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist für Frauen schändlich, in der Gemeinde zu reden.
36 Oder ist von euch das Wort Gottes ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gekommen?
37 Wenn jemand glaubt, ein Prophet zu sein oder geistlich, der erkenne, dass die Dinge, die ich euch schreibe, Gebote des Herrn sind.
38 Wenn es aber jemand missachten will, der missachte es!
39 Also, ihr Brüder, strebt danach, zu weissagen, und das Reden in Sprachen verhindert nicht.
40 Lasst alles anständig und ordentlich zugehen!
1 Samuel 2
Schlachter 2000
Hannas Gebet
2 Und Hanna betete und sprach:
Mein Herz freut sich in dem Herrn;
mein Horn[a] ist erhöht durch den Herrn.
Mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde;
denn ich freue mich in deinem Heil!
2 Niemand ist heilig wie der Herr,
ja, es ist keiner außer dir;
und es ist kein Fels wie unser Gott!
3 Redet nicht viel von hohen Dingen;
Vermessenes gehe nicht aus eurem Mund!
Denn der Herr ist ein Gott, der alles weiß,[b]
und von ihm werden die Taten gewogen.
4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen,
aber die Schwachen haben sich mit Kraft umgürtet.
5 Die Satten haben sich um Brot verkauft,
aber die Hungrigen hungern nicht mehr;
ja, die Unfruchtbare hat sieben geboren,
und die viele Kinder hatte, ist verwelkt!
6 Der Herr tötet und macht lebendig;
er führt ins Totenreich und führt herauf!
7 Der Herr macht arm[c] und macht reich;
er erniedrigt, aber er erhöht auch.
8 Er erhebt den Geringen aus dem Staub;
aus dem Kot erhöht er den Armen,
damit er sie sitzen lasse unter den Fürsten
und sie den Thron der Herrlichkeit erben lasse.
Denn die Grundfesten der Erde gehören dem Herrn,
und er hat den Erdkreis auf sie gestellt.
9 Er wird die Füße seiner Getreuen behüten;
aber die Gottlosen verstummen in der Finsternis;
denn der Mensch vermag nichts[d] aus [eigener] Kraft.
10 Die Widersacher des Herrn werden zerschmettert werden;
er wird über sie donnern im Himmel.
Der Herr wird die Enden der Erde richten
und wird seinem König Macht verleihen
und das Horn seines Gesalbten[e] erhöhen!
11 Und Elkana ging hin nach Rama zu seinem Haus; der Knabe aber diente dem Herrn vor Eli, dem Priester.
Die Gottlosigkeit der Söhne Elis
12 Aber die Söhne Elis waren Söhne Belials[f]; sie kannten den Herrn nicht.
13 Und die Priester verfuhren so mit dem Volk:[g] Wenn jemand ein Schlachtopfer darbrachte, so kam der Diener des Priesters, während das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand;
14 und er stieß damit in den Topf oder Kessel, in die Pfanne oder Schüssel: Alles, was er mit der Gabel herauszog, das nahm der Priester für sich. So machten sie es bei allen Israeliten, die dorthin nach Silo kamen.
15 Ebenso kam der Diener des Priesters, ehe man das Fett in Rauch aufgehen ließ, und sprach zu dem, der opferte: Gib das Fleisch her, damit man es für den Priester braten kann; denn er will nicht gekochtes, sondern rohes Fleisch von dir nehmen!
16 Wenn der Betreffende dann zu ihm sagte: Man soll doch zuerst das Fett in Rauch aufgehen lassen — dann nimm, was dein Herz begehrt!, so sprach er zu ihm: Du sollst es mir jetzt geben; wenn nicht, so werde ich es mit Gewalt nehmen!
17 So war die Sünde der jungen Männer sehr groß vor dem Herrn; denn die Leute verachteten die Opfergabe des Herrn.
Samuel wächst bei dem Herrn heran
18 Samuel aber diente vor dem Herrn, und der Knabe war mit einem leinenen Ephod umgürtet.
19 Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Obergewand und brachte es ihm Jahr für Jahr mit, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Opfer darzubringen.
20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Der Herr gebe dir Nachkommen[h] von dieser Frau anstelle des Gegebenen, den sie dem Herrn übergeben hat! Und sie kehrten nach Hause zurück.
21 Und der Herr suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger; und sie gebar [noch] drei Söhne und zwei Töchter. Der Knabe Samuel aber wuchs heran bei dem Herrn.
22 Eli aber war sehr alt; und er hörte alles, was seine Söhne an ganz Israel taten, und dass sie bei den Frauen lagen, die vor dem Eingang der Stiftshütte den Dienst verrichteten.[i]
23 Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr dies? Denn ich höre von dem ganzen Volk euer böses Handeln!
24 Nicht doch, meine Söhne! Denn das ist kein gutes Gerücht, das ich höre; ihr bringt das Volk des Herrn dazu, dass es Sünde begeht!
25 Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so wird Gott Schiedsrichter sein; wenn aber jemand gegen den Herrn sündigt, wer wird für ihn Fürsprecher sein? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Herr hatte beschlossen, sie zu töten.
26 Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und an Gunst, sowohl bei dem Herrn als auch bei den Menschen.
Die Gerichtsandrohung Gottes
27 Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Habe ich mich nicht dem Haus deines Vaters deutlich geoffenbart, als sie noch beim Haus des Pharao in Ägypten waren?
28 Ja, ihn habe ich mir dort vor allen Stämmen Israels zum Priester erwählt, damit er auf meinem Altar opfere, Räucherwerk anzünde und das Ephod vor mir trage; und ich habe dem Haus deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israels gegeben!
29 Warum tretet ihr denn meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich für [meine] Wohnung angeordnet habe, mit Füßen? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, sodass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Speisopfer meines Volkes Israel!
30 Darum spricht der Herr[j], der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt, dein Haus und das Haus deines Vaters sollen ewiglich vor mir aus- und eingehen; aber nun spricht der Herr: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den will ich wieder ehren; wer mich aber verachtet, der soll auch verachtet werden!
31 Siehe, die Zeit wird kommen, da ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen werde, sodass in deinem Haus niemand alt werden soll.
32 Und du wirst Not in [deiner] Wohnstätte sehen bei all dem Guten, was [Gott] Israel erweisen wird; und es wird nie mehr ein Betagter in deinem Haus sein.
33 Der Mann aber, den ich dir nicht von meinem Altar vertilge, wird dazu beitragen, dass deine Augen verlöschen und deine Seele verschmachtet; und der ganze Nachwuchs deines Hauses soll im Mannesalter sterben!
34 Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine beiden Söhne Hophni und Pinehas kommen wird: an einem Tag werden sie beide sterben!
35 Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der tun wird, was nach meinem Herzen und nach meiner Seele ist; und ihm werde ich ein beständiges[k] Haus bauen, und er wird alle Tage vor meinem Gesalbten aus- und eingehen.
36 Und es soll geschehen, dass jeder, der von deinem Haus übrig ist, kommen und sich vor ihm niederwerfen wird, um einen Groschen und ein Stück Brot [zu erbitten], und sagen wird: Lass mich doch an einem Priesterdienst teilhaben, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe!
Footnotes
- (2,1) ein Bild der Kraft und des Sieges über die Feinde.
- (2,3) w. denn ein Gott des Wissens ist der Herr.
- (2,7) w. enterbt od. treibt aus dem Besitz.
- (2,9) w. wird nicht stark.
- (2,10) hebr. maschiach, der Messias, der von Gott gesalbte König.
- (2,12) d.h. böse, nichtswürdige Leute.
- (2,13) Die Söhne Elis verstießen mit ihrem Vorgehen gegen Gottes Rechtsbestimmungen für die Priester (vgl. 3Mo 7,28-36; 5Mo 18,3).
- (2,20) w. Samen.
- (2,22) vgl. 2Mo 38,8.
- (2,30) w. ist der Ausspruch des Herrn …
- (2,35) treu und beständig sind im Hebr. durch das gleiche Wort ausgedrückt.
Sprüche 15
Schlachter 2000
Heilsame Wege – unheilvolle Wege
15 Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab,
ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn.
2 Die Zunge der Weisen gibt gute Lehre,
aber der Mund der Toren schwatzt viel dummes Zeug.
3 Die Augen des Herrn sind überall,
sie erspähen die Bösen und die Guten.
4 Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens,
ist aber Verkehrtheit an ihr, verwundet sie den Geist.
5 Ein Narr verschmäht die Zucht seines Vaters,
wer aber auf die Zurechtweisung achtet, der wird klug.
6 Im Haus des Gerechten ist ein reicher Schatz,
im Einkommen des Gottlosen aber ist Zerrüttung.
7 Die Lippen der Weisen säen Erkenntnis,
das Herz der Narren aber ist unaufrichtig.
8 Das Opfer der Gottlosen ist dem Herrn ein Gräuel,
das Gebet der Aufrichtigen aber ist ihm wohlgefällig.
9 Der Weg der Gottlosen ist dem Herrn ein Gräuel,
wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den hat er lieb.
10 Wer den Weg verlässt, wird schwer gezüchtigt,
wer Zurechtweisung hasst, der muss sterben.
11 Totenreich und Abgrund[a] sind dem Herrn bekannt,
wie viel mehr die Herzen der Menschen!
12 Der Spötter liebt es nicht, wenn man ihn zurechtweist,
darum geht er nicht zu den Weisen.
13 Ein fröhliches Herz macht das Angesicht heiter,
aber durch ein betrübtes Herz wird der Geist niedergeschlagen.
14 Das Herz der Verständigen trachtet nach Erkenntnis,
aber der Mund der Narren weidet sich an der Dummheit.
15 Ein Unglücklicher hat lauter böse Tage,
aber ein fröhliches Herz hat immer ein Festmahl.
16 Besser wenig mit der Furcht des Herrn,
als großer Reichtum und ein unruhiges Gewissen[b] dabei!
17 Besser ein Gericht Gemüse mit Liebe,
als ein gemästeter Ochse mit Hass!
18 Ein zorniger Mann erregt Streit,
aber ein Langmütiger stillt den Zank.
19 Der Weg des Faulen ist wie mit Dornen verzäunt,
aber der Pfad der Redlichen ist gebahnt.
20 Ein weiser Sohn macht seinem Vater Freude,
ein dummer Mensch aber verachtet seine Mutter.
21 Torheit ist dem Unvernünftigen eine Wonne,
ein verständiger Mann aber wandelt geradeaus.
22 Wo keine Beratung ist, da scheitern Pläne,
wo aber viele Ratgeber sind, da kommen sie zustande.
23 Es freut einen Mann, wenn sein Mund eine richtige Antwort geben kann,
und wie gut ist ein Wort, das zur rechten Zeit gesprochen wird!
24 Der Weg des Lebens geht aufwärts für den Einsichtigen,
damit er dem Totenreich entgeht, das drunten liegt.
25 Der Herr reißt das Haus der Stolzen nieder,
aber die Grenze der Witwe setzt er fest.
26 Böse Gedanken sind dem Herrn ein Gräuel,
aber freundliche Reden sind [ihm] rein.
27 Wer sich unrechtmäßigen Gewinn verschafft, der richtet sein Haus zugrunde,
wer aber Bestechungsgeschenke hasst, der wird leben.
28 Das Herz des Gerechten überlegt, was es antworten soll,
aber der Mund des Gottlosen sprudelt Bosheiten hervor.
29 Der Herr ist fern von den Gottlosen,
aber das Gebet der Gerechten erhört er.
30 Ein freundlicher Blick erfreut das Herz;
eine gute Botschaft stärkt das Gebein.
31 Ein Ohr, das auf die Zurechtweisung zum Leben hört,
wird sich [gern] inmitten der Weisen aufhalten.
32 Wer die Unterweisung verwirft, verachtet seine Seele,
wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt Verstand.
33 Die Furcht des Herrn ist die Schule der Weisheit,
und der Ehre geht Demut voraus.[c]
Sprüche 15
Schlachter 2000
Heilsame Wege – unheilvolle Wege
15 Eine sanfte Antwort wendet den Grimm ab,
ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn.
2 Die Zunge der Weisen gibt gute Lehre,
aber der Mund der Toren schwatzt viel dummes Zeug.
3 Die Augen des Herrn sind überall,
sie erspähen die Bösen und die Guten.
4 Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens,
ist aber Verkehrtheit an ihr, verwundet sie den Geist.
5 Ein Narr verschmäht die Zucht seines Vaters,
wer aber auf die Zurechtweisung achtet, der wird klug.
6 Im Haus des Gerechten ist ein reicher Schatz,
im Einkommen des Gottlosen aber ist Zerrüttung.
7 Die Lippen der Weisen säen Erkenntnis,
das Herz der Narren aber ist unaufrichtig.
8 Das Opfer der Gottlosen ist dem Herrn ein Gräuel,
das Gebet der Aufrichtigen aber ist ihm wohlgefällig.
9 Der Weg der Gottlosen ist dem Herrn ein Gräuel,
wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den hat er lieb.
10 Wer den Weg verlässt, wird schwer gezüchtigt,
wer Zurechtweisung hasst, der muss sterben.
11 Totenreich und Abgrund[a] sind dem Herrn bekannt,
wie viel mehr die Herzen der Menschen!
12 Der Spötter liebt es nicht, wenn man ihn zurechtweist,
darum geht er nicht zu den Weisen.
13 Ein fröhliches Herz macht das Angesicht heiter,
aber durch ein betrübtes Herz wird der Geist niedergeschlagen.
14 Das Herz der Verständigen trachtet nach Erkenntnis,
aber der Mund der Narren weidet sich an der Dummheit.
15 Ein Unglücklicher hat lauter böse Tage,
aber ein fröhliches Herz hat immer ein Festmahl.
16 Besser wenig mit der Furcht des Herrn,
als großer Reichtum und ein unruhiges Gewissen[b] dabei!
17 Besser ein Gericht Gemüse mit Liebe,
als ein gemästeter Ochse mit Hass!
18 Ein zorniger Mann erregt Streit,
aber ein Langmütiger stillt den Zank.
19 Der Weg des Faulen ist wie mit Dornen verzäunt,
aber der Pfad der Redlichen ist gebahnt.
20 Ein weiser Sohn macht seinem Vater Freude,
ein dummer Mensch aber verachtet seine Mutter.
21 Torheit ist dem Unvernünftigen eine Wonne,
ein verständiger Mann aber wandelt geradeaus.
22 Wo keine Beratung ist, da scheitern Pläne,
wo aber viele Ratgeber sind, da kommen sie zustande.
23 Es freut einen Mann, wenn sein Mund eine richtige Antwort geben kann,
und wie gut ist ein Wort, das zur rechten Zeit gesprochen wird!
24 Der Weg des Lebens geht aufwärts für den Einsichtigen,
damit er dem Totenreich entgeht, das drunten liegt.
25 Der Herr reißt das Haus der Stolzen nieder,
aber die Grenze der Witwe setzt er fest.
26 Böse Gedanken sind dem Herrn ein Gräuel,
aber freundliche Reden sind [ihm] rein.
27 Wer sich unrechtmäßigen Gewinn verschafft, der richtet sein Haus zugrunde,
wer aber Bestechungsgeschenke hasst, der wird leben.
28 Das Herz des Gerechten überlegt, was es antworten soll,
aber der Mund des Gottlosen sprudelt Bosheiten hervor.
29 Der Herr ist fern von den Gottlosen,
aber das Gebet der Gerechten erhört er.
30 Ein freundlicher Blick erfreut das Herz;
eine gute Botschaft stärkt das Gebein.
31 Ein Ohr, das auf die Zurechtweisung zum Leben hört,
wird sich [gern] inmitten der Weisen aufhalten.
32 Wer die Unterweisung verwirft, verachtet seine Seele,
wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt Verstand.
33 Die Furcht des Herrn ist die Schule der Weisheit,
und der Ehre geht Demut voraus.[c]
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